Teich kippt jedes Jahr

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13. Aug. 2004
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Hallo,
vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben. Ich habe einen Gartenteich von ca 16 m³ mir einer Maximaltiefe von ca 2m, der rundum mit Laubgehölz (Bambus, Schilf, Holunder und Weide) bewachsen ist. Er hat einen selten funktionierenden Zufluß aus einer alten Zisterne.
Seit 2-3 Jahren kippt jedesmal im Winter der Teich und alle Karpfen und andere Fische, sowie Frösche etc. gehen ein :boese . Der Grund stinkt fürchterlich. Wasserwechsel habe ich im vergangenen Jahr gemacht. Hat aber für diesen Winter nichts genutzt.
Im Sommer filtere ich über Außenfilter und UV.
Kann mir jemand helfen - Schade um die Tiere.
moses84
 
Hallo moses 84,

ohne detaillierte Angaben stochert man natürlich mit der Stange im Nebel.

Ich vermute allerdings, dass bei Dir die Ursache in Fäulnis- und Abbauprozessen liegt, hervorgerufen durch übermässigen Laub- und Frucht- ( Holunder !) Eintrag. 2 Meter Wassertiefe bei nur 16 m³ Wasser dürften sich da auch eher ungünstig auswirken. Hast Du Sauerstoff spendende Unterwasserpflanzen wie Wasserpest drin ?

In diesem Winter musst Du eigentlich sehr schön Gelegenheit gehabt haben, zu beobachten, ob der Teich bereits während des Winters gekippt ist oder erst dann, als sich das Wasser wieder erwärmt hat? Triffst Du Vorsorge gegen Laub- und Fruchteintrag ? Ist der Teich sehr stark mit Fischen besetzt (Überbesatz) ?

Selbst unter widrigen Umständen ist das Frühjahr die einzige Jahreszeit, in der der Sauerstoff wirklich knapp werden kann und sich anaerobe Bakterien breitmachen können - der Teich kippt.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stephan.
Danke für Deinen Beitrag. Leider ist das so eine Sache mit dem Laub- und Fruchteintrag, da ein Netz zu spannen auf grund der Unregelmäßigkeit des Teiches und der Bepflanzung schlecht möglich ist. Bis vor 3 Jahren war das auch kein Problem zu sehen?
Den Teich beobachten geht leider nicht, da der Gartenteich in einiger Entfernung von der Wohnung ist. Überbesatz ist eigentlich ausgeschlossen - hatte vor 4 Jahren noch 10 Forellen in Unterarmgröße drin und nun nur cd 5-8 cm Karpfensetzlinge und 3 Goldfische (incl. 2 kleine Welse uns 5 Moderlieschen). Die ca. 40 Frösche, die sich auch angesiedelt hatten mal nicht mitgezählt.
Hast du einen Vorschlag wie man gegenarbeiten kann - welches Sauerstoffprodukt würdest Du vorschlagen. Wasserpest ist gut. Habe viele Entengrütze drauf.
Wegen der Abmaße - sind alles nur Schätzungen, da sehr unregelmäßig mit vielen Flachwasserzonen (Tiefe max. 15 cm)
Besten Dank
Mathias (moses84)
 
Hallo Mathias,

Entengrütze ist eine sog. Indikatorpflanze: Sie zeigt überdüngtes Wasser an. Das spricht wohl für meine Vermutung. Das mit der Wassertiefe 15 cm habe ich nicht verstanden. Ist der überwiegende Teil des Teiches nur ca. 15 cm tief oder sind nur die - wenn auch ausgedehnten - Flachwasserbereiche gemeint ? Ich vermute, Du kommst um eine Reinigung/Vertiefung kaum herum: Teiche kurz vor der Verlandung neigen zum Umkippen. Das blosse Einblasen von Sauerstoff halte ich für wenig erfolgversprechend. Es ist eben so, dass die Fäulnis- und Abbauprozesse im Winter bei Temperaturen deutlich unter 10 Grad nicht stattfinden. Das verrottbare Material sammelt sich einfach nur am Teichgrund. Wenn sich das Wasser dann im Frühling erwärmt, setzen die gesamten, Sauerstoff zehrenden Prozesse auf Schlag ein. Und das ist zu viel für den Teich.

Auch Wasserpest ist ein zweischneidiges Schwert: Sie gedeiht prima in überdüngtem Wasser (wie Entengrütze), in nährstoffarmem Wasser bildet sie sich zurück. Deshalb dürfte sie in Deinem Teich kaum unter Kontrolle zu bringen sein, wenn Du nicht brutal(st) auslichtest. Deshalb würde ich an eine grössere Reinigungsaktion denken - ist bei massivem Laub-und Fruchteintrag einfach häufiger als normal erforderlich.

Beste Grüsse
Stefan
 

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