Ewald_Ewald
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- 15. Juli 2016
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Hallo Teichfreunde!
Nach längerem stillen Aufgreifen von Ideen melde ich mich heute an, um Eure Meinungen, Vorschläge und Ideen zu unserem Teich zu hören... Dies wird ein etwas längerer Text - es handelt sich aber auch um ein etwas größeres Projekt. Ich versuche, mit Bildern etwas aufzulockern... wenn jemand also seinen Senf dazugeben möchte - gerne!
Zunächst die Grundlagen/Historie:
Es handelt sich um einen Naturteich (keine Folie) innerhalb eines abgetorften Moorgebietes (heute statt Torfabbau umliegend landwirtschaftliches Grünland/Maisacker). Der Teich hat keinen (natürlichen) Ab- oder Zulauf - wird lediglich von Grund- und Regenwasser gespeist. Auf dem nördlich angrenzenden (ehemaligen) Grünland haben wir ca. im Jahr 2000 einen Erlen-/ Eichen-/Hainbuchen-Mischwald aufgeforstet. 2001-2002 haben wir dann den ursprünglichen Teich (das relativ flache Stück zwischen den beiden Inseln) mit Großgerät (Raupe und Kettenbagger) entschlammt, wobei das Gewässer etwas - sagen wir mal "unwesentlich"... - vergrößert wurde (Luftbild aus 2002):
Im Anschluss an diese erste "Sanierung" haben wir natürlich auch eine entsprechende Bepflanzung vorgenommen, welche sich nach etwa 2 Jahren auch anständig etabliert hatte. Wenn der Wasserstand zu sehr sinkt können wir über ein PVC-Rohr anfallendes Waldwasser in den Teich einleiten (haupsächlich im Winterhalbjahr). Da es sich dabei um Oberflächenwasser handelt, ist es eher nährstoffarm - und funktioniert natürlich nur, bis sich Wasserstand-Teich und Grundwasserstand-Wald etwa auf einer Höhe befinden... Im Laufe der Zeit fliegen dann Birke, Pappel und Weide an und machen sich nicht nur am Ufer, sondern durch Wurzelausläufer auch mitten im Teich breit - 2011 sah der Teich dann etwa so aus:
Durch die rasante Vermehrung von hauptsächlich Rotfeder und Schleie aber auch anderen Friedfischen gingen im Laufe der letzten 5-10 Jahre fast alle (!) submersen Pflanzen verloren, wenige Teich- und Seerosen haben sich gehalten. Auch die Eignung als Laichgewässer für Amphibien hat dadurch deutlich gelitten. In ihrer Anzahl absteigend sortierte Arten dieses Jahres sind Erdkröte (etwa Hundert, vormals mehrere Tausend), Teichmolch, Teichfrosch, Grasfrosch - Laich und Larven/Quappen werden sodann von den Fischen gefressen, da er aufgrund fehlender Vegetation nicht geschützt genug platziert werden kann. Auch das Artenspektrum der Insekten (vornehmlich Libellen) geht zurück. Je nach Jahreszeit fühlen sich ein Grau- oder Nilganspaar, eine Truppe Blässrallen und ab und zu Stockenten wohl. Außerdem ist uns anscheinend eine Zierschildkröte zugelaufen, die wir neulich beim Rasenmähen entdeckt haben.
Hier noch ein Luftbild von (ca.) 2014 - man erkennt die deutliche Zunahme des Bewuchses mit Weide und Birke:
Wir haben also mit allerlei "Problemen" zu kämpfen (welche natürlicherweise keine wären, aber wir möchten ja das Gewässer erhalten und es nicht verlanden lassen):
1.: Durch den starken Bewuchs mit Gehölzen landen erheblich zu viele Nährstoffe im Teich (siehe Bild unten, Wassertiefe/Schlammhöhe). Diese können in der Masse nicht genügend abgebaut werden und der Teich verschlammt und verlandet damit viel zu schnell.
2.: Durch den viel zu hohen Friedfischbesatz besteht ein erheblicher Fraßdruck auf submerse Pflanzen (und auf das Zooplankton). Dies hat Auswirkungen auf den Sauerstoffhaushalt (mit allem, was dazu gehört) und damit auch auf die aeroben Abbauprozesse (Schlamm).
3.: Es bilden sich Faulgase, die in 2 Wintern zum Tod von ca. 5 größeren (>30 cm) Fischen ( Hechte, Graskarpfen) geführt haben, während "Aufräum- und Entholzungsarbeiten" aufgewühlter Schlamm lässt deutlich riechbare Faulgase frei. Zudem gab es mehrere Algenblüten in den letzten heißen Sommern, welche jedoch (zum Glück) noch nicht zum Umkippen geführt haben. Insgesamt ist das Wasser sehr instabil (siehe Wasserwerte).
