Fadenalgen-Bekämpfung vorm Winter noch sinnvoll?

Moin,

beim Torf muss man aber aufpassen, dass dieser nicht gedüngt wurde. Vor längerem hab ich mal eine Testreihe von Torfsorten gesehen, welche für die Aquaristik verwendet werden (Stichwort: Torfkannone). Da waren einige ungeeignet, da diese mit NPK und anderen Stoffen angereichert waren. Leider finde ich den Artikel nicht mehr wieder....
Weiterer Nachteil ist, dass das Waser angesäuert wird und die KH gesenkt wird. Wenn man sowieso schon wenig KH hat, sollte man den Wert dann auf jeden Fall im Auge behalten.

Alternativ kann man im Gegensatz zum Fadenalgenvernichter auch Phophatbinder nehmen. Lieber die Ursache, als die Auswirkung bekämpfen. Oder, wie Mandy schon geschrieben hat, einfach abwarten. Wenn du genügend zehrende Pflanzen hast, sollte sich das Problem von alleine erledigen.
 
Hallo Tilissie,
zeig' uns doch mal ein paar Bilder vom Teich :hehe5, das hilft sicher bei der Diskussion. Deine Wasserwerte finde ich gut (nachweislich Wasserhärte, ergo kein gelöstes Orthophosphat; sowie einen dazu passenden pH leicht oberhalb 7 -> Carbonatpuffer). Zum Thema Phosphatbinder: in meinem Teich war ich zwei Jahre nach Neuanlage nicht mehr sparsam mit Muttererde für die Pflanzen (nicht in meinem "Bodenfilter", versteht sich, aber am Teichrand auf den Pflanzstufen). Im Ergebnis habe ich Fadenalgen an den nicht bepflanzten Stellen im Bodenfilter (wobei diese auf dem Rückgang sind, weil diese Stellen im Sommer fast voll beschattet von den Teichpflanzen sind). Der Teichboden ist nicht bepflanzt, und dort hat sich mittlerweile auch einiges an Schlamm gesammelt - das führt im Sommer zu einigem Skimmerfutter. Im Oktober habe ich viel von dem Schlamm abgesaugt, da dieser Sauerstoff zehrt, aber das ist ein anderes Thema.
Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass eine "gute" Teichbiologie und -chemie am ehesten durch ein ausreichendes Nährstoffniveau erreicht wird. Dank GH/KH werden die Pflanzennährstoffe auf dem Teichboden/rand deponiert.
Man kann den Empfehlungen folgen, und mittels Eisen(zusatz) oder "Muschelgrit" (Aufhärten) die Wasserchemie anpassen. Wenn das Pflanzenwachstum zu spärlich ist, verschiebt man durch solche Maßnahmen nur den Ort, wo Fadenalgen wachsen. Den umgekehrten Weg über einen erhöhten Nährstoffhaushalt im Teich habe ich nicht probiert. Ich finde den Ansatz (siehe z. B. Nik) sehr interessant, weil ich keine bessere Idee habe, wie man einen kleinen Teich (der als solcher noch erkennbar ist) ohne ständigen Pflegeaufwand klar hält. Da die in einem Teich ablaufenden Prozesse recht komplex sind, ist es mit einem Verständnis des ganzen schwierig. Es scheint aber so zu sein, dass es funktionierende Konzepte gibt, die auf einem hohen Nährstoffangebot basieren (und wenig Algen zur Folge haben).
Mit einer verringerten Besatzdichte an Fischen scheint man die Teichbiologie/chemie nicht grundlegend zu ändern, weil es genug Alternativen/Konkurrenten für tierisches Leben im Teich gibt (was mir einleuchtet). (Ein Überbesatz verursacht freilich andere, weitaus größere Probleme.) Du wirst also nicht umhin kommen, an Deinem Teich eine systematische Änderung einzuführen (die Dir am besten entgegen kommt, und auch dem Teich zuträglich ist).
 
Hallöle,

in meinem Teich,Besatz 37 Koi,21000 Liter,Selbstbedienungsfutterautomat,Vortex,30-Patronen-Filter,Abschäumer,25-Watt UVC und 2,5 qm Pflanzenfilter,
habe ich Max. einen Zopf mit Fadenalgen,bis zum Hochsommer sind sie verschwunden.
Eine gute Filteranlage ist das A und O und kein Wasserablassen und Neubefüllen und Geduld.

Chemie ist kontraproduktiv und vergiftet langfristig den Teich.

Mfg
Lothar
 
Hallöle,

in meinem Teich,Besatz 37 Koi,21000 Liter,Selbstbedienungsfutterautomat,Vortex,30-Patronen-Filter,Abschäumer,25-Watt UVC und 2,5 qm Pflanzenfilter,
habe ich Max. einen Zopf mit Fadenalgen,bis zum Hochsommer sind sie verschwunden.
Eine gute Filteranlage ist das A und O und kein Wasserablassen und Neubefüllen und Geduld.

Chemie ist kontraproduktiv und vergiftet langfristig den Teich.

Mfg
Lothar

Hi Lothar,

naja, das die Fadenalgen im Sommer weg sind ist nicht Ursache einer guten Filteranlage mit UVC (die killt nämlich nur die Algen die da direkt daran vorbei kommen und die massive UV-Strahlung abbekommen). "Algendünger" wie Nitrat/Phosphat holt kein Filter mit den normalen mechanischen und biologischen Filtermedien raus das wird man dann nur durch starken Pflanzenwuchs und/oder regelmäßigen Wasserwechseln los. Zum Sommer hin gehen Fadenalgen mit zunehmender Wassererwärmung, dem durchstarten der gesamten Teichbepflanzung und dem steigenden Hunger der Insassen (auch deine Koi knabbern gerne am "Faden-Salat":finger) im allgemeinen selbst in ungefilterten, eingelaufenden Teichen wieder stark zurück.

MfG Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Frank,

zu einer Filteranlage gehört auch ein Pflanzenfilter und auch der Teich selbst.
Ein Wasserwechsel kann das Fadenalgenwachstum fördern.

Mfg
Lothar
 
So sorry Leute, war ne Zeit lang nicht erreichbar, deswegen erst jetzt wieder eine Nachricht:

Einige Ansätze die ich hier lese sind sehr interessant. Ein mögliches Aufhärten mit Muschelkalk zum Beispiel liegt auf der Hand, aber da währe ich selber bestimmt mal wieder nicht drauf gekommen^^. Eine weitere Sache die ich nicht bedacht hatte ist die Geschichte mit dem Wasserwechsel und das der Fadenalgenbewuchs bei "älterem Wasser" sich mit der Zeit einpendeln könnte. Das Problem in diesem Zusammenhang ist leider daß ich in den letzten Jahren (Anlage des teiches war ja erst im August 2012) jeweils 1x/Jahr ablassen musste und dies auch nächtes Jahr unumgänglich sein wird, da ich noch am Besatz schrauben muss (lange Geschichte). Witzigerweise ist es dieses Jahr aber gerade so gewesen, daß ich durch das Ablassen das Algenwachstum etwas einschränken konnte (Ablassen im Juni, komplettes Absammeln der Algen, deutlich weniger Wachstum im Rest des Jahres, aber immer noch zu viel). Das ist bloss langfristig keine Lösung weil man damit zur produktivsten Jahreszeit unverhältnismässig stark ins Gewässer eingreift. Die Tatsache daß ich mir damit jedesmal neue Phosphate in den Tümpel blase hab ich irgendwie verdrängt und muß das zukünftig in meine Überlegungen mit einbeziehen. Der Phosphatgehalt in meinem Wasser ist übrigens mit den "normalen Mitteln" garnicht messbar, sondern zugegebnermassen eine Interprätation des Problems, da ich von dem Phosphatzusatz unseres Stadtwassers weiß und mir bekannt ist daß andere Gartenteichbesitzer in meiner Gegend ähnliche Probleme haben. Von daher erscheint mit das Thema Phosphat+Licht als Problemquelle am plausibelsten.

Man kann den Empfehlungen folgen, und mittels Eisen(zusatz) oder "Muschelgrit" (Aufhärten) die Wasserchemie anpassen. Wenn das Pflanzenwachstum zu spärlich ist, verschiebt man durch solche Maßnahmen nur den Ort, wo Fadenalgen wachsen. Den umgekehrten Weg über einen erhöhten Nährstoffhaushalt im Teich habe ich nicht probiert. Ich finde den Ansatz (siehe z. B. Nik) sehr interessant, weil ich keine bessere Idee habe, wie man einen kleinen Teich (der als solcher noch erkennbar ist) ohne ständigen Pflegeaufwand klar hält.

Ich persönlich finde den Ansatz der Algenbekämpfung durch Nährstoffanhebung eher hochproblematisch, da er die Abhängikeit von Zusatzstoffen mit sich bringt der im Anschluss nicht mehr zurück zu fahren ist. In diesem Fall würde sich das Gewässer vermutlich niemals mehr stabilisieren lassen. Ein klares Gewässer ist übrigens überhaupt nicht mein Ansatz, stellt sich aber durch die starke Filterwirkung der Gesamtanlage leider von alleine ein. Eine Naturtrübung durch Schwebealgen würde ich sogar befürworten, da sie den Fadenalgen das Licht entziehen würde. Lässt sich auch durch Abstellen der Filteranlage erreichen, was aber auch nicht Sinn der Sache ist.

