Bevorzugte Wassertemperaturen für kalte Überwinterung bei Koi

Biko

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Niederösterreich
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Hans-Christian
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30000
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24 Koi, 8 Goldorfen, 2 Shubunkins, 6 Goldrotfedern, 5 Wimpelkarpfen, ca 100 Regenbogenelritzen, 5 Drachenfische, 2 Sterlet
Hallo Koibesitzer!
(Bemerkung: Ich habe diesen Beitrag ursprünglich in einem anderen Thread geschrieben, dort aber - weil nicht passend - nur eine Antwort erhalten. Deshalb jetzt hier in einem eigenen Thema.)

Was sind denn erfahrungsgemäß so eure bevorzugten Überwinterungstemperaturen?

Ich habe jetzt schon an vielen Stellen gelesen/gehört und auch von meinem Tierarzt bestätigt bekommen, dass der Temperaturbereich zwischen 6-12 Grad Celsius der ungünstigste ist, da hier Viren, Bakterien und Parasiten bereits sehr aktiv sind, das Immunsystem der Koi aber noch nicht richtig anläuft. Unter 4 Grad Celsius ists's dann nicht mehr gesund für die Koi. :schreibSomit ergibt sich nach meiner Recherche eine optimale Überwinterungstemperatur von (möglichst konstanten) 4-6 Grad Celsius.:schreib Das Bedeutet für mich, dass ich den Teich erst abdecke, wenn die Wassertemperaturen unter 4 Grad fallen und - sollte das nicht reichen - dann ggf. an manchen besonders kalten Tagen etwas zuheize.

Könnte ein zu frühes Abdecken des Teiches sogar kontraproduktiv sein, weil man die Zeit im Temperaturbereich von 6-12 Grad unnötig verlängert? :nolike.

Meine Erfahrung bis heute (26.11.): Bei Nachtfrost (-2 bis -6 Grad) und Tagestemperaturen von 0 bis 4 Grad hat sich die Wassertemperatur ohne Abdeckung oder heizen derzeit bei 4,0 bis 4,5 Grad eingependelt.

Deckt sich das mit euren Erfahrungen?:)

Beste Grüße!
Hans-Christian

PS: Für mich ist's ja mein Erster Winter mit Koi. Bisher nur Sterlet & Elritzen und da war Filter laufen lassen und auf Temperaturen achten eigentlich kein Thema - da hat ohne mein Zutun immer alles gut geklappt.:engel2
 
Hallo Hans-Christian,
vor einiger Zeit habe ich mir darüber auch recht viele Gedanken gemacht, und mir deshalb auch eine permanente Überwachung der Teichtemperaturen in circa 1 m Tiefe installiert. Dabei kann ich feststellen, dass selbst wenn der Teich komplett zugefroren ist, die Wassertemperatur in dieser Tiefe nicht unter 4°C sinkt.
Ich heize weder zu, noch decke ich den Teich ab. Meinen Pumpenkreislauf nehme ich von Mitte November bis Anfang April (variiert je nach Wetter) außer Betrieb. Das ist halt der Vorteil, wenn man den Teich gepumpt, beziehungsweise in Halbschwerkraft betreibt, dass man dann den Filter im Winter komplett entleeren kann und man alle Technik bis auf den Eisfreihalter stilllegen kann. Die Eisschicht auf dem Teich wirkt dabei sogar als Isolationsschicht und hält den kalten Wind vom Wasser fern. Da die Koi sich kaum bewegen und fast nur am Boden ablegen, kann sich eine stabile Temperaturschichtung im Teich einstellen. Da ich in dieser Zeit auch nicht füttere, wird der Teichfilter dann auch nicht benötigt.
Ich habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht, und habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Außerdem möchte ich nicht, fast ein halbes Jahr lang, auf eine künstliche Abdeckung schauen. Mein Teich gefällt mir nämlich auch im Winter ganz gut.

Gruß Peter
 
Dabei kann ich feststellen, dass selbst wenn der Teich komplett zugefroren ist, die Wassertemperatur in dieser Tiefe nicht unter 4°C sinkt.
Peter, das würde ja auch in die Richtung gehen, dass bei etwa 4-6 Grad deine Koi sehr gut und sicher überwintern können.
Dass eine durchgehende Eisdecke gut isoliert denke ich auch. Aber die bildet sich in meinen Breiten meist erst im Jänner. Die Temperaturschichtung im Teich funktioniert bei mir nicht. Da sind ja auch ein 75cm Sterlet und 8 Orfen unterwegs und die stehen nicht still ;) Außerdem wird heuer die (neue) Filteranlage durchlaufen, wenn auch stark gedrosselt.

Beste Grüße!
Hans-Christian
 
Bevorzugte Wassertemperaturen für kalte Überwinterung bei Koi
Das was die Natur hergibt. :)

Denkt bitte nicht, daß in der Tiefe immer 4°C sind! Kühlt das Wasser noch weiter ab, werden aus den 4 ganz schnell weniger.
Meine tiefste Temperatur war einmal 2,9°C. Da habe ich mit einem großzügigem Wasserwechsel gegen gesteuert.
 
Das was die Natur hergibt. :)
Klar, aber das kann man ja mit einfachen Mitteln ein wenig beeinflussen. Ich denke da an Frischwasserzufuhr (wie du schreibst), Abdecken, Heizen, ...

Ich denke, dass die Temperatur in unseren vergleichsweise kleinen Teichen im Herbst und Frühjahr zu sehr schwanken. (Wenn ich mir große Seen ansehe, dort geht die Temperatur von August bis Jänner / Februar kontinuierlich und sehr langsam bergab und in der Tiefe bleiben konstant 4 Grad.)

Meine Überlegung ist, von November / Dezember bis Februar / März möglichst konstant 4 bis 6 Grad zu halten, um danach wieder möglichst zügig über 12 Grad zu erwärmen.
Denkt bitte nicht, daß in der Tiefe immer 4°C sind! Kühlt das Wasser noch weiter ab, werden aus den 4 ganz schnell weniger.
Ich habe auch schon oftmals gelesen, dass in kleinen Teichen (<50.000l <2m tief) keine stabile Temperaturschichtung hält.

Beste Grüße!
Hans-Christian
 
Zu 'nicht abgedeckt' habe ich keine Erfahrungen.
Hätte ich jetzt schon die 4 - 4,5°C wäre das sehr schlecht. Dann gibt es fast keine Reserven für Dezember - März.

Wie heizt du zu?
 
Hätte ich jetzt schon die 4 - 4,5°C wäre das sehr schlecht.
mein Plan ist ja, genau diese Temperatur zu halten ;) Ob es funktioniert, werde ich im Laufe des Winters berichten...

Habe zwei Stück Schego Heizstäbe zu jeweils 600 Watt in der Filterzulaufkammer hängen. Diese haben nur die Aufgabe, ein Abkühlen des Teiches unter 4 Grad zu verhindern - derzeit regle ich die beiden mit einer W-Lan Steckdose, bei der beide Heizer (also die Steckdosen) separat schaltbar sind. Diese Heizstäbe gibt es in einem bekannten Baumarkt in Aktion um € 48,- pro Stück - ist also eine recht günstige Variante. Man benötigt dazu nur noch eine Temperaturregelung.
(Meine ursprünglich bestellte Teichbodenheizung mit Heizkabel habe ich wegen der komplizierten Verlegung wieder retourniert)

Als Abdeckung hätte ich eine Sol+Guard GeoBubble - 500 my Folie vorbereitet, die ist aber noch originalverpackt :lala5
 
Habe heute Nachmittag mal ausgemessen, was ein Frischwasserzulauf von 1000l mit 13 Grad "warmen" Brunnenwasser im 4,3 Grad kalten Teich verändert: Er erwärmt sich um exakt 0,7 Grad.
Bildschirmfoto 2020-11-26 um 19.14.02.png 
 
Da sind ja auch ein 75cm Sterlet und 8 Orfen unterwegs und die stehen nicht still ;) Außerdem wird heuer die (neue) Filteranlage durchlaufen, wenn auch stark gedrosselt.
Ja Hans-Christian, dann ist es halt schwierig mit der Schichtung in der Tiefe.
Ich habe auch schon oftmals gelesen, dass in kleinen Teichen (<50.000l <2m tief) keine stabile Temperaturschichtung hält.
Voraussetzung dafür dass es funktioniert, ist halt, nichts gepumpt und auch den Eisfreihalter beziehungsweise den Luftsprudler nur in geringer Wassertiefe, so dass die Schichten nicht vermischt werden. Das bedeutet natürlich auch, keine winteraktive Fische im Teich!
Bei mir hören die Temperaturschwankungen im Teich auf, nachdem ich die Filteranlage abschalte. In den letzten beiden Jahren (seitdem messe ich) hat sich die Wassertemperatur dann auf 4-6 Grad eingependelt. Würde ich die Pumpe weiter laufen lassen, so wäre das Wasser sicher kälter!

Gruß Peter
 
hallo Hans-Christian,
genau wie Peter schreibt, regelt die Natur die Wasserschichten in einem Teich, welcher natürlich mindestens eine frostfreie Tiefe haben muss.

Egal wie kalt es wird, die untere Schicht wo sich dann meistens die Fische aufhalten bezw. ihren Winterschlaf verbringen, geht nicht unter 4 Grad.
Hier sollte man die Tiere absolut nicht stören, stehen dann ganz still wie U-Boote :augenbraue

Viele Grüße
Léon
 

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