Hallo John und Tommi,
die Geschichte mit der eingegangenen Seerose verblüfft mich. Eine gesunde Seerose stirbt nicht innerhalb von 4 Tagen an Auszehrung. Man kann Rhizome im Wasser schwimmend ja auch etliche Zeit lagern ohne daß sie daran eingehen. Die Pflanze wird zunächst die gespeicherten Nährstoffe aufbrauchen und dann beginnt sie langsam sich abzubauen. Aber dieser Prozess braucht wesentlich länger als vier Tage!
Einen derart schnellen Tod kann ich mir eigentlich nur durch einen Schädlingsbefall vorstellen. Entweder durch Bakterien und Pilze (Fäulnis) oder durch einen tierischen Schädling. Es wäre wichtig zu wissen in welchem Zustand das Rhizom war als die Pflanze 'für tot erklärt' wurde.
Daraus ergibt sich gleich die nächste Frage: war die Pflanze wirklich tot? Oder hat sie nur alle Blätter abgestossen (weil zu schnell zu tief gesetzt, auf dem Transport ausgetrocknet, Schock durch sehr unterschiedliche Wassertemperatur, usw.) und WIRKT nur wie tot?
Das empfohlene Mittel kenne ich nicht. Generell stehe ich solchen Mittel äusserst skeptisch gegenüber. Ein vernünftig bepflanzter Gartenteich braucht kein einziges dieser chemischen Wundermittelchen. Die Grunddüngung erfolgt am besten über einen Langzeitdünger (wir nehmen Osmocote-Düngekegel), dafür braucht man nichts ins Wasser zu kippen das im gelösten Zustand dann mit Begeisterung von den Algen aufgenommen wird. Der Dünger gehört in die Nähe der Seerosenwurzeln, und nicht frei gelöst ins Wasser! Ich bezweifle grundsätzlich die Notwendigkeit einer solchen Düngung. In den allermeisten Gartenteichen (auch aus Folie oder Beton) sind nicht zu wenig, sondern zu viele Nährstoffe. Dafür sorgt schon der herbstliche Laubfall.
Spurenelemente habe ich noch niemals verabreicht. Natürlich sind Spurenelemente ein limitierender Faktor für das Pflanzenwachstum, aber in unserem 20 Jahre alten Folienteich (8 qm, kein Substrat auf dem Boden,
Seerosen wurden in ungewaschenen Kies gepflanzt) wurden sie noch nie verabreicht und die Seerosen entwickeln sich darin prächtig (übrigens obendrein ungedüngt). Sollte ich das Gefühl haben, daß meine Seerosen Spurenelemente benötigen, dann würde ich die Fischemulsion, die ich für die Orchideen verwende, im Teich ausprobieren. Aber nur extrem verdünnt.
Aber weder Nährstoffe noch Spurenelemente scheinen mir der Grund für das Eingehen der Seerose zu sein.
Werner