Frage zu Vlies und EPDM Folie

So. Hier dann mal ein erstes Bild. Die Pflanzen kommen weg und das Blaue ist so ganz grob der erste Umriss. Länge 3.50m+ und an der schmalen Seite ca 0.80 und auf der anderen Seite ca 1.60m. Ich habe vor von beiden Seiten her die verschiedenen Zonen einzubauen, nur ob ich an den beiden Längsseiten eine steile Wand haben will/muss (zwecks Platz) muss ich noch erörtern
So. Das mal als Info, weil zuerst die Frage nach der Baustelle kam.
 

Anhänge

  • Screenshot_20230221_183324_Gallery.jpg
    Screenshot_20230221_183324_Gallery.jpg
    402,2 KB · Aufrufe: 11
Hallo Melanie,
Du kannst statt Vlies auch Ton/Lehm unter der Folie (vielleicht hast Du den unter der Muttererde) nehmen. Alle drei Materialien (PVC-Folie, Vlies und EPDM-Folie) sind Chemieprodukte, die sich aber unterscheiden.
PVC ist am "schlimmsten" - die Folie kann sehr geringe Mengen an Vinylchlorid abgeben. Das heißt aber auf keinen Fall, dass Teiche mit PVC-Folie Vinylchlorid-verseuchtes Waser haben. PVC ist ein Kunststoff, der selbst für Trinkwasserleitungen Verwendung findet. Vinylchlorid ist eine Substanz, die äußerst bedenklich ist. PVC-Produkte wären für uns als "Endverbraucher" oder gar für Trinkwasser-Rohre längst verboten, wenn diese bedenkliche Mengen Vinylchlorid freisetzen würden, also sind Bedenken in dieser Richtung unbegründet. Für diese Stoffklasse (Halogenkohlenwasserstoffe) gibt es weitgehende Verbote auf grund schlechter Erfahrungen (Seveso als ein Beispiel), und es gibt unwahrscheinlich viele Untersuchungen dazu.
EPDM und Vlies (ein Polyestervlies ist es üblicherweise, was von der Rolle angeboten wird) sind von ihrer Zusammensetzung her unbedenklich, @troll20 hat das ja schon geschrieben. EPDM-Kautschuk ist nicht nur haltbarer, sondern auch unbedenklich im Vergleich zu Naturkautschuk (Stichwort Latexallergie, die durch die nicht unbedenklichen Verunreinigungen darin hervorgerufen wird). Es ist mitunter einfacher, sich gesundheitlich mit Naturprodukten zu schaden, das sollte man nicht vergessen.
Was die Umweltverträglichkeit/Entsorgung betrifft, bist Du mit den beiden Kunststoffen auf der "grünen" Seite, im Gegensatz zum PVC.
 
@RKurzhals
Hast du eine Studie oder einen wissenschaftlichen Artikel aus dem hervorgeht unter welchen Bedingungen Vinylchlorid freigesetzt werden kann und welche Schäden dies verursachen kann?
Habe dazu gerade leider nichts gefunden, würde mich aber sehr interessieren da PVC ja neben der Verwendung als Teichfolie auch ein Allerweltskunststoff ist. Bei PVC-Teichfolien war mir eher ein Begriff dass enthaltene Weichmacher (Phtalate) entweichen können, daher habe ich z.B. auf eine hochwertige Folie ohne Weichmacher zurückgegriffen (Naturagart Premium Plus).
Kann mir vorstellen, dass bei einer Aussetzung des Materials gegenüber UV-Strahlen oder großer Hitze die chemische Stabilität von PVC nachlassen kann und es dann zu freisetzungen kommt aber unter Sonnenabschluss und ohne große Temperaturdifferenzen?
Daher würde ich gerne etwas wissenschaftliches dazu lesen. Konnte u.A. finden, dass bei der Herstellung von PVC Vinylchlorid freigesetzt wird und Vinylchlorid gesundheitsgefährlich ist, aber zur Gefährlichkeit der Endprodukte habe ich bisher nichts dahingehendes gefunden.
Vielen Dank!
 
