Kein Restschmodder mehr nach Filterkette

So.
Habe nun 2m³ Leitungswasser nachgefüllt und heute alle möglichen Wasserwerte gemessen.
Kein Chlor, kein NO3, kein NO4, kein NO2, GH ok, Phosphat quasi gar nicht vorhanden, also top, Carbonhärte ok aber könnte etwas höher sein, pH-Wert zu hoch (ca. 8,5). Habe nun Teichfit nachgekippt. Eisen im Wasser Fehlanzeige, da muss ich wohl was kaufen, allerdings sehen die Planzen gut aus.
Habe kein Mittel zum Kupfertesten, sollte ich das kaufen? Komischerweise schon drei tote Frösche und zwei tote Molche im Teich, weiss nicht warum. Fische ok, andere Molche und Frösche auch.

Habe in meiner Kette den Druckfilter nun herausgenommen. Ich hatte den Eindruck, dass aus dem Druckfilter die Abbaustoffe, also der Restschlamm die nachfolgenden Filterkomponenten zu sehr belastet haben.

Wo die Algen nun wirklich herkommen, kann ich mir einfach nicht erklären. Kein Phosphat. Nichts.
 
Hallo, also um deine Messungen anzuzweifeln, müssten die um ca 20 Uhr nach Fütterung ganz andere Werte ergeben, wie morgens um 8 Uhr.
Wie wird denn gemessen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich füttere nicht.
Habe heute gegen 18 Uhr gemessen mit dem Testkoffer v Sera.
 
:kopfkratz
Mach bitte nicht so viel auf einmal.

Immer ein Schritt nach dem anderen und das Ergebnis abwarten.
Sonst weißt Du hinterher nicht, welche Maßnahme nun den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Gerade bei Algen benötigt man Geduld ...


VG Carsten
 
Hallo Jens,

Du schreibst:

Nun, so etwas kann und wird leider immer wieder passieren ...
Das ist so, die Menschen sind halt so und daran wird sich auf die Schnelle nichts ändern.
Damit muss man als Fragesteller umgehen können (oder dies lernen) und kann auch versuchen, die 'Darsteller' auf Linie zu bringen.
Ebenso haben aber auch die Antwortenden das Problem, dass Fragesteller nur ungenügende Infos zum Problem bereit stellen und der aktuelle Wissensstand unbekannt ist. Auch dies kann oft zu Problemen in der Diskussion führen.



Bei Deinem Teich ist es halt so, dass dieses Algenproblem relativ komplex ist:
  • Du hast einen fertigen Teich mit Bachlauf und fertig installierter Technik.
  • Das Wasser im Teich ist anscheinend optisch in Ordnung und Du klagst nur über Fadenalgen im Bachlauf und Schwebeteilchen im Ablauf des Filters.
  • Aber wie auch Peter schon angedeutet hat: Teich und Algen gehören irgendwie zusammen.
    Oder wie man es auch formulieren könnte:
    Ein Gartenteich so ganz ohne Algen "riecht irgendwie nach Chemie". (- Oder hat andere weit vom Normalfall abweichende Parameter.)
Deshalb muss man aus meiner Sicht auch alle vorhandenen Details abfragen, sonst geht die Hilfe ins Leere, bzw. in die falsche Richtung.
Und bevor man erweitert, sollte man die bisherige Installation überprüfen und dessen Funktionalität sicherstellen oder evtl verbessern. Deswegen auch meine/unsere Fragerei.


Zur Variable "Zuführung von Bachwasser":
Die Wasserparameter vom Bachwasser sind auch nicht unbedingt als fix zu betrachten, denn z. Bsp. können Einschwemmungen durch Unwetter diese stetig verändern. Auch viel weiter entfernt ...

Dein Bachlauf als Algenrasenfilter:
Wie ich auch oben schon geschrieben habe, Dein Bachlauf bietet den Algen wahrscheinlich die besten Bedingungen zum Wachstum.
Eben wie bei einem Algenrasenfilter: Licht, Luft und durch die Plätscherei eine schwallweise Wasserbewegung.

In den Beiträgen der obigen Links zu den Algenrasenfiltern wird auch teilweise beschrieben, dass gerade im Bereich der Schwallbleche oder beim Auslauf der das beste Wachstum erreicht wird, genau dies ist ähnlich zu Deinem Bachlauf.
(Was Du und Peter gerade eben in Eurer Diskussion auch festgestellt habt.)

Wenn nun nur Änderungen am Bachlauf vorgenommen werden, dann könnte das aber zur Folge haben, dass die Fadenalgen dann zwar nicht mehr im Bachlauf, aber dafür im Teich wachsen.
Wäre ja auch nicht Ziel der Angelegenheit, oder?


Dein "Budgetfilter" CBF 350C:
Dieser ist mir unbekannt, kann mich darüber nur im Netz informieren.

Ansonsten ist es so, wie auch Rolf oben schon geschrieben hatte, dass es die erste Aufgabe eines Filters ist, den Bakterien gute Voraussetzungen zu bieten und genügend Oberfläche zum besiedeln bereitzustellen. In preiswerten Filtern werden dazu meist Schwämme genutzt.
Der zweite (meist erwünschte) Nebeneffekt der Schwämme ist, dass Schwebstoffe zurückgehalten werden. Nachteilig daran ist, dass sich dadurch die Schwämme schneller zusetzen und erhöhte Reinigungsintervalle erforderlich sind.

Die Wasserführung in solchen Filtern ist eine 'Zwangsführung', das Wasser muss seinen Weg durch die Schwämme nehmen.
Sind diese zugesetzt/verschlammt, dann muss es innerhalb des Filters einen Notüberlauf in Richtung Ablauf geben, damit der Filter nicht überlaufen kann.

Im Normalfall sollten also bei einem guten Schwammfilter keine sichtbaren Schwebeteilchen den Filter verlassen können.
Wenn bei Dir Schwebeteilchen den Filter verlassen, dann stimmt generell etwas mit dem Filter nicht - deswegen meine Fragen dazu.


Die Schwämme im "Budgetfilter" CBF 350C:
Entgegen der eigentlichen Erwartung der Filterkäufer, halten diese nicht bis in alle Ewigkeit.

Enge Wege setzen sich schnell zu und mancher Dreck lässt sich auch mit bestem Willen und kräftezehrendem Quetschen und Kneten oder dem Einsatz eines Kärchers nicht entfernen.
Eine solche Quetscherei, Kneterei und Kärcherei zerstört nach und nach auch die Struktur eines Schwammes, so dass dieser zwar wieder genügend Durchfluss bietet, aber weniger Oberfläche zur Besiedlung bereitstellen kann und somit die Leistung des Filters verringert.

Aus meiner Sicht und Erfahrung sollten Schwämme zumindest aller drei Jahre ersetzt werden. (Dies dann bei Dir in einem gewissen zeitlichem Abstand pro 'Kiste'.)


Dein Druckfilter:
Hhhhmmmm, von Druckfiltern halte ich sehr wenig bis hin zu gar nichts. (Außer wenn unbedingt erforderlich)
Warum?
Diese verringern aus meiner Sicht die Leistung der Pumpe immens. Das Wasser läuft nicht mit Schwerkraft durch den Filter, sondern wird von der Pumpe durchgepresst. Immer, auch bei großer Verschmutzung.
Wahrscheinlich würde ich diesen Filter aus der Kette entfernen und gleich zum Siebfilter gehen, welcher ja eigentlich auch als erster in der Kette stehen sollte.


Dein Bofitec Siebfilter:
Schau Dich mal bei @PeBo um, er hat eine preisgünstige und relativ einfach umsetzbare Lösung für eine automatische Reinigung gebaut.
Wenn er wie fast immer ganz lieb ist, dann stellt er Dir die nötigen Links und noch ein paar Tipps dazu kostenlos zur Verfügung.


Der Teich und die Platzierung der Pumpe:
Hier ist mir gar nicht so richtiges von Deiner Teichanlage bekannt, bzw. es steht irgendwo, aber nicht hier im Thread.

Auch wenn Du nicht fütterst, so kommt von Außen doch einiges an Dreck in den Teich und diese Menge ist nicht unbedingt vernachlässigbar.
Durch eine günstige Platzierung der Pumpe kann man auch ohne BA versuchen, diesen Dreck aufzunehmen und in Richtung Filtersystemen zu schicken.
Dort sollte dieser vom Siebfilter entfernt werden.
Und keine Angst, auch wenn immer geschrieben wird, dass die Pumpen all den Dreck bis auf Makromolekülgröße zerhäckseln würden - das ist nicht so. Der Siebfilter sollte also genügend zu tun haben.

Generell gilt:
Was in den Teich rein kommt, das muss auch wieder raus. Sonst sammelt sich das an ...
Auch wenn nicht gefüttert wird, dann ist der Schmutz- und Nährstoffeintrag nicht zu verachten.

Somit wären wir beim nächsten Punkt und das wäre die Frage, wie Dein Teich und dessen Teichboden aussieht und ob evtl. mal eine Grobreinigung erforderlich wäre, um Abbauprodukte zu entfernen.


