Der "Filter" - Was versteht ihr darunter?

Jürgen

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Hallo Genossen,

immer wieder kommt es zu Diskussionen über das Thema Filterung. Die Ansichten über Sinn und Zweck gehen hierbei oftmals sehr unterschiedliche Wege. Ich möchte diesen Aufruf nun dazu nutzen einmal etwas über die Ansprüche und Ansichten einzelner Teichbesitzer in Sachen Filtertechnik zu lesen. Vorgaben existieren keine, denn jeder sollte möglichst ungezwungen seine Infos und auch seine Kritik Preis geben. Auch wäre es mir Recht, wenn hier keine Fragen gestellt werden. Dazu solltet ihr besser einen separaten Thread eröffnen, was sicher sehr willkommen ist.

Die Informationen hieraus werde ich sehr wahrscheinlich dazu nutzen eine Art Fachbeitrag über das Pro und Kontra einzelner Methoden zu verfassen, der sich als eine Art Fortsetzung an den bereits existierenden Beitrag von StefanS gesellen soll.

Danke für eure Mitarbeit.

MFG...Jürgen
 
Hallo Genosse, :lol

ein gutes Thema, nur hat irgendwie keiner Lust oder Angst? etwas zu schreiben. :?

Na gut, dann fange ich mal an…ohne viele Fachbergriffe und sehr kurz gehalten.


Ein bzw. mein Filter sollte Kot und Futtereste aus dem Teich filtern. Giftige Stoffe wie Ammoniak, Nitrit - in für die Fische ungiftiges Nitrat umwandeln.

Dazu müssen sich allerdings genügend Bakterien im Filter/Filterschwämme ansiedeln können.
Um das bei mir ein wenig zu beschleunigen/zu fördern, habe ich zwischen den Filterschwämmen mehrere Lüftersteine hängen,
die für ausreichende Sauerstoffzufuhr im Filter sorgen. Die Bakkis freut es *lol*

Um den Algen die Stirn zu bieten, habe ich einen externen Pflanzfilter gebaut.
Durch die ausreichende Bepflanzung im Teich und im Pflanzfilter…habe ich das Algenwachstum auch ganz gut im Griff bekommen.
Ich hatte fast das ganze Jahr durch, bis auf 3 Wochen klares Wasser.

So,das wars erstmal...wie versprochen kurz und schmerzlos. ;)
 
Hallo,

Ich kann nur sagen wie ich mir die Filterung eines technikfreien Teiches vorstelle:
A: ein Absetzbecken (eventuell mit Bürsten) für den Grobschmutz vom Teichboden (Schwerkraft)
B: Pflanzenfilter
C: auf dem Teichboden aufgestellte, seegrasähnliche Matten als Besiedelungsflächen für Bakterien.

Mit freundlichen Grüßen
Elfriede
 
Hallo Thorsten,

ich frage mich auch warum man sich hier so zurück hält. Eigentlich sollten doch nur die Fische eine Winterruhe abhalten :D

Umso mehr danke ich dir für deinen ersten Beitrag. Du hast es bereits geschrieben. Leider war das Ganze tatsächlich etwas zu knapp und pauschal formuliert.

Mich interessiert natürlich auch womit der Einzelne die ihm wichtigen Anforderungen an einen Filter umsetzt.

Filtertyp, Größe, Material, Durchfluss, Anzahl von Kammern, Wartung, Pflege etc.

Am Ende soll dann eine Übersicht heraus kommen, die aussagt, welcher Filtertyp in welcher Kombination welche Ziele erreichen läßt. Vielleicht habe ich mich dabei anfänglich etwas zu wirr ausgedrückt.

MFG...Jürgen
 
bei mir hing die Anschaffungs eines Filters eigentlich damit zusammen, dass ich davon ausging, das ein Filter sein muss, wenn man sich einen Teich zulegt. Händler, die von mir zu diesem Thema befragt wurden, bestätigten meine Auffassung selbstverständlich......

Inzwischen sehe ich die ganze Sache allerdings differenzierter.

Entgegen meiner Auffassung bei der Anschaffung der Filter, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es nicht möglich ist, einen Teich "sauber" zu halten. Irgendwann wird immer der Moment kommen, in dem man einen Teich umfassend reinigen muss. Die Anschaffung eines Filters bewirkt aber möglicherweise, dass dieser Zeitpunkt nach hinten verschoben werden kann.

Weiter habe ich mich von meinen damals blauäuigen Ansichten abbringen lassen, dass ein Teich mit Filter pflegefrei ist (ihr seht, ich hatte mich vor meinem ersten Spatenstich gut informiert......).

