AW: Teich ab 400 qm
Start mitte Mai 2010
Der Baggerfahrer verstand sein Handwerk. Das Gelände wurde mit weissfarbenen Markierungsstangen gegliedert an denen sich die äußeren Teichabmessungen wiederfinden sollten. Einen exakten Plan habe ich mir zuvor nicht gemacht. Von einer Anhöhe aus und von verschiedenen Blickrichtungen aus sind die Grundstücksachsen und Ansichten engeteilt worden. Das Fehlen eines Reisbrettes ermöglichte auch spontane Änderungen während der Baggerarbeiten. Vieles ergab sich während der Ausführung ganz einfach von selbst. Die Uferlinien und Flachwasserzonen wurden so ausgebildet wie es optisch gut ins Auge passte und so ausgeführt, das die Gesamtgröße sich harmonisch ins Grundstück fügte.
Statt 3 m Wassertiefe gab es leider nur ca 2,40 m Maximaltiefe. Danach gab es schon Grundwasser und eine Verlegung der Folie wäre ohne kostentreibende Grundwassersenkung nicht möglich gewesen.
Die gesamte Grube wurde nach Fertigstellung der Baggerarbeiten und Feinmodellierung mit einem Schutzvlies mit einem Eigengewicht von 1000 g/qm ausgelegt. Diese Dicke empfehlen einige Anbieter für gerölligen Untergrund und bei felsigem Untergrund. Ich verspreche mir davon das ich mich nicht mit Wühlmäusen herumärgern muss, die mir ggf von untern die Folie anknabbern. Das Vlies ist in allen Überdeckungen thermisch verschweißt worden und eine neue Erfahrung kommt hinzu, wenn es einmal durch Regen nass geworden ist und sich auch nur etwas Flugstaub oder Sand darauf abgelagert hat, ist ein weiteres zerschneiden so gut wie nicht mehr möglich. Da versagt dann jedes Teppichmesser und jede Schere.
Nach vollständigem verlegen des Vlieses wurde dann die Folie eingebracht. Dabei entschied ich mich für eine 1,52 mm dicke EPDM Bahn. Diese Bahn wurde in zwei großen Streifen mit einer jeweiligen Zuschnittsbreite von jeweils 15 m über die Grube gezogen. Das ziehen und zerren habe ich der ausführenden Firma überlassen. Insgesamt waren aber nur vier oder fünf Leute hierfür notwendig. Nach 2 Stunden war sie im groben verlegt und hingezuppelt und es ging ans verkleben der Nahtüberdeckungen.
Im Anschluss wurde die Folie mit einer grünen Schutzmatte belegt. Dies schützt die Folie von oben und ist unabdingbar zum Schutz vor mechanischen Einwirkungen wie durch Steine oder Sand. Im Prinzip wurde so die gesamte Teichgrube noch einmal ausgekleidet bis auf die waagerechte Tiefenwasserzone. Es stellte sich heraus, daß, wenn man am Teichufer steht und über die Flachwasserzone hinweg auf die Böschung der gegenüber liegenden Teichseite sieht, das man dort die EPDM Folie sieht, wie sie beginnend von der Flachwasserzone zum Teichgrund verläuft. Damit natürlich auch alle Falten. Da ich sichtbare Folien für den Supergau schlechthin halte, wurde also die Hauptböschung bis hinunter zum Teichgrund mit diesem, Schutzvlies belegt und mit Steinen am Teichboden beschwert. Es ist nicht die sog. Ufermatte von N-Gart. aber völlig identisch mit dieser. Ich habe mir Muster von N-Gart zuschicken lassen. Es ist für mich kein Unterschied erkennbar. Lediglich im Preis. Mein Anbieter war fast 75 % günstiger.
Die Flachwasserzonen sind zwischen 1,5 und 3,0 m breit und verlaufen entlang 80 % der gesamten Uferlinien. Damit sind genügend Pflanzzonen geschaffen. Auf das grüne Schutzvlies folgte eine Schüttung mit weissen Sand der durchaus gelbe Lehmanteile enthielt und wechselweise Kies in der Kiesgröße 16/52 mm.
Die Befüllung erfolgte mittels Grundwasser über einen 3/4 Zoll Anschluss mit Gartenpumpe. Insgesamt waren hierzu fast drei Wochen notwendig. Die KG Rohre sind an die Rinnen des Hauses angeschlossen, aber während dieser Zeit hat es nicht ein einziges mal geregnet.
Am Anfang stieg das Wasser noch sichtbar an, später wurden die Tagesfortschritte immer etwas weniger. Allerdings lass ich lieber drei Wochen eine Gartenpumpe laufen als 1500,- € für eine Befüllung mit Stadtwasser zu bezahlen. Die drei Wochen Zeit hatte ich dann auch noch.
An den Teichrändern passierte erst mal nichts. Das Gewicht des Wassers sollte die Folie fest in die Teichgrube pressen. Allerdings war davon nicht viel zu sehen. Ich denke das nach dem verlegen der Folie durchaus schon Sand auf die Uferzonen hätte gelagert werden können. Aber da fachliche Ratschläge allesamt was anderes erzählen haben wir damit gewartet bis der Wasserstand so hoch war, das es in die Flachwasserzonen lief.
Das Grundwasser ist glasklar.
Die Ufermatten sehen für manchen recht künstlich aus. Ich halte sie aber immer noch für besser als einfach auf die Folie zu gucken. Diese grünen Ufermatten haben auch den unschätzbaren Vorteil, das sich darin auch der Sand verfängt den man mit der Schaufel darüber schüttet oder streut. Und das in allen Böschungen und bei nahezu jeder Neigung. Spätestens danach sieht es absolut natürlich aus. Die Ufermatten werden in den Nahtüberdeckungen genau so mit einem Heißluftföhn verschweißt wie zuvor das Schutzvlies unterhalb der EPDM Folie.
...dadurch rutschen auch keine Steine und kein Sand unter des Schutzvlies und die Folie bleibt optimal geschützt.
Für den Zeitraum von ca. 14 Tagenb gab es eine kurze Algenblühte. Bedingt durch die extrem warmen Sommertage 2010 mit völlig fehlendem Niederschlag.
Eine Woche nachdem es dann endlich einmal richtig heftig geregnet hatte, waren auch die Grünalgen verschwunden und die Wasseroberfläche war wieder sauber.
Vier Wochen nach der Befüllung waren an die 600 Wasserpflanzen in 60 verschiedenen Arten gesetzt. und das Gelände ringsherum mit einer Wildblumenmischung ausgesäht.
Mitte Mai hatten wir begonnen. Mitte Juli bis Ende Juli war das gesamte Gelände wieder grün und von den Baggerarbeiten so gut wie nichts mehr zu sehen.
Von Juli bis spät in den Oktobr blühte hier wieder alles um die Wette.
Auch Wassertiere und
Libellen stellten sich schneller ein als man gucken konnte.
Ich bin gespannt wie es sich in diesem Jahr entwickelt.