Teich-Renovierung und Umbau nach 20 Jahren

Dirk M.

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24. Dez. 2023
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9
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Dirk
Teichfläche ()
72
Teichtiefe (cm)
155
Teichvol. (l)
72000
Besatz
5 Giebel und eine unbekannte Zahl asiatischer Schlammpeitzger
Hallo liebe Leute,

habe mich vor unserem geplanten Teich-Umbau mit der Hoffnung hier angemeldet, noch einige Tips und Ratschläge zu bekommen, auf die ich selbst vielleicht noch nicht bekommen bin. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht...

Habe mal eine Skizze des jetzigen Zustands angehängt. Fotos folgen. Die Kamera ist aktuell nicht im Haus.

Der Teich ist unter Wasser sehr "geometrisch" aufgebaut. Er besteht zu großen Teilen aus Betonplatten, die mit einem Vliess bedeckt sind. Abdichtung mit 1,0 mm PVC-Folie, Alter etwa 20 Jahre. An Stellen, die nicht mit "Schräge" gekennzeichnet sind, stehen die Wände senkrecht. Ich hoffe, das ist soweit verständlich.

Maximale Außenmaße etwa 10 x 10 m, Volumen 72 m³, Füllung mit Leitungswasser (6° KH, pH 7,8)

Ursprünglich waren da auch mal Zierfische drin ( Koi, Gold-Rotfedern, Sonnenbarsche, Dickkopf-Elritzen). Sind vor vielen Jahren raus geflogen, weil das Wasser nur im Winter klar war. Südseite, viele Fische, viel Futter .... und ich war zu geizig, den Strom für eine ausreichende Filteranlage zu bezahlen.

Verblieben sind asiatische Schlammpeitzger, die sich in Falten der Teichfolie versteckt und sich inzwischen wieder vermehrt haben sowie 5 Giebel, die auf wundersame Weise auf einmal von einigen Jahren da waren (habe diesbezüglich einen Nachbarn in Verdacht...). Sollen aber auch alle raus. Zukünftig sollen nur noch 2 Arten "erlaubt" sein: Moderlieschen (ziehen aus einem anderen Teich um) und evtl. 9-stachelige Stichlinge (falls ich die mal irgendwo bekomme).

Grund für die Moderlieschen: Die gehen angeblich nicht an den Amphibienlaich und sie dienen als Eisvogelfutter.

Was uns aktuell nicht gefällt und geändert werden soll:

-Wir hatten regelmäßig Probleme mit ertrinkenden Erdkröten. Die sind die Schräge von der 155 cm-Tiefzone nicht wiederhoch gekommen, wenn ihnen ein Männchen auf dem Rücken saß. Wir haben Metallgitter auf die Schrägen gelegt. Das funktioniert soweit, sieht aber bescheiden aus. Die Gitter müssen also weg bzw. ersetzt werden. Die Schrägen (etwa 45°) vom Tiefbereich zum 80 cm-Bereich sollen aber bleiben. Was kann man da nehmen?

-Es sollen zukünftig nur noch der Tiefbereich und die 45°-Schrägen vom Tiefbereich bis zur 80 cm-Kante verbleiben wie aktuell. Ab dieser Kante soll es nach Norden und Süden stufenlos mit flacherem Winkel auslaufen (etwa 25 cm pro m). Es stellt sich die Frage nach der Gestaltung dieser flach auslaufenden Schrägen. Wir gehen davon aus, auch zukünftig klares Wasser zu haben und möchten die Teichfolie (vor allem eventuelle Falten der Teichfolie) nicht sehen. Bodengrund dürfte schwierig sein - wegen abrutschen bzw. wegen der Unverträglichkeit mit dem Teichsauger. Wir haben schon an besandete Bachlauffolie gedacht. Da sieht man aber wahrscheinlich die Klebenähte...?

