Welcher Teichfilter ???

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Hallo, mal sehen was bei Euch so läuft... :rolleyes:

Bin gerade dabei meinen Teich zu überholen, heißt alte Folie raus, Rand neu etc. ;)
Hat mir irgendwie nicht mehr gefallen...

So nun mein Problem. Ich möchte mal so einen richtig klaren Teich haben. Mein alter Teich hatte eine breite Randzone, viele Wasserpflanzen und kleine Fische , aber trotzdem waren die verdammten Fadenalgen immer reichlich vorhanden.

Da wurde mir von Freunden ein Filtereinbau empfohlen.
Übrigens, die Daten meines neuen Teiches :
Grösse ca. 8 x 10 m, Inhalt ca. 30 - 35 m3.

Oase hat mir dafür einen Biotec 30 mit Bitron 72 und als Pumpe eine Aquamax 10000 empfohlen.
Preis der Anlage so ca. 1800 bis 1900 Euro. Kosten des Stromverbrauchs per anno ca. 240 Euro.
Allein die laufenden Kosten sind ja gewaltig ( Betragen ca. 40 % meines Gesamtstromverbrauchs )

Ist das alles so richtig...?? :unsure

Muß ich mich wirklich zwischen Kleinwagen und Filter entscheiden ???

Habe über den Einsatz von Filtern wirklich keine Ahnung ( zumindest bis jetzt ...)
Kann man wenigstens die Investitionskosten drücken durch einen Selbstbau der Filter ??? Gibts da Infos rüber ??

Muß das so eine große Pumpe sein ?? Stromverbrauch glaube ich so um 250 Watt.

Das ist ja alles zum heulen... :cry: :cry:

Bitte um Hilfe.
 
hallo bubi,

zwar geht es ganz ohne koseten aber ich würde zuerst mal ganz einfach darüber nachdenken das ganze in richtung schwimmteichreinigung aufzuziehen - das heist einfach eine sehr große grüne regenerationszone anlegen und mit einer relativ kleinen pumpe für einwenig wasserdurchfluß sorgen.

natürlich mußt du dafür sorge tragen daß sich dein fischbestand auf das minimale beschränkt und hält.

aber das ist stefans lieblingsthema - der wird dir sicher noch antworten und weiterhelfen :)

ganz am rande - ein filter hilft in keiner weise gegen fadenalgen - sondern er begünstigt sie eher da sein endprodukt nitrat, also futter für die algen ist.

gruß jürgen
 
hallo Juergen_b,

Danke erstmal für die prompte Antwort.

Zum Thema Grünzone.
Bei meinem alten Teich hatte ich eine relativ große "grüne Zone" am Teich. Der Erfolg war, dass sich nach ca. 5 Jahren plötzlich Schachtelhalm dort angesiedelt hat und alles, aber wirklich alles überwuchert hat.
Das war i.Ü. auch einer der Gründe, den Teich völlig neu zu gestalten.
Das war der Horror. Dagegen half absolut nichts. :cry: :cry:

So schön so eine Zone ist, aber nicht nochmal....
Es sei denn , Du meinst was anderes... :unsure

Das mit den Fadenalgen habe ich nicht verstanden. Ich dachte man erhält einen klaren Teich beim Einsatz eines Filters ???
Oder beseitigen dies die UVC-Leuchten...??
 
Hallo,

was Jürgen meint: Aufgabe eines Filters ist es, fischgiftige Stoffe (Ammoniak, Nitrit - entstehen aus den Exkrementen und Futterresten) durch die Arbeit von Bakterien in ungiftiges Nitrat umzuwandeln. Nitrat aber ist - schaue einfach einmal auf einer beliebigen Verpackung von Düngemitteln nach - Pflanzendünger. Und von dem unter anderem "ernähren" sich Pflanzen. Auch Algen sind Pflanzen. Was also nicht durch die höheren Pflanzen aufgenommen wird, nehmen sich die Algen - und explodieren förmlich. Das führt unmittelbar zu der Erkenntnis, dass
a) ein Teichfilter gerade nicht wie ein Schwimmbad-Sandfilter funktioniert, auch wenn das der Name nahelegt und
b) um ausreichend höhere Pflanzen im Teich (in einer Sumpfzone oder durch Unterwasserpflanzen) kein Weg drum herum führt.

So weit, so einfach.

Nun kommen die UVC Vorklärer ins Spiel. Was bewirken die ? Sie zerstören die Zellmembran der an der Lampe vorbeigeführten Algen, zunächst einmal der winzigen Schwebealgen (sie färben das Wasser grün), die so klein sind, dass sie durch jeden Filter bequem hindurch schlüpfen. Die toten Algen verklumpen - und werden dadurch filterbar ! Hört sich toll an, ist es aber nicht:

Denn erstens werden nur die Algen abgetötet, die auch an der Lampe (mit nicht zu hoher Geschwindigkeit) vorbeigeführt werden. Und das geschieht bei lebenden, frischen Fadenalgen gerade nicht, das bewirkt keine Pumpe, wie Du sicher auch schon festgestellt hast. Deshalb ist die Aussage von Jürgen absolut richtig, dass UVC gegen Fadenalgen rein gar nichts ausrichtet.

Zweitens werden nicht nur die Schwebealgen gekillt, sondern natürlich ebenso das mikroskopisch kleine Zooplankton, Klinstlebewesen, die wichtig sind für das Leben im Teich.

Aber selbst, wenn Du darauf keine Rücksicht nehmen wolltest: Mit dem Abtöten der Schwebealgen ist die Geschichte ja noch nicht erledigt. Die toten Schwebealgen geben die in ihnen enthaltenen Nährstoffe nahezu schlagartig wieder ins Wasser ab, wenn sie nicht sofort abgefiltert und aus dem Kreislauf entfernt werden. Und das, da sind wir uns wohl einig, geschieht nicht, denn entfernen bedeutet herausnehmen - und nicht nur irgendwie und -wo im Wasser zurückhalten. Also: Die toten Algen geben die in ihnen gebundenen Nährstoffe wieder ab - und neue Algen entstehen. Sofort und schnell. Das meinen wir damit, wenn wir sagen, dass UVC nur ein Herumdoktern an den Symptomen darstellt und nicht an den Ursachen.

Alle käuflichen "Algenkiller" bewirken einen ähnlichen Effekt: Es handelt sich primär um Zellgifte, die Algen abtöten. Aber nicht nur Algen, sondern eben alles, was aus Zellen besteht... Wenn man die Dosierung perfekt beherrscht, hält sich der Schaden an höheren Lebewesen zunächst in Grenzen, aber: Auch hier geben die abgetöteten Algen die in ihnen gebundenen Nährstoffe schlagartig frei, wenn sie nicht sofort abgefischt werden. Es bilden sich sofort wieder neue Algen, zumeist sogar verstärkt, weil sich die Algen schneller erholen als die zwar nicht umgebrachten, aber geschädigten höheren Pflanzen. Und die Zellgifte (primär Kupfersulfat) bauen sich nicht ab. Und das bedeutet wiederum, dass es im Wiederholungsfalle nichts mehr korrekt zu dosieren gibt. Dead End Street.

Übrigens ist ein richtiges Mass an Algen auch gut und notwendig für den Teich: Wie alle Pflanzen produzieren sie Sauerstoff und binden Nährstoffe. Sie dürfen nur eben nicht im Übermass entstehen. Das verhindert man nur und ausschliesslich durch die erwähnten höheren Pflanzen (sorry, wenn Du ein Problem mit Schachtelhalm hattest, musst Du eben dafür sorgen, dass sich das nicht wiederholt - aber das ist ein ganz anderes Thema) und durch regelmässigen Teilwasserwechsel durch mindestens 50 % des Wasservolumens. Ich "klaue" hier die elementare Erkenntnis von Bernd Kaufmann, der absolut nachvollziehbar darauf hinweist, dass jedes natürliche Gewässer, auch wenn es nicht durch einen Bach gespeist wird, über einen kontinuierlichen Wasseraustausch nebst den darin vorhandenen Nährstoffen verfügt. Da ein solcher Wasseraustausch durch die Folie nicht möglich ist, muss er eben künstlich herbeigeführt werden.