Fazit all meiner Schreibselei in diesem Posting:
  • Teich, Filtersystem, das Drumherum und auch die liebe Natur bilden immer eine Einheit.
  • Der Betrieb eines Gartenteiches erfordert Wissen und vor allem viel Geduld, denn Änderungen sind nicht immer sofort und schnell ersichtlich.
  • An Deiner Stelle würde ich zuerst die Budgetfilterkette inkl. dem CBF wirklich auf korrekte Funktionalität richtig prüfen und diesen Parameter somit sicher stellen.
  • Dann evtl. die Platzierung der Pumpe (mir derzeit unbekannt) prüfen und evtl. korrigieren, so dass diese so viel Dreck wie möglich aufnehmen und in Richtung Filter schieben kann.
  • Prüfen, ob eine Grobreinigung des Teichgrundes erforderlich ist.
  • Einsatz des Druckfilters überdenken.
    Besser zuerst zum Siebfilter gehen. (Für eine preisgünstige Lösung einer automatischen Reinigung den Peter fragen.)
  • "Budgetlösung" für Filtererweiterung:
    Evtl. könnte man für die Erweiterung der Biologie einfach noch ein, zwei einzelne solcher CBF-Kisten besorgen und dahinter weiter in Reihe setzen.
  • Für bessere und genauere Hife von unserer Seite, sind eine bessere Beschreibung Deines Teiches und dessen Technik erforderlich.
    Auch Bilder Deiner Anlage sind für das Verständnis und Ratschläge sehr hilfreich. Gerade auch die Anordnung des Filters und dessen Platzverhältnisse. (Regentonnen sind zwar preiswert, sind aber auch wenig robust und lassen sich schlecht in Deine Kette integrieren.)

Ich weiß, dass ich hier nicht auf alle möglichen Dinge eingehen konnte, dies kann und will ja dann auch niemand mehr lesen.
Und vermutlich habe ich auch viel vergessen ...
Du musst das jetzt irgendwie auf Dein Problem ummünzen, Dich auch weiter informieren und dann zuerst gedanklich umsetzen.

Wenn Du Fragen hast, dann stelle diese bitte.
Andersherum ist es auch hilfreich, wenn Du unsere Fragen wenigstens irgendwie beantwortest. :)


Und falls Du wirklich nur Bauvorschläge für Bürsten- oder Mattenfilter erwartest, dann kannst Du das auch schreiben, bzw. anfordern. ;)



VG Carsten



PS:
:kopfkratz
Und irgendwie erwarte ich jetzt größtmögliche Anerkennung für den besten Darsteller aller Zeiten.
Ich mein, sonst wäre ich irgendwie enttäuscht vom lieben Netz. :heul5


:rofl
Für diese sehr ausführlichen Informationen möchte ich mich nochmal ausdrücklich und herzlich bedanken. Toll. Vielen lieben Dank.

Ich hatte vor zwei Jahren das Wasser abgelassen, Fische entnommen und zwischengelagert. Ich tat mich mit dem Schritt schwer, da ja mehr oder minder alles andere Kleingetier draufgegangen ist. Es war dennoch nötig, denn unten lag einfach zu viel Schlamm. Außerdem musste die Seerose nach vielen Jahren (meines Vorbesitzers) zerkleinert werden. Was ich da rausgeholt hatte, sprengte meine Vorstellungen intensiv. Ich hatte tw. den Eindruck, das wären riesige Krebsgeschwüre, die den Teich auslaugten und töteten. Armdicke Wurzeln zogen sich über tw. drei Meter unterm Schlamm den Teichboden entlang. Rhizome bildeten ein schier unduchrdringliches Geflecht. Es gibt Photos von der Aktion, finde ich leider nicht so schnell. Es war Wahnsinn, ein unglaublicher Kraftakt. Ich habe mit dem Spaten die Seerose abgeteilt und ein Drittel stehen lassen. Sie hat das gut überlebt, wie sich letzten Sommer zeigte. Ich hatte ein wenig Schlamm im Teich gelassen, da ich gemeint hatte verstanden zu haben, dass dies sinnvoll für einiges an Kleingetier und auch für Frösche etc. zum Überwintern sinnvoll wäre. Ich denke also, nachdem ich letzten Sommer dann auch drauf geachtet hatte, dass keine größeren Einträge durch Pflanzenreste (insbes. Seerosen) im Teich blieben, ganz gute Voraussetzungen für keine Nährstoffüberschuss geschaffen hatte.

