Bau/Planung eines naturnahen Teiches mit Ufergraben

Annett

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Hallo zusammen.

Einige von Euch haben es ja schon mitbekommen - auch wir trennen uns dieses Jahr von unserem "alten" Teich und möchten mit einem anderen, in 5 km Entfernung, neu beginnen.

Da ich/wir nur noch wenig Lust auf aufwendige Filtertechnik haben, soll der Teich möglichst naturnah gestaltet werden, sodass wir ihn hoffentlich zum überwiegenden Teil genießen können. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob wir evtl. 2 unserer alten Fische "Asyl" im neuen Teich gewähren, was das eigentliche Konzept aber wieder durcheinander bringen würde. :kopfkratz
Mal schaun....

Auf jeden Fall scheinen hier vor Ort nicht nur Frösche (hörbar) und Kröten, sondern sogar Molche (beides schon gesichtet) beheimatet zu sein. Diese dürfen gern unseren neuen Teich nutzen!

Hier zwei Bilder von der Stelle, als noch kein Gras wuchs.
Teichplanung1X.jpg  Teichplanung11X.jpg 
Ich hoffe, man kann erkennen, was gemeint ist. Die Stühle stehen "auf" der zukünftigen Holzterrasse, die ein wenig über den Teichrand ragen soll, damit man das Leben im Teich gut beobachten kann.
Die Sumpf- und Flachwasserzone soll von 0 bis -20 cm (oberhalb Substrat) reichen, die Seerosen- und UW(Unterwasser)-Pflanzenzone ca. auf -50 bis -60 cm.
Über die maximale Tiefe habe ich mir noch nicht sooviele Gedanken gemacht. Wir haben hier das Problem eines stark schwankenden Grundwasserspiegels (gut im Schachtbrunnen zu beobachten), der schon mal bis ca. 60 oder 70 cm unter Erdoberfläche ansteigen kann.
Jetzt liegt er bei minus 90 bis 100 cm. Wir werden also kaum tiefer, als 1m bis 1,2 m gehen können.

Was meint Ihr - reicht die Flachwasser- und UW-Pflanzenzone aus, um den Teich ohne Technik (Skimmer wäre das einzige, was ich mir vorstellen könnte) stabil und halbwegs klar zu erhalten?

So sieht/sah es heute aus. Der Bagger steht bereit, muss aber die nächsten Tage nicht gleich wieder weg.
mini-P1030461XP.jpg 
Die Stühle stehen im Moment etwas zu weit rechts.
Dort wo die Baumstämme derzeit noch lagern, soll eine Hainbuchenhecke um das "Hof-Rondell" gesetzt werden, damit der gesamte Hof eine Struktur erhält.
Das Thema hatten wir bereits an anderer Stelle diskutiert.
Das Gras ganz außen kommt weg (bis zu den Miniteichen - die müssen dann auch dort weg) und weicht damit einem breiteren Fahrweg.

Natürlich würde ich gern größer bauen, aber die Trauer-Weide rechts am Bildrand ist unser selbst gepflanzter Hofbaum und bleibt definitiv dort stehen. Hauptwindrichtung ist von "links"=West/Südwest. Die Scheune steht genau nach Himmelrichtung ausgerichtet und damit im Norden des Teiches.

Für Hinweise und Kritik wäre ich äußerst dankbar. Lieber jetzt, als hinterher.


Viele Grüße und angenehmes WE,

Annett
 
AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo Anett,

erst mal viel Spaß beim Anlegen des neuen Teiches. Wenn Du nicht in die Tiefe gehen kannst wegen dem Grundwasser, dann geh doch einfach in die höhe und mache einen Halbhochteich (was für ein Wort), dann gibt es auch kein Problem mit dem Aushub. Wie findest du ein Fenster zum reinschauen? Also für mich ist es das Nonplusultra, auch von der Seite in den Teich schauen zu können.
Und wenn schon einen Skimmer, dann mit Spaltsieb und Pflanzenfilter hintendran. Dann ein paar Fische und viele Pflanzen, das währen so meine Ideen...

