Bevorzugte Wassertemperaturen für kalte Überwinterung bei Koi

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Mit welcher Heiztechnik machst du das? Wärmepumpe, Durchlauferhitzer, Heizstab oder - Kabel,...? Und schaffst du das bei eingeschlagener Zirkulation, erwärmst also deine gesamten 36m3? Bin sehr interessiert an deinem System!
Mit 600 Watt, also 14 KWh pro Tag, würde ich das sofort umsetzen, wenn ich dafür die Teichabdeckung weglassen könnte und meine Fische ganzjährig herumschwimmen sehe! Bei Dauerbetrieb würde mich das gerade mal € 50,- pro kaltem Wintermonat kosten (mein aktueller Strompreis für jede weitere KWh inkl. aller Abgaben ist 12 Cent pro KWh). Das wäre es mir allemal wert!
Florian hat ganz neu gebaut. Sprich, die Teichwände sind bis ins Erdreich perfekt gedämmt. Und natürlich ist der Teich abgedeckt. Neben der Auskühlung durch Luft/Wasserkontkt wird bei größeren Temperaturdifferenzen der Verdunstungseffekt immer größer. Die Verdunstungskühlung ist schon enorm mit über 2.000kJ/kg.
Durch eine Abdeckung hat man also nicht nur ein Wärmepolster, sondern auch eine Reduzierung der Verdunstung
 
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Mit welcher Heiztechnik machst du das?

Wärmepumpen eignen sich nicht, um einen Teich bei Minusgraden zu Heizen. Da lohnt sich eher der günstige Heizstab von Schego.
Wenn das Wasser komplett umgewälzt wird, also keine Schichten aufbaut, ist es wumpe, ob du ein Heizkabel, Heizstab oder Durchlauferhitzer nimmst.
 
Da lohnt sich eher der günstige Heizstab von Schego.
Darauf wollte ich ja hinaus. Ich habe selbst 2 Stück 600W Schego Heizstäbe bei mir im Vorfilter hängen (also 1200 Watt bei 30m3). Die sind als "Frostwächter" gedacht, sollte der Teich mal unter 4 Grad gehen. Eine merkliche Erwärmung des Teichs erwarte ich mir von den Dingern nicht. Umwälzung mit TF läuft bei mir mit einer Rate von 2 Stunden auch im Winter. Bei abgedecktem Teich musste ich die Schegos bisher noch gar nicht aktivieren, da trotz Dauerfrost noch nie unter 4 Grad im Wasser waren (siehe meine Posts weiter oben).
Ich hatte es so verstanden, dass Florian es schafft, seinen Teich mit 36m3, die ja sogar über Boden gemauert (und isoliert) sind, mit nur 600 Watt bei -4 Grad ohne Abdeckung sogar ein wenig zu erwärmen. Das habe ich wohl falsch verstanden (und es hätte mein physikalisches Verständnis doch sehr "herausgefordert" ;)
 
Okay, mein Teich ist nicht isoliert und hat im Verhältnis eine große Oberfläche.

Ich hatte Anfang April abgedeckt und in der Nacht meine Wärmepumpe mit 900W Leistungsaufnahme laufen lassen.
Hat so ganz gut geklappt, zwar mit Vollpower, aber es ging.
Blöde ist nur, dass die schon bei 0 Grad abschaltet, in diesen Nächten ist dann auch die Teichtemperatur um mehrere Grad gesunken, ärgerlich.
Mal schauen, wie ich das dieses Jahr mache...
 
Hier ist ja schon viel zum Thema Temperaturschichtung im Winter geschrieben worden. Manche bezweifeln, dass sie sich in unseren Teichen überhaupt einstellen, andere wiederum berichten von Messungen, die ihnen zeigen, dass es bei ihnen funktioniert. Fakt ist, dass Wasser bei 4 Grad die größte Dichte aufweist und sich somit im Idealfall am Teichboden ein "See" aus 4 Grad warmem Wasser bildet. Jegliche Wasserbewegung - sei es durch Pumpen oder herumschwimmende Fische (oft werden hier winteraktive Störe genannt) kann diese Schichtung durcheinander bringen.
Ich gehe davon aus, dass die Stabilität dieser Temperaturschichtung auch ganz wesentlich vom Unterwasserrelief des Teichbodens abhängig ist. Dass also Teiche, die irgendwo eine regelrechte Grube haben, dort eine sehr stabile Schichtung erreichen - vielleicht sogar bei leichter Wasserbewegung an der Oberfläche. Ich denke das wäre definitiv ein Thema bei der baulichen Gestaltung von Koi-Teichen, bei denen man auch im Winter eine gewisse Umwälzung wünscht.

