Ja, die netten Nachbarn

Hi Petra,
diese vom Nachbarn besonders bemängelte Ecke,
finde ich ausgesprochen hübsch.

Haben Nachbarn überhaupt das Recht, sich in unsere Gartengestaltung einzumischen?

Lasst euch nicht den Spaß am schönen Naturgarten vermiesen.
Gruß Bine
 
Moin, nein, wenn Dein Garten nicht in einer Schrebergartensiedlung liegt, kannst Du gestalten wie Du willst - im Rahmen der gesetzlichen Bedingungen. Das heißt bei uns z.B., zum Nachbarn die Kante sauber zu halten, dass kein Unkraut rüberkriecht. Die Fichten dürften bei dem Alter Bestandsschutz genießen. Bäume müssen zwar zur Grenze eine gewisse Höhe und Abstand einhalten, aber auch das verjährt irgendwann. Ist zumindest bei uns so. Das kann von Bundesland zu Bundesland noch unterschiedlich sein. Und wenn Du auf Deinem Rasen Löwenzahn züchtest, ist das dein Bier.
 
Hallo Petra, überleg einfach mal, wie Du denken würdest, wenn große Bäume Deines Nachbarn Dein Idyll beschatten würden und bei Dir im Garten nicht mehr viel wächst. Vielleicht würdest Du da auch das Gespräch suchen ?
Mein Nachbar kommt auch ab und an und bittet mich etwas zu beschneiden, was zu groß geworden ist und an der Grenze steht.
Dem komme ich im Interesse der Nachbarschaft gerne nach, er lässt mir dafür auch ausreichend Zeit. Selber hat unser Garten enorm gewommen nachdem wir etliches an Gehölzen reduziert haben. Es kommt halt mehr Licht und Wasser an die anderen Pflanzen.
Persönlich würde ich mit dem Nachbarn das Gespräch suchen und vermutlich die Fichten fällen.
Ich würd dem Nachbarn aber auch sagen, das mir sein Wort reichen würde, wenn es um den Befall von Ratten etc. geht und ich diese dann gerne in Absprache mit Ihm bekämpfen würde. Wir hatten selber schon Ratten auf dem Dachstuhl und das ist echt kein Spaß und hat meiner Meinung nach auch nichts mit naturnah zu tun auf einem so kleinen Grundstück. Das er, bevor er das Gespräch sucht Fotos von meinem Grundstück macht fände ich u.U. auch nicht so toll, zeigt aber schon das das Verhältnis etwas gestört ist.
Im Interesse der Nachbarschaft sollte man nicht immer auf sein Recht bestehen, sondern im Gespräch eine für alle tragbare Kompromisslösung suchen. Da das wohl nur mit Schiedsmann möglich ist, denke ich fast, das da schon Gespräche stattgefunden haben ? Oder kommt der aus heiterem Himmel gleich mit Schiedsmann ?
Andererseits sind die Schiedsmänner ja dafür da, in solchen Fällen vernünftig zu vermitteln.

Meine Nachbarn sagen immer wieder, wie toll unser garten ist, trotz der einen oder anderen Brennessel etc. die da auch mal wächst.
Aber ich gehe auch auf Wünsche ein, bzw. rede ganz normal mit denen.
Und so haben wir nachher wieder unser kleines Straßenfest. 14 Uhr gehts los !

Gruss
Wuzzel
 
Hallo,

ich mag meinen Garten auch lieber eher "verwildert", zum Glück ist er gross genug und wir haben zur Zeit nur zwei direkte Nachbarn, die es aber nicht weiter stört, wenn ein Ast unseres riesigen Kirschbaums überhängt oder die alten Fichten sich immer breiter machen - eben auch zum Nachbargrundstück hin.
Die Nachbarn gegenüber haben mal (scherzhaft) angedroht, heimlich und bei Nacht unseren Ahorn zu vernichten, als dieser ganz besonders eifrig seine Kinderchen bei passender Windrichtung in deren (ordentlichen) Garten verteilte. Nicht falsch verstehen, ich hasse diese tausenden Sämlinge jedes Jahr auch, aber andererseits liebe ich den Ahorn - und er war lange vor uns allen da. Das habe ich auch den Nachbarn gesagt. ;)
Das Komische ist, obwohl sie selbst einen ganz anders aufgebauten, neu angelegten, ordentlichen Garten haben, sagen sie mir immer mal wieder, wie toll sie das finden, dass bei mir vor der Tür Steingartenpflanzen aus den Pflasterritzen wachsen und "schimpfen" lautstark, wenn ich den allzu ausladenden Blauregen beschneide. "Lass das, das tut dem doch weh!"

