toco
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(Anzahl unbekannt!)
Hallo Teichfreunde,
nachdem ich nun schon einige sehr interessante Forumbeiträge durchstöbert habe, ist es an der Zeit, mein Teichprojekt (und ein bischen auch mich) vorzustellen.
Ich bin kein Teichneuling. Bei meinen beiden ersten Teichen bestand immer das Problem, dass auf dem vorhandenen Grundstück nur noch wenig Platz für einen Teich zur Verfügung stand. Als ich mich dann entschloss, ein neues Haus zu bauen, stand von vorn herein fest, dass ein Naturteich meinen Garten dominieren sollte.
Der ursprüngliche Start ging ziemlich daneben. Der Bauunternehmer, der meinen Keller ausheben musste, wurde gleich von mir beauftragt, den Aushub für den Teich zu machen. Er sollte ein nierenförmiges Loch graben, ungefähre Lage und gewünschte mittlere Aushubtiefe gab ich vor. Die Feinarbeiten wollte ich dann später in Eigenarbeit erledigen. Das Ergebnis war ernüchtern – mir wurde ein rechteckiges Etwas präsentiert, dass so gar nichts mit meinen Vorgaben zu tun hatte. Es war also klar, dass ich hier praktisch von vorne anfangen musste.
Die beiden folgenden Bilder zeigen das (schon etwas eingegrünte) rechteckige Teichloch im Juli 2008 und das Ergebnis der ersten Arbeiten bis Oktober 2008.
Foto
Bild 1: Stand Juli 2008
Foto
Bild 2: Stand Oktober 2008
Über die ersten 3 Monate Teichbau, die zwischen diesen Bildern liegen, möchte ich jetzt berichten.
Die Plandaten für den Teich sahen ungefähr so aus:
Erstellung eines großen Naturteichs, der Pflanzen, Fische und was sich sonst so in Teichen einfindet beherbergen soll.
Der Teich sollte einen Zulauf bekommen, der durch eine handelsübliche Bachlaufpumpe gespeist wird. Diese Tauchpumpe sollte das Wasser direkt dem Teich entziehen, aber nicht direkt im Teich stehen, damit dort weder die Pumpe noch irgendwelche Schläuche das natürliche Aussehen des Teichs stören. Als Fischbesatz waren einheimische Fische vorgesehen, die in der Natur in stehenden (evtl. sogar belasteteten) Gewässern leben können. Damit waren die Ansprüche an die Wasserfilterung relativ gering.
Ende Juli war dann der Startschuss. Klar, nach den schlechten Erfahrungen mit dem ersten Bauunternehmer habe ich mir einen Minibagger (1,6t) geliehen und wollte mal eben schnell das rechteckige Teichloch in Form bringen. Nach 1,5 Tagen musste ich realisieren, dass man als Hobby-Baggerfahrer viel zu lange braucht und das Ergebnis auch „bescheiden“ ist. Als ich den Bagger zurück gab, sagte mir der Verleiher, der gleichzeitig auch ein Tiefbauunternehmen hatte, er würde sowieso nicht verstehen, warum sich die Leute nicht gleich einen Bagger mit Fahrer mieten. Allerdings müsste der Fahrer auch Ahnung haben, wie man einen Teich baggert. Er hätte zwei in seiner Truppe, die das könnten.
Das hätte auch Geschäftemacherei sein können, ich hab’s aber einfach versucht und nicht bereut! Das folgende Bild zeigt das Ergebnis: eine sauber nivellierte und gebaggerte Teichmulde mit unterschiedlichen Wassertiefen.
Foto
Bild 3: Nach dem Baggern
Für diese Baggerarbeiten wurden ca. 12 Stunden (!) benötigt. Meine Meinung: selbst baggern macht nur Sinn, wenn man Erfahrung mit den Dingern hat, ansonsten besser baggern lassen. Man muss aber klare Vorstellungen vom Teich haben, und man sollte immer dabei sein, um ggf. korrigeren zu können.
Leider musste ich die tolle Arbeit des Baggerfahrers zum Einbau des Pumpenschachts etwas zerstören. Ein Graben für das Verbindungsrohr (handelsübliches 100mm Abflussrohr) vom Teich zum Pumpenschacht (ein normaler Kanalkontrollschacht) musste erstellt werden, schließlich sollte die Pumpe ja nicht im Teich stehen.
Foto
Bild 4: Der Pumpenzulauf
Natürlich wurde der Graben nach der Rohrverlegung wieder verschlossen.
Auch die Folienverlegung habe ich Profis überlassen, weil mir klar war, dass bei der etwas unegalen Form des Teichs die Folie vorort geschweißt werden musste.
