Fischloser Teich plus Filterteich? Regenwasser vom Grasdach?

Hallo Thies,

bin jetzt einmal auf die von Dir genannte Seite gegangen. Ist ja schon wahnsinnig interessant. Bei den SXT-Pumpen habe ich auf die Schnelle keine Förderleistung angegeben gesehen. Wenn ...2000 auch 2000 Liter bedeutet, ist das allerdings nicht sehr viel. Dann gibt es da noch die Oase USP 24 / 6000 / 4 mit 6000 Litern. Bei 15 Metern Bachlänge und bis zu 20 Metern Schlauchlänge würden ca. 40 % Leistung entfallen, na, sagen wir mal 30 %. Verbleiben 4200 Liter. Wenn auch die Förderhöhe von ca. 50 cm (Wasserspiegel bis Austritt Quelle ?) gering ist, verbleiben schätzungsweise 3600 Liter oder 60 Liter pro Minute. Eregibt einen Bachlauf von etwas mehr als 40 cm Breite (oder etwas weniger als 40 cm, wenn die Pumpe nicht voll gefordert wird). Ist ja gut machbar - vorausgesetzt, die entsprechende Energie für die Pumpe wird erzeugt. Darin dürfte das eigentliche Know-how liegen. Wenn er das hinbekommt, ist das ein teures, aber lohnenswertes Vergnügen. Einen Filter benötigst Du nicht, die Pumpe muss auch nicht nachts laufen.

Richtig ist natürlich auch Deine Bemerkung, dass sich herauskristallisiert, dass der zweite Teich sinnvoll ist. Das war aus optischen Gründen/Wassergarten ja auch nie zweifelhaft (zwei Teiche sind schöner als einer *g*), als Filterteich gibt es sachliche Gründe allerdings nur dann, wenn man die Bepflanzung im Hauptteich aus irgend einem Grunde reduziert. Bei einem Filterteich sieht man übrigens zu, dass ihn das einströmende Wasser nicht auf schnellstem Wege wieder verlässt, sondern möglichst lange verweilt. Um hier Gestaltungsspielraum zu haben, solltest Du überlegen, für den kleinen Teich keinen Fertigteich, sondern Folie zu verwenden. Gemessen am Gesamtinvest ist das sehr wenig - bei sehr viel befriedigerenden Gestaltungsmöglichkeiten.

Beste Grüsse
Stefan
 
Solar oder Leberwurst? Kostenfrage!

Hallo zusammen,

nachdem mir seit Tagen der Kopf von der Informationssammlung raucht, hier ein kurzer Zwischenbericht, allgemein zu meinem Projekt und speziell zum dem Solar-Bachlauf:

- Das GFK-Becken ist eingebaut. Das Einschlämmen kam allerdings ins Stocken, da auf der Parzelle inzwischen das Wasser abgestellt wurde. Warte auf Regen...
- Die Funktion als Filterteich / Moddersammler werde ich erproben. Nach der Lektüre der Bauanleitung "Großanlagen" von Fa. N... stellen sich mir allerdings noch zwei Fragen: funktioniert das Prinzip auch, wenn keine Fische oder Schwimmer das Wasser aufmischen? Und funktioniert das Ganze auch mit einer 2"-Leitung zwischen den Teichen (die von der Wasserfördermenge her ausreichen würde)?
- Solarbetrieb für den Bachlauf funktioniert natürlich (entgegen mancher anderslautenden Äußerung im Netz bzw. in Prospekten), ist aber eine Kostenfrage. Überschlägig ergibt sich für meinen Anwendungsfall ein Anlagenpreis in der Nähe von 50 Cent pro Liter Förderleistung in der Stunde bei einem halben Meter Hubhöhe. Jetzt frage ich mich natürlich, wie stark der Bach tosen muß. Die üblichen 3-4000 l pro Stunde sind mir wahrscheinlich zu laut, unser Bach soll still sein oder maximal leise murmeln. Leider fehlen mir dazu persönliche Eindrücke.
- Das Problem der Verfügbarkeit stärkerer Gleichstrompumpen (z.B. Aquasolar 18 nicht mehr lieferbar) wird von einem Anbieter elegant umgangen: es werden 3-4 Aquasolar 1500 parallel an einem Sammler größeren Durchmessers betrieben. Hat bei der Do-X ja auch geklappt...