Und lasse auf alle Fälle die Weide stehen...
 
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AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hi Annett,

warum sollte as nicht funktionieren?
Ich kenne etliche solcher "naturnaher Teiche", in denen die Fischpflege, wenn überhaupt; nur eine geringe Rolle spielt. Auch meinen 7000l-Teich mit 10 Notropis stelle ich in diese Kategorie. Amphibien und Wirbellose leben ohne Zufütterung und bringen den Teich nicht aus dem Gleichgewicht. Im Gegenteil, Daphnien und andere Kleintiere, die sich in einem Fischteich nicht oder fast nicht etablieren können, werden sehr effektiv für gesundes und klares Wasser sorgen.
Schön und interessant ist ein Teich auch ohne Fische, die meisten glauben's nur nicht ;)
 
AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo Ihr zwei.

Vielen Dank für die Anregungen bzw. den positiven Zuspruch!

@Sascha
Ein Fenster wäre schon ein tolles Highlight!
"Hochbauen" wird aber nicht gehen, denn dazu fehlt zumindest an der geplanten Teichbaustelle schlicht und einfach der Platz.
Abgesehen davon, hätte ich bei unseren Wintern (alle paar Jahre richtig heftig bis -20 oder gar -25°C!) schon Bedenken wegen Eisdruck usw.
Beheizen fällt definitiv flach.

Ein Spaltsieb wäre schon eine feine Sache. Allerdings sollte der Skimmer nur sporadisch laufen - wenn wir man den kleinen Bachlauf links neben der Terrasse laufen lassen wollen oder wenn der Schmutz auf der Oberfläche überhand nimmt.
Nur ergibt das wieder so ne "nette" Kiste am Teich, die sich nicht richtig tarnen läßt. :engel

@Rainer
Für mich sind Fische auch nicht mehr alles. Im AQ kann ich die sowieso viel besser beobachten als im Teich.
Daher auch der ursprüngliche Gedanke - ohne Fische - ohne große Technik. :kopfkratz
 
AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo Annett,

1oo cm und erst recht 120 cm Tiefe sind aus meiner Sicht für einen naturnahen Teich ohne Fische vollkommen ausreichend - weniger würde auch ausreichen. Eine möglichst grosse Tiefe hat aus meiner Sicht die folgenden Vorteile - allerdings auch nur diese:

Wenn man keine Pflanzen ansiedelt, die grosse Wassertiefen benötigen (bestimmte Seerosen zum Beispiel) schafft man sich so eine grosse freie Wasserfläche - was ich z.B. als sehr attraktiv empfinde.

Ein Teich mit grösserer Wassertiefe scheint weniger rasch zum Verlanden zu neigen.

Ein möglichst grosses Wasservolumen reagiert weniger empfindlich auf Störungen (eingeschwemmten Dünger etc.).

Mein Vorschlag wäre, durchaus bei der eben möglichen Wassertiefe zu bleiben (was nicht geht, geht halt nicht), dafür aber einen ausgedehnten Ufergraben à la Naturagart zu schaffen. Ein möglichst ausgedehnter Ufergraben wäre für meinen Teich aus heutiger Sicht ohnehin ein "Must".

Hoch legen würde ich einen naturnahen Teich auf keinen Fall. Es gibt, meine ich, Grenzen, wie weit man den Begriff "naturnah" verbiegen kann.

Beste Grüsse - und viel Erfolg !
Stefan
 
AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo Stefan,

ein Ufergraben ist "rechts" zur Trauerweide hin mit eingeplant. https://www.hobby-gartenteich.de/xf/attachments/25809
An den anderen Seiten kommt später mal die Hecke bzw. die Holz-Terrasse. Daher läßt er sich dort schlechter realisieren.
Ich muss mal nachsehen, wieviel Ufermatte ich noch hier liegen habe. Die kann im Prinzip zu 100% verbaut werden, sodass ich den Ufergraben evtl. noch mit um die hintere Kurve ziehen kann.

