AW: Obs Gedanken zum Bau eines BVBF
Hallo zusammen,
nachdem ich auf den Fred aufmerksam gemacht wurde ...
n i k bitte schön!

das ist nicht nur mein Nick, sondern auch mein Spitzname.
Dann würde ich auch mal Nick Fragen was passiert wenn sich der Biofilm zum Teichvolumen vergrößert, er schreibt Ellen lange Berichte zum Biofilm. Er sollte das einschätzen können!
konkret zum BF kann ich nichts schreiben, mir fallen aber zwei Dinge dazu ein.
- Man sollte nicht so sehr auf eine möglichst große Menge an Mikroorganismen(MO) schielen. Der Punkt ist, entsprechend einer gegebenen und abzubauenden Menge organischer Stoffe bildet sich * in jedem Fall * eine entsprechende Menge an MO. Die Erscheinungsformen gefallen nicht immer. Es ist also primär eine Frage ob zusätzliches Siedlungssubstrat für MO notwendig ist und wie man das anbietet. Ein guter Indikator ist die sicher zu gewährleistende Nitrifikation - das zielt auf die Vermeidung von Nitrit ab. Mehr halte ich - der die Ernährung von Pflanzen im Fokus hat - nicht für sinnvoll.
- Wenn man von Denitrifikation spricht, dann sollte man sich ein paar Dinge vor Augen führen. Erst einmal ist Denitrifikation nichts weiter als das aufwändige Herausreißen von Sauerstoffatomen aus dem Nitrat (N
O3) von MO in einer sauerstoffarmen Umgebung. Dazu braucht es neben dem zu veratmenden Nitrat für die (meist fakultativ anaeroben) MO nebenbei auch was "zu beißen". Das sind organische Kohlenstoffverbindungen und es stellt sich die Frage in wie weit die zur Verfügung stehen.
Nehmen wir mal in einem organisch belasteten Teich begründet an, dass das funktioniert. Was ist der Effekt? Nitrat verschwindet letztendlich als gasförmiges N2 aus dem Wasser. Im Zuge der Mineralisation (bakteriellen Zersetzung) von organischen Stoffen fallen alle anderen Nährstoffe auch an.
Was ist mit dem Phosphat?
Gibt es dafür einen vergleichbaren Prozess? Nein! Allenfalls geht es Bindungen mit anderen Stoffen ein und bildet Depots, die sich über Rücklösungen in einem Gleichgewicht mit dem Phosphatgehalt im freien Wasser befinden. Das ist mit Sicherheit ein größeres Problem als ein höherer, aber IMHO harmloser Nitratwert.
Was ist mit dem Kalium?
Wird gleich gar nicht gemessen, ein brauchbarer Test kostet 90,-€. Kalium ist vor allem deshalb nicht im Fokus irgendwelcher Betrachtungen. Von Bindungen weiß ich nichts, praktisch reichert es sich an.
Nur für die Makronährstoffe ergibt sich also folgendes Bild. Nitrat durch Denitrifikation mehr oder weniger reduziert, Phosphat mehr oder weniger gebunden mit eher weniger gewünschten Wechselwirkungen zu z.B. Spurenelementen. Kalium hat gute Chancen unerkannt, aber angereichert vorzuliegen.
Mit diesen Voraussetzungen soll ein Pflanzenbodenfilter betrieben werden und die Repo-Pflanzen die Nährstoffe binden. Mit Sicherheit wird es einen Stickstoffmangel ergeben und die Limitierung in N wird den Pflanzen die Verwertung von P und K verunmöglichen.
Deshalb halte ich von der Denitrifikation nichts. Es macht keinen Sinn die zu betonen, im Gegenteil, man sollte Denitrifikation so gut es geht vermeiden. Insgesamt, mit den verbrauchenden Repo-Pflanzen, läuft es dann runder.
Auch wenn man das rund laufen bekommt, so gibt es bezüglich der organischen Belastung eines Teiches ein Ende der Fahnestange, dass sich aus obigen Gründen nicht sinnvoll durch "Filtermaßnahmen" kompensieren lässt. Organisch gering belastete Teiche sind erheblich leichter zu handhaben. Es gibt einen praktischen Zwang dazu. Das ist die Stellschraube, die man zuerst überprüfen sollte. So, zweifelhaft "hilfreich", aber wieder ellenlang.
Mit freundlichem Gruß
Nik