zu geringer PH-Wert

gerd99

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Hallo,

ich kämpfe gegen einen zu geringen PH-Wert. Algen (außer Schwebealge) haben fast keine Chance, allerdings sehen die meisten Wasserpflanzen auch nicht sehr gesund aus.

Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, wird der Teich z.Z. fast ausschließlich mit Regenwasser gefüllt. Bei dem Regen auch kein Wunder. Erschwerend kommt noch dazu, dass mein Vater aus irgendwelchen Gründen damals eine Regenrinne aus Kupfer hat anbringen lassen. Diese sollte aber eigentlich mittlerweile eine Schutzschicht (Patina) haben.

Jetzt habe ich schon zweimal mit Teichklar (Chrysal) etwas dagegen getan. Eine Packung ist immer für ca. 10m³ gedacht. Der Vorteil ist dabei, dass sich das Granulat sehr schnell auflöst. Der Teich sieht dann zwar ca. ein Tag so aus, als ob Milch ausgelaufen ist, aber so langsam geht auch die Schwebealge (grünes Wasser) zurück. Ich kann jetzt schon ca. 50cm in die Tiefe schauen. Aber bisher habe ich immer noch einen Wert zwischen 6-6,5.

Die Frage stellt sich hierbei, ob ich noch weiter diese Praxis durchhalten soll bis der Teich einen Wert zwischen 6,5 - 7,0 hat. :oops
 
AW: zu geringer PH-Wert

Hallo Gerd,
ein zu geringer pH-Wert im Teich ist nicht nett, dennoch viel angenehmer als ein zu hoher (pH>8). Sowohl Tiere als auch viele Pflanzen können eher damit leben.
Kupfer als Material fürDachrinne/Fallrohr kan dafür verantwortlich sein. Dennoch würde ich diesen Effekt nicht überbewerten, dazu bedarf es nach Ausbildung einer Patina schon "sauren Regens" oder anderer extremer Ereignisse. Der pH<7 bildet sich wohl eher erst in Deinem Teich aus. So etwas geschieht recht schnell in Abwesenheit von Härtebildnern (Kalkstein etc.). Ich vermute mal eher, dass Du mit etwas Kalkstein oder Lehm (=Substrat für Pflanzen an Stellen, wo Fische nicht wühlen) besser fährst. Lehm hat den Vorteil, Kupferionen zu binden und sowohl den pH zusenken als auch das Schwermetall zu binden. Sollte die pH-Steigerung aus einem biologischen Kreislauf resultieren (Fische-Futter-Nitrifizierung), dann führt diese Maßnahme freilich nicht zum Ziel. Ein biologisches Gleichgewicht muß schon stehen. Sprich, in diesem Fall Du hast eher ein Problem mit dem Abbau der Nährstoffe (Fischkot). Da landest Du dann in der Rubrik Wasserfilterung.
 
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Hallo Rolf

du schreibst:

RKurzhals schrieb:
Ich vermute mal eher, dass Du mit etwas Kalkstein oder Lehm (=Substrat für Pflanzen an Stellen, wo Fische nicht wühlen) besser fährst. Um den pH in einem System zu stabilisieren, bedarf es einer dritten Komponente (=Puffer).

Dass Kalkstein den pH anhebt leuchtet mir auch als nicht-Chemiker ein, aber was macht eigentlich genau der Lehm. Habe in der Datenbank das Wort eingegeben , aber fand nichts. Ich Frage deswegen, weil ich ein ähnliches Problem habe wie der Gerd, allerdings nicht in den Ausmassen.

Ich wohne in einem Moorgebiet und unserer Teich bekommt sehr viel Oberflächenwasser. (Im Augenblick etwa 1 m3 per Minute!!!!!!:staun1 , oh die Regenfront aus Deutschland ist eingetroffen). Gleichzeitig fliesst jetzt auch viel Lehm in den Teich, weil wir gerade 120 m3 vor dem Haus aufgeschüttet haben. Es zieht jetzt richtig Furchen in die Masse. Was macht jetzt der Lehm im Wasser? Ich versuche mich zu trösten, dass es die Puffereigenschaften verbessert im Teich, weiss aber nicht was da passiert. Ich hörte mal dass der Lehm Stoffe an sich binden kann, ohne eine chemische Verbindung ein zu gehen. Stimmt das?