Aus diesen Gründen haben wir in diesem Jahr eine Art "Masterplan" zur langfristigen Sanierung bzw. Therapie aufgestellt. Dazu die folgenden Daten:
Je nach Wasserstand:
Wasserfläche gesamt: ca. 1.850 qm (darin zwei Inseln, eine mit ca. 190 qm, eine mit ca. 25 qm)
Max. Tiefe: 3 m (siehe Bild unten)
Durchschnittliche Tiefe: ca. 1,5 m
Max. Wassermenge (ohne Schlamm): ca. 2.775 m^3
Der Boden (unter dem Schlamm) besteht aus Ursand auf einer Lehm/Tonschicht, weshalb tieferes Ausbaggern nicht möglich ist. Der Teich befindet sich innerhalb eines Wasserschutzgebietes.
Fischbestand: 99 % Cypriniden, Aale (immer mal wieder an der Angel), Rest (ausgesetzt): min. 4 Hechte, 5-10 Flussbarsche
(Teststreifen-) Wasserwerte von Juli 2016 (aus ca. 1 m Tiefe des südlichen Teils):
Nitrat: 0 mg/l
Nitrit: 0 mg/l
Gesamthärte: <3°d
Karbonathärte: 0°d
pH-Wert: 6,4
Das Wasser ist momentan nicht von Schwebstoffen (Phytoplankton) durchsetzt, jedoch - einem "Moorgewässer" mit den genannten Problemen typisch - gelblich eingefärbt (Gerb- und Huminstoffe), Nitrifikanten scheinen in zu geringer Anzahl vorzukommen (deshalb Ammoniakschübe im Winter), was auf deutlich zu geringen Sauerstoffgehalt hinweist.
...es ist also selbst mit dem groben Streifentest noch sehr viel "Luft nach oben". Genauere Analysen werden wir veranlassen, sobald die Grundsanierung steht. Fest steht für uns allerdings, dass wir keinerlei "Mittel" (Mineralien, Kalk, etc.) in den Teich kippen werden, da sich früher oder später aufgrund der Größe und des Wassergehaltes ein dem Gewässer adäquater Zustand von selbst einstellen wird. Zierfische kommen ohnehin nicht in Frage, da der Fischreiher bei seinem täglichen Besuch diese mit Vorliebe zuerst verspeisen würde.
Die Wassertiefen (blau) und Schlammhöhen (rot) haben wir vor einigen Wochen (grob) ermittelt:
Oberste Priorität hat zunächst die Reduzierung von Nährstoffeinträgen durch das Herbstlaub der umstehenden Bäume. Dazu werden nach und nach die unmittelbar am Gewässer stehenden Gehölze entfernt (ausgewählte, nicht stockausschlagende oder wurzelausbreitende Gehölze bleiben, um die Sonneneinstrahlung zunächst etwas zu begrenzen). Damit wird die Windhöffigkeit erhöht, was zu höherem Sauerstoffaustausch an der Gewässeroberfläche führt. Außerdem sorgen ein paar Schafe zuverlässig dafür, dass Brombeeren und erneut aufkommende Gehölze sich nicht breit machen können.
Hier ein paar Bilder von den bereits durchgeführten Maßnahmen:
Wir planen, im südlichen Bereich des Teiches (größte Wassertiefe) ein Olzsewski-Rohr zur Ableitung des nährstoffreicheren, tiefer liegenden Wassers zu installieren. Mit den Regenfällen im Frühjahr/Herbst dürfte das zu einer wenigstens mittelfristigen Senkung der Nährstoffbelastung und zu einem höheren Wasseraustausch ingesamt führen. Abgeleitet wird das nährstoffreichere Wasser dann über einen etwa 15 m entfernten landwirtschaftlichen Graben.
Um den aeroben Abbau des Schlammes, also die Entwicklung von aeroben Bakterien (besonders im alten Mittelteil zwischen den Inseln) zu fördern, installieren wir dort in den nächsten Tagen eine "Schlammbelüftung", indem wir mittels Seitenkanalverdichter und Belüftungsschlauch (50 m) atmosphärische Luft direkt über/in den Schlamm einbringen. Damit wurden bei mehreren (auch wissenschaftlich begleiteten) Projekten deutliche Erfolge erzielt. Die Menge der ausströmenden Luft wird so gering wie möglich gehalten, um ein fortwährendes Aufwühlen und zu starke Durchmischung zu minimieren (auch wenn es sich nicht ganz vermeiden lässt). Insgesamt sollte sich der Sauerstoffgehalt des Wassers damit erhöhen und auch in anderen bereichen des Teiches den Schlammabbau fördern. Eine maschinelle Entfernung kommt leider nicht mehr in Frage, da wir damit zum einen Wald, zum anderen wertvolle Obst- und Blumenwiesen nachhaltig zerstören müssten. Abpumpen/-saugen und Entsorgung sind ebenso nicht möglich - allein aufgrund der Menge. Über das Einbringen der Luft würde (wenigstens partiell) auch CO2 "ausgesprudelt"/"ausgewaschen".
