Chemikalien

AW: Chemikalien

Hallo Markus,

bist du Landwirt? Wenn ja, versteh ich das:

...hatte letztes Jahr meinen kompletten Sumpfzonenbereich ausgeräumt und auf den Acker gefahren.

nicht und wenn nein - würd ich mich dabei nicht bei Tageslicht sehen lassen. ;)

Ich bin Landwirt und wir haben Felder, die an Schrebergärten und jede Menge Straßen grenzen ... Und ich weis, wie "schön" das ist solche Hinterlassenschaften wieder los zu werden.
Wenn man schon weis, wie schwer etwas zu bekämpfen ist, sollte man es verbrennen oder über die Biotonne entsorgen aber bitte nicht auf den nächst besten Acker. Aus den Augen aus dem Sinn ... :box :beeten

Beispiel?
Ich weis jetzt, das Goltix und Betanal (Unkrautbekämpfungsmittel in Rüben) sich hervorragend auch in Bart-Iris-Kulturen verwenden lassen ... Denn diese gedeihen in unseren Rüben weiterhin prächtig. :engel
 
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Hallo Joachim,

eine in der Tat etwas unbedachte Äußerung von mir. Aber gut, so können wir das ehrlich ausregeln.
Ich selbst komme nicht aus der Landwirtschaft. Aber mein Schwiegervater, der heute seinen wohlverdienten Ruhestand geniest. Der ist mit seinem Frontlader bei mir vorbeigekommen und hat etwa eine Schaufel voll mit Schachtelhalm verseuchtem Zeug abgeholt und auf den Acker gefahren.
Da er eigenes Land besitzt, würde ich natürlich jetzt behaupten wollen, dass er es auf seinen eigenen Acker gefahren hat und sehr wohl wusste, was er tat. Vielleicht ist es ihm aber auch egal gewesen, da der Schachtelhalm auf nahezu jedem Acker bei uns zu finden ist. Wir leben bei uns i.d.R. nicht nach dem St. Florians-Prinzip. Ich glaube, das wäre auch für meinen Schwiegervater nicht einfach, wenn er bei der Entsorgung auf fremdem Gelände erwischt wird. Vor allem in einer Gemeinde, wo jeder jeden kennt.
Aber, um auch das zuzugeben, ich habe mir da keine großen Gedanken darüber gemacht, da ich froh war, dass er das Zeug für mich entsorgte.

Der Ansatz mit der Verbrennung mag bei dir vermutlich kein Problem sein. In meinem Garten würde ich da allerdings sehr große Probleme sehen. Nicht nur, weil das Erde-Sand-Gemisch vermutlich nur schlecht brennen würde…

Ob ich das Zeug allerdings in der Biotonne deponieren möchte, wage ich ebenfalls zu bezweifeln, da ich nicht davon überzeugt bin, dass auf der Kompostierungsanlage alles mit der Zeit kaputt geht. Der Kompost und Mutterboden, den wir uns von einer Kompostierungsanlage gekauft haben, enthielt so viele Unkraut-Samen, die natürlich auch alle gemeint haben aufgehen zu müssen. Ich befürchte auch, dass ich durch solch eine Aktion den Schachtelhalm überhaupt erst bekommen habe.
Übrigens ein Grund, warum ich das nicht zum Grünschnitt gebracht habe, was mich ebenfalls nichts gekostet hätte und direkt bei uns in der Nähe ist.

Fazit: Dein Beispiel zeigt, dass dein Vorwurf vollkommen gerechtfertigt ist und man sich doch den einen oder anderen Gedanken bei der Entsorgung von "Grünschnitt" machen sollte.

Grüße, Markus
 
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Servus

Habe diesen Bericht gerade gefunden :crazy

Kleiner Auszug aus dem Bericht, ist fast mit dem von Werner geschrieben ident :oki :
Biologischer Hintergrund
Im Normalfall ist der Salzgehalt im Inneren der Wurzeln höher als in der - mehr oder weniger - feuchten Erde. Dadurch können die Pflanzen Wasser und Nährstoffe aufnehmen und sie bis in die Blätter weiterleiten.

Steigt jedoch der Salzanteil im Wurzelbereich, ist irgendwann der Punkt erreicht, wo diese Osmose nicht mehr funktioniert. Spätestens wenn der Salzgehalt inner- und außerhalb der Wurzeln gleich ist, geht nichts mehr. Die Pflanze kann weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen, sie verdurstet trotz optisch feuchten Bodens.

Eine Ausnahme machen da nur einige botanische Spezialisten, etwa Mangroven, die selbst aus dem stark salzhaltigen Meerwasser noch Flüssigkeit ziehen können.

Zum Bericht selbst: Was es nicht alles gibt :aua
 
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@Markus
Ok, wenn dein Schwiegervater es selbst getan hat und ihr bei euch eh schon Schachtelhalm aufm Acker habt - ich wollts nur mal erwähnt haben, das es so in der Regel nicht OK ist.

Verbrennen geht in Sachsen auch nicht ohne weiteres in Sachen-Anhalt zB. zu bestimmten Zeiten schon aber auch wir dürfen "Grillfeuer" anmelden bzw. haben "Osterfeuer" ... :lala
Was die Haltbarkeit der Samen angeht, haste Recht, das ist bei vielen Unkräutern ein echtes Problem. :jaja

Wie gesagt, ich wollts halt nicht so stehen lassen - gibt schon genug Leuts, die ihren Kram aufm Acker entsorgen.


@Helmut
Guter Bericht :oki Das gleiche gilt für zuviel Dünger ... Die Dosis macht das Gift! ;)
 
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Hallo Joachim,

zum Schachtelhalm möchte ich noch gerne anfügen, dass ich mich gestern mit meinem Schwiegervater über das Thema unterhalten habe. Ihm war das tatsächlich egal, da er der Meinung ist, dass der Schachtelhalm dort, wo er ihn hingefahren hat wegen des schweren und trockenen Bodens sowieso nicht wachsen würde.
Dass das Zeug bei uns überall wächst, muss ich wohl etwas zurücknehmen, da er mir ebenfalls mitteilte, dass wir verschiedene Böden bei uns haben und der Schachtelhalm vor allem auf kalkarmen und nassen Böden wächst. Da gibts zwar genug davon aber eben nicht überall.
Da ich leider inzwischen bzgl. des SH eine Phobie entsickelt habe, sehe ich das Zeug wohl überall.

Grüße, Markus
 

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