LG aus Norwegen

Ron
 
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AW: zu geringer PH-Wert

Hallo Ron,
mit Deiner Frage triffst Du voll eine meiner schwachen Stellen! :oops
Unter Lehm verstehe ich eine Mischung aus verschiedenen Tonen, und anderen Komponenten. Laß Kaolinit mal als Exot zur Seite, und nimm den Rest. In der Literatur findest Du Montmorillionit (sowie Zeolithe), und sicher noch einige andere Mineralien. Allen ist gemeinsam, dass sie eine chemische Zusammensetzung Na2O/K2O etc. ·Al2O3·nSiO2 haben. Die Elemente Na, K in der Zusammensetzung lassen sich gut gegen Schwermetalle (hier: Cu) tauschen. Im Fall der Minerale mit CaO, MgO anstelle von Na, K ist das weniger erfolgreich. Unabhängig davon gibt es chemisch ähnliche Minerale, die wenig Neigung für solche Dinge zeigen (Feldspat - Anorthit, Albit, Plagioklas, Orthoklas, Sanidin etc.; Glimmer - Muscovit etc).
Die Beschreibung "Lehm" (oder Tone alias clays mit den angedeuteten Einschränkungen) ist da ganz brauchbar. Vielleicht gibt es im Forum einen guten Mineralogen/Geologen, der die Sache mal sauber klärt. :engel
Unter dem Strich sind das gute pH-Puffer, die ohne Auflösung das Teich-Milieu stabilisieren können (bei Fischbesatz ist Vorsicht im Bereich der Fische damit geboten, wenn klares Wasser gefragt ist!).
 
AW: zu geringer PH-Wert

Hallo Rolf,

danke für die Antwort. Ist anscheinend wirklich ein schwieriges Feld. Ich muss auch sagen, dass ich keine Ahnung habe, woraus der Lehm hier chemisch besteht.

A propos Kupfer: die Kupferfarbe die das Wasser jetzt hat ist unschlagbar! :lol

Teich im Sommer 3.JPG 

MfG

Ron
 
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RKurzhals schrieb:
Hallo Gerd,
ein zu geringer pH-Wert im Teich ist nicht nett, dennoch viel angenehmer als ein zu hoher (pH>8). Sowohl Tiere als auch viele Pflanzen können eher damit leben.
.......Sollte die pH-Steigerung aus einem biologischen Kreislauf resultieren (Fische-Futter-Nitrifizierung), dann führt diese Maßnahme freilich nicht zum Ziel. Ein biologisches Gleichgewicht muß schon stehen.......

Hallo Rolf,

das Problem habe ich Gott sei Dank (noch) nicht. Ich muss den PH-Wert zum Wohle meiner Seerosen & Co erhöhen. Ich habe auch schon zwei Nylonstrümpfe (meiner Frau gestiebitzt) mit Muschelkalk gefüllt in den Teich gehängt. Nur davon merke ich nach einem guten halben Jahr eigentlich noch nichts. Natürlich hat der Regen der letzten Tage den Teich gefüllt und den PH-Wert wieder gesenkt. Nun will ich die Wasserzufuhr aus der Regenrinne erst einmal unterbrechen und mal probeweise Leitungswasser in den Teich zum Nachfüllen nehmen. Das wollte ich aber eigentlich vermeiden. Bloß Teichklar von Crystal bekommt man auch nicht ganz kostenlos.
 
AW: zu geringer PH-Wert

Hallo Gerd, hallo Ron,
ihr habt beide schöne Teiche, wenn auch völlig verschieden. :oki Auf jeden Fall finde ich beide schön. Bei Dir Ron, scheinen ja die Nadelbäume in der Umgebung ordentlich Nadeln etc. einzutragen? Bei der Größe und der kurzen Zeit mit "vernünftigen" Wassertemperaturen ist eine Filterung wie auch immer wohl wenig hilfreich, die Anmerkung mit Farbe Kupfer gefällt mir! :)
So ein riesiger Teich im Wald ¿ (Ironie) muß nicht perfekt klar sein, der wirkt durch seine Umgebung. Ich selber würde in so einen Waldsee noch baden gehen, so lange ich da keine Molche etc. ernsthaft störe, auch zum Relaxen ist das ein Klasse Platz.
Dein Teich, Gerd, sieht richtig klasse aus, so gut werde ich meinen nicht hinbekommen (ich werde berichten). Leider war mein Tipp nicht hilfreich für Dich (pH>7 ist mit Kalkstein schwerlich zu erreichen, der verhindert nur Absenkung<6..7). Eine andere sinnvolle Methode ohne brachiale Chemie (die man halt regelmäßig immer wieder anwenden muß) fällt mir leider nicht ein, deshalb nochmal meine Rückmeldung. Aus diesem Grund gebe ich Dir auch Recht mit unnötigen Eintrag von Härtebildnern (so lange die Pflanzen keine Mangelerscheinungen zeigen). Solltest Du einen guten Tipp hier im Forum oder sonstwo finden (davon gehe ich aus), dann lass es uns wissen! Ich nehem an, auch Ron kann davon profitieren.
 
