hallo all,
machen wir also mal ein bisschen "Hausfrauenchemie" :
Kupfer ist ein Edelmetall, welches von oxidierenden Säuren (Salpeter-, Schwefelsäure) angegriffen wird. Bei verdünnten Säuren muss ein Oxidationsmittel vorhanden sein, damit das elementare Kupfer in die Ionenform überführt werden kann. Kupfer bildet an der Luft ( Sauerstoff = Oxidationsmittel) Cu(I)- oder Cu(II)- Oxid. Diese Oxide bilden eine Schutzschicht und verhindern weitere Oxidation.
Kupfer + Wasser (neutral) : es passiert praktisch nichts.
Kupfer + Regen (leicht sauer) : geringe (!!) Mengen Kupfer werden oxidiert.
Kupfer + Lauge (pH=14 !) : Bildung von Kupferhydroxid.
folglich werden bei Jürgens Versuch in dieser kurzen Zeitspanne algizide oder biozide Kupferionenmengen mit Sicherheit nicht freigesetzt.
Da Kupfer als Spurenelement auch für Pflanzen sehr wichtig ist, "freuen" sich diese sogar über den "Nährstoff".
Ähnliches gilt übrigens auch für Zink. Es bildet sich eine dünne,stark haftende Zinkoxidschicht, die weitgehend Umwelteinflüssen gegenüber inert ist.
@firewally: Der Mensch verträgt wesentlich höhere Cu-Konzentrationen. Deshalb kann im Leitungswasser der Cu-Gehalt relativ (!) hoch sein. Eine algizide Wirkung ist trotzdem noch nicht vorhanden. Dosis venenum est, da hast du völlig recht.
Widerspruch ERLAUBT
Gruss, Eugen