Bürgermeister in zweiter Instanz verurteilt

Ich finde es schön das wir wieder so friedlich unsere Gegensätzlichen Meinungen austauschen können.
Genau deswegen bin ich hier.
Und dafür danke ich euch, insbesondere den Mods und Admins :kaffee:danke
 
Bei uns wurde ein Bürgermeister verurteilt, weil er einen Wanderweg bei Sturm nicht gesperrt hat. Es hat einen Baumbruch gegeben. Leider wurde ein Wanderer erschlagen. Ich finde den Artikel leider nicht.
Aber ist doch ein Wahnsinn. Wo bleibt die Eigenverantwortung, wenn ich bei einem Sturm in den Wald gehen. Da muß ich mit Ast-/Baumbruch rechnen ...

So traurig es für die Hinterblieben ist, auch auf die Löschteiche gemünzt ...

Heute muß es für alles einen Schuldigen geben, statt sich auf ein Unvorhersehbares einzustellen.

Ich habe keine Kinder ... aber was heute passiert ist doch nur mehr die Erziehung auf Krabbelstube, Kindergarten, Schule/Hort/Ganztageschule abzuschieben. Die Eltern haben doch mit diversen SozialMedia oder anderen Hobbys mehr zutun als ihre Kinder zu erziehen. Lieb sie zu streicheln, aber erziehen ....

Liebe Grüße
Helmut
 
Bei Erwachsenen gehe ich da voll und ganz mit Helmut! Wer bei Sturm/Orkan unbedingt draußen herum laufen muss, sollte nicht jemand anderen für seinen Schaden verantwortlich machen können. Wobei es immer Situationen geben wird, da muss man einfach die Gefahr in Kauf nehmen.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass bei fliegenden Ziegeln schon die Frage nach der Beschaffenheit des Daches kommen könnte. So von wegen marode...
Von einer ehemaligen Kollegin von mir hatte wohl mal eine Dachlawine das Auto erwischt. Gab ne fette Delle am Kotflügel/Motorhaube.
Man glaubt es kaum, aber die Versicherung des Hauses hat in dem Falle nicht gezahlt..... und ich kann mir vorstellen, dass sie alle Register gezogen hatte. Also besteht da dann wohl auch keine Haftung.
Recht haben und Recht bekommen sind noch immer zwei paar Schuhe.

Aber nochmal zurück zu den Kindern ganz allgemein.
Derzeit haben wohl alle Schwimmkurse lange Warteliste aufgrund der vergangenen 3 Jahre. Das wieder aufzuholen bedarf einer großen Kraftanstrengung, wenn es überhaupt aufgrund mangelndem Personal möglich ist.... also bei aktuellen Vorfällen sollte man auch das im Hinterkopf haben.
Und nicht jeder lebt in einer Großstadt, wo es Schwimmhallen gibt. Von uns daheim aus würde ich mind. 30 Minuten je Richtung fahren. Dazu umziehen, duschen, schwimmen (Okay, hier meist ne Stunde damit es sich überhaupt lohnt.), duschen, anziehen, Haare trocken legen.... Ich hatte das aufgrund Rücken ne Zeit lang gemacht und kam auf weit über 2, fast sogar 3 Stunden.... die muss man halt auch erst mal haben. Ich war krank geschrieben, da ging das.

Schwimmen habe ich als Kind zuerst von meiner Mutti :heul5 (f*ck, da ist sie wieder, die Erinnerung...) gelernt und dann in der Schule im Schwimmunterricht. Schulen auf dem Land bieten den aber gar nicht mehr an, weil es einfach zu viel Zeit kostet da hin zu kommen.

Es ist immer ganz einfach die Menschen in Schubladen zu stecken (Z.B.: "Die haben alle keinen Bock auf ihre Kinder."). Ich denke aber, dass die wenigsten in eine passen. Dafür sind wir alle viel zu unterschiedlich, haben unterschiedliche Erfahrungen/Erziehung/ Gründe für unser Handeln.
 
Habe diesen Link schon einige Mal hier im Forum eingestellt,
Beleuchtet aber schön die rechtliche Sicht in der Schweiz.


Generell ist man immer mehr in der Haftung.
 
Meine Eltern haben mir schwimmen gelernt ...

1961_Gaensehaeufel_Weststrand.JPG 
Ich im zarten Alter von 3 Jahren im Gänsehäufel ...

Aber es war eine andere Zeit. Mutter war zu Hause, Vater hat das Geld verdient.
Heute bleibt keine Zeit für die Eltern. Beide müssen das Geld heranschaffen. Schwierig ...

So gesehen hatten wir früher eine unbeschwerte Kindheit.