AW: zu geringer PH-Wert

Hallo Rolf und Gerd,

schön, dass du Rolf unseren beiden Teichen was abgewinnen kannst. Nicht nur unterschiedliche Menschen aber auch total unterschiedliche Gegebenheiten. :)

Wir wohnen halt auf eine Wasserscheide und deswegen ist es hier sehr moorig. Und im Moor gefällt es die Fichte etwas besser. (neben der Birke und am Rande die Erle). Dort wo es trockener ist gibt es hier die Kiefer. Der Boden ist sehr von Gneis geprägt und da oben drauf der saurer Regen. Sauer, sauer, sauer! Aber die Wasserpflanzen helfen gut mit, indem sie zumindest den CO2 raus ziehen.

Das Ding ist halt, dass die Torfmoose ihre eigene "Sauerei" :D produzieren, um ihr eigenes Milieu zu schaffen und die Konkurenz vom Hals zu halten. Was für ein Stoff die jetzt genau produzieren weiss ich nicht, aber es sind angeblich etwas grössere Molekülen. Vielleicht auch Eisenverbindungen. Früher wurde hier Eisen produziert, indem man Unmengen Torfmoose verbrannte.

Ich müsste mich mal mit einem Wasserchemiker unterhalten. Wenn da was bei raus kommt kann ich es hier mal reinbringen. Wird aber noch 'ne Weile dauern. Habe einiges zu tun. :)


Wegen deine Teichrosen Gerd. Ich weiss natürlich nicht was für welche du hast oder möchtest, aber hier sind Teichrosen in einem sauren Milieu nicht so ein Problem. Noch sind sie bei mir noch einigermassen träge, aber ich glaube mittlerweile nicht, dass es das saure Wasser ist. (Dort wo sie herkommen ist es Wasser auch nicht basischer. Wäre es eine Idee mit einem etwas sauren Milieu zu leben und zu sehen was da rein passt?

Hier wächst Laichkraut sehr gut und vor allem Wasserschlauch. Sehr schöne Pflanzen sind auch Sumpfcalla und Fieberklee. Auch eine ganze Reihe von Binsen und Seggen gehen hier gut. Sumpfdotterblume hat hier ihre Füsse im Wasser. Leider auch Wasserpest :mad: . Auch die Seekanne hat schon geblüht.

Ich könnte dir gerne weiter beraten, wenn das wünschenswert wäre.

Nur zur Orientierung: ich hatte einen pH von ca. 5 :shock ist aber jetzt auf etwa 6 hoch.

MfG

Ron
 
AW: zu geringer PH-Wert

Hallo beisamen habt Ihr schon mal über eine Filterung mit einem Schlammabsatzbecken mir 70 cm durchmesse und einer Tiefe von ca. 80 cm mir schlamm ablas überlegt anschließen das Wasser über wasser Pflanzen Gras, Schilf, u,s,w und über einen Sandfilterung weil Sand macht das Wasser klar.
Mein Vorschlag macht doch mal eine Zeichnung in der Reihen folge:.

1) Schlammabsetzbecken wo das Wasser zuerst rein läuft
2.) Kunststoff - Filtermatten
3 Absatzbecken Breite ca 50 cm Tiefe 15 - 20 cm mit Kies Körnung 0 bis 5 mm in denen Sumpfpflanzen wachsen.
4.) Absatzfilter ( Vortexter ) mit Mehrkammerfilterung ca 6 Kammern kann man auch Selber Bauen mit Fantasie und mit Regentonnen Filterung nach Wal
5.) einen breiter Graben mit einer Breite von 80 - 100 cm und 15 cm Tiefe wo das Wasser Langsam läuft mit Kiesbodengrund dicht bepflanzt mit kräftigen Sumpfpflanzen ( Rohr, Wasseriris, Kalmus, Igelkolben o.ä. bepflanzt holt auch alles aus dem wasser
6.) Kruppe mit Pumpe wo das Wasser in den Teich pumpt. So ist meine Anlage habe einen Teich mit Klarwasser im Boden 3 Bodenabfluss wo in einen Schlammteich mit 20 cm Schlammton Gemisch mit Seerosen und Uferbepflanzung hat wo das Wasser in mein Schlammabsetzbecken läuft
P.S.
Ich finde es manchmal nicht gut das ich immer Schlamm aus dem Schlammabsetzbecken ablassen mus aber meinen Kois schon Bodengrund im Schlammteich Sand, Lehm, Tongemisch Ton, wegen der Farben bracht bei den Kois was mir mein Koi Händler gesagt hat da die Kois in Japan nur in Tonerde aufwachsen meine Kois sind Schön aber nicht so wie in Japan.
https://www.hobby-gartenteich.de/forum/images/smilies/big/zustimm3.gif
MfG

casjopheia
 

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