"Große freie Wasserfläche" hätte ich gern. Leider ist der geplante Teich eher ein Winzling gegen seinen Vorgänger. Aber Größe ist bekanntlich nicht alles.
Luftbild2.JPG Original-Bild ist ca. 2 Jahre alt!
Rot - so soll der Teich werden, grün die Hecke ( Hainbuche) bzw. die Trauerweide.
Letztere wird in den nächsten Jahren hoffentlich noch deutlich an Umfang gewinnen.

An dieser Stelle des Grundstückes geht m.M.n. einfach nicht viel mehr, wenn man nicht nur Teich mitten im Hof haben möchte.
Der Teich wird sicher einen kleinen "Tick" höher liegen, als der Rest des Rondells. Schließlich möchte ich kein Weg-/Hofwasser bei Gewitter im Teich.
Ein umlaufender Ufergraben würde das natürlich genauso gut verhindern. Hmmm. Wenn das Gras endlich weg ist, werde ich nochmal Schläuche ziehen.

Vielen Dank für Deine Hinweise.

Viele Grüße
Annett
 
AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo Annett,

ich würde die "Grundform" so einfach wie möglich anlegen.
Nur ein Oval und gut ist. So läßt sich die Folie faltenfreier verlegen.

Die Strukturierung (Buchten,Halbinseln) kann man gut nachher einbringen.
Der eine Holzstamm würde sich zum Beispiel gut eignen.
So lassen sich auch wunderbar Sumpfzonen mit genügend Substrattiefe anlegen.
Auch die Stufen können "einfacher" gemacht werden.
Wenn alles eingewachsen ist, wirst du eh keine großen Unterschiede erkennen können.

Zu deiner Befürchtung wg. "Hofwasser".
Baut doch mit dem Aushub einen kleinen Wall, auf den ihr dann die Hainbuchenhecke pflanzt.

Und mit der Trauerweide werdet ihr auch noch eure Freude haben.
Ein guter Skimmer wird da nötig sein. :lach
 
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AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo Eugen,

Nur ein Oval und gut ist. So läßt sich die Folie faltenfreier verlegen.

Die Strukturierung (Buchten,Halbinseln) kann man gut nachher einbringen.
Der eine Holzstamm würde sich zum Beispiel gut eignen.
So lassen sich auch wunderbar Sumpfzonen mit genügend Substrattiefe anlegen.

wie genau muss ich das verstehen? Sumpfzonen hinterher "anstückeln"? :?
Was genau soll ich mit dem Baumstamm ( Esche) tun? Hast Du gesehen, wie groß der ist?
Den bekommt nur der Bagger bewegt.


Fragende Grüße

Annett

P.S.: Das Wasser soll ins Rondell laufen, weil es sonst an die Gebäude läuft/dort ewig steht. Nur im Teich selbst möchte ich es nicht haben.

EDIT: Eugen hats mir gerade per Telefon erklärt. Ich glaube, das werd ich höchstens zu einem kleinen Teil so machen. :oops
 
AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo Annett

Ich füge einmal eine Skizze bei, die in etwa die Anlage meines Teiches darstellt.
Hierbei ist es möglich die Anlage auch bei eventuellen Fischbesatz den Flachwasserbereich gegen den Tiefenbereich abzugrenzen.
Wie du ersehen kannst gibt es nur zwei Ebenen, einmal die Tiefe Ebene für Fische, Seerosen, Schwimmpflanzen und andere Pflanzen die den tiefen Bereich benötigen.
Als nächstes gibt es einen ca.35 cm Flachbereich der jederzeit variabel mit Bruchsteinen abgegrenzt und mit Substrat gefüllt, jederzeit die benötigte Pflanzentiefe geschaffen werden kann.
Dieses hat den Vorteil, nach Jahren kann ich immer noch ummodellieren.

In meinem Teich (3mm Folie) befinden sich frei wachsender Rohrkolben und Schilf, dieses sollte auch in jedem anderen Teich klappen, wenn eine 2-3mm Folie als Rhizomsperre unter-gelegt und an den Rändern an Bruchsteinen hochgestellt wird.
Diese Pflanzen wachsen bei mir am Übergang in den Tiefen Bereich und ergeben mit den frei im Wasser hängenden Wurzeln einen idealen Biofilter, ähnlich der Schwimmenden Schilfinseln im Ballaton oder die im Donaudelta.

Der Pflanzenbereich auf der Skizze ist etwas klein geraten und kann nach eigenen Vorstellungen vergrößert und in der Form anders gestaltet werden.
Es kann zusätzlich ein Bachlauf an den Teich integriert werden, wobei ich den Einlauf an den Pflanzenbereich setzen würde, so das im Flachbereich eine leichte Strömung den Schmutz in den Tiefen Bereich befördert.


Bild: https://www.hobby-gartenteich.de/forum/showthread.php?p=73487#post73487

Bio- Kompaktteich.jpg 
 
AW: Bau/Planung eines naturnahen Teiches

Hallo zusammen,

sorry, dass ich mich so lange nicht hier zu Wort gemeldet hatte. :oops
Irgendwie gab es immer andere Baustellen.

@Werner
Vielen Dank auch Dir für Deine Tips.
Da wir aber mehr oder minder ohne dauerhaft Umwälzung auskommen wollen (Ausnahme ab und an Skimmer oder Bachlauf), könnte ich keine dauerhafte Durchströmung bieten....


@all (die es interessiert)
In Vorbereitung der Baustelle wurde der Fahrtweg verbreitert, damit dort irgendwann mal die endgültige Schicht aufgetragen werden kann.
mini-P1030639.JPG 
Da kamen tatsächlich zwei solcher grünen Anhänger mit Material zusammen.

Planspielchen:
mini-P1030899.JPG  mini-P1030900.JPG  mini-P1030903.JPG 

Bereits gestern wurde dann damit angefangen, den "Mutterboden" per Bagger abzutragen. Allerdings verdient er diesen Namen nicht wirklich.
mini-P1030924.JPG  mini-P1030939.JPG 
Die Hofmitte war mit Sicherheit früher mal der Mistplatz und wurde mit Erde und Bauschutt verfüllt. Der Greifer kam fast nicht in den Boden.


Deshalb wurde heute Nachmittag der "Grabenräumlöffel" per Anhänger zum Kran gebracht und selbiger auf diesen umgebaut. Im Hintergrund der abgebaute Greifer.
mini-P1030940.JPG 
Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin, dass wir diese Technik nutzen dürfen. Per Hand hätten wir sicher Wochen gebraucht um durch den mit Bauschutt versetzten Boden zu kommen.

Kaum hatte Joachim einmal tief ausgehoben, kam eine nette Ecke Lehm zum Vorschein. Die musste natürlich von mir umgehend für zukünftige Seerosengenerationen gesichert werden. :oops
mini-P1030942.JPG 

Joachim versucht die Bauschuttreste halbwegs glatt zu bekommen.
mini-P1030948.JPG (ich bekomm wegen dem Bild sicher nachher Ärger *g*)
Bauen auf einer gewachsenen Wiese ist eben doch viel netter....

Ausheben des zukünftigen Ufergrabens. Ich hab Joachim mit dem Versprechen "kein Bodenablauf" noch bis zu 0,5m mehr Ufergraben abschwatzen können. Ich denke, wir werden es nicht bereuen.
mini-P1030949.JPG 

Ein Übersichtsbild fehlt leider noch - wird aber sicher morgen von mir nachgeliefert. Unterdessen ist es etwas zu dunkel dafür.


Ich hoffe, morgen geht es an die restlichen Arbeiten, da wir am WE voraussichtlich mal wieder keine Zeit dafür haben werden.

Schönen Abend Euch allen!
 

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