Zuletzt bearbeitet:
Will man auf Kunststoffe verzichten, gibt es noch Lehm + Ton oder Bentonit als naturnahe alternativen.
haben aber allesamt schwerwiegende Nachteile für einen Gartenteich weshalb selbst Naturschutzverbände heute diese nicht mehr als "empfehlenswert" anpreisen

MfG Frank
 
Hallo Melanie,

kannst du noch ein wenig größer bauen? Auf solch einer Fläche ist es nicht einfach Zonen unterzubringen und in die Tiefe zu kommen.
Aber mein erster Teich (s. Signatur) war auch ziemlich klein und ich hatte viel Freude daran.
 
Halo @janfo ,
gerade weil es sich bei diesem Stoff um einen echten Problemstoff handelt, gab es viele Untersuchungen dazu. Du wirst wohl am ehesten fündig, wenn Du direkt nach Veröffentlichungen vom Umweltbundesamt, anderen Umweltinstituten, oder internationalen Nichtregierungs-Organisationen suchst. Da PVC/Vinlychlorid (siehe den UBA-link) schon lange bekannt sind, gibt es mittlerweile eine Menge Grenzwerte, know-how und Wissen um Expositionen. Das ist bei neueren Stoffen erst nach einiger Zeit der Fall. Wenn Du die Veröffentlichungen genauer liest, dann kommen viele der Erkenntnisse aus dem Arbeitsalltag in der Produktion oder Verwendung - leider. Zu den Weichmachern im PVC findest Du auch was.
Bitte nimm meine links als Ansteuerpunkt und Anfragemöglichkeit zu solchen Thematiken, ein Blick zum Stoff selbst verrät auch schon viel (AGWs, MAK, exposure limits und andere Grenzwerte etc - die gibt es nicht zu jedem Stoff). So weit Schluß mit diesem OT-Strang, wenn, dann sollten wir an anderer Stelle weiter machen. Wäre sonst schade um das interessante Teichprojekt.
 
Vielen Dank für die Links, werde ich mir mal durchsehen ob ich irgendwo eine belastbare Quelle finde unter welchen Bedingungen PVC chemisch instabil wird.
Ich denke offtopic ist es nicht, da der Thread ja mit dem Vergleich verschiedener Kunststoffe und deren Umweltauswirkungen gestartet ist.
Aber werde mit deiner Hilfe nun sicher fündig ohne hier nochmal zu schreiben.
Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Melanie,
Du kannst statt Vlies auch Ton/Lehm unter der Folie (vielleicht hast Du den unter der Muttererde) nehmen. Alle drei Materialien (PVC-Folie, Vlies und EPDM-Folie) sind Chemieprodukte, die sich aber unterscheiden.
PVC ist am "schlimmsten" - die Folie kann sehr geringe Mengen an Vinylchlorid abgeben. Das heißt aber auf keinen Fall, dass Teiche mit PVC-Folie Vinylchlorid-verseuchtes Waser haben. PVC ist ein Kunststoff, der selbst für Trinkwasserleitungen Verwendung findet. Vinylchlorid ist eine Substanz, die äußerst bedenklich ist. PVC-Produkte wären für uns als "Endverbraucher" oder gar für Trinkwasser-Rohre längst verboten, wenn diese bedenkliche Mengen Vinylchlorid freisetzen würden, also sind Bedenken in dieser Richtung unbegründet. Für diese Stoffklasse (Halogenkohlenwasserstoffe) gibt es weitgehende Verbote auf grund schlechter Erfahrungen (Seveso als ein Beispiel), und es gibt unwahrscheinlich viele Untersuchungen dazu.
EPDM und Vlies (ein Polyestervlies ist es üblicherweise, was von der Rolle angeboten wird) sind von ihrer Zusammensetzung her unbedenklich, @troll20 hat das ja schon geschrieben. EPDM-Kautschuk ist nicht nur haltbarer, sondern auch unbedenklich im Vergleich zu Naturkautschuk (Stichwort Latexallergie, die durch die nicht unbedenklichen Verunreinigungen darin hervorgerufen wird). Es ist mitunter einfacher, sich gesundheitlich mit Naturprodukten zu schaden, das sollte man nicht vergessen.
Was die Umweltverträglichkeit/Entsorgung betrifft, bist Du mit den beiden Kunststoffen auf der "grünen" Seite, im Gegensatz zum PVC.
Ok. Danke für die ausführliche Rückmeldung. Ich lese mich gerade weiter ein. Vermutlich geht's Neulingen wie mir gleich, man muss sich dem Weg bahnen und viel Neues versuchen zu verstehen. Da geht es mir wie unten geschrieben gleich, ich möchte was verstehen und nicht einfach drauf los basteln... ich lese alles nochmals durch, danke!!!
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Hallo Melanie,
Du kannst statt Vlies auch Ton/Lehm unter der Folie (vielleicht hast Du den unter der Muttererde) nehmen. Alle drei Materialien (PVC-Folie, Vlies und EPDM-Folie) sind Chemieprodukte, die sich aber unterscheiden.
PVC ist am "schlimmsten" - die Folie kann sehr geringe Mengen an Vinylchlorid abgeben. Das heißt aber auf keinen Fall, dass Teiche mit PVC-Folie Vinylchlorid-verseuchtes Waser haben. PVC ist ein Kunststoff, der selbst für Trinkwasserleitungen Verwendung findet. Vinylchlorid ist eine Substanz, die äußerst bedenklich ist. PVC-Produkte wären für uns als "Endverbraucher" oder gar für Trinkwasser-Rohre längst verboten, wenn diese bedenkliche Mengen Vinylchlorid freisetzen würden, also sind Bedenken in dieser Richtung unbegründet. Für diese Stoffklasse (Halogenkohlenwasserstoffe) gibt es weitgehende Verbote auf grund schlechter Erfahrungen (Seveso als ein Beispiel), und es gibt unwahrscheinlich viele Untersuchungen dazu.
EPDM und Vlies (ein Polyestervlies ist es üblicherweise, was von der Rolle angeboten wird) sind von ihrer Zusammensetzung her unbedenklich, @troll20 hat das ja schon geschrieben. EPDM-Kautschuk ist nicht nur haltbarer, sondern auch unbedenklich im Vergleich zu Naturkautschuk (Stichwort Latexallergie, die durch die nicht unbedenklichen Verunreinigungen darin hervorgerufen wird). Es ist mitunter einfacher, sich gesundheitlich mit Naturprodukten zu schaden, das sollte man nicht vergessen.
Was die Umweltverträglichkeit/Entsorgung betrifft, bist Du mit den beiden Kunststoffen auf der "grünen" Seite, im Gegensatz zum PVC.
Ok. Danke für die ausführliche Rückmeldung. Ich lese mich gerade weiter ein. Vermutlich geht's Neulingen wie mir gleich, man muss sich dem Weg bahnen und viel Neues versuchen zu verstehen. Da geht es mir wie unten geschrieben gleich, ich möchte was verstehen und nicht einfach drauf los basteln... ich lese alles nochmals durch, danke
haben aber allesamt schwerwiegende Nachteile für einen Gartenteich weshalb selbst Naturschutzverbände heute diese nicht mehr als "empfehlenswert" anpreisen

MfG Frank
Gibt es da direkte Möglichkeit nachzulesen? Danke für die Info.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Hallo Melanie,

kannst du noch ein wenig größer bauen? Auf solch einer Fläche ist es nicht einfach Zonen unterzubringen und in die Tiefe zu kommen.
Aber mein erster Teich (s. Signatur) war auch ziemlich klein und ich hatte viel Freude daran.
Hallo, ja, ich versuche so viel wie möglich an Platz rauszuholen. Evtl ergibt sich die Tage noch ein anderer Fleck, der allerdings auch nur 2.50 x 2.50 wäre und recht oft Schatten hat. Mal sehen....
 
Schatten ist kein Problem, insbesondere nicht, wenn es sich um natürlichen Schatten handelt.
Bei Lehm oder ähnlicher Abdichtung sehe ich das Problem zwischen optimaler Tiefe, vorhandener Fläche und benötigten Gefälle, damit die Abdichtung nicht nach 2 Wochen nur noch unten dichtet, weil der obere Teil abgerutscht ist.
 
Schatten ist kein Problem, insbesondere nicht, wenn es sich um natürlichen Schatten handelt.
Bei Lehm oder ähnlicher Abdichtung sehe ich das Problem zwischen optimaler Tiefe, vorhandener Fläche und benötigten Gefälle, damit die Abdichtung nicht nach 2 Wochen nur noch unten dichtet, weil der obere Teil abgerutscht ist.
Danke! Ja, das ist eben auch meine Befürchtung....
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten