Teich mit Lehmdichtung!!

AW: Teich mit Lehmdichtung!!

Vor Jahren war es mal "In" Gartenteiche mit Ton auszukleiden. Wurde von Naturschutzgruppen als Umweltfreundlich bezeichnet (es wurde aber natürlich außer acht gelassen das der Abbau, Transport über xyz Kilometer, Verarbeitung des Tones vor Ort, usw. mehr Energie verbraucht aus die Herstellung von ein paar qm PVC-Folie). Auch haben sich alle Tonteiche ohne dauernden Wassernachschub (Gewässeranschluß) als kurzlebig erwiesen (der Ton trocknet, wenn der Wasserspiegel fällt am Rande aus, wird rissig - undicht, füllt sich bei Regen dann nur noch bis zum zerbröselden Rand, bei der nächsten Trockenphase fällt das Wasser noch tiefer - ein Teufelskreis). Mit Ton kann man keine Pflanzstufen oder Absätze modellieren, da der Ton nur bis zu einem bestimmten Gefälle verarbeitwet werden kann (Neigung darf max 30 Grad betragen - 1m Tiefe = 6-8m Durchmesser. Auf die Tonschicht muß eine Kiesschicht (Fischhaltung) oder Flies (bei geplanter Bepflanzung) verlegt werden da Fische oder Wurzeln sonst mit der Zeit die nur10-20cm dicke Schicht durchlöchern.

MfG Frank
 
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AW: Teich mit Lehmdichtung!!

Knoblauchkröte schrieb:
Auf die Tonschicht muß ... Flies (bei geplanter Bepflanzung) verlegt werden da ... Wurzeln sonst mit der Zeit die nur 10-20cm dicke Schicht durchlöchern.

Das ist nun ein ganz wichtiges Argument, das Frank da nennt - hatte ich vollkommen vergessen zu erwähnen.

Der Umstand, ob Ton verbaut wurde oder nicht, ist bei der Beurteilung ökologischer Aspekte m.E. vollkommen zu vernachlässigen. Ton ist in Deutschland ein extrem teures Teichbaumaterial - wie es anderswo aussieht (und ob man überhaupt Leute findet, die das Material fachgerecht einbauen können - jedenfalls nicht in meiner Region) entzieht sich meiner Kenntnis.

Beste Grüsse
Stefan
 
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Hallo allerseits,

Nur ein paar Ansätze für die, die einen Teich mit Tonabdichtung bauen möchten.

1- Begonnen wurde mit Erdaushub usw mit einer Mindest - Modellierung der einzelnen Zonen (Tiefwasser-Flachwasser-Sumpfzone)
2- Verdichten der gesamten Grube auch die Hänge mit einem Hüpfer (Stampfer, auch Frosch genannt)
3- Einbringen der ersten Tonschicht je nach Sämigkeit des verwendeten Tones zwischen 10 und 20 cm (wer kann auch mehr) aber bei gutem Ton nicht nötig.
4- Verdichtung wie unter 2 (es MUSS wirklich jeder Bereich verdichtet werden)
5- Einbringen einer 2 und oder 3 Schicht und ebenfalls verdichten
- ganz WICHTIG , vor dem Verdichten MUß der Ton befeuchtet werden
und zwar so, daß man ihn mit der Hand gerade so kneten kann,besser über Nacht weichen lassen, aber nicht zu naß sonst klappts mit dem Verdichten nicht. (Meine Erfahrung : ca 3-4 l / qm dann über Nacht weichen lassen)
Oder Trittprobe ( Das Muster einer Schuhsohle sollte sich komplett im Ton spiegeln,als wenn man auf Knetmasse tritt, ist der Ton zu nass verschwindet mitunter der ganze Fuß)
Die Verdichtung am Hang ist eine Hundsarbeit,wenn der Hang zu steil ist muß man mit Hilfe eines an dem Fuß des Hüpfers befestigten Seiles und mit der Hilfe eines 2. Mannes, der den Hüpfer den Hang hinauf zieht, arbeiten.
Immer von unten nach oben verdichten !
ACHTUNG den Ton nach jedem Verdichten nicht Austrocknen lassen, immer wieder befeuchten !
Ist ordentlich verdichtet, hat der Ton eine glatte und fast seidenglänzende Oberfläche. Einzelne Risse oder offene Poren sind zu vernachlässigen bei Einbringungung mehreren Schichten.
6- Ist die letzte Tonschicht verdichtet, wird ein Straßenbauvließ auf die gesamte Fläche verlegt. Überlappung 20 cm.
7- Auftragen einer 15-20 cm starken Schotterschicht.Es muss Schotter sein,kein Kies der ist zu leicht und zu beweglich (Abrutschgefahr an Hängen)!
Erklärung: Ton quillt in Verbindung mit Wasser. Damit sich seine Poren schließen muss eine Gegenlast auf ihn ruhen wenn der Teich befüllt wird, nur so kann er sich nach links und rechts abdichten. Die meisten Poren sind zwar Dank des Verdichtens schon weitgehend geschlossen aber mit der abdeckenden Lage Schotter als Gegengewicht geht man auf Nummer sicher. auch soll der Schotter den Ton vor Wellenschlag, und Austrocknung an den Randbereichen schützen.
8- Als Letztes einbringen von Sand als Substrat,jetz kann man die einzelnen Bereiche und Zonen modellieren,meine Empfehlung mindestens 20 cm Minimum.