-Froschgequake; Wir lieben Braunfrösche, Unken, Kröten, Molche und Schlangen aber das nächtliche Gequake der Grünfrösche ist für uns nicht akzeptabel. Wir haben diesbezüglich seit vielen Jahren eine recht zuverlässig funktionierende Strategie: Sobald das erste Konzert beginnt, werden die Grünfrösche im Dunkeln mit der Taschenlampe geblendet und mit dem Kescher abgesammelt und im 5 km entfernten Naturschutzgebiet wieder ausgesetzt. Wenn man damit sofort beginnt, ist das Thema nach wenigen Tagen durch und später sind die Ringelnattern da. Dann traut sich sowieso kein Frosch mehr, sich bemerkbar zu machen. Wenn wir zukünftig den Teichboden flach auslaufen lassen und die Flachzone beispielsweise mit Gräsern/ Schilf/ Rohrkolben bewächst .... wie sollen wir dazwischen die Frösche fangen?

-Kaulquappen; die werden aktuell von der Pumpe eingesaugt und in den IBC-Container gespült. Kommen dort tatsächlich heile an und entwickeln sich im Container zwischen den Filterpatronen. Von vielen hundert Quappen bleiben am Ende aber nur etwa ein Dutzend kleine Kröten übrig...? Kommt mir zu wenig vor. Mir wäre es also lieber, die Quappen blieben im Teich. Habe aber noch keine praktikable Idee, wie ich das Ansaugen der Quappen verhindere ohne das Absaugen des Wassers/Schlamms zu beeinträchtigen. Klar; ein feineres Sieb .... aber das setzt sich zu und muss ständig gereinigt werden...?

So, erst mal genügend Text für heute. Wünsche Frohe Weihnachten!

Dirk
 

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Hallo Dirk, willkommen im Forum!

Du hast dir einen ungünstigen Tag / Zeit für deinen ersten Thread ausgesucht.:D Ich vermute du wirst erst während oder nach den Feiertagen Antworten bekommen, vermutlich sind alle erst mal mit Weihnachten beschäftigt.
 
Herzlich Willkommen bei den Teichsuchtis!

Ein paar Antworten habe ich zu deinem Belangen im Petto.

Zum Teich:
Ufermatten von Natuagard zum Beispiel würden den Amphibien sehr hilfreich sein.
Sie kann man auf der Folie vom Ufer bis zur tiefsten Stelle im Teich kleben.
Die kann man zur Not auch mal absaugen.

Die eingesetzte Pumpe ist, mit 10000 l/h ist einfach zu wenig für mich.
Da gibt es bestimmt noch ein paar Stellschrauben die man zum guten verändern kann.
Zum Beispiel den Zulauf zum Filter vergrößern .
Die Pumpe sollte ja fördern und nicht "pressen".

Zu den an gesaugten Quappen:

Ich denke das denen einfach Versteck - Möglichkeiten fehlen, Jungtiere sind im allgemeinen leichte Beute und das wissen sie auch.
Einfache Stein Haufen aus Feldsteinen im Teich errichten oder anderes, sie bieten den Notwendigen Schutz für die Quappen und werden dann nicht mehr an gesaugt .

Dein Thema ist sehr vielfältig und es wird noch eine Flut von Erfahrungen von uns Teichsuchtis darin ansammeln.

Frohes Fest!
 
Ich danke euch!

@ Roland: Kein Problem mit der Zeit. Ich werde voraussichtlich sowieso erst kommenden Herbst anfangen. Vorher ist es entweder zu kalt oder es sind schon wieder Kaulquappen da.

@ Ron: Womit klebt man denn diese Ufermatten?

Filterverrohrung ist 40 mm. Noch größer dürfte wegen des zwischengeschalteten UV-Klärers wenig Sinn machen. Klar sind 10.000 l/h eigentlich zu wenig. Aber ohne Fische reicht es, das Wasser klar zu halten. Mehr will ich gar nicht.
 
@ Ron: Hat sich erledigt: 1K MS-Hybrid-Polymer

Danke auch für den Tip mit den Steinhaufen. Werde ich mal testen. Bisher ist es so, dass nur wenige Tage nach dem Freischwimmen tatsächlich alle Quappen im Filter sind. Die Pumpe hängt an einer senkrechten Wand etwa 50 cm über dem Boden. Finde ich merkwürdig, dass das so schnell und "gründlich" geht. Ein paar Versteckmöglichkeiten wären im Teich schon vorhanden.
 