Hallo Tilissie,
zeig' uns doch mal ein paar Bilder vom Teich :hehe5, das hilft sicher bei der Diskussion. Deine Wasserwerte finde ich gut (nachweislich Wasserhärte, ergo kein gelöstes Orthophosphat; sowie einen dazu passenden pH leicht oberhalb 7 -> Carbonatpuffer). Zum Thema Phosphatbinder: in meinem Teich war ich zwei Jahre nach Neuanlage nicht mehr sparsam mit Muttererde für die Pflanzen (nicht in meinem "Bodenfilter", versteht sich, aber am Teichrand auf den Pflanzstufen). Im Ergebnis habe ich Fadenalgen an den nicht bepflanzten Stellen im Bodenfilter (wobei diese auf dem Rückgang sind, weil diese Stellen im Sommer fast voll beschattet von den Teichpflanzen sind).

Den Absatz verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Zum Einen wüsste ich gerne was genau an meinen Wasserwerten du gut findest, weil ich sie eigendlich eher für katastrophal halte. Extrem weiches Wasser im alkalischen Bereich..... Eigendlich für nichts zu gebrauchen oder irre ich mich da jetzt? Das mit der Muttererde verstehe ich auch nicht ganz, du hast nach 2 Jahren mehr Mutterboden in den Teich eingebracht und dadurch an diesen Stellen den Fadenalgenbewuchs verringert? Ich habe bisher eher beobachten können daß Fadenalgen dort wo Mutterbodenanteil vorhanden ist (z.B. Pflanzkörbe) besonders stark wuchern und die Pflanzen dort teilweise komplett zuwachsen. Meine Pflanzzonen sind eigendlich komplett mit Kies und Geröll und zugepflastert (kann man vielleicht auf dem Avatarbild erkennen). In diesem Jahr habe ich an einigen Stellen noch Einmal Sand zugefügt, welcher lustigerweise das Algenwachstum an diesen Stellen auch leicht verringert hat. Ist bloss leider nicht im ganzen Teich machbar ;).

Fotos werde ich bei Zeiten mal beifügen, ich habe bloss ehrlich gesagt noch kaum welche gemcht und jetzt im Winter kann man nicht so viel erkennen, weil der Bewuchs kaum noch zu sehen ist. Das hole ich dann lieber im Frühjahr nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tilissie,
vielen Dank für Deine Rückmeldung :)!
In der Tat finde ich Deine Härtewerte als gut, da sie ausreichend sind, um den pH zu limitieren. Klares Wasser scheint man oft durch gute Umwälzung und nachfolgende Filterung zu erreichen. Eine solcherart "perfekte" Wasserqualität reicht ganz offensichtlich nicht aus, um Fadenalgen zu unterbinden. Am Boden sammeln sich Sedimente (Nährstoffe von außen z. B. per Wind, Phosphatfällung aus Brunnenwasser, Exkremente von Tieren (nicht nur Fische), abgestorbene Pflanzenteile...).
Diese werden durch eine "Umlauffilterung" eher nicht entfernt. Als Resultat gibt es dann Fadenalgen, oder bei zu schwachem Umlauf Schwebealgen.
Nik's Ansatz spielte in eine Stimulierung des Pflanzenwachstums. Wenn ich weiß, welcher Faktor das Pflanzenwachstum limitiert, dann kann ich mit einer Anhebung dieses Parameters das Pflanzenwachstum verbessern. Wenn dadurch ein für das Algenwachstum wichtiger Parameter für die Algen sich zu deren Ungunsten neigt, dann habe ich mein Ziel erreicht. Dafür scheint es kein einfaches Universalrezept zu geben, leider. Es ist daher gar nicht so problematisch, gezielt zu düngen.
Ich habe leider keine Erfahrung oder Kenntnisse hierzu (welche Pflanze was braucht, meine ich), und könnte dafür Beispiele nennen. Es ist mir aber mittlerweile klar, dass das Teichwasser kein "Nährstoffpool" ist, und der Nährstofftransport im Teich nicht nur über im Wasser gelöste Bestandteile geht. Da kann man Nutzen 'draus ziehen, in dem man dem Nährstoffbedarf der Pflanzen mehr entgegenkommt, als dem "primitiver" Algen. Mir fällt sofort der erhöhte Eisenbedarf der Pflanzen im Vergleich zu den Algen ein, und vermutlich gibt es mehr.
 
Hallo,

habe nicht alles gelesen, aber mal ein Tipp von mir.

Züchte die Fadenalgen außerhalb des Teiches.
Ich hatte im Pflanzenfilter eine freie Wasserfläche. Dort haben sich die Fadenalgen wohl gefühlt.

Vorteil am Fadenalgenfilter ist: Die Algen mit ihrer Funktion der Wasseraufbereitung bleiben erhalten. Einfaches ernteln im Zuchtbecken.

Heißt mach Dir die Funktion der Algen zu nutze, als sie zu bbekämpfen.
Ich hatte keine Fadenalgen mehr im Teich, hatte dennoch viele Fadenalgen.
 

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