Teich ab 400 qm

AW: Teich ab 400 qm

Den Teich möchte ich auf einer Fläche von mind. 100 qm auf 3,00 m haben, weil auf dem Gelände ringsseitig im 15 - 20 m Abstand zum Teich auch große Bäume stehen. Ich möchte den Teich nur einmal im Leben bauen. Ich hätte die Tiefe gerne als Pufferzone, da ich nicht weiss wie schnell der Staub- und Laubeintrag über die Jahre an Tiefe kosten wird. Wenn ich ihn also gleich auf größere Tiefe bringe, dann, so denk ich mal, juckt mich auch der Laubeintrag in den nächsten 20 Jahren nicht wirklich. Mach ich ihn jetzt auf 1,20 m oder so, dann hab ich in 15 Jahren womöglich wirklich nur noch einen Ententümpel. Und sollte ich wirklich mal in einem heißen Sommer das Bedürfnis bekommen ein Bad zu nehmen, dann wird das zumindest kein reines Schlammbad.

Die geplante Umwälzung soll nur dem Sauerstoffeintrag dienen, falls dies jemals witterungsbedingt erforderlich werden würde. Also kein Springbrunnen auf Dauer, sondern nur im wirklichen Bedarfsfall. Außerdem möchte ich laufende Kosten in Form von Energiekosten gänzlich vermeiden. (Vom Arbeitseinsatz für Pflege mal abgesehen). Der Teich muß auch dann noch funktionieren und nicht zur Kloake werden, wenn man mal "out of money" ist.

Wassereintrag erfolgt über Grund- und Oberflächenwasser. Dazu stehen mehrere Dachflächen von Scheunen und Wohnhaus zur Verfügung die zusammen bis zu 800 qm groß sind.
Dieses Wasser kann mittels Schieber in den Fallrohren zugeführt werden. Regnet es lange Zeit gar nicht, stehen zwei Gartenbrunnen zur Verfügung. Ein kontrollierter Überlauf könnte auch als Skimmer dienen.

Mit "praxisorientiert" meine ich, das es wohl keinen Sinn machen würde die Gartenpflanzen, zwecks Kostenersparnis, aus Regentonnen zu versorgen, oder sich im Gäste WC eine Spartaste für die Klospülung einzubauen, und andersrum 1200 Kubikmeter Wasser von den Stadtwerken abnehmen zu wollen, nur um damit einen Teich zu befüllen. Das halte ich schon wirtschaftlich für völligen Schwachsinn, von der Durchlaufgeschwindigkeit eines normalen 3/4 Zoll Hauswasseranschlusses mal ganz abgesehen. Wie lange soll denn das dauern ?

Der Teich ist als naturnaher Gartenteich konzipiert. Keine Granitbrocken, keine ausgedehnten Kiesaufschüttungen im "Nippon-style" (fände ich optisch einfach Banane), an drei Seiten in geschwungenen Linien die Flachwasserzone mit Pflanzen und an der vierten Seite so´ne Art Naturstrand oder Magerwiese mit weissen Sand.

Als Untergrund gibt´s ein 1000 er Vlies, dann 1,52 mm EPDM Folie und für die Folienkaschierung im Randbereich favorisiere ich Kokosmatten.

Fische werde ich nicht absichtlich reinsetzen. Ich hätte gerne Frösche, Libellen, und alles was sonst so in einen (normalerweise) natürlichen Teich gehört und sich von selber einfindet.

Hat Jemand einen guten Link zu einer Liste, oder Bilderrubrik mit Teichpflanzen, woraus auch hervorgeht welchen Beitrag diese zur Ökologie leisten und welche Lebensbedingungen diese benötigen (also z.B. an Wasserqualität, ob hart -weich - alkalisch- basisch...... Pflanztiefe .....etc. ) ?

Gruß
 
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Hallo Marco,

bitte bedenke bei der Planung unbedingt das von so viel Dachfläche auch der Dreck von so viel Dachfläche mit im Regenwasser ist. Pollen, Staub und Sand, Blüten, Laub und dergleichen mehr. Das ist nicht ganz unpropblematisch und sollte sich in einem Absetzbecken absetzen können oder auf andere Art gut gefiltert werden.

Ich finde ein Teich dieser Größe darf und soll durchaus tiefer sein als 1,50. Um so mehr Wasservolumen, um so besser die Stabilität. Man will ja in so einem Teich nicht nur Pflanzenbewachsene Stellen, sondern auch Wasserfläche sehen.

Kokosmatten verrotten recht schnell, dazu gibts schon etliche Beiträge hier im Forum von Leuten mit schlechten Erfahrungen. Nimm Ufermatten aus synthetischem Material, das hält viel länger.

Unbedingt besuchen würde ich die Firma naturagart in Ibbenbüren, die haben Erfahrung mit Teichen dieser Größenordnung. Wir waren letztes Jahr mit zahlreichen Leuten anlässlich eines Teichtreffens bei Doris und Erwin dort zu Gast. Das Gelände dort ist fantastisch.
Dort würd ich besonders die Problematik des Dreckeintrages und der Verschlammung mal erörtern.

Nach Pflanzen kannst Du bei www.nymphaion.de schauen oder unter http://www.repo-pflanzen.de/

Gruß
Wuzzel
 
AW: Teich ab 400 qm

Hallo, wie gehts weiter ?
bekommen wir Details von Deiner Planung, oder mal ein paar Bilder vom Gelände zu sehen ?
 
AW: Teich ab 400 qm

Aber den Teich nur auf 3m damit man den Gammel 20 Jahre da unten liegen lässt und man trotzdem noch ausreichend Tiefe hat?

Also ich würde den Mist trotzdem regelmäßig rausholen. Da lieber nur 2m tief und regelmäßig säubern.
So ein Gülleboden ist auf Dauer nicht wirklich schön.

lg
ebo
 
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hallo

Teich steht. Sind nun 750 qm statt wie geplant 400 geworden.

Aber wo der Bagger schon mal dabei war ;) (grins)

Bilder kommen in kürze.

Bislang erfolgt:

1. Teichgrube
2. 1000 Gramm Vlies verlegt und verschweißt
3. 1,52 m EPDM Bahn verlegt und vervulkanisiert
4. Komplettauskleidung mit Uferschutzmatten (grün, allerdings nicht von Naturagart...) verlegt und Nähte auch
hier mit Heißluft verschweißt. (keine schnabelnden Überlappungen mehr...)
5. Erstbefüllung über Brunnenwasser bis auf 2,20 m Wasserstand (dauerte gut drei Wochen....)
6. Probeschwmmen war gestern , kalt aber schön...

Sumpf und Flachwasserzonen werden nun mit weissen Sand eingedeckt.

Mit der Dicke der Sandaufschüttungen könnt ihr mir mal helfen. Wie dick ist sinnvoll ?

Dachte da an Schichtdicken zwischen 5 und 15 cm. Als Puffer, dort wo noch ein paar dicke Steine in die Sumpfzone sollen, mach ich den Sand 20 - 30 cm dick.

Andere Vorschläge ?
 
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Start mitte Mai 2010



Der Baggerfahrer verstand sein Handwerk. Das Gelände wurde mit weissfarbenen Markierungsstangen gegliedert an denen sich die äußeren Teichabmessungen wiederfinden sollten. Einen exakten Plan habe ich mir zuvor nicht gemacht. Von einer Anhöhe aus und von verschiedenen Blickrichtungen aus sind die Grundstücksachsen und Ansichten engeteilt worden. Das Fehlen eines Reisbrettes ermöglichte auch spontane Änderungen während der Baggerarbeiten. Vieles ergab sich während der Ausführung ganz einfach von selbst. Die Uferlinien und Flachwasserzonen wurden so ausgebildet wie es optisch gut ins Auge passte und so ausgeführt, das die Gesamtgröße sich harmonisch ins Grundstück fügte.

Statt 3 m Wassertiefe gab es leider nur ca 2,40 m Maximaltiefe. Danach gab es schon Grundwasser und eine Verlegung der Folie wäre ohne kostentreibende Grundwassersenkung nicht möglich gewesen.

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Die gesamte Grube wurde nach Fertigstellung der Baggerarbeiten und Feinmodellierung mit einem Schutzvlies mit einem Eigengewicht von 1000 g/qm ausgelegt. Diese Dicke empfehlen einige Anbieter für gerölligen Untergrund und bei felsigem Untergrund. Ich verspreche mir davon das ich mich nicht mit Wühlmäusen herumärgern muss, die mir ggf von untern die Folie anknabbern. Das Vlies ist in allen Überdeckungen thermisch verschweißt worden und eine neue Erfahrung kommt hinzu, wenn es einmal durch Regen nass geworden ist und sich auch nur etwas Flugstaub oder Sand darauf abgelagert hat, ist ein weiteres zerschneiden so gut wie nicht mehr möglich. Da versagt dann jedes Teppichmesser und jede Schere.

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Nach vollständigem verlegen des Vlieses wurde dann die Folie eingebracht. Dabei entschied ich mich für eine 1,52 mm dicke EPDM Bahn. Diese Bahn wurde in zwei großen Streifen mit einer jeweiligen Zuschnittsbreite von jeweils 15 m über die Grube gezogen. Das ziehen und zerren habe ich der ausführenden Firma überlassen. Insgesamt waren aber nur vier oder fünf Leute hierfür notwendig. Nach 2 Stunden war sie im groben verlegt und hingezuppelt und es ging ans verkleben der Nahtüberdeckungen.

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Im Anschluss wurde die Folie mit einer grünen Schutzmatte belegt. Dies schützt die Folie von oben und ist unabdingbar zum Schutz vor mechanischen Einwirkungen wie durch Steine oder Sand. Im Prinzip wurde so die gesamte Teichgrube noch einmal ausgekleidet bis auf die waagerechte Tiefenwasserzone. Es stellte sich heraus, daß, wenn man am Teichufer steht und über die Flachwasserzone hinweg auf die Böschung der gegenüber liegenden Teichseite sieht, das man dort die EPDM Folie sieht, wie sie beginnend von der Flachwasserzone zum Teichgrund verläuft. Damit natürlich auch alle Falten. Da ich sichtbare Folien für den Supergau schlechthin halte, wurde also die Hauptböschung bis hinunter zum Teichgrund mit diesem, Schutzvlies belegt und mit Steinen am Teichboden beschwert. Es ist nicht die sog. Ufermatte von N-Gart. aber völlig identisch mit dieser. Ich habe mir Muster von N-Gart zuschicken lassen. Es ist für mich kein Unterschied erkennbar. Lediglich im Preis. Mein Anbieter war fast 75 % günstiger.

Die Flachwasserzonen sind zwischen 1,5 und 3,0 m breit und verlaufen entlang 80 % der gesamten Uferlinien. Damit sind genügend Pflanzzonen geschaffen. Auf das grüne Schutzvlies folgte eine Schüttung mit weissen Sand der durchaus gelbe Lehmanteile enthielt und wechselweise Kies in der Kiesgröße 16/52 mm.

Die Befüllung erfolgte mittels Grundwasser über einen 3/4 Zoll Anschluss mit Gartenpumpe. Insgesamt waren hierzu fast drei Wochen notwendig. Die KG Rohre sind an die Rinnen des Hauses angeschlossen, aber während dieser Zeit hat es nicht ein einziges mal geregnet.

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Am Anfang stieg das Wasser noch sichtbar an, später wurden die Tagesfortschritte immer etwas weniger. Allerdings lass ich lieber drei Wochen eine Gartenpumpe laufen als 1500,- € für eine Befüllung mit Stadtwasser zu bezahlen. Die drei Wochen Zeit hatte ich dann auch noch.

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An den Teichrändern passierte erst mal nichts. Das Gewicht des Wassers sollte die Folie fest in die Teichgrube pressen. Allerdings war davon nicht viel zu sehen. Ich denke das nach dem verlegen der Folie durchaus schon Sand auf die Uferzonen hätte gelagert werden können. Aber da fachliche Ratschläge allesamt was anderes erzählen haben wir damit gewartet bis der Wasserstand so hoch war, das es in die Flachwasserzonen lief.

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Das Grundwasser ist glasklar.

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Die Ufermatten sehen für manchen recht künstlich aus. Ich halte sie aber immer noch für besser als einfach auf die Folie zu gucken. Diese grünen Ufermatten haben auch den unschätzbaren Vorteil, das sich darin auch der Sand verfängt den man mit der Schaufel darüber schüttet oder streut. Und das in allen Böschungen und bei nahezu jeder Neigung. Spätestens danach sieht es absolut natürlich aus. Die Ufermatten werden in den Nahtüberdeckungen genau so mit einem Heißluftföhn verschweißt wie zuvor das Schutzvlies unterhalb der EPDM Folie.

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...dadurch rutschen auch keine Steine und kein Sand unter des Schutzvlies und die Folie bleibt optimal geschützt.

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Für den Zeitraum von ca. 14 Tagenb gab es eine kurze Algenblühte. Bedingt durch die extrem warmen Sommertage 2010 mit völlig fehlendem Niederschlag.
Eine Woche nachdem es dann endlich einmal richtig heftig geregnet hatte, waren auch die Grünalgen verschwunden und die Wasseroberfläche war wieder sauber.

Vier Wochen nach der Befüllung waren an die 600 Wasserpflanzen in 60 verschiedenen Arten gesetzt. und das Gelände ringsherum mit einer Wildblumenmischung ausgesäht.

Mitte Mai hatten wir begonnen. Mitte Juli bis Ende Juli war das gesamte Gelände wieder grün und von den Baggerarbeiten so gut wie nichts mehr zu sehen.

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Von Juli bis spät in den Oktobr blühte hier wieder alles um die Wette.
Auch Wassertiere und Libellen stellten sich schneller ein als man gucken konnte.
Ich bin gespannt wie es sich in diesem Jahr entwickelt.

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Ey alter, wat is dat denn :help


So was will ich für meine Babys auch :five


Einfach nur Klasse :oki
 

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