Über die Kunst, einen Koiteich in 450 m üNN mit weichem Wasser zufriedenstellend zu betreiben

Backis erzeugen doch beim Abbau auch CO2 oder? Ist es dann gut das der EBF vorher soviel raus holt?
 
Was meinst Du mit "so viel"?

Der EBF holt im Frühjahr, Sommer, Herbst allerlei Unrat aus dem Teich, nebst den Hinterlassenschaften von den Fischen natürlich.
Im Moment holt er tatsächlich kaum was raus, da geht´s eben hauptsächlich um Fisch-Hinterlassenschaften. Ich sehe das immer an der Spülruinne, in der sich in den Ecken der von den Spritzdüsen verteilte Schnodder sammelt. Im Moment ist da kaum was vorhanden.

Würde ich diesen Schnodder und sonstigen Unrat im System lassen, entsteht ganz sicher CO2, darüber hinaus aber auch noch jede Menge andere Abbau-Produkte und ungeliebte Ein- und Mehrzeller, für deren Eliminierung man so einen Filter ja eigentlich mal ins System integriert hat. Sobald es wieder ein bisschen Temperatur hat, gebe ich wieder Milchsäurebakterien und Zucker ins Wasser, dann geht´s mit dem PH auch wieder runter. Dass es in diesem Bereich auch ganz ohne mein Zutun mal ins andere Extrem umschlagen kann, habe ich Anfang letzten Jahres auch schon erlebt. Kleine Ursache - großer Hebel:

Im Großen und Ganzen funzt es ja mit Hilfe der Mineraliengaben ganz gut. Wasser testen sollte man eh immer, das haben wir auch inzwischen gelernt.
Haupt-Sorgenkind ist für mich die Biostufe, da sie, wie erwähnt, nicht effektiv arbeitet. Auf Grund der Position des Ein- und Auslassrohres wird das Helix nur sehr unzureichend durchströmt und das auch noch viel zu schnell.
Die Pumpe drosseln geht aber nicht, sonst bleibt im Teich an vielen Stellen der Kot auf dem Teichgrund liegen.
Alles schon versucht.

Als im Sommer der Seerosenteich im System mitlief, war Nitrit nicht mehr nachweisbar. Also liegt es für mich ganz klar an der misskonstruierten Bio. Die PH vs KH never ending Story habe ich inzwischen akzeptiert. :hmm
 
Ich wollte dir nicht den EBF schlecht machen es ist ein guter mechanischer Vorfilter.
Bei CO2 Mangel wäre ein Filter auf biologischer Basis besser.
Das schreiben auch verschiedene Koihändler wenn du mal googelst.
Im Aquarium z.B. habe ich gelesen das es Gärbehälter gibt und man die Gase ins Aquarium einbringt um den CO2 hoch zu bekommen.
Das ist meine angelesene Meinung dazu und ich wollte nur mögliche Hilfestellung geben.
Ich denke Gewässer in deiner Umgebung bekommen das selbe Wasser und die Pflanzen sind nicht alle gelb bzw. wachsen schlecht.
 
Hallo @Geisy !

Backis erzeugen doch beim Abbau auch CO2 oder? Ist es dann gut das der EBF vorher soviel raus holt

Zuerst mal eine gegen Frage:
Was denkst du, wie viel CO2 passt in einer Bakterie ?

Nun kann man deine Frage auch noch zwei teilen.

Wenn der Ebf mit frischen Leitungswasser spült ist es höchst wahrscheinlich das die sich im Filter verhangenen Bakterien das nur zum Teil überleben.

Wird aber der Ebf mit Teichwasser gespült , planschen sie im nächsten Filter weiter wenn das Umfeld stimmt.
Ansonsten gibt es einen Bakterien "Schrott" im dem folgenden Filter.
 
Du hast mich falsch verstanden.
Der EBF nimmt den Bakterien das Futter.
In einem biologischen Filter müssen die Bakterien das Abbauen was der EBF sonst raus holt.
Dafür sind sehr viel mehr Bakterien nötig.
Ich denke so läuft es auch in den umliegenden Gewässern wo die Pflanzen wachsen mit doch ähnlichen Wasser.
 
Du hast mich falsch verstanden.
Der EBF nimmt den Bakterien das Futter.
Ach von da her weht der Wind.
Dein Gedanken Gut ist nicht zu verachten. :like:
Vielleicht hast du Recht und man sollte die Gewebe Bespannung zum Vorteil ändern um den Bakkies mehr zu gönnen.

Auch bei einem TF geht man zum 100ym Sieb über anstatt 60 ym.

Eventuell hat ja Jessy doch nicht alles ausprobiert, denn sie schreibt ' das die Biologie ' hinter dem EBF nicht funktioniert.
 
Hatte so etwas nicht auch der Kammerer geäußert und deswegen einigen schon empfohlen das der EBF, Trommler oder Vliesfilter als feinfilter hinter die Bürsten zu installieren ist.
 
Ich denke Jessy wollte einen Filter mit wenig arbeit und klares Wasser. Genau das hat sie bekommen.
Das sind alte Ansichten die man heute nicht mehr so macht.
Denn klares Wasser bedeutet nicht zwingend gutes Wasser.
Das beschreibt auch MK im Blog6413.
Meine Empfehlung du brauchst mehr Biologie und die auch was zu fressen.
Also nicht zu fein vorfiltern.
Gibt es Bilder vom Aufbau des Biofilters?
 
:unsure Spannendes Thema! Und ich kann den Ansätzen von Geisy und René durchaus etwas abgewinnen.

Mein Senf dazu:
Die Biologie im Filter dient bei einem Koiteich in erster Linie dem Abbau von Ammonium zu Nitrit und in weiterer Folgen von Nitrit zu Nitrat. Während dieser beiden Schritte wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Die Freisetzung von CO2 ist ein Nebenprodukt der oxidativen Stoffwechselaktivität der Bakterien während der Nitrifikation. Im Allgemeinen wird der Beitrag von Nitrifikanten allerdings im Vergleich zu anderen Quellen von CO2 als eher gering angesehen. Andere Kohlenstoffquellen, wie die Atmung von Pflanzen und Tieren, sowie der Abbau von organischen Materialien durch bakterielle Zersetzung, sind definitiv bedeutendere Quellen von CO2 in Teichen.
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass ein Bürstenfilter auch genügend Platz für Schnodder bietet, in dem organischen Materialien bakteriell zersetzt werden können. Ich vermute jedoch, dass dazu der Teich selbst sehr viel mehr Platz und Möglichkeit bietet (ich setze in diesem Zusammenhang in meinem Teich deshalb immer noch auf groben Rollschotter als Bodengrund).
In einem Koiteich sind definitiv die Koi selbst der Hauptproduzent von CO2.

Zurück zum pH:
da verweise ich auf meinen letzten Beitrag im Thread "Teich am Hang" ->
Jessy, danke für den Link! MK erklärt die Dinge immer recht nachvollziehbar.
Ich denke, über die Zusammenhänge von pH, KH und CO2 sind wir uns ja alle einig.

Interessanter Side-Fact: Laut Dr. Lechleitner atmen Koi 90% des eingeatmeten O2 als CO2 aus. Laut ihr sind mehr Fische (und mehr Futter) die stärksten CO2 Treiber und somit pH-Senker im Teich.

Für mich fasse ich das immer so zusammen, damit ich den Überblick über die Konsequenzen meiner Maßnahmen am Teich hinsichtlich pH bewahre:

pH senkend wirkt:
  • mehr Fische
  • mehr Futter
  • weniger Frischwasser
  • weniger Belüftung (CO2 Austreibung)

und umgekehrt pH hebend wirkt:
  • weniger Fische
  • weniger Futter
  • mehr Frischwasser
  • stärkere Belüftung (CO2 Austreibung)
  • wenig O2 (wenige Algen)


Und eine letzte Frage an Jessy:
Misst du auch Phosphat? Auch Phosphat kann den pH-Werts im Teichen beeinflussen. Es kann als Puffersubstanzen wirken und dazu beitragen, den pH-Wert zu stabilisieren, indem es überschüssige Säuren oder Basen Puffer. Ich spreche hier nicht von hohen Konzentrationen, die dann zu Eutrophierung - übermäßigem Algenwachstum - führen.

Beste Grüße!
Hans-Christian
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PS: die häufig verwendeten Tabellen für den Zusammenhang von pH - KH - CO2 sind übrigens ein rein theoretisches Konstrukt, das durchaus fehlerhaft sein kann, wenn andere Puffersysteme (z.B. Phosphat oder Huminstoffe) nicht berücksichtigt werden. Ich verwende in meinen Aquarien deshalb immer Dauertests mit Testreagenz, die eine fixen KH hat. Dies ist wesentlich genauer als die mittels Tröpfchentest ermittelten Werte von KH und pH, um dann anhand von Tabellen den CO2-Wert zu berechnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Bürstenfilter als Biofilter finde ich auch nicht gut, der braucht zuviel Platz.
Dafür gibt es bessere Medien.

Jessy, wenn es dein Helixfilter von der Durchströmung zulässt würde ich ihn auch nicht mehr mit Luft bewegen.
 

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