Um dem Fischbestand dauerhaft Herr zu werden, setzen wir eine größere Anzahl Flussbarsche aus - evtl. noch den ein- oder anderen Hecht oder Zander, deren Bestand sich im Laufe der Zeit über die sinkende Anzahl an Nahrungsfischen selbst regulieren wird. Damit sollten sich dann auch wieder submerse Wasserpflanzen etablieren können. In den letzten Jahren haben wir schubkarrenweise Wasserpest und Hornblatt eingebracht - aber die Friedfische haben davon nichts übrig gelassen. Einzig im flacheren nördlichen Bereich breitet sich langsam etwas Igelkolben aus, neben Schwertlilien (viele), Teichminze, Teichbinse und Sumpf-Vergissmeinnicht (rudimentär) an den Gewässerrändern die einzigen wirklich regelmäßig vorkommenden Pflanzenarten.
Wir gehen davon aus, dass sich bis zum Herbst deutliche Ergebnisse beim Schlammabbau zeigen und wir den Lufteintrag dann reduzieren/beenden können. In 1-2 Jahren sollte der Friedfischbestand deutlich zurückgefahren sein und in 2-3 Jahren müssten sich auch wieder submerse Pflanzen entwickelt haben, womit sich die Wasserwerte insgesamt verbessern bzw. auf einem günstigen Niveau einpendeln sollten. Sollten uns in dieser Zeit Fische sterben oder Algen explodieren wird das insoweit toleriert, als wir einen stabilen Zustand erst auf lange Sicht erreichen wollen. Ein klarer Forellenteich wird es wohl nicht werden, aber die Barsche lassen sich ja auch fein rausfangen und verspeisen.
Jetzt immer her mit den Meinungen
Viele Grüße,
Ewald
Nach längerem stillen Aufgreifen von Ideen melde ich mich heute an, um Eure Meinungen, Vorschläge und Ideen zu unserem Teich zu hören... Dies wird ein etwas längerer Text - es handelt sich aber auch um ein etwas größeres Projekt. Ich versuche, mit Bildern etwas aufzulockern... wenn jemand also seinen Senf dazugeben möchte - gerne!
Zunächst die Grundlagen/Historie:
Es handelt sich um einen Naturteich (keine Folie) innerhalb eines abgetorften Moorgebietes (heute statt Torfabbau umliegend landwirtschaftliches Grünland/Maisacker). Der Teich hat keinen (natürlichen) Ab- oder Zulauf - wird lediglich von Grund- und Regenwasser gespeist. Auf dem nördlich angrenzenden (ehemaligen) Grünland haben wir ca. im Jahr 2000 einen Erlen-/ Eichen-/Hainbuchen-Mischwald aufgeforstet. 2001-2002 haben wir dann den ursprünglichen Teich (das relativ flache Stück zwischen den beiden Inseln) mit Großgerät (Raupe und Kettenbagger) entschlammt, wobei das Gewässer etwas - sagen wir mal "unwesentlich"... - vergrößert wurde (Luftbild aus 2002):

Im Anschluss an diese erste "Sanierung" haben wir natürlich auch eine entsprechende Bepflanzung vorgenommen, welche sich nach etwa 2 Jahren auch anständig etabliert hatte. Wenn der Wasserstand zu sehr sinkt können wir über ein PVC-Rohr anfallendes Waldwasser in den Teich einleiten (haupsächlich im Winterhalbjahr). Da es sich dabei um Oberflächenwasser handelt, ist es eher nährstoffarm - und funktioniert natürlich nur, bis sich Wasserstand-Teich und Grundwasserstand-Wald etwa auf einer Höhe befinden... Im Laufe der Zeit fliegen dann Birke, Pappel und Weide an und machen sich nicht nur am Ufer, sondern durch Wurzelausläufer auch mitten im Teich breit - 2011 sah der Teich dann etwa so aus:

Durch die rasante Vermehrung von hauptsächlich Rotfeder und Schleie aber auch anderen Friedfischen gingen im Laufe der letzten 5-10 Jahre fast alle (!) submersen Pflanzen verloren, wenige Teich- und Seerosen haben sich gehalten. Auch die Eignung als Laichgewässer für Amphibien hat dadurch deutlich gelitten. In ihrer Anzahl absteigend sortierte Arten dieses Jahres sind Erdkröte (etwa Hundert, vormals mehrere Tausend), Teichmolch, Teichfrosch, Grasfrosch - Laich und Larven/Quappen werden sodann von den Fischen gefressen, da er aufgrund fehlender Vegetation nicht geschützt genug platziert werden kann. Auch das Artenspektrum der Insekten (vornehmlich Libellen) geht zurück. Je nach Jahreszeit fühlen sich ein Grau- oder Nilganspaar, eine Truppe Blässrallen und ab und zu Stockenten wohl. Außerdem ist uns anscheinend eine Zierschildkröte zugelaufen, die wir neulich beim Rasenmähen entdeckt haben.
