Vorstellung Rüdigers Energiewende 12.4 kWp, Walbox und Wärmepumpe

Meine Teich-, Garten-, PV-Anlagen-Vorstellung ...
PV-Leistung in kWp
12.4
Module + Leistung in W
Axitec XHC 13x 340 kWp, 17 x 345 kWp, 6 x Axitec protect XL HC 360 kWp
Wechselrichter
Sogar Solar 5.5 KTL-X, Kostal Piko DCS 8.3
Ausrichtung
Nordwest Pultdach 10°, Fassade Südost 60°
Batterietyp + kWh
4 x Pylontech 2000 C 9,6 kWh mit Victron Multiplus
Notstromfunktion
Ja - einphasig
Deshalb predige ich einen Blick in PVgis während der Anlagenploanung zu werfen und da mal mit Winkeln und Ausrichtung zu spielen und die Ertragsprognosen in den für einen wichtigen Monaten zu studieren statt auf Angaben ausm Prospekt des Solarteurs blind zu vertrauen.
Der Kommentar ist normalerweise richtig, nur hier nicht. Die Fassade wurde für den Winter mit PVgis optimiert. Der Sommer ist mir egal. Einen Solateur hatte ich dafür nicht und ich bin auch nicht so begeistert von denen.
 
Das war auch eher allgemein an alle gerichtet und nicht so auf deine Anlage. :)
Denn ich lese oft Traumhafte Ertragsprognosen, wo dann das bittere Erwachen im Winter folgt - davor kann man nicht oft genug warnen und so die Leute animieren sich besser zu informieren.

Wie gesagt, ich beneide dich um deine Fassadenanlage... und hab ja auch vor meine Ost-Anlage noch auf Süd umzubauen und vor allem von 15° Neigung auf 30° min. :oki
 
Hallo,

heute ist der Tag für meine Fassadenanlage:
2.2 kWp machen, 1.8 kW maximal, das Dach mit 10 kWp macht 0.27 kW. Es ist bei uns klar uns sonnig, aber es legen knapp 5 cm Schnee auf dem Dach.
IMG_0109.jpeg die grüne Fläche ist die Gesamtleistung, die lila Linie ist der Anteil der Fassadenanlage, also fast alles. Bisher 7,5 kWh eingesammelt.

einen schönen ersten Advent
Rüdiger
 
Ich hab heute mit meinem Solarteur auch zufällig über das Thema Fassaden-PV philosophiert. Ich würde sicher etwa 10 kWp an eine mögliche (nicht Wohnhaus) Fassade bringen, ohnd das es arg doof ausschaut. Ich meine, gerade jetzt braucht man den Strom und da wäre eine unverschneite Wand-PV schon geil...
 
Ich wollte noch die November Daten meiner Heizung im November nachreichen. Es gibt ja so viel gruselige Rechnungen im Netz.

Nur Wärmepumpe laut Solvis Portal:
Stromverbrauch 201 kWh
Wärmeerzeugung 833 kWh
COP 4.16

davon in der Heizung gelandet laut Wärmemengenzähler
Heizleistung 657 kWh
Warmwasser 71 kWh
Summe NettoheizWärme 728 kWh
letztes Jahr Gasverbrauch 789 kWh brutto
laut Energiesparportal wären das 710 kWh Nettoheizungswärme
Das passt schon mal ganz sinnvoll zusammen.

Die Wärmepumpe hängt mit der ganzen Heizungsanlage (Steuerung, Pumpen WW und Heizung, Heizstäbe) an einem Unterzähler. Der Zähler hat 255 kWh gemessen.Davon gehen noch vielleicht 10 - 20 kWh runter, da es einen Regelfehler gab und der Heizstab durchlief.
Nur Gasverbrauch durch Strom käme ich auf eine „Monatsarbeitszahl“ von 3.09.
genau genommen müsste ich den Stromverbrauch der Gastherme/Pumpen früher abziehen. Den hab ich nicht, bin im Netz so auf 30-50 kWh im Monat gestoßen.
Bei 30 kWh würde ich auf einen Einsparfaktor von 3.67 kommen. Strom dürfte also um 3.67 mal teurer sein. Bzw. meine Wärmepumpe würde schon CO2 sparen, wenn der Strom in einem Gaskraftwerk mit 27% Wirkungsgrad hergestellt wird, die liegen aber über 40% Und mein Strom wird eh mit Wasserkraft hergestellt. ( 3 Stück in Fahradtoureichweite). Mein Dach hat im November 214 kWh geliefert.