Dennoch, irgendwo müssen die Nährstoffe ja herkommen.
Die tiefere Zone im Teich ist bei mir neben der Seerose voll mit Riesenvalisnerien. Ich frage mich, ob die das Problem darstellen, denn die habe ich nicht geerntet. Ich hatte allerdings gemeint verstanden zu haben, dass diese nicht verrotten, sondern den Winter überdauern. Diesen Frühling konnte ich beobachten, dass die Blätter einen regelrechten Dauerstrom an Sauerstoff produzieren, das war sehr faszinierend. Kontinuierlicher Blasenaufstieg von den Blättern, wie in einem Glas Bier. Habe ich auch gefilmt.

Die Pumpe:
Diese ist in einem Wäschenetz zum Schutz der Molche, waren diese doch früher ständig tot im Filter am Teichgrund, mitten im Schlamm. Der Siebfilter zeigt auch, dass kontinuierlich Schmutz gefiltert wird. Nun hatte ich leider lesen müssen, dass man die Pumpe NICHT an die tiefste Stelle setzen sollte, da dann alles Wasser durchmengt wird und auch am Teichgrund die Durchschnittstemperatur des Wassers herrscht, was in warmen Sommermonaten zu einem Problem werden kann. Ich würde das, es sei denn Ihr seht das konkret anders, gerne ignorieren, denn a) ist der Teich hier am Waldrand vlt. max. 4 bis 5 h der direkten Sonneneinstrahlung pro Tag ausgesetzt und zum anderen hatte ich selbst in den trockenen, heißen letzten Sommern keine Wassertemp. über 24 Grad, ich glaube es waren max. 22, so wie ich mich erinnere.

Die Pumpe und somit der Bachlauf läuft von Anfang April (frühestens) bis Ende Okt. (spätestens, je nach Witterung). Im Winter sind unten im Teich also die nötigen Wassertemp. zum Überwintern, ohne dass das Wasser durchgewühlt wird.

Ich hatte einst einen Satelliten an der Pumpe, den habe ich aber wieder weggenommen, weil das Teichmolch-Wäschesieb dann nicht mehr so gut funktionierte. Man hat an der Pumpe ja dann zwei Schläuche und somit ist irgendwo auch etwas offen. Die kleinen Kerlchen fanden die Öffnung und waren der Pumpen-Verdamnis geweiht. Andererseits konnte man mit dem Satelliten natürlich bestens die hinterste Ecke des Teiches erreichen. Bin nun unschlüssig, ob ich den wieder ranmachen sollte.

Teichfilter-Schwämme:
Ja, ich hatte mal gespart und die Schwämme nicht getauscht. Ich denke sie passen aber noch, denn so oft quetsche ich ja gar nicht. Vlt. zwei bis dreimal pro Saison. Gestern war auffällig, dass der feine Filter (dritte Box mit gelben Filtern) gar nicht verdreckt ist, die beiden ersten mit blauen Schwämmen umso mehr. Was ich bei dem Filter wirklich blöd finde : Beim Säubern schwimmt der Schlamm dann ungehindert durch den Filter wieder in den Bachlauf, selbst wenn ich alles ausstelle während des Säuberns. Natürlich könnte ich ausstellen, aber ich hatte mir ja so eine Taktik überlegt, dass ich jeweils nur zwei Schwämme säubere, damit die anderen beiden die Biologie behalten und somit die gesäuberten sich wieder schneller in die Biologie-Filter-Funktion einfinden. Das führt aber wie gesagt dazu, dass der Restschlamm durchläuft. Das ist also vom Konzept des Filters wirklich suboptimal. Es bliebe nur das komplette Ablassen des Wassers und somit allen Restschlamms aus einer Box, dann die Reinigung allen Filtermaterials aus dieser Box und dann ein Neustart, aber das dauert ja viele Wochen bis sich dann wieder die Mikroorganismen angesiedelt haben. Daher auch die Frage. Welchen anderen Teichfilter könnte ich nehmen. Ich finde im Grunde nur die Oase-Dinger, die aber ganz schön teuer sind.

UVC:
Ich weiss nicht, ob ich es bereits erwähnte. Ich habe KEINE UVC-Lampe. Ich möchte auch keine, wenn irgendwie möglich. Irgendwie widerspricht das meiner Vorstellung eines Naturteichs. Die Mikroorganismen bzw. Bakterien werden doch definitiv zerstört. Aber dennoch eine konkrete Frage: Zerstört ein UVC-Filter bzw. eine -Lampe die Materie, die letztlich für das Bilden von Fadenalgen verantwortliche sind oder zerstört eine UVC-Lampe nur die Teile, die für Schwebealgen (grünes Wasser, was ich nicht habe) verantwortlich sind?


So long...

Jens
 
Zuletzt bearbeitet:

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten