Ton statt Lehm - geht das?

AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Karsten,

nein, du bist kein Spielverderber, Ein Himmelsteich ist kein Gartenteich und das weiß Ellen, es ist einfach ein spannendes Projekt. Übrigens gibt es die Teiche noch heute und früher wurden in ihnen sogar Karpfen gezüchtet (naja so groß wird Ellens wohl nicht werden :) )
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo Karsten,
Du bist natürlich kein Spielverderber. Wenn ich keine Antworten wollte, würde ich nicht fragen :D
Jürgen hat das, was ich plane, gut beschrieben. Es soll ein sog. Himmelsteich (der Name gefällt mir) werden, dessen Wasserspiegel nach Witterung steigt und sinkt. Da die Bodenstruktur das Wasser im Moment nicht halten würde, möchte ich da ein wenig nachhelfen. Und da ist mir Ton eingefallen, da Ton bei mir ein Abfallprodukt ist. Der Ton soll nur abdichten und nicht als Substrat dienen.
 
AW: Ton statt Lehm - geht das?

Hallo ihr,

hat eine(r) mal davon gehört bei der Anlage von einem solchen Teich Schweine ein zu setzen? Ich habe mal sowas vor langer Zeit gelesen. Indem man die Baustelle ständig feucht hält verdichten die Tiere den Boden enorm, ohne dass man dafür was tun müsste. Es dauert eine ganze Saison, aber man spart sich die Arbeid und für die Schweine ist es Genuss pur.

Ausserdem habe ich mal davon gelesen unter dem Ton eine Mischung von frischem Gras und Pferdemist an zu bringen. Mit dem Ton darauf sollte ei Fermenteringsprozess in Gang kommen, was eine wasserdichte Schicht ergäbe.

Aber wie beim Lotto: alle Angaben ohne Gewähr. :)

LG

Ron
 
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wo gibts jetzt schnell Schweine ?:scherz1


schönes WE
 
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Das hab ich mich auch grad gefragt :kopfkratz
Nee, mal Spaß beiseite. Über den Einsatz von Schweinen hab ich auch schon gelesen. Aber dieses Grundstück, was ich zur Verfügung habe, liegt am A...der Welt, mitten im Nirgendwo. Keine Schweine !!!!
Aber Danke für den Tip
 
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nabend

das mit den Schweinen lässt mich nicht los ;)

ich weiß ja nicht was bei Dir so als Ton abfällt
den Schlicker kannst Du sicherlich vergessen

sonst wird ja alles "recycelt"


oder ?

mit einer vernünftigen Rüttelplatte
denke ich bekommt man so einen Himmelsteich bei bindigen Boden und /oder Ton
schon hin

Rüttelplatte = richtiges Teil vom Bau >100kg
ist sicher leichter zu beschaffen :kopfkratz

als ne Rotte williger Schweine die nur den Teich feststampfen


mit einer Rüttelpatte bekommt man bindigen Boden schon sehr glatt und fest und dicht :cool: je mehr Ton um so besser

in einer Grube kann man eine Rüttelplatte an einer Winde oder Seil auch am "Hang führen"


nur mal so :cool:

schönes RestWE
 
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Hallo Karsten,

Tonabfälle ist alles, was die Trocknung nicht überlebt oder eingetrocknete Reste. Da kommt schon mal was zusammen. Ich werde mal den Winter über sammeln und im Frühjahr einen Versuch starten. Das mit dem Verdichten mit Rüttelplatte ist ne gute Idee.
 
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Hallo Ellen,

ein ziemlich gutes Buch was Gartenteiche anbelangt ist meiner Meinung nach "Gartenteiche" von Thomas Helberg, KOsmos-Verlag, ISBN 3-440-09462-6. Ich weiß nicht, ob es das Buch noch gibt. In dem Buch sind gute Zeichnungen abgebildet, die auch Details richtig wiedergeben.

Darin beschreibt auch ein Abschnitt den Bau eines Teiches mit Tondichtung. Ich fasse kurz zusammen: Die Tondichtung sollte aus 30 cm losen Ton (wie in deinem Fall) oder gleichwertig 10 cm dicken Tonziegeln hergestellt werden. Beides wird mittels Vibrationsstampfer ("Frosch") verdichtet, das Teil darf nicht mehr als 50 kg wiegen und soll ca. 600-800 Schläge pro Minute erreichen können.

Bei der Verarbeitung darf die Tonschicht nicht austrocknen, logisch. Entsprechende Planen etc. bereithalten. Auf die Tonschicht kommt ein Geotextil-Vlies (Schutzvlies, dafür auch Teichvlies verwendbar?) und darauf wiederum eine Auflast (Kies, Körnung z.B. 16-32mm) aus 15-20 cm Kies. Die Auflast und das Vlies verhindern ein Aufschwemmen und "glibbern" des Tons und ist zwingend notwendig, damit der Teich dicht bleibt.

Durch die benötigte Auflast wird ein flacher Böschungswinkel erforderlich, damit der Kies nicht abrutscht. Hier kann man von 1 zu 4, besser 1 zu 5 ausgehen. D.h. hat man in der Mitte eine Wassertiefe von 1m, ergibt dies ein Radius des Teichs von 5 Meter, im Durchmesser 10 Meter als Mindestmaß.

Beim Aushub muss die Stärke der Tonschicht und die Stärke der Auflast berücksichtigt und die Grube entsprechend tiefer ausgehoben werden. Bei steinigem oder losem Boden (sand?) muss auch unter die Tondichtung ein Vlies eingebracht werden. Beim Verdichten des Tons dürfen keine Hohl- oder Zwischenräume mehr vorhanden sein, logisch.

Ansonsten sind noch Detailzeichnungen zur Ufergestaltung abgebildet, die zeigen , wie man die Ufer baut um ein Austrocknen des Tons zu verhindern. Der Ton muss quasi immer unter Wasser bzw. unter Vlies und Auflast liegen und darf an keiner Stelle mit der Luft in Berührung kommen.

Vielleicht wäre es ratsam, ein Buch zu besorgen, das sich ausschließlich mit Ton als Dichtmaterial beschäftigt und detailliert auf die Tricks und Kniffe eingeht. Ich denke, ein Tonteich ist mit einigem Aufwand verbunden, aber nicht unmöglich.

Gruß und viel Erfolg.
Steffen
 

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