viel Spaß mit meinen Zahlen
Rüdiger
 
Hallo,

auch wenn schon Ende Januar ist, mal meine Jahresauswertung vom letzten Jahr.
Es ist das erste Jahr mit der ganzen PV Anlage, aber ab Juni habe ich ja die Wärmepumpe, so dass auch dieses Jahr noch nicht für alles eine Referenz ist.
Der November war schlecht gegenüber dem Vorjahr, der Dezember besser, dafür sieht der Januar diese Jahr ziemlich gruselig Hausgegenüber 2023 ich bin heute bei 150 kWh, es soll ja bis Donnerstag noch ein paar Sonnenstunden geben, aber bis 216 kWh von 150 ist der Weg noch weit.
Man sieht aber Mai bis September bin ich im wesentlichen autark, der Bezug ist dann meistens eine Autofahrt, bei der ich über Nacht laden musste, weil das Auto leer war und morgens eine lange fahrt hatte. Für 1 mal im Monat lohnt sich da auch nicht mehr Speicher. von November bis Januar ist die Eigenverbrauchsquote natürlich hoch. Da arbeite ich dran, die letzten 10 kWh auch noch selber zu verbrauchen.

Bildschirmfoto 2024-01-27 um 10.06.11.png 

PV Gesamtleistung10259 kWh
Bezug2407 kWh
Einspeisung5406 kWh
Wallbox Verbrauch2815 kWh (49% Netzbezug)
Wärmepumpe (Juni bis Dezember) Verbrauch909 kWh
Eigenverbrauch aus der PV4853 kWh
Gesamtverbrauch7260 kWh
Grundverbrauch ohne Auto und WP3563 kWh
Autarkie66.8%
Eigenverbrauch47.3%
Mein gesamter Netzbezug war in diesem Jahr 2407 kWh dafür musste 777 Euro plus 129 Euro Grundgebühr zahlen, für die Einspeisung gab es 353 Euro zurück. Für Strom inklusive Autofahren und ein halbes Jahr Heizen und warmes Wasser waren das 420 Euro. Dazu kommt natürlich noch die relativ hohe Gasrechnung für die Heizung Januar bis Mai mit 18 ct pro kWh waren 950 Euro.
Was ich interessanter find eist die CO2 Abrechnung. Da rechnet sich ja etwas zusammen, wie es ihm passt. Ich habe drei Rechnungen aufgemacht.
Mein Oekostrom mit 0 kgCO2 /kWh
deutscher Durchschnittsstrom 367 kgCO2 /kWh
Grenzstrom 900 kgCO2/ kWh (wie dreckig der Strom ist, der zugeschaltet wird, wenn mehr Verbrauch da ist)
Was ich nicht berücksichtigt habe sind die CO2 Bilanzen in der Herstellung der PV, Wärmepumpe und des Autos, da ich das schwer nachvollziehen kann. Ich bin da auch eher der Meinung, dass man das wie einen Kredit betrachten muss. Ich habe da eine CO2 Schuld aufgenommen, die ich jetzt durch die Einsparungen abarbeiten muss. Da sagt man so für die PV ist das etwa ein Jahr für das Auto laut Schweizer TCS für mein Auto etwa 30.000 km, Wärmepumpe dürfte im wesentlichen das Kältemittel sein (2 kg R410A => 4176 kg CO2) also etwa 3 Jahre, wenn man es denn rechtswidrig dann in die Atmosphäre lässt).
Weitere Annahmen sind die folgenden:
  • Die CO2 Einsparung der Einspeisung entsprechen immer dem des Stroms der bezogen wurde, da kann man sich natürlich alles herrlich schön oder schlecht rechnen.
  • Gas und Benzin wurde nur die bei der Verbrennung entstehende CO2 Menge genommen, nicht durch Transport, Förderung und vor allem beim Gas durch Verluste entstehenden GHG Effekte. Die können wohl erheblich sein, kann ich aber schwer beurteilen.
  • Die Einsparung durch die Fenster ist nicht in der anderen Einsparung enthalten.
1706350665537.png 
Egal welche Rechnung man annimmt, die CO2 Einsparung ist schon erheblich. Ich halte die Rechnung mit den Mittelwerten für die einzig vernünftige. Interessant aber, dass die Rechnung mit dem Grenzstrom zu höheren Werten führt.

Jetzt gibt es noch eine Bilanz für meine Wärmepumpe, aber da arbeite ich noch an der Darstellung.