Das war sie schon, die Geschichte von Algen und Filtern (sicher mit einigen groben Vereinfachungen, aber das Prinzip ist genau so). Ich hoffe, ich habe nicht zu oberlehrerhaft geklungen, aber es handelt sich um eine grundlegende Erkenntnis, die jeder Gartenteichbesitzer zunächst einmal schnackeln muss. Dann kann man am Rest optimieren.

Beste Grüsse
Stefan
 
Oh gott, nun bin ich aber platt...

Heißt dass, ein Filter mit UVC-Licht etc. führt zu keinem klaren Teich..

Sorry, aber ist die Schlußfolgerung falsch ??

Ich hoffe, dass ich dich richtig verstanden habe.. :idea: :idea:

Also weg mit der ganzen Technik und

- viele Pflanzen/Unterwasserpflanzen im Teich ( hatte ich..)
- häufiger Teilwasserersatz (bisher nie gemacht) und
- keine oder wenig Fische ( hatte ich auch ..)

Kann man das so sehen.. :rolleyes:

Nur wenn diese Riesenfische ( Kois ) in eine Badewanne eingesetzt werden, muß die Tchnik ran mit (zu)viel Energie.

Nur so am Rande...welche Fische machen eigentlich den wenigsten Ärger bzw. sind sogar nützlich gegen Algen etc.

Na mal sehen, was nun für eine Erwiderung kommt... :D :snoopy:
 
Hallo,

ist korrekt: UVC plus geeigneter Biofilter ist kein probates Mittel gegen Algen. Absolut lesenswert zum Thema (irgend etwas stört mich, wenn ich Snoopy auf der Matte schnarchen sehe...):



Und gib mal bei Google "Bernd Kaufmann Algen" ein - Du wirst zustimmen, dass der Mann kompetent ist.

Beste Grüsse
Stefan

Und nochmal EDIT: Du wirst da auch sehen, dass Filter kein überflüssiger Kram sind. Das hatte ich auch nicht gemeint. Man darf von Filtern nur eben nicht erwarten, was sie nicht leisten können :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank.
Ihr habt mir den Glauben an die Natur wieder zurückgegeben.

Mein Freund ( Koi-Fan ) hat so ein Riesenteil. Schätze 1x2 m groß und meinte, ich bräuchte für meinen Teich auch so ein Teil oder ein bischen kleiner ( siehe oben ).
Sein Teich ist auch immer sehr sauber, aber bei der Technik und Energie ( jede Woch Filter reinigen etzc. etc ).

Na nochmals, Danke :knuddel:
 
hallo bubi,

so ein filter ist nur dazu da teiche mit (meißt) übertriebenem fischbesatz von giftigen stoffen zu befreien welche primär aus fischauscheidungen und übertriebenem füttern in das teichwasser eingebracht wird.

durch die uv-lampe wird der teich zwar sehr oft klarer aber bitte beachte stefans ausführungen.

ein klares teichwasser ist kein indikator für gutes wasser.

und zu guter letzt - fadenalgen fühlen sich in glasklarem wasser viel wohler als in einer dunklen brühe - grund: sie bekommen mehr licht :lol

gruß jürgen
 
Und: Bei vielen erfolgreichen Koi-Hälterern lese ich, dass entweder ein Filterteich (Pflanzenfilter) den Erfolg gebracht hat oder sie dicht bepflanzte Bereiche - geschützt vor den Tieren - in ihren Koi-Teich integriert haben.

Beste Grüsse
Stefan
 

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