Bei diese Art des Teichbaues sollte der Teich eine Mindestgröße von mind. 40qm haben um die natürliche Reinigung des Wassers durch Mikroorganismen die sich im Sand pudelwohl fühlen, zu gewährleisten!

Ich verarbeitete ca 50 to Ton ,ca 20 to Schotter sowie 10 to Sand, bei einer
Länge von 11m, Breite von 6m, tiefste Tiefe 1,20m.
 
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Hallo mhl016,

herzlich willkommen hier im Forum. :hallo

Stell doch mal Deinen Teich mit Fotos vor - vielleicht auch von der Bauphase.
Oha, soviel Arbeit, soviel Material. Das hört sich ja beeindruckend an.
 
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Hallo Andrea,
Hab noch keine Zeit gefunden,werd aber demnächst Dieses nachholen.
Erst mal schauen,ob der Weiher auch dicht ist :beeten
 
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stu_fishing schrieb:
...da ja ein wesentlich natürlicherer teichboden entsteht...

... und genau das stimmt eben nicht. Ton (nicht: Lehm) klingt natürlicher, ist es aber nicht. Die Natürlichkeit eines Teichbodens in freier Natur besteht in dem permanenten Wasseraustausch mit dem Untergrund. Genau das passiert aber bei einem Tonboden ebenfalls nicht: Der Ton muss so heftig verdichtet werden, dass er völlig wasserundurchlässig wird. Darin unterscheidet er sich in nichts (ausser dem Preis natürlich) von Folie. Darüber hinaus ist er anfällig: Die genannten Wurzeln, gündelnde Fische, Wasserbewegung und mechanische Anfälligkeit lassen ihn schnell durchlässig werden.

Selbstverständlich gibt es nicht das Problem der Entsorgung. Wenn man aber darauf achtet, keine Recyclingfolie zu nehmen, ist sogar PVC in der Entsorgung unproblematisch (man lese einmal beim B.U.N.D. nach). Deshalb bleibt nur als Fazit: Ein Tonboden ist enorm teuer, hat aber gegenüber hochwertiger Folie praktisch keine Vorteile.

Beste Grüsse
Stefan
 
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hallo,
wieso redet ihr eigentlich immer von ton bzw. lehm kaufen??
die frage war doch, ob man aus dem lehmigen boden in ungarn nicht einen teichboden stampfen kann. ich denke, man muss vielleicht ueberhaupt nix kaufen oder anfahren lassen, sondern einfach nur verdichten. sei es mit nem bagger (haengt von der groesse des teiches ab) oder mit den fuessen.
der sepp holzer machts mit nem bagger und meint, das sei meist billiger als die folie und hielte laenger, allerdings baut der oft in groesseren dimensionen, vielleicht ist ein kleiner teich mit folie billiger.
aber oft hoerte ich, das zeug hielte nur 5 bis 10 jahre, je nach material. ich persoenlich hab keine lust, alle 5 jahre den teich neu zu machen.
und ich hab den eindruck, manche antworten hier im forum kommen von leuten, die einen vollkommen anderen boden haben als du.
ich weiss ja nciht, wo dein grundstueck ist und wie genau der boden bei dir aussieht, aber bei uns in der puszta haben wir einen dermassen tonhaltigen lehm, kaum sand und von humus gar keine spur, wenns regnet, der reinste matsch, wenn die sonne draufscheint, wie beton, kein vergnuegen fuer viele arbeiten, aber fuer nen teichboden vielleicht ideal??
und: was kostet es, es einfach auszuprobieren? mit den fuessen stampfen kostet keine maschinenstunden und kein material, nur arbeitszeit, wenns nciht klappt, kannst du doch immer noch ne folie draufschmeissen. oder erstmal den bagger rufen. wie gesagt, bei dem boden bei uns reicht ein kleines loechlein nicht, um alles wieder abfliessen zu lassen.
und wenns doch noch mehr ton braucht: bei uns ist die ehemalige ziegelbrennerei im ort, da kann man umsonst ton holen, in der jetzt unbenutzten grube, vielleicht gibts sowas bei dir in der naehe?
erzaehl mal, wie es genau ausschaut bei dir...
liebe gruesse -derzeit aus litauen
juton
 

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