Schönen Sonntag

Rüdiger
 
So, dann noch die Analyse meiner Wärmepumpe, ich hoffe man kommt mit.
Es wird ja auch viel geschrieben über JAZ (Jahresarbeitszahl und COP (Leistungskoeffizient) und ich habe das Gefühl die sagen für mich nicht wirklich etwas aus. Es zählt doch letztendlich, was habe ich verbraucht und was hat meine Gasheizung vorher verbraucht.
Ich dachte ich zeige mal die Zahlen, damit sich ein Bild machen kann, gilt natürlich nur für ähnliche Häuser.
Dazu zu meinem Haus:
Baujahr 2003 Niedrigenergiestandart, laut Wärmeausweis einen Energiebedarf von 83.4 kWh pro m2 und Jahr. Wie schon erwähnt haben wir vor zwei Jahren festgestellt, dass die Doppelverglasung bei fast allen Fenstern defekt war und wir haben gleich gegen Dreifachverglasung ausgetauscht (von defekten 1.1 W/m2/K auf 0.7 W/m2/K) dann ist unser Gasverbrauch von etwa 13000 kWh im Jahr auf etwa 9000 kWh im Jahr gesunken. Das war natürlich zusammen mit dem Beginn des Ukrainekrieges, so dass da auch noch etwas geiziger geheizt wurde. Als Heizung war eine Gas-Brennwert Therme (11 kW) mit Heizkörpern verbaut und die Heizkörper wurden nicht verändert. Wir haben noch einen Schwedenofen, mit dem wir aber nicht so viel heizen, maximal 1 Ster im Jahr (1900 kWh bei Buche).

Die Wärmepumpe Solvier Lea eco (8 kW) mit Schichtenspeicher Ben hängen samt allen Pumpen für den Warmwasser- und Heizkreislauf sowie der Regelung an einem Unterzähler. Die Regelung des Systems gibt Daten aus, die sich nur auf die Wärmepumpe beziehen (Stromverbrauch und Wärmeproduktion) zusätzlich gibt die Wärmepumpe noch die Wärmemenge für das Warmwasser aus und es ist ein Wärmezähler im Heizkreislauf verbaut. Ich hänge mal die Tabelle an mit ein paar überraschenden Ergebnissen. Die von der Wärmepumpe ausgegebenen Zahlen ergeben einen COP von 4.2 die tieferen Werte im September /Oktober liegen an den Anfangsproblemen mit der Regelung.
Die Monatsarbeitszahl (MAZ) berechne ich aus dem Stromverbrauch der gesamten Anlage und der im Heizkreis und im Warmwasser gelandeten Wärme. Die Zahl sieht im Sommer gruselig aus, ist sogar unter 1 und wird dann zunächst überraschend im Winter viel besser.
Ganz gut wird das erklärt, wenn man meine "Einsparzahl", das Verhältnis des im Vorjahresmonat verbrauchten Gas mit dem Strom anschaut (gelb markiert). Die werte schwanken natürlich, da der Heizungsverbrauch ja schwankt,. Im Sommer gibt es aber ein Verhältnis von 4:1 bis 5:1 im Winter sinkt das dann. Das wäre eigentlich das, was man erwarten würde und es zeigt natürlich wie lausig auch die Gasheizung im Sommer arbeitet, wenn sie nur ein paar L warmes Wasser bereiten soll. Im Schnitt habe ich 2023 mit der WP nur 1:3,95 der Gasmenge verbraucht. Hier passt die gerne verschriebene COP Zahl besser zum abschätzen, als die JAZ, die mir für 2023 mit 2.43 eher enttäuschend ist. Meine JAZ scheint auch eher eine SJAZ zu sein, eine Systemarbeitszahl.

1706376746478.png 
Schliesslich habe ich das ganze noch in Geld umgerechnet. Zum einen wird die Wärmepumpe günstiger, wenn Strom nicht mehr als das 3.95 fache kostet. Meine letzte Gasabrechnung war noch aus der Hochpreiset mit 18.99 ct, ich habe mir dann lieber bei meinem Anbieter auf der Web-Seite ein Angebot rechnen lassen, das dann mit etwa 12 ct herauskommt. Zu der Einsoparung muss man noch wissen, dass mein Verbrauch ohne Wärmepumpe und Wallbox seit Einbau der Wärmepumpe um im Schnitt 37 kWh im Monat gefallen ist. Das habe ich als Verbrauch der Heizungspumpen und Steuerung der Gas-Therme angesetzt und vom WP-Verbrauch abgezogen.
Ohne Eigenverbrauch aus der PV komme ich für 2023 (Juni bis Dezember) auf eine Einsparung von 210 Euro, dürfte im Jahr so 500 Euro ausmachen. Heist natürlich auch, dass die Wärmepumpe so in etwa ein Nullsummenspiel mit der Gastherme ist, wenn sie abzüglich Förderung 10000 Euro teurer als die Gastherme ist. Kommt natürlich darauf an, was die Strom und Gaspreise so machen.
Für mich stand eh die CO2 Ersparnis im Vordergrund und die ist dieses Jahr schon gut.
Eine Bewertung, ob die Wärmepumpe den Eigenverbrauch des PV-Stroms bei mir erhöht, lohnt erst im Sommer, wenn ein Jahr um ist. Im März und April ist da auch eher etwas zu holen als im November.

noch einmal viele Grüsse

Rüdiger
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten