Nymphaion
Mod-Team
- Dabei seit
- 17. Mai 2005
- Beiträge
- 1.456
- Ort
- 87757
- Teichtiefe (cm)
- 3
- Teichvol. (l)
- 25.000.000
- Besatz
- Karpfen, Schleien, Rotfedern, Krebse, Amphibien
Hallo,
ich muss mal etwas loswerden was mir total auf der Seele brennt. In diesem Herbst war extrem stark zu beobachten wie sehr sich die Arbeit im Garten im letzten Jahrzehnt geändert hat. Ein Herbstgeschäft fand praktisch kaum noch statt (auch bei den Kollegen nicht), hin und wieder kauft noch jemand im Herbst Pflanzen, aber die große Masse hat das Pflanzen in den Frühling verlegt.
Früher war das vollkommen anders, da war der Herbst die wichtigste Jahreszeit für den Gärtner. Aus Sicht der Pflanzen war das optimal und auch der Gärtner hatte was davon. Was im Herbst angepflanzt wurde und noch vor dem Winter anwuchs, das konnte im Frühling durchstarten und die Pflanzen machten dann auch schnell was her. Heute wird im Frühling gepflanzt, möglichst früh, mit Pflanzen die aus dem Treibhaus kommen. Das gibt dann viel Ausfall und die Pflanzen brauchen mindestens so lange um sich zu akklimatisieren und richtig zu wachsen, wie es bei einer Herbstpflanzung gewesen wäre. Meistens brauchen sie länger dazu. Aber natürlich - im Gartencenter sehen die Pflanzen ja so schön aus in ihren Töpfen, da nimmt man sie dann gerne mit.
Die Pflanzenselbstbedienungsläden sind die Ursache warum sich die Pflanzzeit verschoben hat. Kunden ohne Beratung werden im Herbst kaum Pflanzen nehmen, die bereits dabei sind ihre Blätter zu verlieren und einzuziehen. Ausserdem möchte das Gartencenter keine getopften Pflanzen über den Winter stehen haben, denn fürs Überwintern fehlen ihm die Möglichkeiten und alle nicht verkauften Pflanzen wären ein Verlust. Wenn man dagegen die Pflanzen im Frühling ordert, hat man das ganze Sommerhalbjahr um sie an den Mann oder die Frau zu bringen. Das Problem haben aber die Gärtnereien. Sie haben im Herbst alle Pflanzen frisch vermehrt vorrätig und müssen sie teuer über den Winter bringen bevor sie an die Gartencenter verkauft werden können. Oder sie verschieben die Vermehrung auf den Spätwinter und machen sie nicht im Freiland sondern im Gewächshaus. Auch teuer und eine ziemliche Energieverschwendung. Ausserdem bekommt der Kunde dann keine gut entwickelte und durchwurzelte Pflanze, sondern mehr oder weniger einen Steckling, der in ein paar Wochen zur scheinbar erwachsenen Pflanze hochgepuscht wurde. Das ist dann nicht mehr Staudengärtnerei, sondern Zierpflanzenbau.
Inzwischen glauben so gut wie alle Leute, dass der Frühling die optimale Pflanzzeit wäre, und das Wissen um die wirklich optimale Pflanzzeit im Herbst ist flöten gegangen. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln, und finde diese Entwicklung mehr als traurig.
ich muss mal etwas loswerden was mir total auf der Seele brennt. In diesem Herbst war extrem stark zu beobachten wie sehr sich die Arbeit im Garten im letzten Jahrzehnt geändert hat. Ein Herbstgeschäft fand praktisch kaum noch statt (auch bei den Kollegen nicht), hin und wieder kauft noch jemand im Herbst Pflanzen, aber die große Masse hat das Pflanzen in den Frühling verlegt.
Früher war das vollkommen anders, da war der Herbst die wichtigste Jahreszeit für den Gärtner. Aus Sicht der Pflanzen war das optimal und auch der Gärtner hatte was davon. Was im Herbst angepflanzt wurde und noch vor dem Winter anwuchs, das konnte im Frühling durchstarten und die Pflanzen machten dann auch schnell was her. Heute wird im Frühling gepflanzt, möglichst früh, mit Pflanzen die aus dem Treibhaus kommen. Das gibt dann viel Ausfall und die Pflanzen brauchen mindestens so lange um sich zu akklimatisieren und richtig zu wachsen, wie es bei einer Herbstpflanzung gewesen wäre. Meistens brauchen sie länger dazu. Aber natürlich - im Gartencenter sehen die Pflanzen ja so schön aus in ihren Töpfen, da nimmt man sie dann gerne mit.
Die Pflanzenselbstbedienungsläden sind die Ursache warum sich die Pflanzzeit verschoben hat. Kunden ohne Beratung werden im Herbst kaum Pflanzen nehmen, die bereits dabei sind ihre Blätter zu verlieren und einzuziehen. Ausserdem möchte das Gartencenter keine getopften Pflanzen über den Winter stehen haben, denn fürs Überwintern fehlen ihm die Möglichkeiten und alle nicht verkauften Pflanzen wären ein Verlust. Wenn man dagegen die Pflanzen im Frühling ordert, hat man das ganze Sommerhalbjahr um sie an den Mann oder die Frau zu bringen. Das Problem haben aber die Gärtnereien. Sie haben im Herbst alle Pflanzen frisch vermehrt vorrätig und müssen sie teuer über den Winter bringen bevor sie an die Gartencenter verkauft werden können. Oder sie verschieben die Vermehrung auf den Spätwinter und machen sie nicht im Freiland sondern im Gewächshaus. Auch teuer und eine ziemliche Energieverschwendung. Ausserdem bekommt der Kunde dann keine gut entwickelte und durchwurzelte Pflanze, sondern mehr oder weniger einen Steckling, der in ein paar Wochen zur scheinbar erwachsenen Pflanze hochgepuscht wurde. Das ist dann nicht mehr Staudengärtnerei, sondern Zierpflanzenbau.
Inzwischen glauben so gut wie alle Leute, dass der Frühling die optimale Pflanzzeit wäre, und das Wissen um die wirklich optimale Pflanzzeit im Herbst ist flöten gegangen. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln, und finde diese Entwicklung mehr als traurig.