Hallo,
zuerst einmal “DANKE“ für Eure Tipps.
Habe gestern gleich mal die Variante “Schleppnetz“ ausprobiert: Ich habe ein Stück Doppelstabzaun ca. 150x100 cm senkrecht am Bug des Bootes aufgehängt und bin losgerudert. 2m weit. Dann haben die Algen so zugemacht, dass ich nicht mehr mit Rudern weiterkam. Beim Ruderversuch hörte ich dann ein leises Klirren und dann ein leises Platschen: Großer brauner Haufen - das war der Autoschlüssel, der nun ein 0,15bar großes Feuchtigkeitsproblem bekam...
Gestern mit Kescher und Rechen war unter der Algenmasse nichts mehr zu finden. Heute mit einem starken Magneten ging's dann schnell....
Habe heute bei Tage das ganze nochmal angeschaut: es sind Unmengen an Fadenalgen, die wie Watte bis ca. 20cm unter der Oberfläche schweben. Darauf liegen jetzt Blätter. Die Variante mit dem Schleppnetz werde ich nächstes Jahr, wenn hoffentlich die Brücke steht, mit Führungsseilen probieren. Die feinen Fadenalgen muss ich dieses Jahr weiter abkeschern, da dies bei der Konsistenz mit dem hohen Wasseranteil besser geht, als mit dem Laubrechen. Beim Umwickeln einer Bürste dauert mir das Entfernen der gefischten Algen in der Menge zu lange. Mit dem Kescher habe ich in ca. 8 Kescherrunden eine Mörtelwanne voll.
Woher die Algen kommen ist recht einfach: Bis Ende September hatte ich nur 2/3 aufgestaut und alle Niederschläge haben nährstoffreiches Oberflächenwasser eingeschwemmt. Das kann jetzt nicht mehr passieren, da bei Vollstau wenig Böschungen für den Zulauf übrig bleiben - und die sind mittlerweile bewachsen. Der Grundwasser-Zulauf hat zwar unter 0,5mg/l Nitrat, aber bei 70-200cbm/Tag sind das trotzdem durchschnittlich 70g Nitrat, die täglich zugeführt werden. Dieser Eintrag würde circa auch für ein Weizenfeld in gleicher Größe wie der Teich ausreichen! Der andere Punkt ist, dass der Ausbau immer noch nicht ganz fertig ist und ich deshalb im Prinzip noch keine Wasserpflanzen zur Wasserreinigung habe. Krauses
Laichkraut und
Wasserpest (die ich überhaupt nicht haben möchte...) haben sich an den paar kleinen Stellen angesiedelt, wo der Schlamm nicht ganz sauber abgebaggert war. Kammartiges Laichkraut steht vereinzelt rum, ebenso
Pfennigkraut. 5 Eimer
Tausendblatt und 3 Eimer
Hornkraut, 50 Krebsscheren, ein paar
Froschlöffel und
Froschbiss, 3
Teichrosen und eine Teichmummel,
Igelkolben und eine Wasserschwertlilie - mehr ist noch nicht drin! Die Bepflanzung habe ich auf nächstes Frühjahr verschoben, wenn der Ausbau hoffentlich fertig ist...
Und ja, so ein großer Naturteich ist schön, aber es ist, vor allem am Anfang, auch sehr viel Arbeit (mehr als gedacht...).
Morgen kommen 1000
Moderlieschen u.a. als Eisvogelfutter, die zwar auch Nitrat produzieren, aber auch Algen fressen...
Werde einfach noch ein paar Jahre mit den Algen leben müssen, bis die restlichen Wasserpflanzen dann gut und reichlich wachsen...
Viele Grüße
Christian