Was ich so blöd finde, ist, wenn sich zwei zusammentun und unangemeldet vor der Tür stehen, um ihr Anliegen vorzubringen. Trefft Ihr Eure Nachbarn denn sonst nie?
Wir wurden z.b. mal auf einer Grillparty ganz beiläufig von einer Nachbarin angesprochen: "Ihre Eiche, da ganz hinten in der Ecke, da ragt ein Ast rüber, der stört beim Rasenmähen, könnten Sie den absägen?" (Bis dahin wussten wir gar nicht, dass wir da eine Eiche stehen hatten. :D
Naja, ein paar Tage später ist mein Mann dann mit der Säge los und gut war.

Was mich noch stutzig macht, ist die Ratte. Die kommen doch nicht "einfach so", weil man die Vögel füttert? Ich bin früher mal auf die ein oder andere Ratte gestossen, da hatte ein Nachbar noch Vieh.
Das Vieh hat er jetzt abgeschafft, seitdem habe ich keine Ratte mehr gesehen, obwohl ich weiter fröhlich füttere. Ich füttere übrigens mit sog. Futtersäulen, die im Baum hängen. Was die Vögel runterwerfen, holt sich abends der Igel.

Ansonsten halte ich es auch so, dass ich den Nachbarn sage, was sie auf ihrem Grundstück stört, sollen sie abschneiden - oder eben kurz bescheid sagen, dann machen wir das auch.
Aber von den Nachbarn meiner Mutter kenne ich das auch, dass auf dem eigenen Grundstück kein Löwenzahn wachsen darf, weil der sich ja auf den Nachbargrundstücken aussäht. :deprimiert

Jetzt hab ich mich hier lang und breit ausgelassen - aber einen richtigen Rat habe ich leider nicht.
In diesem Sinne: Auf gute Nachbarschaft.
 
Hi Petra,

ich habe momentan nicht die Zeit für eine ausführliche Antwort, die kommt dann mal per P.M.

Solche Nachbarn und Ansichten gibt es (leider) überall, du hast da wohl aber besonderes Pech. Meistens stehen Unkenntnis/Ignoranz und Beschwerdebereitschaft in einem proportionalem Verhältnis :mad:

Die Ansicht, dass Natur in der Stadt bzw. einem Stadtgarten nichts zu suchen habe, dafür gäbe es Zoos und Dörfer (oder was auch immer) braucht wohl nicht weiter diskutiert zu werden - da treffen halt unterschiedliche Einstellungen aufeinander :lala5

Mit Schiedsmännern ist das leider so eine Sache, das sind wohl oft ältere Leute (also so in meinem Alter, oder eher sogar noch älter:hehe5) mit viel Engagement im Ehrenamt und dem Bedürfnis zu vermitteln, aber ohne nähere juristische Kenntnisse bzw. Beachtung dieser Aspekte. Konkret kenne ich allerdings nur den "Fall" eines Bekannten beim BUND Herne, wo der Schiedsmanntermin ein totaler Reinfall war, und der Nachbar sich erst vor Gericht blamierte ... D.h., du musst beim schiedsmann leider eigene "Forderungen" aufstellen, um dann in der Verhandlung gegenseitige Kompromisse eingehen zu können.

Außerdem würde ich auf Seiten der Stadt, des Landes usw. (kann dir dabei gerne helfen) Tipps zu umweltgerechtem Gärtnern raus suchen, und dann von deinen Nachbarn quasi "vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen" fordern, wenn es bei dir "ordentlicher" werden soll.

Dass das rechtlicher Unsinn ist - keiner kann dem anderen vorschreiben, wie er seinen Garten zu gestalten hat - ist klar, aber der Schiedsmann wird wahrscheinlich einen Kompromiss erreichen wollen. Und wenn er noch selbst zur Generartion gehört, denen ein "ordentlicher Garten" als Ideal vermittelt worden ist, dann erwarte dort nicht viel ...

