frage zu wasserflöhe

AW: frage zu wasserflöhe

Moin,

ein paar Beobachtungen zu meinen Wasserflöhen:

Die schattig stehende Regentonne (ohne Deckel) mit Hornkraut und Schnecken: Nix - die anfänglich eingesetzten Flöhe haben sich trotz Zufütterung mit Hefe verflüchtigt. Aber auch keine Mücken.

Der sonnig stehende Bottich mit Kraut und Schnecken: Milliarden - aber auf einmal waren alle weg, kurze Zeit wieder eine Wolke - aber nur winzig kleine Nachwuchsflöhe. Die haben sich wieder relativ gut entwickelt, haben aber nicht mehr die Größe und Menge der ursprünglichen Exemplare erreicht. Diverse Mückenarten. Futtermangel???
 
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Mahlzeit

über das Zusammenbrechen der Populationen von Wasserflöhen oder Hüpferlingen
in geschlossenen Systemem

rätseln , untersuchen und publizieren schon ganze Generationen

vor allem Aquarianern (Futtertierzucht) und Naturschützern (Verschwörungstheorien)

;)

mfG
 
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Hallo Karsten,

na, dann lass ich die weiter rätseln und warte aufs Ergebnis. Solange kauf ich halt Wasserflöhe, wenn ich meinen Fischen mal ein bisschen Fitnesstraining gönnen will....
 
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ich kann es kaum glauben, was ich hier lese.
Wasserflöhe im Bachlauf??

hallo,

zur zeit habe ich wenige wasserflöhe in meinem "bachlauf" und vor 2 wochen waren es noch unmengen.:kopfkratz zu der zeit hatte ich auch unmengen von schnecken im bachlauf.
mein bachlauf ist dem sinne auch kein richtiger bachlauf sondern mehr ein ca. 14meter langer pflanzenfilter, wo das wasser extrem langsam fließt.
 
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Liebe Teichfreunde!
Michael liegt da ganz genau richtig:
Im Bachlauf gibt´s nie und nimmer Wasserflöhe der Gattung Daphnia*
und auch Hüpferlinge der Gattung Cyclops* oder ähnlich (z.B. Muschelkrebschen* oder Diaptomus*)
wird man dort nicht finden, denn die bewohnen ausschließlich ausgesprochene Stillgewässer.
(Gaaanz selten findet man die in langsam strömenden Flüssen.)
Als Tiere des Freiwassers filtrieren sie kleine Lebewesen aus dem Wasser,
(vorrangig Schwebealgen aber auch div. Bakterienblüten),
weshalb sie leicht organisch belastete Gewässer bevorzugen.

Zumindest bei den Daphnien ist die Massenvermehrung gar nicht so ein Mirakel wie Karsten glaubt:
So mit Papa und Mama, die miteinander Spaß haben, vermehren sich die nämlich nur im Spätherbst
und in der Folge werden Dauereier abgelegt, die auch Trockenphasen problemlos überstehen.
Per Luftpost (im Gefieder von Wasservögeln oder auch als Windfracht) kommen die in praktisch jedes Gewässer
und wenn das die passenden Lebensbedingungen bietet, schlüpft dort die nächste Generation.
Das sind dann aber ausschließlich Weibchen und die bekommen fürderhin gleich lebende Babies
- ganz ohne Papi - nennt man Jungfernzeugung (Nicht neidisch werden!)
Damit schaffen die wie z.B. auch die Blattläuse, bei denen das im Prinzip gleich funktioniert,
ENORME Vermehrungsraten, die unter bestimmten Umständen rasch zur Überbevökerung führen.
Da kann man dann sehr schnell 20 ... 30 Liter (netto!) Futter fangen und im Tiefkühlschrank einfrieren,
womit die Aquarienfische auch im Winter gesundes Futter haben.

Durch Verbrauch ihrer Lebensgrundlagen, den Schwebealgen oder auch aus Sauerstoffmangel
kommt es zu u.U. einem Massensterben, das eine üble Kloake zurücklässt:
Die Wasserflohleichen vergammeln und nähren Bakterienkolonien,
die sie nach und nach in für Pflanzen aufschließbare Stoffen umwandeln. (u.a. durch Nitrifikation)
Das plötzliche Überangebot an Nitraten führt zu einer Algenblüte,
die für die allerletzten 7 Daphnien ein Schlaraffenland darstellt
und sie zum fröhlichen Kinderkriegen veranlasst.
Je nach Bedingungen im Gewässer kann dieser Vorgang chaotisch oder auch zyklisch ablaufen
weshalb in unserem Aquarienverein "Futterberichte" ein Fixpunkt ist.
Große Gewässer geringer Belastung wie mein Teich sind da eher konstant,
während das in sehr kleinen überdüngten Tümpeln u.U. sogar im 4-Wochenrythmus passiert!

Zur Zucht in der Regentonne muss man eben für diese Verhältnisse sorgen;
Füttern mit Hefe, Milch oder Blut ist ein Ersatz für ihr Standardfutter.
Für Sauerstoff sollte dabei ein bissi (!) Geblubber aus einem Sprudelstein in halber Höhe sorgen,
damit nur ja nicht der Schlurz am Boden aufgewirbelt wird,
der sich übrigends am Gemüsebeet prächtig macht!
Wenn man sparsam ist, kommt man so mit einigen Regentonnen durch
(macht einer meiner Kollegen schon seit Langem mit gutem Erfolg);
mir ist das zu mühsam - ich tümple im Teich, wo die Braven die Schwebealgen kurz halten.

Das im Bachlauf KÖNNTEN Bachflohkrebse* sein,
die aber seitlich liegend am Boden leben bzw. nur kurze Strecken schwimmen
und wesentlich größer sind als alle bisher erwähnten Tiere,
aber "kleine Tiere, die sich explosionsartig vermehren" ist halt ein bissl wenig Information:
Was wäre mit einem Foto der kleinen Tiere in einem weissen Teller?


*) Bitte werft das wikipedia an; bei mir geht´s komischerweise grad nicht!

P.S.: Kann das sein, dass maritim-Peter draufgekommen ist,
dass die Kois trotz bunter Farbe für erschütternde Artenarmut im sonst vielfältigst belebten Teich sorgen
und ihm so viel Interessantes entgeht? (... und das sind nicht nur Molche!)
 
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Also....

meine Flöhe sehen so aus:

Ich bilde mir ein, das wären die richtigen - zumindest hat der "Fachhandel" das auch behauptet.
 
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P.S.: Kann das sein, dass maritim-Peter draufgekommen ist,
dass die Kois trotz bunter Farbe für erschütternde Artenarmut im sonst vielfältigst belebten Teich sorgen
und ihm so viel Interessantes entgeht? (... und das sind nicht nur Molche!)

hallo peter,

das koi alles verspachteln was ihnen vors maul kommt ist klar. dazu musten wir nicht erst auf einem trichter kommen.:D

in unseren pflanzenfilter / bachlauf können die fische nicht eindringen und dort gibt es unmengen an einheimischen tieren/ insekten . und nach langen warten haben wir nun auch den ersten molch im pflanzenfilter / bachlauf gesichtet. :lala

wir haben spaß an einheimischen tieren und darum ist unser garten auch so gestalltet, das es genügend wilde ecken gibt, wo die natur freien lauf hat.
uuuuuuuuuuund im kommen jahr kommt noch ein miniteich in unsere wilde ecke, den wir komplet der natur überlassen.:oki
 
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@ christine

so sahen meine wasserflöhe auch aus..... sie waren nur einen hauch dunkler.
 
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Hi Christine-Blumenelse!
Das sind eindeutig Daphnien vulgo Wasserflöhe, die mit ihren 2 Fühlern hüpfend schwimmen,
einen stachel am Heck haben und durch ein (1) Auge fröhlich in Wasser gucken.
Der dunkle Darm hat so eine Art doppelte S-Form und weicht damit der ...
naja, wie nenn ich´s jetzt - Gebärmutter ist es keine, aber sowas ähnliches ... aus,
in der die kleinen Daphnienbabies heranwachsen.
WELCHE Daphnienart es jetzt genau ist, kann ich leider aufgrund des Fotos nicht sagen,
ist aber auch weitgehend egal, da sie ohnehin ähnliche Lebensbedingungen haben,
gleichen ''Nutzen" bieten und eh nicht kommen, wenn man sie ruft.

Hi maritim-Peter!
Find ich super, dass du auch einen Naturteich anlegen willst!
Ich hab schon festgestellt, dass wie bei den Aquarianern,
die wenn sie ordentlich angesteckt sind,
zur "Aquarienzucht" neigen,
bei den Teichianern ein ähnliches Verhaltensmuster feststellbar ist:
Wir züchten Teiche! :D
Die Idee von Digicat-Helmut mit dem "Blinddarm" hat dabei aber eindeutig etwas für sich;
gefällt mir gut!
 
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Danke, Peter, für deine ausführliche Daphnien-Abhandlung! :oki sehr interessant!!
In meinem Teich gibts nur ganz wenige Daphnien, im Vergleich zu den Hüpferlingen, aber ab und zu sieht man einen vereinzelten herumdüsen. Interessant finde ich auch, dass die Hüpferlinge bei mir heuer vorwiegend an der Oberfläche herumwuseln bzw. in den obersten 2-3cm. In den vergangenen Jahren hab ich sie auch viel tiefer gesehen und sie haben viel dichtere "Schwärme" gebildet.
 

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