Ton statt Lehm - geht das?

Zuckerschniss

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Hallo zusammen,
ich habe zu Hause eine kleine Töpferwerkstatt und da fallen regelmäßig Tonreste an, die ich dann nicht mehr verwende. Jetzt stellt sich die Frage, ob ich statt Lehm auch Ton als Substrat für die Teichpflanzen verwenden kann.
Außerdem frage ich mich, ob Ton als Dichtmittel für einen folienfreien Teich verwendet werden kann.
Hat das jemand schon mal ausprobiert?
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Ellen,

ich habe in meinem alten Teich auch Tonreste verarbeitet. Du must ihn fein zerkrümeln und mit Sand mischen. Bei Umpflanzaktionen habe ich noch Jahre später größere Stücke gefunden die aussahen wie frisch eingebracht. Der Ton war so fest das keine Wurzeln in ihm eindringen konnte

Er ist auch super zu gebrauchen um Steine zu plazieren. Aber Achtung die Oberfläche des Tons muß mit Sand od. Kieseln abgedeckt werden, damit durch z.B. Teicharbeiten, das Wasser durch den Ton nicht getrübt wird, er ist so fein das es lange dauert bis das Wasser wieder klar ist. .
 
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AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Jürgen,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Das Vermischen mit Sand leuchtet mir - Lehm= Ton mit Sand. Wenn ich jetzt den eingetrockneten Ton zu Schlicker verarbeite, sprich mit Wasser aufweiche, dann entsteht eine sämige Masse. Im Wasser werden die Tonanteile, wie beim Lehm, immer nach unten sinken.
Wenn ich jetzt also ein Loch aushebe und mit diesem Schlicker verfülle, dann sollte das doch einigermaßen dicht sein, oder?
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Ellen.

Das wird nicht klappen. Wie du weißt ist Ton eine Mischung aus quellfähigen Mineralien und festen Zuschlagsstoffen. Wenn du den Schlicker ins Wasser schüttest, wird er sich entmischen, d.h. die schwereren Sachen setzen sich zuerst ab und was schlimmer ist die Quellfähigen Teile saugen sich schon im Wasser voll und nicht im Bodengrund wo sie sich beim Aufquellen ausdehnen und somit den Boden abdichten sollen.

Ich würde es so machen: Die Reste in eine Tonne füllen, Wasser dazu geben und ordentlich durchkneten, damit er wieder plastisch wird. Das Teichloch mit Wurzelschutzvlies auslegen (damit von unten keine Wurzeln die Dichtung zerstören können).
Dann mind. 10cm starke Scheiben von Ton abschneiden und dachziegelartig auslegen. Jetzt die Schicht mit einer Handramme verdichten (sparst du dir das Fitneßcenter :) ).
Wenn jetzt das Wasser eingefüllt wird quillt der Ton im Bodengrund und schließt die verbliebenen Haarrisse.

Ist zwar ein Haufen arbeit aber ein interessantes Projekt. Da du töpferst ist es eine tolle Möglichkeit zwei dich interessierende Hobbys in einem Objekt zu verbinden Teich und Ton.

Ich würds probieren,
Viel Erfolg
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hi Ellen

Ich habe mal in einem Teichbuch (ISBN 3-440-06496-4) von der Möglichkeit gelesen, einen Teich nur aus magerem Ton zu bauen (so wie er für Ziegel gebraucht wird). Man empfahl darin, die ungebrannten Ziegeln dicht nebeneinander zu schichten, danach zu stampfen um die Fugen zu schließen. Anschließen kam eine zweite Lage Ziegel in der Weise darauf, dass sie evtl. noch erkennbare Fugen bedeckten. Wieder feststampfen. Darauf kommt ein Geovlies (k.A. was das ist) und eine ca. 15 cm hoche Sandschicht. Wegen dieser Schicht darf der Teich keine Böschungen über 20° Neigung haben. Auch muss man wegen der Gesamtdicke der Schichten bis 30 cm tiefer ausheben. Bei einem 60qm Teich wären das 12-18 cbm zusätzlicher Aushub. Ich denke mal, dass ein solcher Teich auch noch nicht 100% dicht ist (Naturpfützen und -tümpel sind es auch nicht) Man wird also evtl. aus Zisterne oder Wasserhahn nachfüllen müssen. Bis fast einen Meter Tiefe können auch Riedpflanzen vordringen, die dann nur sehr schwer zu entfernen sein werden.
Alles in allem ist es eine zwar sehr natürliche, aber auch wahrscheinlich sehr teure und arbeitsaufwändige Art einen Teich herzustellen.

MfG.
Wolfgang
 
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AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Ihr Beiden,

das war in den Grundzügen das, was ich mir gedacht habe. Die Sache ist die, dass wir ein verwildertes Grundstück haben, mitten in der "Wildnis", allerdings ohne Wasser. Meine Überlegung war, mit natürlichen Materialien einen "Tümpel" zu bauen, abzudichten und sich selbst zu überlassen. Und sehen, was draus wird. Und da ist mir Ton in den Sinn gekommen. Und nach dem, was ihr schreibt, könnte das, unter Beachtung gewisser Regeln, auch funktionieren.
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Ellen,

was du bauen willst nennt sich "Himmelsteich". Er wird ausschließlich durch Regen und Tau gefüllt und kann unter ungünstigen Umständen auch mal trocken fallen.

In einem alten Teichbuch habe ich eine Anleitung für solche Teiche gelesen. Wenn du interresse hast such ich mal ob ich das Buch noch habe und scanne dir die entsprechenden Seiten.
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Jürgen,
das wäre perfekt. Das Projekt wird zwar erst nächstes Jahr spruchreif, aber bis dahin kann das Konzept reifen. Vielen Dank.
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo

Substrat und Abdichtung sind bei künstlich angelegten Teichen 2 verschiedene Dinge

Teichbau aus Ton ist eine gewaltig Aufgabe

mindestens 2 versetzte Schichten Tonziegellagen incl Verdichten

Probleme im Randbereich , hohe Schichtdicke
empfindlich gegen Austrocknen


Substrate mit Tonmineralien sollen nährstoffpuffernd wirken ,

Ton als Substat ist zu dicht
es bildet sich darin und darunter ein anaerobes Milieu

das bekommt auf Dauer wenigen Wurzelpflanzen.

mfG


bin ich jetzt wieder der Spielverderber :oops
 
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