AW: Haus gekauft, Teich mit dabei - und nu'?
Hallo erstmal,
allen vielen Dank für die Antworten. Vieles von dem Geschriebenen spiegelt auch meine eigenen Gedanken wieder. Auf einige Punkte möchte ich gerne spezifisch eingehen
Mink schrieb:
Aber was sagt dir das dein Nachbar, der vielleicht auch einen Teich hat, seinen Teich genauso Kindersicher macht wie du deinen?
In der näheren Nachbarschaft gibt es - soweit wir uns bereits umsehen konnten - keinen Teich. Unser Grundstück ist von allen Seiten her umzäunt, die Gartentür wird diese Tage aufgemöbelt und wieder eingehängt.
Selbst wenn eventuelle Teiche in der Nachbarschaft nicht kindersicher wären, wäre das für mich noch lange kein Grund, um mit meinem eigenen ebenfalls nachlässig zu verfahren. Zwei ungesicherte Teiche in unmittelbarer Nähe bedeuten auch doppeltes Risiko.
Findling schrieb:
Provokation:
Der Teich soll zugeschüttet werden, weil das Kleinkind darin ertrinken könnte - dann aber auch
Bettwäsche aus dem Haus verbannen, das Kind könnte sich darin verheddern und ersticken
alle Treppen entfernen, das Kind könnte runterfallen und sich das Genick brechen
alle Türen entfernen, das Kind könnte sich die Finger/Hand quetschen
das eigene Auto abschaffen, das Kind könnte beim Rangieren dahinter/davor laufen und überfahren werden
usw. usw.
Bis zu einem gewissen Grad kann ich dir zustimmen, allerdings kann man derlei Dinge nur schwer miteinander vergleichen. Manche von den aufgezählten Punkten sind notwendige Übel, die man schlicht und ergreifend
braucht - ohne Auto kommt man nicht weit, vor allem, wenn man auf dem Dorf lebt. Ohne Treppen kommt man weder in den Keller, noch ins Obergeschoss. Gäbe es keine Türen wär's in bestimmten Jahreszeiten ziemlich frisch in der Hütte und ich persönlich friere ohne Bettwäsche.
In unserem Haushalt sind die Gefahr an vielen dieser Stellen minimiert worden: An den Treppen gibt es Schutztüren, Bettwäsche gibt's im Babybett nicht, dafür einen kuscheligen Babyschlafsack. Wenn das Kind mit dabei wird, wird erst losgefahren, wenn es im Kindersitz steckt, an den Steckdosen sind Kindersicherungen, ebenso an den Schubladen. Die Putzmittel sind unzugänglich verstaut, gewickelt (bei uns auch "Pampers-Ringkampf" genannt) wird ausschließlich auf Bodenniveau - und so weiter. Natürlich darf unsere Kleine Treppen erklimmen, Schränke ausräumen, im Elternbett toben, auf die Couch klettern - sie wird also keinesfalls in "Watte gepackt" - aber eben nur, wenn jemand dabei ist.
Doch für jene Augenblicke, in denen man mal "gerade eben" nicht hinschaut, ist es immer gut, einen Plan "B" in Form der oben genannten Sicherheitsmaßnahmen zu haben, denn das sind die Augenblicke, in denen die tragischen Unfälle passieren, die wir alle aus den Medien kennen.
Du siehst, worauf ich hinaus will? Es geht mir um Gefahrenminimierung. So - und vor allem - auch beim Gartenteich, umso mehr, da es sich dabei (seien wir uns doch mal ehrlich) um kein
"must have", sondern lediglich um ein
"nice to have" handelt.
So bin ich z.B. davon überzeugt, dass mehr Kinder in der Badewanne ertrinken als im Gartenteich - nur, wenn es im Teich passiert ist der Medienrummel bedeutend und es wird durch die ganze Republik getragen. Wenn es aber in der Badewanne passiert erfährt es - wenn überhaupt - nur die Familie - und vielleicht die direkten Nachbarn.
Ich weiß ganz genau, was du meinst. Um mal kurz in ein anderes Thema abzuschweifen: Ich bin meines Zeichens Fallschirmspringer. Es gibt überraschend viele, die diesen schönen Sport ausüben, und es werden in Deutschland tausende von Fallschirmsprüngen durchgeführt, die ohne Zwischenfälle verlaufen.
Wenn es allerdings mal einen von uns erwischt, dann sind sämtliche Zeitungen und Nachrichten damit voll. Ist ja auch spektakulär und lohnt eine ausführliche Berichterstattung. Dass allerdings Tag täglich um um ein Vielfaches mehr Menschen auf Straßen und Autobahnen ums Leben kommen, interessiert dabei kein Schwein. Und am Ende wird man als Fallschirmspringer von der uninformierten Masse als "lebensmüder Irrer" abgestempelt.
Aber auch hier habe ich immer meinen Plan "B" in Form des Reservefallschirms mit dabei. Mir ist bewußt, dass der unter bestimmten Umständen auch versagen
kann - trotzdem möchte ich nicht auf ihn verzichten.
Ich denke mal, dass man da die eine oder andere Parallele zu meiner Einstellung einerseits und Unfällen mit Teichen andererseits kann.
Das Entscheidende hierbei ist aber, das Kind in die Lage zu versetzen, selbst Gefahren zu erkennen! Was nützt es, wenn das Kind zu Hause "in Watte gepackt" wird, und dann im Teich des Nachbarn (oder Kindergarten/Schulfreund/in) ertrinkt...
Klar, Wasser stellt für Kinder eine Gefahr dar, hat aber auch eine magische Anziehungskraft. Wo soll ich denn mein Kind mit der "Gefahr Wasser" besser vertraut machen als in der kontrollierten Umgebung des eigenen Gartens?
Sehr nachvollziehbare Punkte, die mir nicht fremd sind. Momentan tendiere ich - eben aus genannten Gründen - tatsächlich dazu, den Teich wieder auf Vordermann zu bringen, eben
weil es uns als Eltern die Möglichkeit gibt, unsere Kleine in puncto Gefahrenquelle "Wasser" zu sensibilisieren, und zwar in kontrollierter Umgebung. Trotzdem möchte ich nicht auf Sicherheitsvorkehrungen verzichten.
Im Zuge dessen poste ich anbei auch gleich mal die Bilder von besagter "Teich-Katastrophe".
Gruß,
Mark