Podencofan
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- 2600
- Besatz
- 6 Goldfische, mehrere Grundlinge, 5 Krebse
Hallo liebe Gartenteich-Freunde,
als braver Newbie dieses Forums komme ich hiermit natürlich gerne der obligatorischen Neuvorstellung von mir und meinem sogenannten Gartenteich nach.
Meine Name ist Jennifer, ich bin 38 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und zwei Podencos in einem wunderschönen Holzhaus in der Nähe von Hannover. Im Sommerurlaub vor 5 Jahren ist es meinem Göttergatten (GG) spontan eingefallen, dass ein Teich am Haus doch eine tolle Idee wäre. In meiner Abwesenheit (und sehr zu meinem Leidwesen) wurde also mal eben ein Loch am Haus gebuddelt, Folie und Kies gekauft und sechs Stunden später hatte das Elend bei uns im Garten Einzug gehalten.
Ab da war es mein großer Fehler, meinem Mann bei der weiteren Umsetzung völlig freie Hand zu lassen und mich komplett aus allem rauszuhalten. Stattdessen hätte ich GG wohl dazu zwingen sollen, diesen Krater sofort wieder zu verschließen und das unnötig ausgegebene Geld durch z.B. den Verkauf einer Niere auszugleichen....

Da die Buddelei natürlich in die Arme geht und die Abenteuerlust sehr schnell dem Arbeitsfrust weicht, war das Resultat ein Teich, der an der tiefsten Stelle gerade mal 50 cm (!!!) aufweist, aber natürlich am liebsten mit einem Stör besetzt werden sollte!!!
GG kümmerte sich also weiter um Technik, Pflanzen und Fischbesatz.... alles ohne sich ein einziges Mal wirklich schlau zu machen! Mir blieb zum Schluss nur noch, wenigstens eine kosmetische Korrektur zu machen und den Teich durch eine entsprechende Holzumrandung ans Haus und die Terrasse anzugliedern.
Von der Optik her gefällt mir unser Becken super gut, aber von der Umsetzung und den Anfordernissen eines Teiches ist es natürlich eine Katastrophe! Nach mittlerweile fünf Jahren habe ich endlich ein Einsehen, um zu retten, was noch zu retten ist, denn natürlich geht dieses Loch allmählich vor die Hunde (und das liegt nicht daran, dass sich unser Rüde ein Mal versehentlich in den Teich verirrt hat, weil er die Bewegung der Fische so spannend fand!). :friede
So, nun aber endlich mal zu den Fakten zu unserem Teich, nachdem die Bilder ja nun schon einen optischen Eindruck vermittelt haben:
Art: Folienteich mit Kiesel als Bodengrund - Schicht ca. 2-3 cm, Körnung vermutlich 8/16 mm; mittlerweile ist vom Kies unter der stinkenden Mulmschicht nichts mehr zu sehen.
Abmessungen: Schenkellänge außen 290/300 cm - Schenkellänge innen 165/150 cm,
Tiefe: max. 50 cm - Tiefe min. 35 cm.
Daraus ergibt sich ca. eine Fläche von 6,4 qm und ein Volumen von 2.500 Litern, da senkrechte Wände mit nur einer kleinen Terrassenstufe am Winkel der Außenschenkel.
Technik: Zu kleine Pumpe mit 1.100 l/h hat endlich ausgedient und wurde in diesem Frühjahr von mir durch eine Pumpe mit 2.500 l/h ersetzt!!!
Dazu gibt es ein Druckfilter der Fa. Heissner, Typ HF-10-F37UV mit einer 7W UV-Lampe. Da es keine Unterlagen mehr dazu gibt, habe ich keine Ahnung, ob dieses Gerät für unsere Teichgröße ausreicht oder nicht.
Besatz: 6 Goldfische, ca 10-12 cm; ca. 10 Grundlinge (Abkömmlinge eines Paares aus dem Ursprungsbesatz, nur ein Alter hat überlebt, der zweite war letztes Jahr plötzlich verschwunden, auch viele der bis dato zahlreichen Nachkommen); 5 kleine Edelkrebse seit letztem Jahr. Zahlreiche Posthornschnecken und zwei große Teichmuscheln gehören auch noch zum Portfolio.
Bepflanzung: Als Sofortmaßnahme zur Rettung des Teiches habe ich in diesem Frühjahr erst mal 2 Liter Hornkraut sowie 2 Liter Quellmoos und ein Bund Tausendblatt als Sauerstoffspender eingebracht. An so was wichtiges wie Unterwasserpflanzen hat mein GG nämlich gar nicht gedacht! Zum Glück war in seinem Starter-Set etwas Papageienfeder dabei, welches sich einige Zeit gehalten und vermehrt hat, aber in diesem Winter komplett kaputt gefroren ist. Zusätzlich gibt es 2 kleine Seerosen, etwas Schilf, Reste von Hechtkraut und Sumpfiris am Rand, aber auch hier hat sich vieles in diesem Winter verabschiedet. Auch meine geliebten Tannenwedel sind eingegangen.
Probleme: Gibt es bei diesem ungeplanten Spontanbau natürlich mittlerweile jede Menge. Wie sich das Leben darin bisher überhaupt behaupten konnte, ist mir schlichtweg ein Rätsel!
Erste Hilfe: Für mich ist jetzt erst mal das dringlichste Anliegen, unseren Fischen und übrigen Teichbewohnern das Leben so angenehm und artgerecht wie möglich zu gestalten.
Dazu muss ich wohl als nächstes unbedingt das Entfernen der Mulmschicht in Angriff nehmen - allerdings auf gar keinen Fall mit einem Schlammsauger! Ich hatte mir einen ausgeliehen, aber war nach 5 Minuten völlig abgenervt! Das blöde Teil hat mir vier meiner geliebten Posthornschnecken geschreddert und den Dreck mehr aufgewühlt als abgesogen. Jetzt werde ich wohl mit einem Kescher den Mulm samt Kies rausholen und jede Fuhre von Hand nach Schnecken, Grundlingen oder sonstigen Kleinstlebewesen durchwühlen. Mir graut jetzt schon vor dieser mühseligen Arbeit, aber wenn ich noch länger warte, vergifte ich wohl die Fische im Winter in diesem Dreck. Dann bringt auch der Eisfreihalter nichts, wenn dort unten kein Sauerstoff mehr übrig bleibt! :rotekarte
Als nächstes fehlen dann noch einige Pflanzen, um den Sauerstoff im Wasser und Nährstoffabbau weiter zu fördern. Die nach dem Hornkraut und Quellmoos eingebrachte Portion Wasserlinsen hat nicht mal drei Tage überlebt. Ist wohl Fischfutter geworden statt sich explosionsartig zu vermehren zu können wie erwartet. Heißt das nun, dass der Nährstoffübeschuss nicht so groß war oder dass die Fische zu hungrig waren?
Ich habe dieses Jahr übrigens noch nicht zugefüttert. Da sich genug Fadenalgen (leider) an den Steinen und dem Folienrand befinden sowie jede Menge Schwebalgen das Wasser trüben, dachte ich mir, dass eine Selbstversorgung wohl gewährleistet sein müsste. Meint ihr, das ist bei diesem Besatz noch gegeben oder muss ich doch füttern?
Gerne würde ich auch die Trübung des Wassers in den Griff bekommen, aber da bin ich doch sehr ratlos. Sicherlich ist die kleine 7W UV-Lampe im Filter nicht ausreichend für das Teichvolumen, aber eine andere Lampe passt dort nun mal nicht rein.
Habe auch schon 2 x Kanne Bio Fermentgetreide® flüssig in den Teich gekippt und eben die Unterwasserpflanzen eingesetzt. Aber trüb bleibt es trotzdem. Das es ein wenig klarer geworden ist, liegt wohl eher an der fehlenden Sonne in den letzten 2 Wochen. Ach so, habe bisher noch gar nicht erwähnt, dass unser kleines Becken ab mittags die volle Sonneneinstrahlung "genießt".
Mich würde natürlich interessieren, ob ihr nach euren Erfahrungen unserem Kleinod überhaupt noch eine Überlebenschance einräumt. In der jetzigen Form wird es auf Dauer sicherlich sehr schwierig werden, den Teich und deren Bewohner weiter am Leben zu erhalten. Eine Vertiefung auf 1,20 - 1,50 Meter wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber was mache ich mit den Fischen und Krebsen während und nach der Umbauphase? Es ist ja nicht nur die Arbeit an sich, sondern gerade auch die anschließende Neueinstellung des Gleichgewichts im Teich. Da stellt sich ja glatt eine generelle Sinnfrage...
Nun denn, das soll es nach zigtausend Wörtern nun endlich von mir gewesen sein. Ich danke euch schon jetzt für eure Geduld beim Lesen und die künftige Hilfe, die ich hier sicherlich bekommen werde. :beten
Jetzt werde ich mir erst mal die Taschenlampe schnappen und sehen, ob ich mal wieder unseren blauen Kalle beobachten kann - falls er noch blau ist und sich nicht schon gehäutet hat. Es ist abends immer spannend, ob sich einer unserer Krebse zeigen wird oder nicht. Allerdings macht die Trübung des Wasser die Sichtung leider noch schwieriger!
Bis bald,
Jenny
als braver Newbie dieses Forums komme ich hiermit natürlich gerne der obligatorischen Neuvorstellung von mir und meinem sogenannten Gartenteich nach.
Meine Name ist Jennifer, ich bin 38 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und zwei Podencos in einem wunderschönen Holzhaus in der Nähe von Hannover. Im Sommerurlaub vor 5 Jahren ist es meinem Göttergatten (GG) spontan eingefallen, dass ein Teich am Haus doch eine tolle Idee wäre. In meiner Abwesenheit (und sehr zu meinem Leidwesen) wurde also mal eben ein Loch am Haus gebuddelt, Folie und Kies gekauft und sechs Stunden später hatte das Elend bei uns im Garten Einzug gehalten.

Ab da war es mein großer Fehler, meinem Mann bei der weiteren Umsetzung völlig freie Hand zu lassen und mich komplett aus allem rauszuhalten. Stattdessen hätte ich GG wohl dazu zwingen sollen, diesen Krater sofort wieder zu verschließen und das unnötig ausgegebene Geld durch z.B. den Verkauf einer Niere auszugleichen....


Da die Buddelei natürlich in die Arme geht und die Abenteuerlust sehr schnell dem Arbeitsfrust weicht, war das Resultat ein Teich, der an der tiefsten Stelle gerade mal 50 cm (!!!) aufweist, aber natürlich am liebsten mit einem Stör besetzt werden sollte!!!



GG kümmerte sich also weiter um Technik, Pflanzen und Fischbesatz.... alles ohne sich ein einziges Mal wirklich schlau zu machen! Mir blieb zum Schluss nur noch, wenigstens eine kosmetische Korrektur zu machen und den Teich durch eine entsprechende Holzumrandung ans Haus und die Terrasse anzugliedern.


Von der Optik her gefällt mir unser Becken super gut, aber von der Umsetzung und den Anfordernissen eines Teiches ist es natürlich eine Katastrophe! Nach mittlerweile fünf Jahren habe ich endlich ein Einsehen, um zu retten, was noch zu retten ist, denn natürlich geht dieses Loch allmählich vor die Hunde (und das liegt nicht daran, dass sich unser Rüde ein Mal versehentlich in den Teich verirrt hat, weil er die Bewegung der Fische so spannend fand!). :friede

So, nun aber endlich mal zu den Fakten zu unserem Teich, nachdem die Bilder ja nun schon einen optischen Eindruck vermittelt haben:
Art: Folienteich mit Kiesel als Bodengrund - Schicht ca. 2-3 cm, Körnung vermutlich 8/16 mm; mittlerweile ist vom Kies unter der stinkenden Mulmschicht nichts mehr zu sehen.
Abmessungen: Schenkellänge außen 290/300 cm - Schenkellänge innen 165/150 cm,
Tiefe: max. 50 cm - Tiefe min. 35 cm.
Daraus ergibt sich ca. eine Fläche von 6,4 qm und ein Volumen von 2.500 Litern, da senkrechte Wände mit nur einer kleinen Terrassenstufe am Winkel der Außenschenkel.
Technik: Zu kleine Pumpe mit 1.100 l/h hat endlich ausgedient und wurde in diesem Frühjahr von mir durch eine Pumpe mit 2.500 l/h ersetzt!!!
Dazu gibt es ein Druckfilter der Fa. Heissner, Typ HF-10-F37UV mit einer 7W UV-Lampe. Da es keine Unterlagen mehr dazu gibt, habe ich keine Ahnung, ob dieses Gerät für unsere Teichgröße ausreicht oder nicht.
Besatz: 6 Goldfische, ca 10-12 cm; ca. 10 Grundlinge (Abkömmlinge eines Paares aus dem Ursprungsbesatz, nur ein Alter hat überlebt, der zweite war letztes Jahr plötzlich verschwunden, auch viele der bis dato zahlreichen Nachkommen); 5 kleine Edelkrebse seit letztem Jahr. Zahlreiche Posthornschnecken und zwei große Teichmuscheln gehören auch noch zum Portfolio.
Bepflanzung: Als Sofortmaßnahme zur Rettung des Teiches habe ich in diesem Frühjahr erst mal 2 Liter Hornkraut sowie 2 Liter Quellmoos und ein Bund Tausendblatt als Sauerstoffspender eingebracht. An so was wichtiges wie Unterwasserpflanzen hat mein GG nämlich gar nicht gedacht! Zum Glück war in seinem Starter-Set etwas Papageienfeder dabei, welches sich einige Zeit gehalten und vermehrt hat, aber in diesem Winter komplett kaputt gefroren ist. Zusätzlich gibt es 2 kleine Seerosen, etwas Schilf, Reste von Hechtkraut und Sumpfiris am Rand, aber auch hier hat sich vieles in diesem Winter verabschiedet. Auch meine geliebten Tannenwedel sind eingegangen.
Probleme: Gibt es bei diesem ungeplanten Spontanbau natürlich mittlerweile jede Menge. Wie sich das Leben darin bisher überhaupt behaupten konnte, ist mir schlichtweg ein Rätsel!