Du hast viele Tiere im Garten, mach dir mal eine Liste. Schmetterlinge bzw. Raupen brauchen artspezifische Pflanzen, die bei dir nach Bundesnaturschutzgesetz "besonders geschützten" Amphibien brauchen eben nicht nur einen "schönen, sauberen Teich", wie viele Leute meinen, sondern genau so einen Sommer- und Winterlebensraum. Der liegt bei deinen Teichmolchen bis zu ca. 400 Meter im Umkreis ums Laichgewässer, bei Grasfröschen bis ca. 800 Meter. Hauptsächlich aber wesentlich näher. Wenn du also Krautbewuchs im Umfeld von Totholz und Natursteinen beseitigen sollst, ist mit einer Beeinträchtigung der lokalen Population zu rechnen - denn im entsprechenden Umfeld sind ja wohl deine Nachbarn. Ergo - fordere von ihnen "vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen". Das ist natürlich kein Begriff aus dem Nachbarrecht, ist dem Sinn nach aber hier wohl anwendbar - also für die "Verhandlungen" beim auf Ausgleich bedachten Schiedsmann ...

Zu Grasfröschen in Bochum gibt es (ältere) Untersuchungen, die über eine Gefährdung/Rückgang berichten. Nachzulesen in einem Fachbericht, darauf bezieht sich wohl auch der AKU Bochum auf seinen Webseiten (siehe/suche dort).

Zu der Ratte, eine einzelne Ratte hin und wieder im Garten (!) ist nun wirklich kein Fall fürs Ordnungsamt. Wer ist dort denn angesprochen worden? Ich empfehle, mal Kanaluntersuchungsvideos aus dem Gebiet anzuschauen ;) Falls RatteN (!) wirklich öfter und regelmäßig zum Fressen von Nahrungsresten kommen sollten (was ich bezweifle), müsstest du allerdings wirklich dafür sorgen, dass diese für die Ratten nicht erreichbar sind. Die Vogelfütterung einzustellen ist nun wirklich unnötig.

Zum Nachbarrecht (Landesrecht) wurde ja auch schon etwas erwähnt, das solltest du auch mal googeln, wenn du es nicht ohnehin schon gemacht hast.

So, das mal als erste, spontane, kurze und unvollständige "Stellungnahme" ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
schön, dass sich so viele Mitglieder mit mir Gedanken machen:).
Also zu den rechtlichen Bedingungen: um die Fichten fällen zu dürfen, bräuchten wir eine Genehmigung der Stadt. Ohne Genehmigung darf man hier (auch) Nadelbäume (ab einem gewissen Stammumfang) nur auf einem Grundstück von unter 300m² fällen. Da das Gesamtgrundstück größer ist, fällt diese 'einfache' Möglichkeit weg.
Aber mal davon ganz absehen - und da werde ich störrisch: der Mann hat doch die großen Bäume gesehen, als er sich das Haus kaufte. Denn die waren auch schon vor 20 Jahren groß.
In meine Gartengestaltung lasse ich mir nicht reinreden:cool:, ich beharre auf meinem Totholzhaufen und meinen Natursteinmauern, ebenso wie auf meiner Digitalis mitten im Weg.
Das der 'angedrohte' Schiedsmanntermin Sinn ergibt, bezweifle ich sehr. Man kann einen Baum eben nicht nur 'etwas' fällen:lala5. Zumal der Schiedsmann (meine Güte, habe ich ein Glück:confused:) auch zu den angrenzenden Nachbarn gehört.
Und nein: wir kennen unsere Nachbarn kaum. Zumindest die auf dieser Seite. Einen der 'Besucher' kannte ich gar nicht, er musste sich erst als Nachbar vorstellen ... ist vielleicht der Vorteil einer dichten Ligusterhecke:).

Und zu den RatteN: ja, es ist mir äußerst unangenehm. Und wenn Wuzzel meint, dass es nicht nur an der Vogelfütterung liegen kann - tja, ich werfe keine alten Brote in den Garten, sondern habe nach langer Suche Silofütterunggerätschaften gefunden, bei denen möglichst wenige Körner auf die (extra zu besseren Sauberhaltung) mit Platten ausgelegte Futterstelle fallen. Diese plattierte Stelle fege ich jeden Tag...nur kein Körnchen übersehen:argh, denn, dass die Nachbarn diese Ganzjahresfütterung mit Argusaugen betrachten, war mir schon klar:lala5.
Das gleiche Problem hatten wir hier schon einmal, vor vier Jahren. Ein Muttertier hatte offensichtlich in einer Höhle bei uns im Garten seine Jungen bekommen. Und so ist es dieses Jahr wieder. Wäre es nicht so beängstigend, könnte man sagen : " Mutti und de Jungs" sind wieder unterwegs:meh. Konkret heißt das z.Zt.: ungef. 6-8 Jungratten (sehen so aus, wie zu groß geratene Mäuse) tummeln sich hier - und sicherlich auch bei den Nachbarn. Und das Beste: seit dem ich die Vögel nicht mehr füttere, ist der Rattennachwuchs sehr nachhaltig auf Futtersuche:aengstlich.Im Kirschbaum, da wo vorher Meisen, Gimpel und andere Vögel herumhopsten, klettern jetzt junge Ratten herum, auf der Suche nach den letzten Kirschen. Heute konnte ich beobachten, wie junge Ratten an den Stockrosen hoch kletterten, um die Samen zu fressen.
Und das Beste: ich schicke meine beiden 'Kampfhunde' "Trine" und "Trude" raus, damit die mal richtig für Ordnung sorgen:hehe und was passiert: sie machen ihren Namen Ehre:ach. So nach dem Motto: ach, da ist 'ne Ratte...dann gucke ich mal besser in die andere Richtung, fresse ein wenig Gras und lege mich dann doch lieber wieder in mein Körbchen:engel.

Langer Rede - kurzer Sinn: was ich da machen soll weiß ich auch nicht?
petra
 
Hallo Petra,
also, wenn bei mir die Ratten schon in den Bäumen rumklettern würden, dann würde ich mir garantiert Gedanken machen.
Es gibt einen schönen Spruch: wenn man die ersten Ratten sieht, hat man unsichtbar bereits ein dickes Problem"
In der Regel stimmt das. Ratten sind extrem scheu und leben "heimlich".
Wo sie des öfteren zu sehen sind, hat man i.d.R. massenweise.....und sie vermehren sich extrem schnell - auch der Nachwuchs.
Im Zweifelsfall solltet Ihr, wenn Ihr die nicht so in den Griff bekommt, mal einen kammerjäger beauftragen mit einer professionellen Rattenbekämpfung - sinnvollerweise gleich gemeinsam mit den Nachbarn.

In der Stadt sind ja nicht nur Kanalisationen die Krux, sondern auch gelbe Säcke und anderer Müll zieht sie magisch an.
Da sie im Gegenzug in der Stadt kaum natürliche Feinde haben, vermehren sie sich explosionsartig.

Spätestens, wenn Dir die erste Ratte im Klo hochkommt - wenn Du Pech hast, wenn Du drauf sitzt - wirst Du vermutlich keinen Spaß mehr an den Tierchen haben.....

LG
Kirstin
 
Tipp am Rande: gegen Ratten hilft zuverlässig der Kammerjäger. Ansonsten finde ich den Garten was das Foto zulässt wie du sagst naturnah und nicht wirklich verwildert. Ist noch so, daß man sich wohlfühlen kann, ohne rechtliche Grenzen zu überschreiten.

Wie gesagt - such unbedingt das Gespräch mit den Nachbarn, sch... auf den Schiedsmann, Eigeninitiative ist Thema.
 
Und nein: wir kennen unsere Nachbarn kaum. Zumindest die auf dieser Seite. Einen der 'Besucher' kannte ich gar nicht, er musste sich erst als Nachbar vorstellen ...
Hmm, man muss ja nicht jeden Tag am Zaun stehen und klönen, aber ich kenne das so, dass man sich vorstellt, wenn man einzieht - zumindest bei den direkt angrenzenden Nachbarn.

Das mit den Ratten ist aber wirklich ein Problem, wie Kirsten schon schrieb, der Rest ist im Dunkeln unterwegs. Das ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Kammerjäger, keine Frage.
 
Leute,
nur weil ich meine Nachbarn nicht mit Vornamen kenne, sondern wir einfach so nebenher leben, muss das doch keine schlechte Nachbarschaft sein. Wir leben hier schließlich nicht in einem Dorf, sondern einer Großstadt...da wechseln die Nachbarn schon ziemlich oft...und die direkt rechts und links von uns kenne ich ja auch...aber zwei Häuser weiter im ersten Stock - meine Güte:engel2.
Und zu Kammerjägern bzw. der Horrorvision, dass Ratten die Toilette als Ausstieg benutzen: ja, tun sie. Meine Tochter lebte in Berlin Neukölln, im dritten Stock. Sie hatte in der Toilette Rattenbesuch:eek:. Auf mein dringendes Anraten hin, hat sie den Vermieter benachrichtigt und der einen Kammerjäger. Ende vom Lied: sie soll immer einen gefüllten 10L Eimer auf den Klodeckel stellen, damit die Ratten den Klodeckel nicht aufbekommen:argh.
Das war der Rat des Kammerjägers!
Meine Tochter ist dann ausgezogen.
petra
 

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