Dennoch würde ich immer wieder Filter bei einem Teich einsetzen, da sie auch mechnisch eine Menge aus dem Wasser holen.

Da wir in unseren Gärten wohl nie in der Lage sein werden, einen im Gleichgewicht befindlichen Teich anzulegen, glaube ich einfach, dass eine Kombination aus Pflanzenfilter und mechanischem Filter die beste Lösung ist, einen funktionierenden Teich (incl. Fischbesatz) hinzubekommen.

Jetzt habe ich mit meinen Ausführungen zwar nicht ganz den Sinn des Themas erreicht, allerdings ist es ja auch nicht wirklich differenziert zu betrachten.
 
Hallo zusammen,

wenn es stimmt, was wir (eher gemeinsam) im ersten Fachbeitrag erarbeitet haben, dann hat ein Filter auch nur eine einzige Aufgabe: Umwandlung fischgiftiger Stoffe in Nitrat. Es kann sich dann also nur die Frage stellen, welcher Filtertyp das am effektivsten schafft. Da man theoretisch auch den am wenigsten effektiven Filter beliebig gross bauen könnte, handelt es sich im Ergebnis um ein rein quantitatives Problem:

Für welche Teichgrösse (mit welchem Besatz) brauche ich wieviel Mattenoberfläche/Kammern/Patronen bei welcher Durchflussmenge ?

Da es sich um relativ banale Zusammenhänge handelt, stellen sich danach drei wenigstens einigermassen interessante Fragen, die allesamt aber nachrangig sind:

1. Erhöhe ich die Leistung des Filters linear oder nur unterproportional durch eine Steigerung der Durchflussmenge (Pumpenleistung in Verbindung mit Filtervolumen) ? Gibt es Grenzen, von wo an ein Mehr an Pumpenleistung nichts mehr bringt (ausser dem völligen Austreiben con CO2) ? Oder wirkt sich sogar eine niedrigere Pumpenleistung relativ leistungssteigernd aus ? Eines kann nur richtig sein, wenn man nicht einen Punkt im Leistungsspektrum definieren kann, an dem ein Filter mit spürbar niedrigster Leistung arbeitet.
2. Gibt es andere Filterprinzipien (Hamburger Mattenfilter, Patronenfilter usw.), die dieselbe Leistung bei gleicher Grösse wie Mehrkammerfilter effektiver oder bei geringerer Grösse gleich gut erledigen ?
3. Was ist die komfortabelste Art der Filterung (Reinigunsfrequenz und -Komfort) ?

Die Frage der Beseitigung fester Stoffe ("Dreck") kann ausschliesslich eine Frage der Vorfilterung sein. Dort habe ich wenigstens noch unterschiedliche Durchlassgrössen und unterschiedliche Prinzipien (Vortex, Spaltsieb, Bubbles usw.), über die ich diskutieren kann. Ausserdem die Frage: Wie bekomme ich den "Dreck" denn in den Filterkreislauf, bevor er sich am Boden absetzt und (nahezu ?) ausserhalb der Reichweite gelangt ? Sind z.B. Bodenabläufe und Kreisströmung tauglich ?

Wenn es da noch mehr oder weniger heftig vertretene Glaubensbekenntnisse und ziemlich viel Voodoo gibt, bleibt aus meiner persönlichen Sicht der Dinge eine einzige, wirklich spannende Frage, die auch schon bei Harald anklingt: Ist möglicherweise unsere im ersten Beitrag getroffene Feststellung, dass es nämlich nicht Aufgabe eines technischen Filters ist, Feststoffe herauszufiltern, falsch ? Z.B. steht die Aussage von Naturagart im Raum, durch eine mehrfach höhere Porenzahl pro Inch für sichtbar klareres Wasser zu sorgen - was nichts anderes bedeutet als eine mechanische Filterung. Mit folgenden weiteren Fragen: Wie soll der gesammelte Grobschmutz nebst sämtlichen Trübstoffen eines Teiches wieder aus dem Filter abgebaut werden (dazu würde auch ein regelmässiges Auswaschen der mechanischen Filtermedien gehören) ? Gibt es Bakterien, sonstige Lebewesen oder Substanzen, die "Dreck" in "Nichts" verwandeln, wie uns manche Hersteller glauben lassen wollen ? Wie viel Schmutz- und Trübstoffe befinden sich - erreichbar - im Teich ? Wäre es überhaupt wünschenswert, diese alle in den mechanischen Filtermedien wiederzufinden - möglicherweise mit der Folge, dass man in unerwünscht kurzen Abständen zur Filterreinigung schreiten müsste ?

Beste Grüsse
Stefan
 
So, Genossen...

also noch einmal in Kurzfassung. Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass hier jeder speziell nur seine Filterung vorstellt und etwas darüber erzählt.

Welche Aufgaben erledigt bei euch ein Filter?
Was wird "gefiltert"?
Welches Filtermaterial ist im Einsatz?
Wie wird er Filter gewartet? Zeitaufwand? Kosten?
Angaben über Teichgröße und Besatz um eine Relation zwischen Methode und Volumen herstellen zu können.
Wie zufrieden seid ihr mit eurer Lösung und was würdet ihr eventuell gerne verbessern?
Gerne auch Erfahrungen mit Filtersystemen die ihr mal irgendwann am Teich hattet.
Auch Spekulationen über "das perfekte Filtersystem" sind erwünscht.

Jetzt laßt mich mal nicht so hängen.... es ist doch immerhin bald Weihnachten :(

MFG...Jürgen
 
:D :D :D

Stefan,

jetzt muss ich dich aber mal schimpfen [-X

Hatte ich nicht extra geschrieben "keine Fragen bitte"? :oops:

Das umfasst selbstverständlich auch das Hinterfragen, was eigentlich erst gegen Ende kommen sollte.... :lol

MFG...Jürgen
 
Hallo Jürgen,

in der Tat .... da hab ich was falsch verstanden :oops:

Aber fragen kannst Du stellen, also wirklich ;)

Werde nachher mal ausführliche Posten...erstmal überlegen was ich alles so habe :rolleyes: :? 8)
 
Hallo Jürgen,

da ich nun endlich weiß, was genau Du wissen wolltest, hier mein Beitrag dazu :D

Also, ich habe an Technik: Oase Promax 20.000, Bitron 72, Biotec18, Standskimmer

Oase hatte im August 2003 dieses Filtersystem für meine Teichgröße(geschätzte 10-15.000l) und meinem Besatz (2Koi + mind. 15Goldis) empfohlen... mit genügend Spielraum... nur leider fiel ihnen erst über ein Jahr später ein, das der Biotec 18 keine 20.000l/h Wasser verkraftet. :boese
Zu diesem Zeitpunkt empfahl Oase den gleichen Filter mit der noch größeren Promax 30.000!! für noch größere Teiche... :unsure
Ich hatte sogar einen Gebietsvertreter(oder so was ähnliches) am Teich (im August 03) der behauptete, es MUSS gehen...
Heute hat Oase die Durchflussmenge auf 12.000l/h nach unten korrigiert.... :zensiert

Aufgabenverteilung:

Pumpe:
Ist geeignet für Schmutzpartikel bis 8mm Größe (sie sollte den Dreck vom Teichboden in den Filter befördern... das war Wunschdenken... auf dem Teichboden liegt noch genügend Dreck)
Sie hat 2 voneinander getrennt mit Fernbedienung regelbare Pumpen in einem Gehäuse... ganz so unabhängig funktioniert die Steuerung zwar nicht... aber es geht.
Eine der Pumpen saugt durch den Standskimmer die Oberfläche ab, die zweite zieht aus dem Teich.
Heute würde ich 2 einzelne Pumpen vorziehen, die sicherlich auch weniger kosten würden!

UV-Lampe (seit 1Jahr außer Betrieb):
Abtötung und Verklumpung?? der Schwebalgen damit sie angeblich aus dem Wasser gefiltert werden können...
Also klar ist das Wasser im ersten Jahr damit geworden... aber ansonsten halt ich unterdessen nichts mehr davon. Leider habe ich im ersten Jahr die Wasserwerte nicht gemessen.
Dieses Jahr hatte ich ab Juli grünes Wasser aber es waren keine Stickstoffverbindungen nachweisbar... Unterdessen kann man wieder auf den Grund schauen.

Filter:
Grobschmutzentfernung durch Screenex (entspricht einem Spaltsieb)
Feinschmutzentfernung durch 2 unterschiedlich feine Filterschwämme (2x8Stück)
Besiedungsfläche für Filterbakterien bereitstellen...

Wartung: dieses Jahr nur Aufbau und Abbau(mit Großreinigung der Filtermedien 1h im Herbst) + fast täglicher Reinigung des Screenex(1-5min.), weil ich noch ein altes Sieb drin habe...
...die neuen sollen aber besser sein.

Standskimmer:
Absaugung der Wasseroberfläche; Pollen und Blätter werden angesaugt und Richtung Filter transportiert (oder bleiben im Skimmerkorb hängen).
Hat ganz gut funktioniert.
 

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