Krebse im Biotop

LowLisa

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Hallo,


erstmal kurz vorstellen:

LowLisa ist ein Paar aus dem Westerwald und unser Hobby ist Natur, Teich, Aquaristik, Tiere...
Wir selbst haben mehrere Aquarien und unsere Eltern einen Teich und Biotope, deshalb nicht wundern wenn es hier um ein Biotop und im nächsten Topic um einen Teich geht :)
Nicht alle Menschen haben Zugang zum Internet, also Frage ich auch schonmal im Auftrag älterer Menschen ohne Bindung zu digitaler Kommunikation.

Wir haben kürzlich unser Biotop aufgeräumt und überlegen nun dieses mit Fischen oder evtl. Krebsen zu besiedeln.
In Frage kommt nur der Edelkrebs - oder aber der Steinkrebs (leider sind zu diesem nur sehr wenig Infos zu finden).

Ist ein Biotop überhaupt eine möglichkeit für o.g. Krebse?
Wenn ja wieviele Krebse bei ca. 20qm Fläche?
Krebse wandern ja gerne, könnte es sein das sie sich im nahegelegenen Koiteich wohler fühlen?
Biotop so gestalten das Krebse nicht ausbrechen können?
Extra Füttern oder finden die Krebse genug?
Edelkrebse auch im Aquarium?

Generelle Frage: Kann man ein Gewässer auf Krebspest testen, oder müsste das örtliche Gewässeramt eine Auskunft über die Bäche/Ströme geben können? (Wohnen in direkter Nähe zu einem Bach)

So - das wars erstmal an Fragen :)

LoW & Lisa
 
AW: Krebse im Biotop

Krebsflucht gelesen? Ja! :D
Krebse - ein reinfall gelesen? Nur überflogen, da wenig Zeit :)
Suchfunktion genutzt? Selbstverständlich, aber zum Thema Krebse & Biotop nichts gefunden.
Der Rest ist sehr informativ, danke karsten!
 
AW: Krebse im Biotop

Servus

Herzlich Willkommen

Wieviel Volumen hat den das Biotop
Wie Tief ist das Biotop
Wie sieht es mit der Bepflanzung aus
Wird gefiltert

Ein/mehrer Fotos wären zur Beurteilung auch net schlecht ..... :kopfkratz

Das wäre einmal die Grundlage um überhaupt mal eine Aussage zum Besatz sagen kann, egal ob Fische oder Krebse ;)

In Eurem Profil habt Ihr ja nur den Koiteich angegeben, vielleicht könnt Ihr den extra mal vorstellen .... ;)
 
AW: Krebse im Biotop

Hallo zusammen

In Frage kommt nur der Edelkrebs - oder aber der Steinkrebs (leider sind zu diesem nur sehr wenig Infos zu finden).

Ist ein Biotop überhaupt eine möglichkeit für o.g. Krebse?
Solange es sich nicht um einen Teich mit ständigem kühlen Frischwasserzufluss handelt, scheidet der Steinkrebs bereits aus. Beim Edelkrebs ist es aber grundsätzlich möglich.


Wenn ja wieviele Krebse bei ca. 20qm Fläche?
Ein paar Krebse dürfte diese Fläche schon ertragen. Die grosse Frage ist aber, wie viele Strukturen (namentlich Unterstände) das Gewässer bietet. Eine reichhaltige Gestaltung mit vielen Höhlen und Verstecken bietet mehr Krebsen einen Lebensraum als ein Teich mit einer völlig flachen Sohle.

So als Richtwert kann man sagen, dass in gut gestalteten Gewässern mit vielfältigem Nahrungsangebot ein Krebs pro Quadratmeter leben kann.


Krebse wandern ja gerne, könnte es sein das sie sich im nahegelegenen Koiteich wohler fühlen?
Je nach Teichgestaltung kann dies durchaus der Fall sein, ja.


Biotop so gestalten das Krebse nicht ausbrechen können?
Darauf würde ich verzichten. Einerseits sieht eine Ausbruchssicherung nicht schön aus (ist wie ein Amphibienzaun, also eine aufgestellte Plastikhalbschale dem ganzen Ufer entlang). Andererseits ist es ohnehin kein gutes Zeichen, wenn die Krebse regelmässig ausbrechen würden. Wie du bestimmt gelesen hast, ist ein Besatz mit Jungtieren besser, weil diese nicht abwandern. Sollten aber auch diese zu flüchten versuchen oder flüchten plötzlich auch niedergelassene Krebse aus dem Teich, ist dies ein Indiz dafür, dass ihnen der Lebensraum nicht behagt. Wer seinen Teich wirklich mit einem Zaun gegen die Krebsflucht sichern muss, bei dem fühlen sich die Krebse nicht wohl, weshalb er gar nicht erst welche halten sollte.


Extra Füttern oder finden die Krebse genug?
Kommt drauf an. In Teichen mit dichtem und vielfältigem Pflanzenbestand und reichem Plankton- und Larvenbestand können sich Krebse von alleine ernähren - sofern sie nicht in zu hohen dichten gehalten werden. Wenn ihr also beispielsweise ein Päärchen in euren Teich setzt, dürfte sich dieses selbstständig ernähren können. Setzt ihr 50 ein, wird dies nicht mehr gehen.

Ich würde also mit wenigen Krebsen anfangen und diese nicht füttern - oder wenn, dann nur ganz extensiv, dafür aber abwechslungsreich und natürlich (z.B. mit Weidenlaub, gekochten Kartoffeln oder so).


Edelkrebse auch im Aquarium?
Ja! Aber unbedingt die Mindestmasse betrachten. Einzelhaltung ist nicht gut, ein Päärchen ist das Mindeste. Ein Päärchen braucht aber mindestens einen Quadratmeter Grundfläche, besser sind noch mehr. Es muss sich also um ein verhältnismässig grosses Aquarium handeln. Und auch hier ist natürlich die Gestaltung das a und o.

Zu diesem Thema gibts gute Fachliteratur, namentlich "Edelkrebse - Biologie, Zucht Bewirtshaftung" von Hager (mit eigenen Kapitel zur Aquariumhaltung) und das Buch "Krebse im Aquarium" von Lukhaup und Pekny.

Generelle Frage: Kann man ein Gewässer auf Krebspest testen, oder müsste das örtliche Gewässeramt eine Auskunft über die Bäche/Ströme geben können? (Wohnen in direkter Nähe zu einem Bach)
Ein Test in prinzipiell nicht unmöglich, jedoch praktisch nur schwer machbar. Nur wenige Labors können die Krebspest nachweisen, in Deutschland kann dies nur die Uni München. Dafür zahlt man dann auch den entsprechenden Betrag. Getestet werden zudem in aller Regel tote Krebse und nicht abgefülltest Wasser. Krebspestsporen werden zwar durch das Wasser verbreitet, sie lassen sich dort aber aufgrund der extrem niedrigen Konzentration faktisch nicht nachweisen.

In einigen Gebieten wurden die Krebsbestände auf die Krebspest untersucht, indem eben tote Tiere in die Labors gesandt wurden. Solche Tests werden gewöhnlich durch die zuständigen Fischerei- oder allenfalls Naturschutzbehörden angeordnet. Dort kann also nachgefragt werden, ob solche Tests in eurer Region bereits gemacht wurden und falls ja, welches Resultat erbracht wurde.

Ich hoffe, diese Angaben helfen vorerst weiter.

LG
David
 
AW: Krebse im Biotop

Erstmal vielen Dank an Digicat & canis! ;)

Zum Biotop:
Volumen ca. 2500l
Tiefe 1m
Bepflanzung z.Z noch nicht festgelegt.
Keine Filterung vorhanden / erwünscht.
Den Koiteich stelle ich gerne mal vor wenn ich ein wenig mehr "Schreibzeit" habe :engel

Zum Besatz: Wenn, dann würde ich wohl max. ein Paar einsetzen, aber wenn die Bedingungen nicht stimmen sollte man sich das Grundsätzlich überlegen (daran arbeiten wie ja gerade mit eurer Hilfe).

Zum Aquarium:
Wir hatten auf 80x40 Grundfläche zwei Cherax sp. Orange Tip, das war def. zu klein - Krebse wurden direkt in ein 120x50 mit sehr vielen verstecken umgesiedelt.


GuteN8
LowLisa
 
AW: Krebse im Biotop

Da fällt mir noch eine Frage ein deren Antwort ich noch nicht finden konnte...

Welche Ansprüche an die Wasserhärte (GH & KH) haben Edelkrebse?
Wir haben im Westerwald sehr weiches Wasser, Leitung, Grund & Fließwasser.
 
AW: Krebse im Biotop

Die Wasserhärte ist für den Edelkrebs nicht so wichtig, wobei ich aber keine konkreten Zahlen nennen kann. Er ist da recht anspruchslos. Wichtiger ist der pH-Wert, der optimalerweise zwischen 6 und 8 liegen sollte. Alles unter 5 ist zu tief, weil dann zuwenig Kalk im Gewässer ist, den der Edelkrebs aber zum Aufbau des Panzers braucht. In aller Regel erfüllen aber die meisten Gewässer diese Anforderung.

Wichtiger ist, wie warm der Teich im Sommer wird und wie viel Sauerstoff noch im Wasser gelöst ist. Das Wasser sollte nicht längere Zeit über 25°C steigen. Der Edelkrebs braucht zwar weniger Sauerstoff als die anderen heimische Krebsarten, 3 bis 4 mg/Liter sind aber noch nötig. Sehr flache, stark sonnenexponierte Teiche sind also eher kritisch für den Edelkrebs.

LG
David
 

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