Geranium (Storchschnabel)

Liebe Ina,

darf ich Dir auch mal eine Frage stellen? Ich habe einen Storchschnabel im Garten, der ziemlich hoch wird (ich schätze mal so 80 bis 90 cm), Farbe ist ein typisches „Storchschnabel-Rotviolett“, und diese Sorte ist standorttreu, breitet sich nicht aus. Eigentlich sehr schön! Aber immer, wenn der Storchschnabel die volle Höhe erreicht hat, dann reichen in bisschen Wind oder Regen, um die Pflanze auseinander zu drücken. Sie legt sich dann auf andere Pflanzen und in der Mitte klafft ein unschönes Loch. Was machst Du in solchen Fällen? Bindest Du die ganze Pflanze zusammen oder schneidest Du sie runter? Ich habe das noch nicht probiert – treibt Storchschnabel noch mal durch, wenn man ihn kürzt, so wie Frauenmantel?

Liebe Grüße
Kathrin

Hallo Kathrin!

ja die ganz hohen Prachtstorchschnäbel klaffen schonmal nach dem Regen oder Wind auseinander. Ich würde die mit Staudenhaltern schon anfangen zu stützen, bevor es nötig wird, ähnlich wie bei Pfingstrosen. dann wachsen sie schön oben drüber und sehen nicht so eingequetscht aus.
Die können nach der Blüte stark zurück geschnitten werden und treiben dann auch wieder aus. Meist kommt dann auch noch mal eine Nachblüte. Aber zuverlässig kann ich das nicht für alle Sorten beantworten.

lg Ina

Danke!

Hallo zusammen!

hier geht es weiter mit den inzwischen aufgeblühten weiteren Storchschnabel - Sorten.

zunächst einmal weitere Bilder von den Oxfordstorchschnäbeln geranium x oxonianum (erste Blüten hatte ich im Beitrag vom 7.juni schon gezeigt):

Hollywood ist ein Dauerblüher bis zum Herbst


WARGRAVE PINK ist der einzige, der einen leichten Hauch von Apricotfarben hat und daher sehr gut zur AUGUSTA LUISE Rose passt


hier die Sternchenblüten von WINSTON CHURCHILL


ebenfalls im Beitrag vom Anfang Juni habe ich schon die ersten Sorten des Wiesen-Storchschnabel g. pratense gezeigt, von dem aber noch nicht alle aufgeblüht waren. Hier noch die Nachzügler :

g. pratense SPLISH SPLASH mit den lustigen lila Klecksen drauf



g. pratense MRS KENDALL CLARK ist hell lila und hat als einziger weiße Adern



sowie der fast schwarzlaubige g. pratense HOCUS POCUS (Laub versteckt sich hier hinter dem Frauenmantel) mit der schön kontrastierenden fliederfarbenen Blüte


die drei vorgenannten g. pratense stehen recht dicht beieinander im Beet, so dass es eine Kreuzung gibt, welche noch nicht blüht. Sie ist nicht ganz so dunkellaubig wie HOCUS POCUS, hat aber deutlich erkennbar den auberginenfarbenen Schimmer auf dem Laub.


und hier noch verschiedene Sorten

wie der Sumpf-Storchschnabel. der wohnt bei mir IM TEICH an einer Stelle in der Sumpfzone, die immer etwas über dem Wasserspiegel ist. Dieser ist sogar auch einheimisch,habe ich schon an Entwässerungsgräben stehen sehen.


der sibirische Storchschnabel mit einer - hier leider nicht so gut erkennbaren - interessanten dunklen Laubzeichnung. er beginnt recht spät zu blühen, hält aber lange durch


und last but not least der berühmte geranium wallichianum ROZANNE (der bei mir keinen optimalen Standort hat) aber als DER Dauerblüher mit den blauesten Blüten gilt (das Blau fängt das handy natürlich niemals realistisch ein, so lila sieht der nämlich nicht aus). typisch ist jedenfalls das dunkelgrüne Laub mit zarter heller zickzack Zeichnung


so, das wäre der aktuellste Stand bei den Geraniümern. Es fehlen aber immer noch welche. Die bekommt Ihr dann natürlich auch zu sehen, wenn sie blühen.

lg Ina

habe eben nochmal Fotos zum Vergleich gemacht. Hier g. pratense HOCUS POCUS



und hier der noch nicht blühende Abkömmling



lg Ina

Ein herzliches Hallo an die Geranium - Fans!

die Geraniümer haben einen vergleichsweise guten Start in die neue Saison hingelegt. Einige stehen hier im Havelland schon im Blüte.

als Erstes kommt immer der Braune Storchschnabel Geranium phaeum. Der ist in Deutschland heimisch und ich habe diese verschiedenen Züchtungen in meinem Garten :

g. phaeum RAVEN mit tintenfarbener fast schwarzer Blüte


g. phaeum SAMOBOR, schokobraune bis auberginenfarbene Blüte mit der deutlichen braunen Blattzeichnung


g. phaeum ROSEUM in hellrosé



g. phaeum WALKÜRE mauvefarben, Bild fehlt noch

und hier sieht man einige selbst ausgesäte Kreuzungen der o. a. Züchtungen von auberginenfarben, fliederfarben über erikarosa bis weiß. Sie haben entweder eine sehr schwache oder gar keine Zeichnung auf dem Laub.
(auf dem letzten Bild links der Sämling, rechts hinten original SAMOBOR mit der deutlichen Blattzeichnung)

dann habe ich noch den Kaukasus-Storchschnabel G. renardii, die weiße Wildform (die blaue Züchtung blüht auch bald auf)


der kräftig pink blühende Balkan-Storchschnabel g. macrorrhizum


eine der Waldstorchschnabel-Sorten g. sylvaticum ICE BLUE


und dieses ist ein Sämling, offenbar auch g. sylvaticum, aber in weiß, den habe ich nicht gepflanzt


hier ein Gepunkteter Storchschnabel g. maculatum ESPRESSO, der kurz nach dem Austrieb immer schönes kaffeebraunes Laub hat


und hier zu guter Letzt aus den mediterranen Regionen der Graue Storchschnabel g. cinereum JOLLY JEWEL NIGHT


das war es erstmal für heute, aber es sind etliche weitere Sorten am Start. Die Bilder zeige ich Euch natürlich dann auch!

lg Ina

Hallo zusammen!

hier noch schnell nachgeliefert

g. phaeum WALKÜRE, der letztens noch nicht ganz aufgeblüht war



hier sieht man g. phaeum RAVEN nochmal sehr schön zusammen mit einem orangefarbenen Geum (Nelkenwurz)


g. sylvaticum ICE BLUE ist vollständig aufgeblüht


g. maculatum ESPRESSO auch noch mal mit etwas mehr Blüten


und hier ein herum vagabundierender Sämling, vermutlich vom Himalaya - Storchschnabel g. himalayense GRAVETYE


weitere sind bereits auf dem Weg, sicher sind schon dieses Wochenende neue Blüten zu sehen.

lg Ina

Hallo Ina,
ich bin schon seit längerem beeindruckt von Deinen Storchschnäbeln ! Ich hab's mittlerweile geschafft, den bei Werner gekauften Wiesenstorchschnabel (eine pratense-Sorte) bei mir im Garten verschwinden zu lassen ... . Dennoch haben wir nach wie vor viele Storchschnäbel bei uns im Garten, die sind ganz gut im eher schattigen Bereich, als auch unter Rosen (z. B. neben Akelei). Mein "liebster" ist der hier (müsste wohl eine "Rozanne" sein). Die Blätter sind regelrecht samtig, und auch im Schatten noch recht hellgrün, und die Blüten schön groß, und etwas länger blühend.

hallöchen!

sehr schönes Blau! Ich denke aber nicht, dass es g. wallichianum ROZANNE ist. Die wildlederartigen Blätter und die Form der Blüte sprechen sehr für g. renardii, den Kaukasus-Storchschnabel. da gibt es zwei blaue Züchtungen, einmal TERRE FRANCHE und PHILIPPE VAPELLE. eine von denen könnte es sein.

lg Ina

ein paar weitere Blüten konnte ich am Wochenende aufnehmen:

so sieht der Balkanstorchschnabel g. macrorrhizum in voller Blüte aus. blüht nur einmal zeitig, ist aber immergrün mit Herbstfärbung und der Nummer 1 Bodendecker an schwierigen Standorten


der heimische Blutstorchschnabel g. sanguineum fängt jetzt an mit den ersten vereinzelten Blüten. auf ihn trifft das Selbe zu wie beim Balkanstorchschnabel, aber es kommt gelegentlich noch eine etwas schwächere Nachblüte im Hochsommer
es gibt noch eine weiße Form, die ist noch nicht aufgeblüht


davon gibt es auch Züchtungen, hier g. sanguineum VARIATUM STRIATUM mit leicht knittriger Blüte, die an Apfelblüten erinnert. wird deshalb auch manchmal als g. sanguineum APFELBLÜTE bezeichnet


der asketischste von allen Storchschnäbeln ist der Knotige Bergwaldstorchschnabel g. nodosum. heimisch u. a. in der Schweiz glaube ich. hält sehr hohen Wurzeldruck, Trockenheit und sauren Boden aus und hat ganz feine silbrig-fliederfarbene Trichterblüten. wächst bei mir unter Nadelgehölzen zuverlässig


hier der Kaschmir-Storchschnabel g. clarkei KASHMIR WHITE mit recht großer und beeindruckender Blüte
wenn ich nicht irre, ist er ein Elternteil der g. collinum - hybriden mit den so zart gefiederten Blättern

und jetzt beginnen in den Beeten so langsam die großen Stauden mit der Blüte, hier zuerst der Oxford - Storchschnabel g. oxonianum, Sorte weiß ich leider nicht. Hat tolle pinkfarbene Trichterblüten, geerbt von g. endressii und g. versicolor meine ich. wenig Ansprüche an den Standort und den Boden. blüht sehr üppig, kann danach zurück geschnitten werden und blüht im Spätsommer erneut. sät sich aber ordentlich aus, wo es ihm gefällt,wächst bei mir an jeder Ecke

das waren die aktuellen für das Wochenende. Weitere folgen bald.

wünsche allen eine schöne Woche!
lg Ina