So viel für jetzt erstmal...
Gruß
Thies
 
Hallo Thies,

zum Thema erforderliche Pumpenleistung gibt es einen Fachbeitrag. Kurz: Die erforderliche Pumpenleistung wird ausschliesslich bestimmt durch die Bachlaufbreite:

Bachlaufbreite 15 cm -- 1800 Liter/Stunde -- 30 Liter/Minute
Bachlaufbreite 40 cm -- 3000 Liter/Stunde -- 50 Liter/Minute
Bachlaufbreite 70 cm -- 6000 Liter/Stunde -- 100 Liter/Minute
Bachlaufbreite 100 cm -- 12000 Liter/Stunde -- 200 Liter/Minute

Wobei man prima manipulieren kann, wenn man den Bachlauf aus (wie von mir ohnehin empfohlen) hintereinander geschalteten Staustufen erstellt: Dann kommt es nämlich nur auf den Überlauf von einem Becken ins nächste an. Wenn Du diese nur 15 cm breit machst (die Staustufen können beliebig breiter sein, allerdings beachten, dass man die Wasserbewegung nur an den Übergängen sieht), kommst Du auch mit 1800 Litern hin. Pumpenleistung geht natürlich auch durch den Schlauch (abhängig von der Strecke und dem Durchmesser) und die Förderhöhe (gemessen ab Wasserlinie) verloren -

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,

besten Dank für den Hinweis auf Deinen Fachbeitrag, den ich selbstverständlich zu Rate ziehe. Wozu mir allerdings die eigene Anschauung fehlt, ist der tatsächliche Eindruck, den ein Bachlauf mit diesen Eckdaten erzeugt. Kurz gesagt: wenn alle anderen Bachbetreiber diese Wassermengen als korrekt empfinden: ist mir selbst das trotzdem zu hektisch? Oder wirkt eine geringere Wassermenge im großen Garten auch für mich 'pauvre', wie mein gebildet Weib abfällig zu formulieren pflegt? Was ich definitiv weiß: ich will keine Wasserfälle zwischen den Staustufen, sondern eher kurze Rampen, auf denen der Wasserfluß erkennbar wird, also zwar sichtbarer Fluß, aber kein 'Männeken-pis'-Geräusch im ganzen Garten. Da bin ich / sind wir eventuell anders davor als alle anderen Bachianer. Kann ja sein. Ich habe gestern in einem örtlichen Fachhandel eine Aquasolar 1500 in Betrieb gesehen: ca. 50 cm Hubhöhe, ca 5m Schlauchlänge, dann Bach aus Fertigteilen mit zwei Wasserfällen ca. 15 cm breit, und fand das Geräusch nervtötend, die Optik allerdings eher piffrig. Eigentlich tendiere ich zu breiteren Überläufen mit weniger Geräusch, die per se schon mehr Wasser erfordern, um gut zu wirken (Wasserfall macht pro Liter am meisten her, oder?). Es schreckt mich allerdings auch die Vorstellung, ein Kilo-Euron zu viel auszugeben und dann festzustellen, daß ich die Pumpen lieber gedrosselt laufen lasse. Vielleicht werde ich auch mit geringer Pumpenleistung anfangen, aber Kabel und Schlauch schon für höheren Durchsatz ausreichend dimensionieren und verbuddeln. Durch den Trick mit den parallelgeschalteten 1500er Pumpen könnte ich dann Pumpen, Akku und Solarmodule nachkaufen, falls das offensichtlich nötig sein sollte.
Weitere Aspekte:
- die ausgeguckte Quellsteinskulptur erfordert auch nur ca. 1050 l/h. Wenn der Bach deutlich mehr Wasser fließen läßt, geht m.E. die Illusion flöten, daß der Bach aus der Skulptur gespeist wird.
- der sog. Filterteich hat etwa 1,5 m³ Inhalt, und das Wasser darin soll wohl mindestens eine Stunde verweilen, um die Sedimentation der Schwebstoffe zu ermöglichen. Das würde ein max. Fördervolumen von 1500 l/h bedeuten.
- ein solar betriebenes Objekt darf m.E. lieber auf einem niedrigeren Energieniveau arbeiten. Ein Solarauto sieht ja auch anders aus als das, was wir heute (zum Glück noch :) benutzen. Es ist ja nur eine Geldfrage, im Garten 10.000 Liter pro Stunde rauschen zu lassen. Wäre immer noch billiger als ein durchschnittliches Auto, aber irgendwie auch wieder 'pauvre', oder?

