Natriumhydrogencarbonat

Biberteich

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Hallo Forum,


als Teichneuling vertraue ich (noch) auf Produkte wie Teichstarter oder Teichfit.
Gerade wollte ich a deren wenigsagenden Produktbeschreibungen zitieren und habe gerade den Eindruck, dass diese auf deren Website überarbeitet wurden. Was jedoch nun auffällt ist, dass bei

Fischmineral, Teichstarter und Teichfit meist überall das selbe steht?

TeichStarter führt dem Wasser lebenswichtiges Calcium und Kohlendioxid zu. Das Biotop erhält durch Pufferung einen stabilen pH-Bereich zwischen 7,5 und 8,5
TeichFit führt dem Wasser lebenswichtiges Calcium und Kohlendioxid zu. Durch Pufferung erhält das Biotop einen stabilen pH-Bereich zwischen 7,5 und 8,5
FischMineral führt dem Wasser lebenswichtiges Calcium und Kohlendioxid zu. Das Biotop erhält durch Pufferung einen stabilen pH-Bereich zwischen 7,5 und 8,5


Ich fühle mich gerade veralbert?


Was ich nun eigentlich wissen wollte, ob man man zur Aufhärtung nicht einfach Natriumhydrogencarbonat verwenden kann.
3 Gramm Kaisernatron bringen pro 100 Liter 1,0° KH

Ich las, dass Natriumhydrogencarbonat immer in Lösung geht, d.h. man es überdosieren kann. Wenn ich jedoch über die Wassermenge und angestrebte Aufhärtung (nicht über 1°/Tag) die Menge Natriumhydrogencarbonat berechne, kann mir doch nix passieren?


Wo ist der Vorteil bzw. der Nachteil zum Calciumhydrogencarbonat?
Calciumhydrogencarbonat entsteht aus Calciumcarbonat (Kalk) unter Aufbrauch von CO2, welches ich gerne zwecks Pflanzenwachstum im Wasser hätte. Nach meiner Logik erhöht das Einbringen von Kalk den ph-Wert, weil es den CO2-Anteil senkt.

Aus diesem Grunde würde mir eine Aufhärtung über Natriumhydrogencarbonat besser gefallen, kenne jedoch Risiken und Nebenwirkung nicht.

Härtet man mit Kalk auf, müsste man mit CO2 düngen, damit der Kalk zur Calciumhydrogencarbonat-Bildung sein CO2 bekommt.

Wie schafft es nun die oben angesprochene Firma Calcium und Kohlendioxid in ein Pulver zu packen?
Soll ich lieber doch auf TeichFit anstatt auf Natriumhydrogencarbonat zurückgreifen?


Ich las hier im Forum, dass Austernschalen ein perfektes Allheilmittel sind. Nur werden diese erst unterhalb ph7 angegriffen und nach meiner Logik lediglich dienlich, um einen Säuresturz zu verhindern.

Ich möchte nun aber einen KH-Wert im oberen Bereich des zulässigen anstreben (~10), um den CO2-Gehalt zu erhöhen, dass sich die Pflanzen wohler fühlen.


Gruß vom Biberteich

Heiko
 
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hallo,

ich habe Teichfit mit gutem Erfolg seit 1999 verwendet. Vor- oder Nachteile anderer Hilfsmittel kann ich leider nicht beurteilen. Bei Teichfit finde ich gut, daß es nicht überdosierbar sein soll (wobei ich es eh' nach Vorschrift eingesetzt habe).

Die verschiedenen Namen kann ich mir nur "Marketing" -mäßig erklären. :aua Ich glaube " Koi stabil" ist auch einfach nur Teichfit...Ich würde bei Söll anrufen, um Details zu klären - die geben sehr bereitwillig Auskunft.

Liebe Grüße,
Anna
 
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hallo Anna,

hab das mal versucht zu ergründen.
Ich behaupte, dass das zu 99% Kalk ist. Das letzte % sidn dann irgendwelche Spurenelemente, die man

a) zum Teichstart braucht
b) für einen fitten Teich im Frühjahr und Herbst braucht
c) für fitte Fische braucht.

Frage an die Profis: braucht mal das?


Hab gerade mal Fischmineral in dest Wasser gelöst. Da ist soviel Härtebildner drin, dass ich das im Leben nicht gemessen bekam. ph-Wert war 9.
Jetzt frag ich mich, wie bei einem ph-Wert von 9 noch CO2 drin sein soll?

Gruß vom Biberteich

Heiko
 
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hab gerade mal Fischmineral in dest Wasser gelöst. Da ist soviel Härtebildner drin, dass ich das im Leben nicht gemessen bekam. ph-Wert war 9.
Jetzt frag ich mich, wie bei einem ph-Wert von 9 noch CO2 drin sein soll?
Hallo Heiko,
messerscharf geschlossen:
Da gibt´s kein freies CO2 mehr.

Es ist eine Tatsache, dass da Mengen von überteuerten Chemikalien verkauft werden,
die so ausgewählt wurden, dass sie nicht sehr schaden ("bedenkenlos überdosierbar"),
aber die ein Teich nur in gaaanz seltenen Sonderfällen (EXTREM weiches Wasser) braucht:
Braucht mal das also?
Nein,
normalerweise nicht;
nicht beim eingefahrenen Teich und nicht beim neuen.

Führt das Zeug dem Teich lebenswichtiges Calzium und Kohlendioxid zu?
Ersteres ist praktisch IMMER in ausreichender Menge vorhanden;
zweiteres ist absoluter Schwachsinn: CO2 kann man nicht so einfach reinbröseln
und das was da reingebröselt wird, BINDET eher das im Teich vorhandene CO2.

Erhält das Biotop durch Pufferung einen stabilen pH-Bereich zwischen 7,5 und 8,5?
Möglich, aber weder aufregend relevant, noch sicher, da von weiteren Faktoren abhängig.

Kannst du auch Natriumhydrogenkaronat verwenden?
Um die KH zu erhöhen, ja - rein messtechnisch:
Auch wenn die Gefahr gering ist, dass der Teich zum Natonsee mutiert,
ist die höhere Natriumkonzentration nicht unbedingt gut.
Wenn man aber bedenkt, dass verblüffend viele Leute hier im Forum
ihren Teich mit Kochsalz versetzen (ja wirklich!),
weil´s für die Fische so gesund ist und weil´s sogar die Algen umbringt
(und außerdem kann´s ja nicht schlecht sein, weil´s keine Chemie ist :D),
beweist das die hohe Toleranz der Gewässer.

Tun die Firmen jetzt statt dessen Calziumhydrogenkarbonat rein?
Nein,
Wikipedia schreibt dazu:
... ist eine hypothetische Substanz. Es kann nicht als Reinsubstanz dargestellt werden.
Da wird also Natriumhydrogenkaronat drin sein und wahrscheinlich auch Löschkalk,
aber garantiert kein Kohlendioxid.

Veralbern dich also die Firmen?
Nein,
denn es besteht eine rege Nachfrage nach solchen Produkten
wie "Teichstartern", "FischFit", "Filterstart-Bakterien", "Mineralstoffen" (gaaanz natürlichen natürlich!) usw.
und was von unwissenden, unkritischen Kunden nicht hinterfragt und deswegen gekauft wird, ohne dass es Klagen gibt,
wird hergestellt und angeboten, auch wenn man überwiegend die Verpackung bezahlt und nicht den "Wirk"stoff,
der weder wesentliches kostet,
noch nützt.
 
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hallo zusammen,

immer wieder schön zu lesen Peters Beiträge.
Hört einfach auf irgendwelchen Kram in den Teich zu kippen, der Teich braucht das nicht. Die Natur kippt auch kein Teichfit in die Teiche, Seen, Flüße, Bäche, Ozeane. Die Natur kanns einfach besser als Teichhobbychemiker. Also nicht in Richtung Chemie überlegen, sondern in Richtung Natur und wie dort die Prozesse ablaufen.
Meine Meinung

Grüße

Thomas
 
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hallo Thomas,

ein Kleinteich im Garten (schon gar mit Fischbesatz) hat mit "Natur" so viel zu tun, wie ein Fußballrasen oder eine gülledurchtränkte Kuhwiese mit einem Magerrasen.

Wir reden dann im Höchstfall von einem Freilandaquarium - alles andere ist Augenwischerei!
Deshalb, mal nicht päpstlicher als der Papst werden.:box...gegenüber Leuten, die 'was "reinkippen", wie Du sagst.

Im äußersten Fall kann man die gröbsten Fehler vermeiden und täglich staunen, wie die Natur sich sogar unsere wassergefüllten Plastelöcher mit riesigen asiatischen Zuchtfischen untertan macht - notfalls mit einer gutsortierten Algenflora (denen die meisten Teichbesitzer einiges verdanken...:lala).

Die Profis unter uns haben gelernt, "mehr Natur" zu ermöglichen / zu begünstigen / "auszuhalten" - that's it.

In diesem Sinne,
Anna
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hallo Anna,

wiederspruch.

Mein Freilandaquarium besteht ausschlißlich aus natürlichen Komponenten. Da wären Regenwasser, Pflanzen, nichtwuchernde Submersen (das sind Pappnasen), keine Algen und so weiter.
Warum sollte ich mein Aquarium mit Chemie kaputt machen? (Das dachte ich anfangs auch, als ich vor den Mittelchen stand und der Teich grün war)

Ja und die Algen, die haben unsere ganze Atmosphäre mit Sauerstoff gefüllt, seit Milionen von Jahren. Aber wir kennen die chemische Formel, damit solch Unrat uns nicht belästigt???

Kein Fisch wird so mit Mittelchen aus dem Baumarkt überschüttet wie der Koi. Mittel gegen alles und noch ein bissel Salz rein und nen bissel Teichfit und wenns nicht reicht besser noch ein wenig Natriumhydrogencarbonat drauf, (überdosieren geht ja nicht) ...

Ich finds nicht gut.

Grüße

Thomas
 
AW: Natriumhydrogencarbonat

1. Mein Freilandaquarium besteht ausschlißlich aus natürlichen Komponenten.

2. Kein Fisch wird so mit Mittelchen aus dem Baumarkt überschüttet wie der Koi. Mittel gegen
alles und noch ein bissel Salz rein...

Hallo Thomas,

1. ja, Komponenten - aber dadurch haben wir es noch lange nicht mit einem natürlichen
Gewässer zu tun....da beißt die Maus kein' Faden ab.
2. da sind wir uns einig! Nur, auch wenn man einen Mißstand ausgemacht hat, heißt das
nicht automatisch, daß das fundamentale Gegenteil immer das einzig Richtige ist.

Alles hat mit Beobachtung und Erfahrung zu tun.
Ich z.B. benutze Teichfit von Söll seit vielen Jahren nach langen Regenperioden (letzte Woche an einem Tag 40l / qm) oder großen Wasserwechseln mit sehr gutem Erfolg.
Meine Unterwasserpflanzen (und die sind mir am wichtigsten) gedeihen prächtig (2kg Hornkraut von Mona haben sich verdoppelt, wenn nicht verdreifacht, mit schönen neuen Trieben jeden Tag...) und ich kann täglich eine Portion bis zu ein Pfund Trockengewicht (wenn mit Fadenalgen belegt und inclusive Eingewehtem) herausfischen und kompostieren. Was will der Mensch mehr im Plastetümpel?
Mit diesem procedere fahre ich seit Jahren gut (alter Teich), warum sollte ich daran beim "Neuen" nicht festhalten? Fischausfälle hatte ich selten und dann durch Eis, Katzen oder letztens den "Steinunfall" mit meiner armen Goldorfe (wahrscheinlich meine Schuld beim Umstellen des Vlieseimers). Null Krankheiten (knock on wood) bisher.
Zu viel Regenwasser tut meinem Teich gar nicht gut (hatte über Regendieb das Dachwasser vom Holzschuppen mit Plexiglasdach eingeleitet = Nährstoffbombe und Härteabfall). Unser hartes Leitungswasser ist im Zweifel besser.
Irgendwelche Austernschalen oder Muschelkalkprodukte für den "Bio"- Teich? Höchstens aus Kostengründen...
Den Filter nutze ich überhaupt nur wegen der Fische: mein "alter" Teich war jahrelang fischlos und immer top in Schuß (ohne viel Gewerkel).

Tja, wieder 'mal ein Roman geworden, aber ich hoffe die "message" kommt rüber...
Und ich bin ausdrücklich KEIN Teichprofi...

Bis denn,
Anna:smoki
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hört einfach auf irgendwelchen Kram in den Teich zu kippen,
der Teich braucht das nicht.
Die Natur kippt auch kein Teichfit in die Teiche, Seen, Flüße, Bäche, Ozeane. Die Natur kanns einfach besser als Teichhobbychemiker.
Oh Mann!
Ich schreib mir da die Finger wund
und der Thomas bringt´s so einfach, kurz und klar auf den Punkt!
(Ich muss an meinem Ausdruck arbeiten ...)

Wer jedoch "eine gülledurchtränkte Kuhwiese" im Garten anlegt,
wird eben zwangsläufig große Probleme mit erschütternden Folgen ernten
und alles, was die Natur sonst perfekt, gratis und vorallem mit augenschmeichelndem Ergebnis löst,
mit einem Haufen Arbeit, Technik und Geldeinsatz höchst unvollständig nachbilden müssen.
Jeder, wie er will ...
 
AW: Natriumhydrogencarbonat

Hallo zusammen,

Peter, danke, dass Du Dir die Finger wund geschrieben hast. Thomas ist für einen Neuling wie mich zu komprimiert.

Aber Thomas bietet mir eine Steilvorlage für alle die, die pasuchal von dem Einsatz so mancher Pülverchen abraten.

Unsere Freiluftaquarien regulieren sich je nach örtlicher Gegegenhiten mal besser mal schlechter. Auch Seen können umkippen.

Ich glaube jedem von Euch Profis, dass er einen gesunden Teich genau so schnell als einen solchen diagnostizieren kann, wie ein Unfallchirog, der sich für ein Röntgenbild nur 1,3 Sekunden Zeit nimmt.
Ihr habt alle einen eingefahreres Freiluftaquarium und mögliche Störeinflüsse im Griff. Je kleiner das Freiluftaquarium, desto gravierender können kleine Änderungen sein. Als Verantwortungsvoll möchte ich den bezeichnen, der sich mit Wasserwerten auseinandersetzt udn sich Gedanken macht.
Eine pauschale Ablehnung von Pülverchen zu empfehlen erachte ich nicht als seriös.


Als seriös erachte ich aber auch nicht das, was Söll und Co machen. Tolle Werbesloagens und immer rein damit. Da lobe ich mir meine Beratung im "Futterhaus", wo eher mal gesgt wird: "lassen Sie es stehen - brauchen Sie nicht".
Man muss aber wissen, wann man es braucht.


Was ich mir nun erhoffe ist eine Info, womit ich generell am besten aufhärte, möchte ich eine KH von 10 haben, um den CO2-Gehalt zu steigern. Das ganze, ohne den ph-Wert nach oben zu treiben. Dank Söll habe ich einen ph von 8.2! Und das finde ich gar nicht gut.

Als ich das erste mal mein ph-Meter rausholte erschrak ich bei ph8.4. Ich habe mitlerweile begriffen, dass ausschließlich Sölls Teichstarter dafür verantwortlich ist.
Was ratet ihr einem Teichbesitzer, der einen 100%-igen Wasserwechsel machen _musste_ und ohne den Teichstarter auskommen möchte, weil das Leitungswasser schon KH10 hat. Die Fische brauchen schnellstmöglich ein Zuhause, wo sie sich wohl fühlen müssen.


Kumpel von mir ist ein Ignorant. Er sagt: "die hätten nicht Fisch werden dürfen, kommen sie hier nicht klar"
Er hat m.E. aus purem Glück ein KH von 7 und einen bombastischen ph von 7.5 mit gigantischem Pflanzenwachstum.
Bei ihm ist es Zufall. Ich mag nur keine Zufälle.


Gruß vom Biberteich

Heiko
 

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