Foto
Bild 5: Folienverlegung abgeschlossen
Danach Verlegung der NG Ufermatte.
Durch Abdeckung mit Steinen, werden der Pumpenzulauf und der natürlich auch vorhanden Teichüberlauf (mit Verbindung zum Regenwasserkanal) kaschiert. (Damit die Steine beim Pumpenzulauf nicht direkt die Folie belasten, liegt NG Vlies 900 darunter.)
Foto
Bild 6: Pumpenzulauf kaschiert
Foto
Bild 7: Überlauf
Danach konnte mit Einbringen von kalk- und lehmfreien Sand als Teichboden begonnen werden (ca. 16m³ sollten schließlich in den Teichen passen). Der Sand wurde von unten nach oben eingebracht. Dieser Vorgang, das Befüllen mit Wasser und das Bepflanzen liefen kontinuierlich parallel ab. Das folgende Bild zeigt diesen Vorgang (unten Sand, Senke schon mit Wasser gefüllt, im mittleren Bereich die noch unbedeckte Folie, am Rand die Ufermatte):
Foto
Bild 8: Der Werdegang
Auf diese Weise wurde der Teich nach und nach befüllt. Pflanzen, die einen höheren Nährstoffbedarf haben, erhielten Startdünger.
Zum vorläufigen Abschluss das Bild des befüllten Teichs im Oktober 2008:
Foto
Bild 9: Stand Oktober 2008 (mal aus einer anderen Richtung)
Der gesamte äußere Randbereich ist noch nicht fertig. Die Folie muss noch auf Maß gebracht, der Graben für die Kapillarsperre aufgefüllt und die Uferbepflanzung (im Trockenbereich) gesetzt werden. Auch der Wasserzulauf wurde noch nicht fertig gestellt. Da er bedingt durch die Hanglage meines Grundstücks oberhalb des Wasserpiegels des Teichs liegt, kann das nachträglich erfolgen.
Klar das der Teich nach dem Einsetzen der relativ kleinen Pflanzen noch den Charme eines Baggersees hat. Ich denke, das wird sich aber mit Beginn der Vegetationsperiode schon etwas ändern.
Es gibt also noch viel zu tun, und ich hoffe auf einen milden norddeutschen Winter.
Über die weiteren Arbeiten werden ich noch berichten und natürlich auch über die weitere Entwicklung des Teichs.
Gruß
Hartmut
nachdem ich nun schon einige sehr interessante Forumbeiträge durchstöbert habe, ist es an der Zeit, mein Teichprojekt (und ein bischen auch mich) vorzustellen.
Ich bin kein Teichneuling. Bei meinen beiden ersten Teichen bestand immer das Problem, dass auf dem vorhandenen Grundstück nur noch wenig Platz für einen Teich zur Verfügung stand. Als ich mich dann entschloss, ein neues Haus zu bauen, stand von vorn herein fest, dass ein Naturteich meinen Garten dominieren sollte.
Der ursprüngliche Start ging ziemlich daneben. Der Bauunternehmer, der meinen Keller ausheben musste, wurde gleich von mir beauftragt, den Aushub für den Teich zu machen. Er sollte ein nierenförmiges Loch graben, ungefähre Lage und gewünschte mittlere Aushubtiefe gab ich vor. Die Feinarbeiten wollte ich dann später in Eigenarbeit erledigen. Das Ergebnis war ernüchtern – mir wurde ein rechteckiges Etwas präsentiert, dass so gar nichts mit meinen Vorgaben zu tun hatte. Es war also klar, dass ich hier praktisch von vorne anfangen musste.
Die beiden folgenden Bilder zeigen das (schon etwas eingegrünte) rechteckige Teichloch im Juli 2008 und das Ergebnis der ersten Arbeiten bis Oktober 2008.
Foto
Bild 1: Stand Juli 2008
Foto
Bild 2: Stand Oktober 2008
Über die ersten 3 Monate Teichbau, die zwischen diesen Bildern liegen, möchte ich jetzt berichten.
Die Plandaten für den Teich sahen ungefähr so aus:
Erstellung eines großen Naturteichs, der Pflanzen, Fische und was sich sonst so in Teichen einfindet beherbergen soll.
Der Teich sollte einen Zulauf bekommen, der durch eine handelsübliche Bachlaufpumpe gespeist wird. Diese Tauchpumpe sollte das Wasser direkt dem Teich entziehen, aber nicht direkt im Teich stehen, damit dort weder die Pumpe noch irgendwelche Schläuche das natürliche Aussehen des Teichs stören. Als Fischbesatz waren einheimische Fische vorgesehen, die in der Natur in stehenden (evtl. sogar belasteteten) Gewässern leben können. Damit waren die Ansprüche an die Wasserfilterung relativ gering.
Ende Juli war dann der Startschuss. Klar, nach den schlechten Erfahrungen mit dem ersten Bauunternehmer habe ich mir einen Minibagger (1,6t) geliehen und wollte mal eben schnell das rechteckige Teichloch in Form bringen. Nach 1,5 Tagen musste ich realisieren, dass man als Hobby-Baggerfahrer viel zu lange braucht und das Ergebnis auch „bescheiden“ ist. Als ich den Bagger zurück gab, sagte mir der Verleiher, der gleichzeitig auch ein Tiefbauunternehmen hatte, er würde sowieso nicht verstehen, warum sich die Leute nicht gleich einen Bagger mit Fahrer mieten. Allerdings müsste der Fahrer auch Ahnung haben, wie man einen Teich baggert. Er hätte zwei in seiner Truppe, die das könnten.
Das hätte auch Geschäftemacherei sein können, ich hab’s aber einfach versucht und nicht bereut! Das folgende Bild zeigt das Ergebnis: eine sauber nivellierte und gebaggerte Teichmulde mit unterschiedlichen Wassertiefen.
Foto
Bild 3: Nach dem Baggern
Für diese Baggerarbeiten wurden ca. 12 Stunden (!) benötigt. Meine Meinung: selbst baggern macht nur Sinn, wenn man Erfahrung mit den Dingern hat, ansonsten besser baggern lassen. Man muss aber klare Vorstellungen vom Teich haben, und man sollte immer dabei sein, um ggf. korrigeren zu können.
Leider musste ich die tolle Arbeit des Baggerfahrers zum Einbau des Pumpenschachts etwas zerstören. Ein Graben für das Verbindungsrohr (handelsübliches 100mm Abflussrohr) vom Teich zum Pumpenschacht (ein normaler Kanalkontrollschacht) musste erstellt werden, schließlich sollte die Pumpe ja nicht im Teich stehen.
Foto
Bild 4: Der Pumpenzulauf
Natürlich wurde der Graben nach der Rohrverlegung wieder verschlossen.
Auch die Folienverlegung habe ich Profis überlassen, weil mir klar war, dass bei der etwas unegalen Form des Teichs die Folie vorort geschweißt werden musste.
Foto
Bild 5: Folienverlegung abgeschlossen
Danach Verlegung der NG Ufermatte.
Durch Abdeckung mit Steinen, werden der Pumpenzulauf und der natürlich auch vorhanden Teichüberlauf (mit Verbindung zum Regenwasserkanal) kaschiert. (Damit die Steine beim Pumpenzulauf nicht direkt die Folie belasten, liegt NG Vlies 900 darunter.)
Foto
Bild 6: Pumpenzulauf kaschiert
Foto
Bild 7: Überlauf
Danach konnte mit Einbringen von kalk- und lehmfreien Sand als Teichboden begonnen werden (ca. 16m³ sollten schließlich in den Teichen passen). Der Sand wurde von unten nach oben eingebracht. Dieser Vorgang, das Befüllen mit Wasser und das Bepflanzen liefen kontinuierlich parallel ab. Das folgende Bild zeigt diesen Vorgang (unten Sand, Senke schon mit Wasser gefüllt, im mittleren Bereich die noch unbedeckte Folie, am Rand die Ufermatte):
Foto
Bild 8: Der Werdegang
Auf diese Weise wurde der Teich nach und nach befüllt. Pflanzen, die einen höheren Nährstoffbedarf haben, erhielten Startdünger.
Zum vorläufigen Abschluss das Bild des befüllten Teichs im Oktober 2008:
Foto
Bild 9: Stand Oktober 2008 (mal aus einer anderen Richtung)
Der gesamte äußere Randbereich ist noch nicht fertig. Die Folie muss noch auf Maß gebracht, der Graben für die Kapillarsperre aufgefüllt und die Uferbepflanzung (im Trockenbereich) gesetzt werden. Auch der Wasserzulauf wurde noch nicht fertig gestellt. Da er bedingt durch die Hanglage meines Grundstücks oberhalb des Wasserpiegels des Teichs liegt, kann das nachträglich erfolgen.
Klar das der Teich nach dem Einsetzen der relativ kleinen Pflanzen noch den Charme eines Baggersees hat. Ich denke, das wird sich aber mit Beginn der Vegetationsperiode schon etwas ändern.
Es gibt also noch viel zu tun, und ich hoffe auf einen milden norddeutschen Winter.
Über die weiteren Arbeiten werden ich noch berichten und natürlich auch über die weitere Entwicklung des Teichs.
Gruß
Hartmut