So, dann noch die Analyse meiner Wärmepumpe, ich hoffe man kommt mit.
Es wird ja auch viel geschrieben über JAZ (Jahresarbeitszahl und COP (Leistungskoeffizient) und ich habe das Gefühl die sagen für mich nicht wirklich etwas aus. Es zählt doch letztendlich, was habe ich verbraucht und was hat meine Gasheizung vorher verbraucht.
Ich dachte ich zeige mal die Zahlen, damit sich ein Bild machen kann, gilt natürlich nur für ähnliche Häuser.
Dazu zu meinem Haus:
Baujahr 2003 Niedrigenergiestandart, laut Wärmeausweis einen Energiebedarf von 83.4 kWh pro m2 und Jahr. Wie schon erwähnt haben wir vor zwei Jahren festgestellt, dass die Doppelverglasung bei fast allen Fenstern defekt war und wir haben gleich gegen Dreifachverglasung ausgetauscht (von defekten 1.1 W/m2/K auf 0.7 W/m2/K) dann ist unser Gasverbrauch von etwa 13000 kWh im Jahr auf etwa 9000 kWh im Jahr gesunken. Das war natürlich zusammen mit dem Beginn des Ukrainekrieges, so dass da auch noch etwas geiziger geheizt wurde. Als Heizung war eine Gas-Brennwert Therme (11 kW) mit Heizkörpern verbaut und die Heizkörper wurden nicht verändert. Wir haben noch einen Schwedenofen, mit dem wir aber nicht so viel heizen, maximal 1 Ster im Jahr (1900 kWh bei Buche).
Die Wärmepumpe Solvier Lea eco (8 kW) mit Schichtenspeicher Ben hängen samt allen Pumpen für den Warmwasser- und Heizkreislauf sowie der Regelung an einem Unterzähler. Die Regelung des Systems gibt Daten aus, die sich nur auf die Wärmepumpe beziehen (Stromverbrauch und Wärmeproduktion) zusätzlich gibt die Wärmepumpe noch die Wärmemenge für das Warmwasser aus und es ist ein Wärmezähler im Heizkreislauf verbaut. Ich hänge mal die Tabelle an mit ein paar überraschenden Ergebnissen. Die von der Wärmepumpe ausgegebenen Zahlen ergeben einen COP von 4.2 die tieferen Werte im September /Oktober liegen an den Anfangsproblemen mit der Regelung.
Die Monatsarbeitszahl (MAZ) berechne ich aus dem Stromverbrauch der gesamten Anlage und der im Heizkreis und im Warmwasser gelandeten Wärme. Die Zahl sieht im Sommer gruselig aus, ist sogar unter 1 und wird dann zunächst überraschend im Winter viel besser.
Ganz gut wird das erklärt, wenn man meine "Einsparzahl", das Verhältnis des im Vorjahresmonat verbrauchten Gas mit dem Strom anschaut (gelb markiert). Die werte schwanken natürlich, da der Heizungsverbrauch ja schwankt,. Im Sommer gibt es aber ein Verhältnis von 4:1 bis 5:1 im Winter sinkt das dann. Das wäre eigentlich das, was man erwarten würde und es zeigt natürlich wie lausig auch die Gasheizung im Sommer arbeitet, wenn sie nur ein paar L warmes Wasser bereiten soll. Im Schnitt habe ich 2023 mit der WP nur 1:3,95 der Gasmenge verbraucht. Hier passt die gerne verschriebene COP Zahl besser zum abschätzen, als die JAZ, die mir für 2023 mit 2.43 eher enttäuschend ist. Meine JAZ scheint auch eher eine SJAZ zu sein, eine Systemarbeitszahl.
Schliesslich habe ich das ganze noch in Geld umgerechnet. Zum einen wird die Wärmepumpe günstiger, wenn Strom nicht mehr als das 3.95 fache kostet. Meine letzte Gasabrechnung war noch aus der Hochpreiset mit 18.99 ct, ich habe mir dann lieber bei meinem Anbieter auf der Web-Seite ein Angebot rechnen lassen, das dann mit etwa 12 ct herauskommt. Zu der Einsoparung muss man noch wissen, dass mein Verbrauch ohne Wärmepumpe und Wallbox seit Einbau der Wärmepumpe um im Schnitt 37 kWh im Monat gefallen ist. Das habe ich als Verbrauch der Heizungspumpen und Steuerung der Gas-Therme angesetzt und vom WP-Verbrauch abgezogen.
Ohne Eigenverbrauch aus der PV komme ich für 2023 (Juni bis Dezember) auf eine Einsparung von 210 Euro, dürfte im Jahr so 500 Euro ausmachen. Heist natürlich auch, dass die Wärmepumpe so in etwa ein Nullsummenspiel mit der Gastherme ist, wenn sie abzüglich Förderung 10000 Euro teurer als die Gastherme ist. Kommt natürlich darauf an, was die Strom und Gaspreise so machen.
Für mich stand eh die CO2 Ersparnis im Vordergrund und die ist dieses Jahr schon gut.
Eine Bewertung, ob die Wärmepumpe den Eigenverbrauch des PV-Stroms bei mir erhöht, lohnt erst im Sommer, wenn ein Jahr um ist. Im März und April ist da auch eher etwas zu holen als im November.
noch einmal viele Grüsse
Rüdiger