Marmorkies oder Muschelschrot

Bebel

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Hi

Da ich immer mit meiner niedrigen Karbonathärte kämpfe, würde mich interessieren ob Marmorkies (entweder im Teich oder im Filter deponiert) einen ähnlichen oder einen besseren Effekt hat als Muschelschrot.

Bisher habe ich nur Muschelschrot ausprobiert, wobei meine Karbonathärte im Höchstfall auf 4 kommt. Außerdem sind die Säckchen mit Muschelschrot die am Auslauf vom Filter liegen ständig mit Fadenalgen dicht bewachsen.

Bringt Marmorkies vielleicht mehr?

LG Bebel
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hi

da noch keiner geantwortet hat, frag ich noch mal anders.

Da mein Bodengrund mal wieder etwas Richtung Mitte gerutscht ist, will ich demnächst wieder etwas Sand und Kies am Rand nachfüllen. Ich hoffe durch Marmorkiesbeimischung den KH-Wert etwas anheben zu können. Ich will mir nur kein Eigentor schießen.

Gibt der Marmorkies nur Kalk ab wenn der Ph-Wert niedrig ist und gleicht damit aus (so wie Muschelschrot), oder gibt Marmorkies zuviel Kalk ab (so wie in einigen Threads hier geschrieben wurde). Oder hat Marmorkies vielleicht gar keine Auswirkungen auf den KH-Wert?

Wer hat Erfahrung damit?

LG Bebel
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hi Bebel,
leider habe ich auch keine Ahnung, aber ich schieb dich noch mal! :D
Aus dem Muschelschrot geht der Kalk nur ins Wasser, wenn der pH ihn herauslöst.
Das müsste bei kalhaltigen Steinen genau so sein. Anders ist das mit Löschkalk oder Kalk zum Düngen.
Ob dir das weiter hilft?
Liebe Grüße
Andrea
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hallo.

Ich habe diese in I-net gefunden und habe gedacht das hilft dir weiter
MFG sven





Eine Karbonathärte von 4-5° ist eigentlich in Ordnung. In Anbetracht des ein wenig sauren Wassers solltest du es allerdings erstmal im Auge behalten, sprich öfter testen, damit es nicht zum Säuresturz kommt. Möglicherweise hat starker Pflanzenwuchs dem Wasser CO2 entzogen, das nennt man biogene Enthärtung. Dann reicht ein Teilwasserwechsel normalerweise erstmal aus.

Da das Wasser bereits ziemlich hart ist, würde ich es nicht weiter aufhärten. Wenn die Werte über einen längeren Zeitraum einigermassen stabil sind, solltest du am besten gar nichts daran ändern.

Im Zweifel gibt es ein Präparat, das heisst kH Plus, es erhöht nur die Karbonathärte. Alles andere, wie Marmorkies oder Muschelgrus erhöht nicht nur die Carbonate, sondern auch die Sulfate.
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hallo Bebel

der Effekt von Muschelschrot oder Grit oder wie auch immer ist unbestritten.
Die KH-erhöhende Wirkung von Marmorkies zweifle ich ebenso stark an.
Da müßte mir jemand zuverlässig mal eine Meßreihe präsentieren.

@ Sven
es geht halt nix über ein gutes Halbwissen. :aua
Sorry,aber du bringst hier einiges durcheinander.
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hallo Eugen

Ich habe Muschelgritt in Säckchen am Filterauslauf liegen, leider sind die ständig in Windeseile von Fadenalgen bewachsen, so dass ich meine Zweifel habe ob die wirklich gut durchspült sind.

Einfach in den Teich streuen mag ich das Zeug nicht, es ist mir zu scharfkantig und ab und zu muß man ja auch mal in den Teich steigen. Ich habe Angst, dass die zerkleinerten Muschelschalen mir die Folie durchstechen.

Letztes Jahr habe ich einen Versuch mit solchen Säckchen im Filter gemacht aber selbst dort wuchsen daran Fadenalgen (wo die doch eigentlich soviel Licht brauchen:kopfkratz).

Ab welchem PH-Wert wird denn Kalk aus Muschelgritt gelöst?

Auf die Idee mit dem Marmorkies kam ich, weil einige Forummitglieder in älteren Threads darüber klagten, dass sie eine KH-Erhöhung durch Marmorkies hätten.

@Sven
Leider verhindert man mit Messen keinen Säuresturz - KH u. Gh sind niedrig, deshalb suche ich ja nach Maßnahmen.
Leider ist Teilwasserwechsel bei mir nicht möglich.
Natürlich kenne ich KH-Plus - ich suche jedoch eine natürlichere und auch preiswerte Methode um einen Säuresturz zu verhindern.
Trotzdem Danke für Deine Antwort.

LG Bebel
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hallo

Ich merke schon, es gibt wohl wenig Erfahrung mit Marmorkies im Forum.

Dann mache ich mal den Versuch, Eugen meint ja, Marmorkies hat keine Auswirkungen, dann kann ja auch nicht viel passieren.

Falls doch, auch gut.. Es sei denn der wächst sofort mit Fadenalgen zu (was ich befürchte). Ich bring den Kies erst mal so aus, dass ich ihn notfalls wieder entfernen kann.

(Leider muß ich mich morgen erst mal um meine defekte Pumpe kümmern, hoffe die Reparatur dauert nicht so lange. dann kommt der Kies dran.)


LG Bebel
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hallo zusammen,
ich hatte am Anfang auch einen KH Wert von 4°dH, ich habe dann ein Stück Marmor in meinen Bachlaufschale gelegt, wo es vom Wasser umspuhlt wird, seitdem ist mein KH Wert auf 6°dH gestiegen.
Mein PH Wert ist stabil auf 8°dH.
 
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Im Zweifel gibt es ein Präparat, das heisst kH Plus, es erhöht nur die Karbonathärte. Alles andere, wie Marmorkies oder Muschelgrus erhöht nicht nur die Carbonate, sondern auch die Sulfate.

?

Hallo

was gibt es denn dazu für Erkenntnisse ?
und welchen Menge und Szenarien kann man denn Annehmen ?

Marmor ist gegenüber Teichwasser weitgehend stabil

das Frauenhferinstitut meint dazu
Marmor ist gegen Säure, insbesondere auch gegen Kohlensäure empfindlich. Die Lösung der Karbonate als Bikarbonat und Wiederausfällung an anderen Stellen als Calcit führt zu einem Mikrokarst. Durch die Lösungsvorgänge werden die Gesteinsporen erweitert und der Kristallverband gelockert.
Auch Bewuchs durch Algen und andere Organismen führt zur Korrosion des Marmors.
Aus Beregnungsversuchen ermittelte Rückwitterungsraten streuen zwischen 1 und 100 Mikrometer pro Jahr.


mit "empfindlich" meinen die Verfärbungen und Strukturänderungen an der Oberfläche von Bauteilen unter atmosphärischen Bedingungen !

im Gartenteich spielt der Marmorstaub beim Einbringen eine Rolle da der sehr wohl löslich ist und zur einer plötzlichen Basenanreicherung führen kann .
desweiteren hat sich gezeigt , dass Algen bruchrauhen Marmor lieben ;)

mfG
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Marmorkies oder Muschelschrot

Hallo Teichfreunde!
Prinzipiell seid ihr schon am richtigen Weg:
Dass das Einbringen von Kalk in Form von Muschelgrus oder Marmor wenig an der Karbonathärte ändert,
habt ihr schon gemerkt. Die Ursache dafür liegt auch in einer Passivierung der Oberflächen,
aber hauptsächlich daran, dass Kalk grundsätzlich nicht wasserlöslich ist.
Dazu bedarf es der Kohlensäure, die den Kalk so angreift:
Kalk CaCO3 + Kohlensäure H2CO3 <=> Kalzium-Hydrogenkarbonat Ca(HCO3)2
Das Kalzium-Hydrogenkarbonat ist super wasserlöslich:
Ca(HCO3)2 <=> Ca++ + 2 (HCO3)-
Letzteres ist das Hydrogen-Karbonat-Ion und dessen Konzentration ist definitionsgemäß die Karbonathärte.

Die zur Lösung von Kalk erforderliche Kohlensäure ist aber nur in saurem Milieu stabil
und zerfällt unter alkalischen Bedingungen rasch in Wasser und CO2, welches ausgast.
Bei ausreichend hoher Karbonathärte ergibt sich damit ein mehr oder weniger stabiles Gleichgewicht,
welches verhindert, dass die Karbonathärte und damit der pH-Wert schnell weiter steigt,
bzw. dafür sorgt, dass ein fallender pH-Wert (der angesprochene Säuresturz) aufgefangen wird.
(Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom "Puffervermögen" des Wassers.)
Extrem weiches Wasser mit niedriger Karbonathärte ist damit sehr empfindlich
und kann sehr leicht im pH-wert schwanken, was für die Biologie sehr schlecht ist.
Hohe Karbonathärte geht aber auch immer mit hohem pH-Werten und geringem freien CO2 einher,
die wiederum nur wenigen Wasserpflanzenspezialisten das Leben erlauben.
Diese holen sich (nur bei hoher KH) das für sie lebenswichtige Atemgas CO2
durch biogene Entkalkung aus der KH und enthärten damit das Wasser.
Im Interesse eines guten Pflanzenwuchses ist deshalb eine niedrige KH wünschenswert;
bei einer KH von 4 würde ich mir da noch überhaupt keine Sorgen machen,
sondern nur hin und wieder kontrollieren, ob sie nicht vielleicht weiter fällt.
Im Normalfall steigt sie jedoch langsam an, da sich die gelösten Stoffe akkumulieren.

Man sieht, dass da recht komplexe Regelkreise am Werk sind
(ich hab das etwas vereinfacht dargestellt!) und an daran herumzupfuschen,
ist selten gut für die Lebewesen im Wasser.

Muschelgrus und Co sind da völlig harm-, da weitgehend wirkungslos;
sollte man im Teich WIRKLICH die Karbonathärte erhöhen MÜSSEN
(was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann!),
so macht man das zweckmäßigerweise durch Zugabe einer Kalzium-Hydrogenkarbonatlösung.
(Dieses harmlose Salz ist um wenig Geld in der Apotheke oder im Chemikalienhandel erhältlich;
man kann´s aber natürlich auch über 100mal teurer als KHplus kaufen.
ACHTUNG: KEIN Natrium-Hydrogenkarbonat nehmen - das ist schlecht für die Pflanzen!)
Größenordnungsmäßig (!) ergeben ca. 100 g Ca(HCO3)2 pro 1 m³ Wasser 3 Grad KH,
ich empfehle jedoch NACHDRÜCKLICH,
die Dosierung LANGSAM und unter laufender MESSUNG (Titrieren) durchzuführen,
da schnelle Veränderungen der Wasserchemie in der Regel schlecht für die Biologie sind.
(Diese Methode wird seit Jahrzehnten mit Erfolg von Seewasseraquarianern angewendet,
die damit den "Kalk" wieder ins Wasser kriegen,
den die Korallen zum Aufbau ihres Skeletts rausgeholt haben.)
 

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