Da mein Teich in gewisser weise auch solch eine "Grube" hat, werde ich im Februar einen Versuch starten:
Vorab: Da ich dazumal bei den Grabarbeiten für den Teich auf ein mir nicht bekanntes zugeschüttetes Mini-Pool aus Dichtbeton gestoßen bin, habe ich dieses kurzerhand in den Teich integriert und habe somit eine rechteckige Tiefzone (1,8m tief) mitten im sonst weniger tiefen Teich gestaltet. Hier eine leider nicht wirklich maßstabsgetreue Skizze zur besseren Vorstellung:
IMG_3486.jpeg 
Die Umwälzung werde ich auf ca. 8.000l/h reduzieren und nur über den Skimmer (natürlich ohne Schwimmring) absaugen sowie beruhigt nur ganz oberflächennahe wieder einströmen. Dabei wird die Ströumgsrichtung vom Tiefbereich weg zeigen. Die momentan vorhandene Teichabdeckung werde ich sehr vorsichtig entfernen und zuvor abgeglichene Funkthermometer in unterschiedlichen Tiefen positionieren. Eines davon in der Tiefzone bei -1,8m.
Meine Vermutung lautet, dass sich bauartbedingt trotz leichter Wasserbewegung ein 4-Grad-See in der Tiefzone bilden wird. Abgegrenzt von den senkrechten Teichwänden. Wenn diese Vermutung stimmt, würde ich mir in den kommenden Wintern die Abdeckung ersparen und hätte freie Sicht auf meine Koi, die ja immer noch sehr gemächlich herumschwimmen. Speziell die Orfen und der Sterlet sind ohnedies immer noch aktiv.

Temperaturfühler sind schon bestellt und ich werde euch über die Ergebnisse berichten! Wenn meine Vermutung zutrifft, dann könnte man sich überlegen, ob eine derartige Bauart (die ja bei mir zufällig entstanden ist) nicht generell günstig bei Koiteichen wäre. (Anmerkung: Für die Koibesitzer, die kalt überwintern wollen, dabei aber die Filtertechnik nicht abschalten wollen ... ohne jetzt diese Diskussion wieder zu entfachen ;)

Beste Grüße!
Hans-Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte vergangenen Winter ganz vergessen, euch das Ergebnis meines Tests mitzuteilen!
Trotz verschiedenster Anordnungen ist es mir nicht gelungen, eine Temperaturschichtung im Teich zustande zu bringen, wenn die Filteranlage läuft. Selbst nicht bei maximal gedrosselten 5000l pro Stunde.
Egal ob Absaugung an der Oberfläche oder am Grund, egal ob Rücklauf oberflächlich oder in der Tiefe. Auch ganz egal, wohin ich den Rücklauf gerichtet habe.
Somit mein Fazit (für meinen Teich): Temperaturschichtung im Teich funktioniert - zumindest bei laufender Filterung - nicht.
Auch wenn die Topografie des Teiches das unterstützen würde.
 
Ich muß ehrlich gestehen, ob abgedeckt oder offen habe ich auch keine Temperatur Schichtung im Teich.
Ich messe in 1,3 m Tiefe und habe auch schon im Filter, die Mischtemperatur gemessen.
Das war immer annähernd gleich.
Eine echte Temperatur Schichtung wird es nicht geben, bei laufenden Anlagen.

Habe auch alles probiert, Skimmer Betrieb bei Abdeckung, keine Resonanz.
Das kann natürlich mit der Erdwärme im Zusammenhang stehen
 
Eine echte Temperatur Schichtung wird es nicht geben, bei laufenden Anlagen
Sehe ich auch so. Ist nicht weiter schlimm, man muss es nur wissen und sich nicht darauf verlassen, dass es "da unten" schon warm genug ist.:like:
Ich glaube sogar, dass mein Sterlet mit seinen fast 70cm auch schon genügend Verwirbelungen verursacht, dass sich keine Schichtung ergeben könnte. Er ist ja auch im Winter unterwegs, allerdings sehr gemütlich und im Schritttempo.:zufrieden2
 

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