Hallo Zusammen!
Nach langer Zeit habe ich die erste große Renovierung am Teich - besser gesagt am Bachlauf vorgenommen. Das Experiment dürfte für viele von Interesse sein!
Unser alter Bachlauf auf einem Hochbeet bestand aus Teichfolie, die ich damals seitlich mit Beton unterfüttert hatte, um eine gleichmäßige Schalenform zu erzielen. Die Stufen bestanden aus Beton-Randsteinen, die ich mit etwas Beton im Erdreich fixiert hatte. Nach Jahren war diese Konstruktion abgesackt. Die Ursache dafür war einerseits die zu schwach ausgelegte Trockenmauer, die das Hochbeet stützte und langsam aus der Form geriet. Andererseits hatten Mäuse den Bach untergraben und Gefallen am Schutzvlies gefunden. Eine tiefgreifende Sanierung wurde notwendig.
Ich wollte alles anders machen. Das Ziel war, dass dieser Bach den Rest meines Lebens überstehen sollte. Ein sehr anspruchsvolles Ziel! Vorweg gesagt: Ich weiss nicht, ob dieses Ziel erreicht werden kann. Jedes Material arbeitet mit dem Boden, auf dem es aufliegt. Ich habe trotzdem jedenfalls keine Mühe gescheut...
Der neue Bach benutzt die noch immer gut fixierten Stufen des alten Baches. Die alte Teichfolie und das Vlies (was davon übrig war) wurden entsorgt. Der "alte" Kies wurde gewaschen und gut aufbewahrt.
Zunächst wurde das neue Bachbett mittels einer Maurerkelle aus dem festen Lehmboden ausgegraben und geformt. Da ich in diese entstehenden Bodenvertiefungen massive Betonschalen gießen wollte, mussten die Löcher im Boden deutlich größer ausfallen. In die Bodenlöcher habe ich dann ordentlich Beton gegossen. Diesen armierte ich mit speziellen Glasfasern und gab zusätzlich für die Frostsicherheit noch ein hydrophobierendes Mittel hinzu. Mittels Stuckateur-Kellen und Wasserwaage habe ich die Ränder der einzelnen Becken nivelliert.
Im nächsten Schritt habe ich rundrum einen spatenbreiten Graben ausgehoben, der ausbetoniert den Bach massiv stützen und das Einwachsen von Pflanzen von innen nach außen oder auch umgekehrt verhindern soll. Dieses war ein weiteres Manko des alten Bachlaufes und Ursache eines nicht unerheblichen Wasserverlustes. Um später eine saubere Kante der Abdichtung zu erzielen, klebte ich Kunststoff-Profile auf die spätere Bachböschung. Schwer nachzuvollziehen? Fotos helfen vielleicht:
Der Randstreifen wurde dann nass in nass mit braun pigmentierten Beton abgedeckt, in den ich Steine und Kiesel eindrückte. Nebenbei wurde auch die ehemalige Trockenmauer mit Mörtel komplett neu aufgemauert und von hinten massiv mit armiertem Beton verstärkt. Hier sollte sich selbst bei starkem Frost nicht mehr viel bewegen...
Als Abtropfkante setzte ich ein Kupferblech ein. Ja ich weiß, Kupfer ist nicht gut für die Pflanzen. Bisher kann ich keine negativen Folgen feststellen. Der Filter bekam ein festes Haus am Anfang des Bachlaufes.
Die Abdichtung erfolgte im nächsten Schritt. Von einem Versender für Kunststoffharze bestellte ich mir Polyesterharz, Glasfasermatte und ein Topcoat mit entsprechender Einfärbung (braun). Der gesamte Bachlauf wurde daraufhin in mehreren Schichten vollständig überlaminiert. Diese Arbeit war überraschend aufwändig und langwierig! Grund war die Tatsache, dass bestimmte Abschnitte nur sehr schwer mit den Händen zu erreichen waren. Abends merkte ich meinen Rücken! Halleluja! Das Ergebnis sah dann so aus:
Zum Schluss wurde diese hässliche, glänzende braune Schicht (Das Topcoat wurde nur eingefärbt, damit man bei der Beschichtung gut sehen kann, wo man schon war und ob die Schicht deckt!) mit einer Verbundmatte bedeckt, die anschließend vermörtelt wurde. Dazu nahm ich drei bis vier Teile Sand, einen Teil Trasszement und die obligatorischen Farbpigmente in tiefbraun, mit denen ich bereits den Außenrand gestaltet hatte (s.o).
Nach einigen Tagen Trockenzeit konnte ich den neuen Bachlauf in Betrieb nehmen:
Mit dem Ergebnis bin ich bisher sehr zufrieden. Auch wenn dieses Projekt zeitlich und vom Aufwand her alle meine Erwartungen gesprengt hat. Ich hoffe, ich konnte Euch ein paar Anregungen geben!