AW: Insektenhotel - auch was für euch?
Hallo Axel,
Claudia und Ludwig haben ja zwischenzeitlich schon mal ein Link mit Infos zum Insektenhotel eingestellt.
Grundsätzlich sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Je unterschiedlich die Brut- und Überwinterungsangebote sind, desto besser. Einfach mal schauen was Garten, Schuppen, Keller oder NAchbarsgarten an Material so hergeben. Geeignet wären z.B. auch gelochte Ziegel, Steinwolle, selbst Ytong-Kalksteine könnten Verwendung finden (waren mir aber optisch nicht ansprechend genug). Ich will aber trotzdem Axels Wunsch nach Informationen über den Aufbau meines Hotels gerne nachkommen.
Ich muss aber zugeben, dass ich etwas zu faul bin, um das Bild vom Hotel mit Pfeilen und Labels zu ergänzen, ich denke aber, dass eine normale Beschreibung trotzdem weiterhelfen kann. Also von unten nach oben sind die Fächer folgendermaßen belegt (Bild des Insektenhotels habe ich noch mal angehängt, zur besseren Orienteirung):
Ganz unter: geschichtete Porhpyplatten, die gerne ein paar Lücken zwischen Platten aufweisen dürfen
zweites Fach von unten: Baum- bzw. Holzscheiben, hauptsächlich aus Buche und
Birke. In die Baumscheiben habe ich Löcher von 2 bis 10 mm Durchmesser gebohrt. Grundsätzlich sind alle Laubbaumarten geeignet. Nur Nadelgehölze sind zu vermeiden, da diese in die gebohrten Löcher hineinharzen können und somit die Bienen,
Wespen oder gar die Brut kleben bleiben könnten.
mittleres Fach: linke Seite besteht aus Holzkisten, die ich mit Lehm gefüllt habe. In den noch feuchten Lehm habe ich Hohlstengel (in diesem Fall Bambus) gesteckt. In den getrockneten Lehm dann zusätzlich noch Löcher gebohrt (2 bis 10 mm). Einige Bienenarten mögen lieber in Lehm andere wieder bevorzugen Holz. Wie gesagt, je vielfältiger das Hotel desto besser. Neben den Lehmblöcken habe ich drei Tonröhren mit Bambusstengeln befüllt. Die Tonröhren dienten ursprünglich als Lagersystem für Weinflachen (gibts u.a. im Baumarkt)
zweites Fach von oben: wiederum Baumscheiben und ein Holzkasten, den ich mit Holzwolle gefüllt und an der Vorderseite mit Brettern versehen habe, die halbrunden Aussparungen dienen als Anflugloch. Dieser Kasten soll gerne von Marienkäfer- und Florfliegen sowie deren Larven als Überwinterungsmöglichkeit genutzt werden. Für Florfliegen steigen die Chancen, wenn der Kasten rot angemalt wird.
oberstes Fach: ist mit Strohmatten gefüllt.
Grundsätzlich sollten alle Löche nach hinten verschossen sein. Egal welches Material man/frau verwendet, es sollte darauf geachtet werden, dass diese feuchtigkeitsdurchlässig ist. Denn wenn Feuchtigkeit erst einmal in die Brut eingedrungen ist und anschließend nicht mehr abtrocknen kann, besteht die Gefahr, dass die Brut verfault. Daher sind die angebotenen Schaukästen, die Brutröhren aus Glas (zum Beobachten) beinhalten, nur bedingt zu empfehlen, da einmal eingedrungene Feuchtigkeit durch das Glas kaum wieder entweichen kann. Egal in welchem Material Brutröhren angelegt werden, sie sollten zwischen 4 und 10 cm tief sein.
Die optimale Ausrichtung der Front ist sonnenseitig und möglichst vor Regen geschützt.
Hoffe, dass ein paar nützliche Infos dabei waren. Viel Spaß beim Bau.
Gruß,
Christian