AW: Schlammsauger Eigenbau
Liebe Teich-Heimwerker!
Nicht zuletzt, weil ich ja überhaupt keinen Filter betreibe
(außer halt den Skimmer, über den die Mammutpumpe alles ins Röhricht pumpt),
vermorchteln viele Blätter meiner zahlreichen Obstbäume im Teich,
was ordentliche Schlammmengen hinterlässt.
Der Schwimmteil des Teiches hat ein U-förmiges Profil 16 x 5 m) ohne Substrat,
dessen tiefster Teil gleichmäßig von 2,8 auf 3,8 m anfällt.
Der erstaunlich dünnflüssige Schlamm sammelt sich somit auf einer Fläche von ca. 2 x 5 m an,
wo er pro Jahr ca. 10 cm zulegt.
Die Milchmädchenrechnung ergibt somit erschütternde 1 m³ Schlamm pro Jahr
und weil ich doch tendenziell eher faul bin (und der Schlamm da unten eh schön weit weg ist),
stürz ich mich da nur alle 2 ... 3 Jahre drüber:
2 ... 3 m³ machen´s aber auch nicht lustiger.
Was tun sprach Franz?
Ursprünglich wollte ich natürlich mit der von mir bevorzugten Mammutpumpe ran,
aber das dazu erforderliche 6 m lange Rohr (Quadratwurzel aus ca. 4² plus 3² und dann noch 1 m für´s Greifen)
musste bei ca. 4 ... 5 cm Durchmesser zwar leicht, aber dennoch unbedingt steif sein;
ich hab keines gefunden.
Dann bin ich mit Tauchbrille, 750 W-Fäkalienpumpe und 5 kg
Blei am Gurt reingesprungen
(keine Flossen um möglichst wenig aufzuwühlen!) und hab unten die Pumpe geführt.
Die Idee war, den Schlamm in ein 200 l-Fass zu pumpen,
dort absetzen zu lassen und das Wasser wieder in den Teich zu lassen.
Das habe ich nach kurzer Zeit verworfen: Der Schlamm sedimentierte zu langsam.
Drum hat meine Frau dann oben per Schlauch die Hecke und das Gemüsebeet gedüngt.
Jetzt hab ich ja schon ein überduchschnittliches Lungenvolumen und bin immer rauf und runter;
teilweise hab ich die Pumpe positioniert, teilweise den Schlamm mit der Hand hergeschoben.
Das Handling der Pumpe war dabei durch den 2"-Schlauch reichlich sperrig.
Die Sichtweite ist nach kurzer Zeit auf unter 10 cm gefallen
und die Pumpe hat immer wieder Kiesel, die die Kinder hineingeworfen haben, angesaugt.
35 mm packt die problemlos, aber da waren auch größere dabei, die die Sache immer wieder verstopft haben:
Auftauchen, reinigen, abtauchen - ich war nach kurzer Zeit ziemlich fertig
und man glaubert´s nicht: Völlig ohne Sicht kann man sich auch auf 16x 5 m verirren.
Irgendwann ist der Schlauch von der Pumpe gerutscht (man spart eben nicht am Schlauchbinder!)
was zwar das Handling der Pumpe gewaltig verbesserte und auch die Schlammmenge kurzzeitig verringerte,
aber nicht zweckdienlich war (Sicht ABSOLUT Null im ABSOLUTEN Dunkel!).
Meine Frau stand ratlos mit einem 2. Schlauchende da
und der Teich verwandelte sich in kürzester Zeit in eine stinkende Kloake.
(Insensives Belüften durch einen 2 Tage spritzenden Springbrunnen retteten die Biologie;
der Teich brauchte gute 2 Wochen zur Erholung; ich stank trotz x-fachem Duschen 2 Tage nach Kanal.)
Fazit:
Geringer Erfolg
2. Versuch - 2 Jahre später:
Gleiche Pumpe, gleiche Taktik, mehr Luft ... wie?
Ich habe mit ein Kampftauchgerät (4 l-Flasche, erste Stufe, Atemregler + sonst nichts) zusammengebaut;
jaaaa - DAS war weit entspannender!
... aber immer noch der anstrengenste Tauchgang, den ich bisher absolviert habe
und - wenn ich ehrlich bin - immer noch nicht total befriedigend.
Wenn´s dann wieder fällig ist (und das ist es langsam),
werde ich versuchen, einen 1 m breiten Schlitten aus Kunststoff oder Alublech
mit der Pumpe drauf montiert am Schlauch über den Schlamm ziehen
(in der Hoffnung, dass keine Steine mehr drin sind) - 100% Schlamm muss ja nicht weg.
Sollte das nicht klappen, hupft wieder der Scharze Peter mit dem Kampftauchgerät rein.
In den Kanal pumpen will ich das Wasser auch nicht. Hier im Forum habe ich gelernt, das der Wasserwechsel nur die letzte Lösung ist. Das habe ich anfänglich nicht geglaubt, aber es stimmt. Aus dem Grund ist das Teichwasser heilig und muß fein sauber wieder zurück.
Wenn man den Schlammsaugerkopf auf eine Regentonne montieren könnte, könnte man 250 Liter pumpen, 2 Tage stehen lassen und dann Tiere samt Wasser wieder in den Teich. Dann wieder ein Stück saugen,...
Besser wäre, wenn mann gleich den groben Unrat rausfiltern und wieder zurück.
Verständliche, fromme Wünsche,
aber leider nicht realisierbar:
Der durch die Pumpe aufgequirlte Schlamm bildet mit dem Wasser eine erschütternd stabile Phase,
die völlig anaerob ist - DAS Wasser WILL man nicht wieder im Teich haben - glaubt mir!
Es stellt jedoch einen hervorragenden Dünger dar, der im ganzen Garten eingesetzt werden kann
und keine Sorge: Der Wassergehalt ist derartig hoch, dass da an Volumen fast nix übrigbleibt!