Mikroskop

Hmmm….
Hatte nie einen Rechenschieber. Ab der Mittelstufe durften wir Taschenrechner verwenden.
Fühle mich grad wie ein Jungspund. :zunge
 
Für diesen Einsatz muss es kein Spitzenmodel sein. Da reicht schon ein Schul Mikroskop.
Ich hatte als Kind auch so ein "Schul Mikroskop" und in meiner Studienzeit reichlich Gelegenheit mit "richtigen" Mikroskopen und biologischen Proben zu arbeiten.

Ich kann Dir versichern, für so eine "simple" Anwendung, kann das Mikroskop gar nicht gut genug sein. Die für den Interessenten augenscheinlichen Eigenschaft ist wie immer "Vergrößerung". Je höher, desto kauf. Aber das sind reine Fantasiezahlen. Man kann jede beliebige Vergrößerung billig bereit stellen. Tatsächlich sind höhere Vergrößerungen billiger in der Herstellung, weil man kleinere Linsen mit kürzerer Brennweite benötigt. Teuer wird es dort, wo man größere (und mehrere) Linsen benötigt um ein helles, ebenes Bildfeld zu erreichen.

Was nützen 2000x Vergrößerung, wenn man nur ein dunkles, kontrastarmes und verschwommenes Bild bekommt und das Zeug so wackelig ist, dass man gar nichts richtig einstellen kann? So eine Vergrößerung ist ohne Immersionsobjektiv völlig sinnlos.

Gerade bei biologischen oder gar lebenden Präparaten, die größtenteils durchsichtig sind, kann man mit normaler Durchlicht Mikroskopie nur wenig erkennen. Hier braucht man mindestens Dunkelfeld, besser noch Phasenkontrast Mikroskopie und da sind wir deutlich jenseits der 500€ Marke, selbst bei "einfachen" Instrumenten.

Wenn man das Präparat geeignet einfärben kann, sieht man auch im Durchlicht etwas Sinnvolles. Zumindest Methylenblau und Eosin sollte verfügbar sein - aber bitte nur an Gewebeproben oder Abstrichen, nicht an lebenden Organismen. Und man muss sich dazu schlau lesen, wie solche Färbungen durchgeführt werden. Blutproben, Schleimhaut Abstriche - so etwas kann man gut färben.

Ein paar Einzeller kann man in einem Tropfen Teichwasser aber auch im Schülermikroskop betrachten. Pantoffeltierchen, Glockentierchen, Algen,... Dazu muss die Vergrößerung auch gar nicht hoch sein. 150x ist schon genug.

Würmer und undurchsichtige Parasiten sind ohnehin groß und benötigen ein Auflicht Mikroskop. Normalerweise als Stereo Ausführung 10-50x Vergrößerung. Das ist wieder eine ganz andere Anwendung, die mit dem üblichen "Schülermikroskop" auch gar nicht abgedeckt ist. Also 2 Geräte.

Und wenn irgendwo "Mit Barlow Linse" drauf steht - Finger weg! Das ist wie "Digital Zoom" beim Handy, bei dem nur die Pixel aufgebläht werden, ohne die Nutzinformation zu vermehren. Hauptsache, man kann größere Zahlen anschreiben.

Kleine Zusammenstellung der Kontrastverfahren: https://www.mikroskop-center.de/durchlicht-kontrastverfahren/
 
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Gibt es eine Empfehlung von einem User hier?

Durchleuchtung ist ja für vieles schon sinnvoll.
Welche Vergrößerung sollte man haben?

Gruß Matthias
Hallo Matthias,

nach mehr als 50 Jahren Mikroskopie und das "semiprofessionell", traue ich mich, Dir einen Rat zu geben: Kaufe Dir ein gebrauchtes Markengerät von einem der großen Hersteller (ZEISS, Olympus, Leitz, Nikon). Die Geräte sind in dieser Reihenfolge, jederzeit ausbaubar, gerade auf dem Gebrauchtmarkt. Da diese Geräte praktisch nur von Profis benutzt wurden, sind sie so gut wie immer auch richtig behandelt worden. Ich habe einen ganzen "Stall" voll mit solchen Mikroskopen und habe auch heute noch eine riesige Freude daran, mit ihnen zu arbeiten. Melde Dich doch im Mikroskopie-Forum an https://www.mikroskopie-forum.de/, dann hast Du Zugriff auf den dortigen Gebrauchtmarkt und immer kompetente Leute, die Dir auch nach einem Kauf bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Ich selbst biete dort gerade nichts an, weil ich mich immer schlecht von solchen Dingen trennen kann.
 
Hallo

Danke für die tollen Tipps.
Im Forum hab ich mich angemeldet,mal schauen .

Gruß Matthias
 

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