Liebe Grüße
Helmut
 
Kann ich so nicht unterschreiben.
Meine Eltern waren geschieden. Mutter alleinerziehend und ganztags arbeiten. Hatte 18 Uhr Feierabend, aber 2 Stunden Mittagspause.
Bis zur 4. Klasse war ich im Hort, später bei Mutter im Laden oder allein zu Hause, aber meist mit Freunden unterwegs.

Trotzdem hatte ich eine schöne Kindheit und sogar die Pupertät überlebt.
 
Meine Eltern waren Wasserratten. Jedes Jahr 3 Wochen Urlaub am Meer mit schnorcheln, schwimmen und paddeln. An den Wochenenden noch mit Oma, Opa usw. an der Kiesgrube (tief, steil und kein offizieller Badesee). Wenn ich da nicht von meinen Eltern sehr früh schwimmen gelernt hätte, hätte ich das wohl nicht überlebt :rolleyes:
Bei uns war der Mittellandkanal in der Nähe. Der war einfach tabu. Einmal waren wir Kinder doch dort und ich bin auch noch mit nassen Schuhen nach Hause gekommen, weil ich die Bugwelle eines Kahns falsch ein geschätzt hatte. Nach dem Donnerwetter und dem Hinternvoll wurden wir ins Auto gepackt und nach kürzester Zeit konnte ich tauchen, wusste, wie man jemanden ziehen kann usw.

Ich denke allerdings, heute gibt es schon viel mehr Erwachsene, die nicht schwimmen können und es ihren Kindern somit auch nicht beibringen können. Für mich ist das einfach lebenswichtig und wenn ich Kinder hätte, würde ich mich mit Sicherheit nicht darauf verlassen, dass sich die Schule darum kümmert oder das mal irgendwann ein Schwimmkurs stattfindet.
 
Hi Rene,

das Unglück war ja hier in meinem Nachbar-Kreis. An der Erziehung lag das wohl eher nicht das die drei Flüchtlingskinder aus Syrien in dem Dorfteich ertranken, sondern eher an der Unwissenheit die von künstlichen Gewässern ausgehen. Wer aus "Trockengebieten" kommt hat damit im allgemeinen ja keine Erfahrung (ähnlich wie "Inselaffen" die sich im Winter beim Skifahren auf 3000m Höhe bei "tollem Sonnenschein halb entblößt auf den Skihütten in die Sonnen hocken" und sich dann wundern warum sie in kürzester Zeit wien gekochter Krebs aussehen :blauauge )

mit einem "natürlichen" Gewässer kann man so einem künstlichen, gepflasterten/betonierten Teich/Kanal ect. ja gar nicht vergleichen. In einem See, Bach/Fluß (solange er halt net kanalisiert/verspundet ist) gibt es ja immer mal flache Stellen oder Gehölz im Wasser wo Mann/Frau/Kind sich notfalls festhalten kann - in den betonierten Wasserkanälen Südfrankreiches z.B sind in regelmäßigen Abständen "Rettungsleinen" gespannt wo sich reingefallene wieder ans Ufer retten können

was mich nur wundert warum nur der aktuelle BM vor Gericht gelandet ist und nicht auch seine Vorgänger unter denen in den letzten Jahrzenten ebenfalls keinerlei "Teichabsicherung" betrieben wurde obwohl das Problem schon lange lange bekannt war (es sollen in den letzten jahrzenten dort auch schon ein paar feiernde, "angesäuselte" Erwachsene reingefallen sein)

MfG Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
@Knoblauchkröte Frank, wenn du da so nah am Geschehen bist: ist der Teich denn mittlerweile als Gefahrenstelle entschärft und wenn ja, wie?

Ja, dass man die Vorgänger des BM nicht wenigstens mal mit betrachtet wundert mich. Aber da sind wir vermutlich wieder bei "wo kein Kläger, da kein Richter". Solange die zuvor in den Teich Gefallenen nicht geklagt haben, warum sollte man sich die vornehmen? Und die Kläger jetzt haben vermutlich nur gegen den damals zuständigen BM geklagt.
Wenn das Urteil rechtskräftig werden sollte, könnte es noch wenige Leute geben, die bereit sind, den Job des BM (an besten noch ehrenamtlich) zu übernehmen.
 
Hi Annett,

naja, so nah bin ich auch net an der Unglücksstelle, sind schon knapp 30-35km Luftlinie bis an die Kreisgrenze wo es passierte. Bin die letzten Jahre auch nur 2x mit dem Rad dagewesen (vor dem Unglück), wie es z.Z. da aussieht weiß ich daher auch net

MfG Frank
 

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