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Koiteich - Teich4Yous Teichdoku Vom Garten- zum Koiteich

Teich4You

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über 20 Koi bis +80cm
Manchmal geht alles ganz schnell.

Manchmal zu schnell!


Die Kurzfassung:
Haus mit Garten ist etwas schönes. Und zum abgerundeten Garten gehört ein Teich. Also habe ich im Mai/Juni 2015 meinen ersten Gartenteich gebaut. Mit viel Elan und ohne großes Vorwissen wurde das Projekt in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft.

Die Doku dazu gibt es hier:
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/terrasseneckteich-2015.44798/

Abgesehen von einigen kleinen Baumängeln mit denen man noch hätte leben können, habe ich dann doch einen größeren Fehler gemacht.

Ich habe mir Koi gekauft!

Die drei kleinen Fische (Tosai) haben dann alles ins Rollen gebracht. Man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben und somit war schnell klar, dass der Teich zu klein, nicht tief genug und auch sonst nicht Koi-gerecht war. Doch das Fieber hatte mich gepackt und sollte mich kurze Zeit später auch noch nieder raffen!

Bereits im November des Jahres 2015 habe ich mich dann an die Planung eines Koiteich gemacht. Völlig unerfahren und "neu" in der Welt der Koi habe ich die Foren gewälzt und Diskussionen geführt bis zum erbrechen. Fragt man 10 Leute bekommt man bekanntlich 9 unterschiedliche Antworten. Hinzu kam, dass ich innerlich nicht wirklich bereit war den Weg zum "richtigen" Koiteich zu gehen. Immer wieder habe ich Eingeständnisse in meiner Planung gehabt, die mich selbst und natürlich die erfahreren Koikichis in Unglück und Frust gestürzt haben.

Die ging soweit, dass ich die Planung hingeschmissen und mich einige Wochen komplett vom Thema zurückgezogen hatte.

Alles hier nachzulesen:
https://www.hobby-gartenteich.de/xf...t-2016-koi-on-the-run-hey-koi-let´s-go.45328/

Doch wie bei einer schlechten Diät, trat auch bei mir der Jojo-Effekt ein und ich saß nach einer Weile Abends wieder am PC, habe recherchiert, gezeichnet, gerechnet und das ein oder andere Koi-Buch gewälzt.
Hinzu kam, dass ich eines Tages eine Mail bekam, in der mich ein Forenuser einlud, um mir mal zu zeigen was das Koi-Hobby alles umfasst. Etwas skeptisch habe ich die Einladung angenommen, da er wirklich nicht weit entfernt wohnt.

Mit Frau und Kuchen im Gepäck wurde es ein Tag, der mich absolut fasziniert hat, obwohl ich die Häfte sicherlich nicht verstanden hatte. Von der Innenhälterung, Wasserchemie, diversen Filteranlagen, diversesten Koi-Varietäten bis hin zu seinem 50m³ Außenteich habe ich an diesem Tag extrem viel Input bekommen. Doch Dank diesem User habe ich neuen Mut gefasst und bin seit dem regelmäßig in Kontakt, wenn es um das Thema Koi und Teichplanung geht! Dafür das er sich so viel Zeit und Muße nimmt, muss ich nochmal herzlich Danke sagen! Ohne diese Hilfe wäre ich nicht so weit gekommen!

Und so habe ich mit seiner Hilfe weiter geplant und konnte meine Frau letztendlich davon überzeugen den Garten doch ein wenig umfassender umzugestalten!

Also nochmal herzlich willkommen zu meiner Doku: "Vom Garten- zum Koiteich".

Diesmal richtig!
 
11. März 2016 - Baubeginn

Die Werkzeuge wurden aus der Winterruhe geholt. Es gibt schließlich einiges zu tun.



Wie man sieht besitzen wir einen supertollen Erdwall an einer Seite des Hauses.
Knapp 3m breit und 1,5m hoch.
Auf rund 6-8 Meter soll der Wall abgetragen und somit Grundstücksfläche gewonnen werden.
Dazu wurden zuerst die Büsche frisiert.
Hinzu kam ein Efeuteppich den man nur mit bloßen Händen herausreißen konnte.

 
12. März

Eine (Lebensbaum?)-hecke musste ebenfals weichen.
Ich hatte diese letztes Jahr erst von 3m auf 2m eingekürzt, aber sie war danach zur Straße hin sehr braun geworden.
Außerdem brauche ich diesen Platz sowieso nun.
Wie man gut sehen kann habe ich ordentlich Winterspeck angesetzt.
Diesen sollte ich kurze Zeit später schneller verlieren, als ich brauchte um ihn anzusetzen.



Nachmittags kamen dann die ersten Interessenten für die Erde.
Ich habe einfach bei Ebay Kleinanzeigen inseriert und einige Klein-Abnehmer hatten sich schnell gefunden.
Somit konnten bis zum Abend sogar schon ein kleiner Durchbruch verzeichnet werden.


 
13. März

Aus der Rückwand des alten Teiches habe ich die Steine verwendet um eine Trockenmauer zu bauen.



19. März

Es hatte sich mitlerweile Grünschnitt in der größen eines kleinen Osterfeuers angesammelt.


Ein weiteres Beet wurde aus den Sandsteinen angelegt.
Hier stand vorher ein Zaun+Tor, (siehe Beitra #2) das ich komplett demontiert habe und wo die Fundamente ausgegraben wurden.



Einige Kleinabnehmer später, habe ich dann einen Großabnehmer gefunden, der tatsächlich den gesamten Aushub mitnehmen wollte.
Es konnte ein Zahn zugelegt werden.


 
21. März

Der Wall schrumpft kontinuierlich.


26. März

Mit Hilfe unseres Nachbarn und seines Treckers konnten die Wurzelstöcke der Büsche und Bäume entfernt werden.
Die Mondlandschaft ist nun perfekt.




Der Grünschnitt wurde kurze Zeit später verladen und zum richtigen Osterfeuer gebracht.
 
1. April

Der alte Teich wurde mit Hilfe einer alten Tauchpumpe geleert.
Die war leider so alt und langsam, dass wir bei der Hälfte aufgehört haben.




Die alte Hecke wollte auch noch entwurzelt werden.
Nach und nach durfe ich meinen Frust an ihr auslassen.



Kurze Pause nicht vergessen.


Und dann weiter graben.
Der Wall ist fast geschafft.
Bald kann es in die Tiefe gehen.


 
7. April

Der alte Teich wurde nach der Pleite mit der Tauchpumpe per Hand weiter entleert.
Also Eimer- und Gieskannenverfahren.
Dabei ist noch so einiges an Getier zum Vorschein gekommen.
Die Frösche haben wir im Wald ausgesetzt.
Wir wohnen in einer Gegend mit vielen Tümpeln und kleinem Moorgebiet.
Dort werden sie sich sicherlich neue Freunde suchen können.
Dieses Verfahren ging noch 2-3 Tage so weiter, da immer neue Frösche aufgetaucht sind.




Einige fragen sich nun sicherlich was mit den Goldfischen und Koi passiert ist, die im Teich waren.

Hier etwas für alle zum lernen: 1 Koi ist bereits im letzten Jahr verstorben. Nach einer Nacht und Nebelaktion, in der ich das geschwächte Tier noch rein geholt habe hat er den nächsten Morgen nicht mehr erlebt. Todesursache unbekannt. Vermutlich Temperaturschwankungen, dadurch Stress und Energiemangelsyndrom. Ein zweiter Koi war Anfang des Jahres verschwunden. Wir haben vermutet, dass ihn ein Reiher oder ähnliches mitgenommen hat. Bei den Abrissarbeiten des alten Teiches dann der grausige Fund. Der Fisch hatte sich wohl in einer Teichfalte verfangen und konnte nur noch tod geborgen werden.

Zwischenzeitlich habe ich mir in meiner Werkstatt eine Hälterung aus einem 1.000l IBC Tank gebaut.
Daran läuft der OASE Biosmart 18.000 den ich mehrere Wochen vorher schon in Betrieb genommen hatte, damit sich eine kleine Biologie einstellen kann.
Weiterhin ist eine Teichheizung in das System integriert.
Heute (26.04.2016) Schwimmen die Goldfische und ein Koi bei 24°C in der Hälterung.
Der Koi war übrigens auch stark angeschlagen, was wohl an den kalten Wassertemperaturen im Frühjahr lag.
Einige Salzbäder und Wochen später ist wieder auf gutem Wege.
Tägliche Nitrit und Ammonium Test, sowie PH und Sauerstoffmessungen gehöhren bereits zum Alltag.
Und nicht vergessen: Regelmäßige Wasserwechsel!

Ich kann hier nun aus eigener Erfahrung sprechen, dass kleine flache Teiche, die stark auskühlen, oder sonstigen starken Schwankungen der Temperatur ausgesetzt sind, nicht für Koi geeignet sind! Ebenso wenig sollte man größere Falten im Teich haben, wo die Fische nicht mehr heraus finden! Also Leute, denkt genau darüber nach ob ihr euch einen Koi in den Teich setzt. Die Tiere sind keine Kaltwasserfische!

9. April

Die Folie und das Vlies des alten Teiches wurden wieder herausgerissen.
Die vorher mit Mörtel stabilisierten Wände wurden mit dem Hammer zertrümmert.
So können Regenwurm und Co. auch wieder ihre Runden ziehen.




Die Teichpflanzen wurden in Eimern und Kübeln untergebracht.
Die Sumpfdotterblumen haben kurz darauf angefangen zu blühen wie die Weltmeister.
Ich schätze auf Grund dessen, dass die Kübel sich gut aufwärmen in der Sonne.
 
14. April

Der erste Bereich wurde auf Spatentiefe herunter gegraben.
Man sieht eine alten Gartenlampe und ein KG Rohr.
Die Lampe soll komplett weg.
Das Rohr ist vermutlich eine Art Revisionsschacht für die Regenwasserwasserversickerung der Dachfläche.
Über die genaue Leitungsführung kann ich zu diesem Zeitpunkt nur spekulieren.
Ich vermute das die Rohre genau im Bereich des Teiches liegen werden.



16. April - Tag der Warheit

Nachdem mich mitlerweile sehr viele Leute gefragt haben, warum ich keinen Bagger nehme, hatte ich mich entschlossen dies in die Tat umzusetzen.
Ich habe also mehrere Angebote eingeholt.
Der Erste wollte sich die Baustelle vorher ansehen kommen.
Leider ist er nie aufgetaucht.
Der Zweite kam tatsächlich vorbei und hat sich die Baustelle angesehen.
Samstag Morgens 8.00Uhr sollte es dann losgehen.
Also habe ich noch zwei Helfer organisiert und einen zweiten Anhänger für die Erde.
Um 9.00Uhr war immer noch kein Bagger da.
Auch mehrere Anrufe, SMS und E-Mails brachten keinen Erfolg.
Um 9.30Uhr rief er dann tatsächlich an und meinte er könnte heute doch nicht kommen.
Witz komm raus!
Doch so leicht gaben wir nicht auf.
Wieder war es mein Nachbar der ausgeholfen hat.
Mit dem Frontlader hat er die zwei Hänger voll gemacht und noch 5-6 Schaufeln mit in seinen Hühnergarten genommen.
Mit meinen Helfern haben wir die Erde dann bei ihm verteilt und auch selber noch ein wenig weiter gegraben.
Man kann nun schon den Verlauf der Regenwasserleitung sehen.
An diesem Tag konnten wieder einige Kubikmeter das Grundstück verlassen.







 
21. April

Heute sollte die Regenwasserleitung umgelegt werden.
Dazu sind wir erst mal in den Baumarkt und haben uns einge 110er Bögen und kurze 110er Rohrstücke auf den Wagen gepackt.
Gerade als wir zu Kasse wollten sind wir an den 125er Rohren vorbei gekommen.
Natürlich hatten wir nicht nachgemessen und das große Vergleichen ging los.
Wie lag das nochmal in der Hand....warte leg mal auf den Boden, dann erkennt man es vielleicht.
Am Ende haben wir die 110er wieder weggepackt und den Wagen mit 125er beladen.
Jetzt hieß es 50/50 Chance!
Und was soll ich sagen. Glück gehabt!


Für die Versickerung haben wir uns einen kleinen Graben gezogen und am Ende einen Schacht gegraben.


Erst mal alle Dichtungen raus und die Rohre so hinlegen. Wenn nötig Teilstücke mit der Flex einkürzen.
Dann Dichtungen wieder rein und mit Flutschmaster-5000 einschmieren und die Rohre zusammenschieben.
Kurzer Test mit Wasser ergab, dass alles im Schacht ankommt.


Der Versickerungsschacht ist Selfmade.
Loch gegeraben, nochmal 40-50cm tiefer als das Rohr das dort ankommt.
Dann ein Stück der alten Teichfolie außen herum gelegt und mit Kies aufgeschüttet.
Oben nochmal Folie drauf, bevor wieder Erde drauf kommt.
Die Folie soll das Erdreich etwas davon abhalten zwischen den Kies zu sickern.



Die Baustelle in der Gesamtansicht vom 21. April.
 
22. April

So langsam kristallisieren sich die Konturen heraus.
Da ich alles per Hand schaufel, muss ich mir immer eine Plattform lassen von der aus ich in de Hänger schaufeln kann.

Einen Bereich habe ich bereits auf 1,30m herunter gegraben.
Nach einer Stunde Wartezeit haben sich bereits kleine Pfützen gebildet.
Ist dies das Aus vom 2m tiefen Koiteich?


23. April

Am nächsten Tag wollte ich es wissen.
Im Rekordtempo habe ich ein ca. 40x40cm breites und tiefes Loch gegraben um der Wasserproblematik auf den Grund zu gehen.

Man konnte dabei zusehen wie das Loch vollgelaufen ist.
Nach 15min stand der Wasser bis an die Kannte.
 

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