Hier noch ein Luftbild von (ca.) 2014 - man erkennt die deutliche Zunahme des Bewuchses mit Weide und Birke:

Wir haben also mit allerlei "Problemen" zu kämpfen (welche natürlicherweise keine wären, aber wir möchten ja das Gewässer erhalten und es nicht verlanden lassen):
1.: Durch den starken Bewuchs mit Gehölzen landen erheblich zu viele Nährstoffe im Teich (siehe Bild unten, Wassertiefe/Schlammhöhe). Diese können in der Masse nicht genügend abgebaut werden und der Teich verschlammt und verlandet damit viel zu schnell.
2.: Durch den viel zu hohen Friedfischbesatz besteht ein erheblicher Fraßdruck auf submerse Pflanzen (und auf das Zooplankton). Dies hat Auswirkungen auf den Sauerstoffhaushalt (mit allem, was dazu gehört) und damit auch auf die aeroben Abbauprozesse (Schlamm).
3.: Es bilden sich Faulgase, die in 2 Wintern zum Tod von ca. 5 größeren (>30 cm) Fischen ( Hechte, Graskarpfen) geführt haben, während "Aufräum- und Entholzungsarbeiten" aufgewühlter Schlamm lässt deutlich riechbare Faulgase frei. Zudem gab es mehrere Algenblüten in den letzten heißen Sommern, welche jedoch (zum Glück) noch nicht zum Umkippen geführt haben. Insgesamt ist das Wasser sehr instabil (siehe Wasserwerte).
Aus diesen Gründen haben wir in diesem Jahr eine Art "Masterplan" zur langfristigen Sanierung bzw. Therapie aufgestellt. Dazu die folgenden Daten:
Je nach Wasserstand:
Wasserfläche gesamt: ca. 1.850 qm (darin zwei Inseln, eine mit ca. 190 qm, eine mit ca. 25 qm)
Max. Tiefe: 3 m (siehe Bild unten)
Durchschnittliche Tiefe: ca. 1,5 m
Max. Wassermenge (ohne Schlamm): ca. 2.775 m^3
Der Boden (unter dem Schlamm) besteht aus Ursand auf einer Lehm/Tonschicht, weshalb tieferes Ausbaggern nicht möglich ist. Der Teich befindet sich innerhalb eines Wasserschutzgebietes.
Fischbestand: 99 % Cypriniden, Aale (immer mal wieder an der Angel), Rest (ausgesetzt): min. 4 Hechte, 5-10 Flussbarsche
(Teststreifen-) Wasserwerte von Juli 2016 (aus ca. 1 m Tiefe des südlichen Teils):
Nitrat: 0 mg/l
Nitrit: 0 mg/l
Gesamthärte: <3°d
Karbonathärte: 0°d
pH-Wert: 6,4
Das Wasser ist momentan nicht von Schwebstoffen (Phytoplankton) durchsetzt, jedoch - einem "Moorgewässer" mit den genannten Problemen typisch - gelblich eingefärbt (Gerb- und Huminstoffe), Nitrifikanten scheinen in zu geringer Anzahl vorzukommen (deshalb Ammoniakschübe im Winter), was auf deutlich zu geringen Sauerstoffgehalt hinweist.
...es ist also selbst mit dem groben Streifentest noch sehr viel "Luft nach oben". Genauere Analysen werden wir veranlassen, sobald die Grundsanierung steht. Fest steht für uns allerdings, dass wir keinerlei "Mittel" (Mineralien, Kalk, etc.) in den Teich kippen werden, da sich früher oder später aufgrund der Größe und des Wassergehaltes ein dem Gewässer adäquater Zustand von selbst einstellen wird. Zierfische kommen ohnehin nicht in Frage, da der Fischreiher bei seinem täglichen Besuch diese mit Vorliebe zuerst verspeisen würde.
Die Wassertiefen (blau) und Schlammhöhen (rot) haben wir vor einigen Wochen (grob) ermittelt:

Oberste Priorität hat zunächst die Reduzierung von Nährstoffeinträgen durch das Herbstlaub der umstehenden Bäume. Dazu werden nach und nach die unmittelbar am Gewässer stehenden Gehölze entfernt (ausgewählte, nicht stockausschlagende oder wurzelausbreitende Gehölze bleiben, um die Sonneneinstrahlung zunächst etwas zu begrenzen). Damit wird die Windhöffigkeit erhöht, was zu höherem Sauerstoffaustausch an der Gewässeroberfläche führt. Außerdem sorgen ein paar Schafe zuverlässig dafür, dass Brombeeren und erneut aufkommende Gehölze sich nicht breit machen können.
Hier ein paar Bilder von den bereits durchgeführten Maßnahmen:





Wir planen, im südlichen Bereich des Teiches (größte Wassertiefe) ein Olzsewski-Rohr zur Ableitung des nährstoffreicheren, tiefer liegenden Wassers zu installieren. Mit den Regenfällen im Frühjahr/Herbst dürfte das zu einer wenigstens mittelfristigen Senkung der Nährstoffbelastung und zu einem höheren Wasseraustausch ingesamt führen. Abgeleitet wird das nährstoffreichere Wasser dann über einen etwa 15 m entfernten landwirtschaftlichen Graben.
Um den aeroben Abbau des Schlammes, also die Entwicklung von aeroben Bakterien (besonders im alten Mittelteil zwischen den Inseln) zu fördern, installieren wir dort in den nächsten Tagen eine "Schlammbelüftung", indem wir mittels Seitenkanalverdichter und Belüftungsschlauch (50 m) atmosphärische Luft direkt über/in den Schlamm einbringen. Damit wurden bei mehreren (auch wissenschaftlich begleiteten) Projekten deutliche Erfolge erzielt. Die Menge der ausströmenden Luft wird so gering wie möglich gehalten, um ein fortwährendes Aufwühlen und zu starke Durchmischung zu minimieren (auch wenn es sich nicht ganz vermeiden lässt). Insgesamt sollte sich der Sauerstoffgehalt des Wassers damit erhöhen und auch in anderen bereichen des Teiches den Schlammabbau fördern. Eine maschinelle Entfernung kommt leider nicht mehr in Frage, da wir damit zum einen Wald, zum anderen wertvolle Obst- und Blumenwiesen nachhaltig zerstören müssten. Abpumpen/-saugen und Entsorgung sind ebenso nicht möglich - allein aufgrund der Menge. Über das Einbringen der Luft würde (wenigstens partiell) auch CO2 "ausgesprudelt"/"ausgewaschen".
Um dem Fischbestand dauerhaft Herr zu werden, setzen wir eine größere Anzahl Flussbarsche aus - evtl. noch den ein- oder anderen Hecht oder Zander, deren Bestand sich im Laufe der Zeit über die sinkende Anzahl an Nahrungsfischen selbst regulieren wird. Damit sollten sich dann auch wieder submerse Wasserpflanzen etablieren können. In den letzten Jahren haben wir schubkarrenweise Wasserpest und Hornblatt eingebracht - aber die Friedfische haben davon nichts übrig gelassen. Einzig im flacheren nördlichen Bereich breitet sich langsam etwas Igelkolben aus, neben Schwertlilien (viele), Teichminze, Teichbinse und Sumpf-Vergissmeinnicht (rudimentär) an den Gewässerrändern die einzigen wirklich regelmäßig vorkommenden Pflanzenarten.
Wir gehen davon aus, dass sich bis zum Herbst deutliche Ergebnisse beim Schlammabbau zeigen und wir den Lufteintrag dann reduzieren/beenden können. In 1-2 Jahren sollte der Friedfischbestand deutlich zurückgefahren sein und in 2-3 Jahren müssten sich auch wieder submerse Pflanzen entwickelt haben, womit sich die Wasserwerte insgesamt verbessern bzw. auf einem günstigen Niveau einpendeln sollten. Sollten uns in dieser Zeit Fische sterben oder Algen explodieren wird das insoweit toleriert, als wir einen stabilen Zustand erst auf lange Sicht erreichen wollen. Ein klarer Forellenteich wird es wohl nicht werden, aber die Barsche lassen sich ja auch fein rausfangen und verspeisen.
Jetzt immer her mit den Meinungen
Viele Grüße,
Ewald
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