Hallo zusammen,
vorweg: was ich über Mangelsymptome weiß, habe ich zum Großteil an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen gelernt.
Calciummangel tritt in der freien Natur eigentlich nicht auf. (Ich rede hier jetzt von Landpflanzen!)
Im Gewächshaus kann er bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit auftreten.
Diese Erscheinung konzentriert sich auf die jüngsten, schwach transpirierenden Organe (z.B. Blütenendfäule der Tomate).
Die Terminalknospe stirbt oft ab und die Pflanzen bleiben dadurch meist buschig. Kommt es doch zu einem schnellen Wuchs, so beobachtet man unterhalb des Blütenstandes Stängelweiche mit Umbiegen des Organs.
Das dürfte mit der mangelhaften Stabilisierung der Zellwände zusammenhängen. (Bei Unterwasserpflanzen schlecht zu sehen, denke ich!)
Im Teich ist eine sehr, sehr hohe Feuchtigkeit anzutreffen
Ich würde sagen: 100%
Ob sich die Unterwasserpflanzen aus den evtl. vorhandenen Calciumcarbonaten (Gh/Kh?)bedienen können, weiß ich leider nicht!
Bei Landpflanzen werden praktisch nur Ca2+-Ionen aufgenommen.
Das geschieht vor allem durch die Wurzelspitze.
Die genannten Unterwasserpflanzen besitzen allerdings teilweise recht wenig Wurzeln-> also müssen sie das Ca eher über die Blätter aufnehmen.
Eisenmangel tritt eigentlich generell an den jüngsten Blättern auf, weil das in der Pflanzen gebundene Eisen nicht umgelagert werden kann.
Die jüngsten Organe sind dann hellgelb bis weiß gefärbt, weil das Chlorophyll fehlt.
Nebenerscheinungen sind: Störungen der Lignifizierung und verschiedenster enzymatischer Prozesse.
Bei mir im Teich ist Eisen mit dem Tröpfchentest nicht nachweisbar; das Substrat besteht aus Kies und Sand-enthält also auch kein Eisen.
Meine Unterwasserpflanzen kümmern ebenfalls, die in der Flachwasserzone vermehren sich aber zumind. teilweise recht gut.
Nur das Größenwachstum läßt etwas zu Wünschen übrig!
Auch ich habe Schwebalgen im Teich!
Allerdings habe ich zusätzlich noch mit einer recht hohen Gh zu kämpfen.
Zu den Symptomen würde eher passen, das es sich um Stickstoffmangel handelt...
So verrückt, wie das klingen mag.
Kann es sein, dass die Schwebalgen den Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen die N-Verbindungen dermassen schnell "wegschnappen" das einfach nichts übrig bleibt? Und das die Algen zusätzlich einen Eisenmangel eher ertragen als die höheren Pflanzen?
Durch einen latenten Eisenmangel können die Pflanzen vielleicht sowieso schon nicht richtig wachsen, und schaffen es so auch nicht die N-Verbindungen den Algen streitig zu machen?
Dazu passen würden die nicht nachweisbaren N-Verbindungen in Uwes Teich (in meinem ist das ebenso).
Ich habe bei meinem Teich im Herbst mal probehalber eine Düngung nur mit Eisen vorgenommen. Zwei Tage später war kein Eisen nachweisbar... den Algen ging es weiterhin prächtig; den spärlichen Unterwasserpflanzen nicht!
Dieses Frühjahr hab ich das Spiel wiederholt; mit einer kleinen Änderung.
Ich hab vorher 14Tage lang die UVC-Lampe laufen lassen (ich bin nicht stolz darauf!), bis es wieder etwas klarer wurde.
Danach hab ich dann wieder den Eisendünger angewendet und die UVC ausgeschalten.
Leider hatte ich zu dieser Zeit fast keine Unterwasserpflanzen im Teich, da ich auf eine kleine Lieferung wartete....
Zur Zeit sind wieder einige Schwebalgen am Werk, es ist aber nicht mehr ganz so schlimm.
Wie es weiter, geht wird sich zeigen.
Die warmen Tage kommen ja (hoffentlich) noch!
Übrigens: Mit Eisendünger sollte man sehr vorsichtig umgehen!
Die Dosierung ist sehr gering und Rechenfehler bei der Dosierungsberechnung im Bereich einer Kommastelle können für die Fische tötlich enden!!
@ Uwe
Kannst Du nicht mal schreiben, was für ein Substrat Du im Teich hast?
Und evtl. kannst Du auch mal einen Fe-Test Deines Teichwassers machen?!
Wäre schon interessant, ob es bei Dir ähnlich liegt wie in meinem Fall.
Hier mal noch was zum lesen:
http://teichforum.info/viewtopic.php?t=2137
Sorry, das es jetzt soviel geworden ist.
Das Thema ist leider sehr komplex und nicht in 3 Sätzen zubeantworten.