Herrliches Thema. Und ich dachte, man macht einfach einen Teich und einen Wasserlauf.

Vielen Dank für Eure Anteilnahme
Thies

P.S.: @Reiner: hat sich schon eine Gelegenheit zur Messung am Grasdachauslauf ergeben?
 
....

Hallo Thies,

nur zur Info wegen Reiner, er ist momentan im Krankenhaus und kann in den nächsten Tagen (vorraussichtlich 14 Tage) nicht ins Forum reisnchauen. Nicht das du meinst,daß er dir nicht antwortet ;)
 
Hallo Thies,

in einer Menge Gesichtspunkten sehen wir die Dinge gleich. Auch ich empfehle immer dringend, sich einen Wasserfall einmal in natura anzuschauen und vor allem anzuhören - und nicht für 5 Minuten, sondern für mindestens eine Stunde - bevor man an die Realisierung im eigenen Garten geht. Schon geringe Wassermengen geben meines Erachtens so viel Geräusch ab, dass man es wirklich mögen muss, um das an seinem eigenen Bachlauf umzusetzen.

Von daher rede ich zwar (weil es korrekt und anschaulich ist) von Staustufen, meine aber im Normalfall nur die Überwindung geringster Höhenunterschiede (1,5 cm pro Meter), die einfach für das Funktionieren eines Bachlaufes erforderlich sind und kein vermeidbares Geräusch produzieren. Weiter reduzieren als entsprechend meinem Vorschlag kannst Du schon rein technisch nicht mehr. Wenn ich von Gefällestrecken und kleineren Wasserfällen spreche, so nur dann, wenn geländebedingt ein geringeres Gefälle nicht machbar ist. Dieser Fall betrifft Dich ja nicht.

In diesen Staustufen wirst Du kein Wasser fliessen sehen, auch mit einer stärkeren Pumpe nicht. Und das ist aus meiner Sicht auch in Ordnung so. Da ein Bachlauf aber nun einmal fliesst (wenn man den Effekt bewegten Wassers nicht wünscht, sollte man besser den Teich vergrössern), geht das nur über Staustufen mit geringen Höhenunterschied, an grösseren Steinen im Wasserlauf usw. Meine Tabelle basiert auf der praktisch nicht kritisierten Tabelle von OASE (steht übrigens auch im Fachbeitrag 8) ). Wenn Du also die Bachlaufbreite 20 cm wählst und die Pumpenleistung mit 1500 Litern, solltest Du selbst bei minimaler Förderhöhe am sinnvollen Minimum angekommen sein, an dem sich ein Bachlauf noch lohnt.

Ich kann Deine Ausführungen zu den Kosten gut verstehen - wenn das dann doch den Betrag übersteigt, den man ausgeben will (für mich wäre das im Zweifel schon ein zu hoher finanzieller Aufwand), bleibt nur, einen Stromanschluss zur Pumpe zu legen oder - wenn das nicht machbar ist - den Bachlauf wegzulassen und lieber den Teich zu vergrössern. Ist auch ganz schön. Eine noch geringere Wassermenge "schönzureden" bringt nichts.

Beste Grüsse
Stefan
 

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