Erste Hilfe: Für mich ist jetzt erst mal das dringlichste Anliegen, unseren Fischen und übrigen Teichbewohnern das Leben so angenehm und artgerecht wie möglich zu gestalten.

Dazu muss ich wohl als nächstes unbedingt das Entfernen der Mulmschicht in Angriff nehmen - allerdings auf gar keinen Fall mit einem Schlammsauger! Ich hatte mir einen ausgeliehen, aber war nach 5 Minuten völlig abgenervt! Das blöde Teil hat mir vier meiner geliebten Posthornschnecken geschreddert und den Dreck mehr aufgewühlt als abgesogen. Jetzt werde ich wohl mit einem Kescher den Mulm samt Kies rausholen und jede Fuhre von Hand nach Schnecken, Grundlingen oder sonstigen Kleinstlebewesen durchwühlen. Mir graut jetzt schon vor dieser mühseligen Arbeit, aber wenn ich noch länger warte, vergifte ich wohl die Fische im Winter in diesem Dreck. Dann bringt auch der Eisfreihalter nichts, wenn dort unten kein Sauerstoff mehr übrig bleibt! :rotekarte
Als nächstes fehlen dann noch einige Pflanzen, um den Sauerstoff im Wasser und Nährstoffabbau weiter zu fördern. Die nach dem Hornkraut und Quellmoos eingebrachte Portion Wasserlinsen hat nicht mal drei Tage überlebt. Ist wohl Fischfutter geworden statt sich explosionsartig zu vermehren zu können wie erwartet. Heißt das nun, dass der Nährstoffübeschuss nicht so groß war oder dass die Fische zu hungrig waren?
Ich habe dieses Jahr übrigens noch nicht zugefüttert. Da sich genug Fadenalgen (leider) an den Steinen und dem Folienrand befinden sowie jede Menge Schwebalgen das Wasser trüben, dachte ich mir, dass eine Selbstversorgung wohl gewährleistet sein müsste. Meint ihr, das ist bei diesem Besatz noch gegeben oder muss ich doch füttern?
Gerne würde ich auch die Trübung des Wassers in den Griff bekommen, aber da bin ich doch sehr ratlos. Sicherlich ist die kleine 7W UV-Lampe im Filter nicht ausreichend für das Teichvolumen, aber eine andere Lampe passt dort nun mal nicht rein.
Habe auch schon 2 x Kanne Bio Fermentgetreide® flüssig in den Teich gekippt und eben die Unterwasserpflanzen eingesetzt. Aber trüb bleibt es trotzdem. Das es ein wenig klarer geworden ist, liegt wohl eher an der fehlenden Sonne in den letzten 2 Wochen. Ach so, habe bisher noch gar nicht erwähnt, dass unser kleines Becken ab mittags die volle Sonneneinstrahlung "genießt".
Mich würde natürlich interessieren, ob ihr nach euren Erfahrungen unserem Kleinod überhaupt noch eine Überlebenschance einräumt. In der jetzigen Form wird es auf Dauer sicherlich sehr schwierig werden, den Teich und deren Bewohner weiter am Leben zu erhalten. Eine Vertiefung auf 1,20 - 1,50 Meter wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber was mache ich mit den Fischen und Krebsen während und nach der Umbauphase? Es ist ja nicht nur die Arbeit an sich, sondern gerade auch die anschließende Neueinstellung des Gleichgewichts im Teich. Da stellt sich ja glatt eine generelle Sinnfrage...

Nun denn, das soll es nach zigtausend Wörtern nun endlich von mir gewesen sein. Ich danke euch schon jetzt für eure Geduld beim Lesen und die künftige Hilfe, die ich hier sicherlich bekommen werde. :beten
Jetzt werde ich mir erst mal die Taschenlampe schnappen und sehen, ob ich mal wieder unseren blauen Kalle beobachten kann - falls er noch blau ist und sich nicht schon gehäutet hat. Es ist abends immer spannend, ob sich einer unserer Krebse zeigen wird oder nicht. Allerdings macht die Trübung des Wasser die Sichtung leider noch schwieriger!

Bis bald,
Jenny