Filterverrohrung ist 40 mm. Noch größer dürfte wegen des zwischengeschalteten UV-Klärers wenig Sinn machen. Klar sind
Doch das geht, indem du für die UV einen Beipass (Weiche) in 40 baust.
 
Soooo,

habe jetzt mal testweise den Filter noch nicht eingeschaltet. Der Teich ist voller Kaulquappen - überall gleichmäßig verteilt. Angst scheinen die nicht zu haben und die als Verstecke angebotenen Steinhaufen interessieren sie nicht. Sind alle von Erdkröten. Ich werde also zukünftig eine praktikable technische Möglichkeit brauchen, das Ansaugen der Quappen zu verhindern. Das Wasser ist nämlich schon ziemlich grün und wenn ich die Filterung einschalte....

Auf den Fotos seht ihr einen kleinen Teich, der sich neben dem Hauptteich befindet und als Filterbecken bzw. als Platz für den Filter dienen soll. Größe ist etwa 3 x 2 m mit senkrechten Wänden und etwa 85 cm Höhe. Volumen etwa 5000 Liter. Der Wasserstand befindet sich etwa 30 cm über dem Hauptteich. Das gefilterte Wasser soll dann unter dem Holzsteg hindurch in den großen Teich laufen. Die erste Idee war, da den vorhandenen IBC-Container mit den Schaumstoffpatronen rein zu stellen und eine Holzterrasse darüber zu schrauben. So richtig überzeugt mich das aber nicht. Bestimmt kann man den Platz besser nutzen. Ich könnte auch die Pumpe die Quappen absaugen und in den kleinen Teich pumpen lassen. Dann können Sie sich dort in Ruhe entwickeln. Ich müsste dann meine Schaumstoffpatronen in dem kleinen Teich vor dem Überlauf installieren.

Hat noch jemand eine bessere Idee? Ich brauche etwas, das nach dem Bau möglichst wartungsfrei ist und dass ich über Winter abstellen kann, ohne, dass es fault oder stinkt.
 

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Hallo Dirk,
an deiner Stelle würde ich den kleinen Teich so in seiner Form und Größe erhalten und als Biotop (natürlich ohne Fischbesatz) laufen lassen. Dies erhöht die Artenvielfalt auf natürliche Weise in deinem Garten.

Als Filter würde ich einen oder mehrere große Behälter (eventuell deinen bereits vorhandenen IBC Container) auf gleicher Höhe wie deine Teichoberfläche neben dem Teich versenken. Diesen würde ich mit Filterbürsten bestücken. Der verstopft dir nicht und wirkt hervorragend (eigene Erfahrung). Als „Pumpe“ würde ich einen Luftheber einbauen. Dieser fördert große Mengen an Wasser, benötigt dabei sehr wenig Energie, reichert das Wasser mit Sauerstoff an und du hast keinen Strom im Teich. Durch das Fehlen jeglicher Mechanik werden auch deine Kaulquappen eine „Fahrt“ durch den Filter überleben. Diese können also ruhig Karussell fahren, falls sie Spaß daran haben ;)

Wie ich finde, ist dies eine zeitgemäße Lösung einen Teich energetisch zu betreiben.

Falls du jetzt auf die Idee kommen solltest, den Luftheber zusammen mit deinem kleinen Teich als Filterbecken einzusetzen, sage ich schon mal vorsorglich, dies wird nicht funktionieren. Luftheber können keine große Förderhöhe erreichen.


Gruß Peter
 
Hallo Peter,
vielen Dank für deine Vorschläge, die leider allesamt nicht mit unseren Planungen und Vorstellungen kompatibel sind:
-Der kleine Teich hat senkrechte Wände und einen Überlauf zum großen Teich - deshalb einen über die Wasseroberfläche hinaus stehenden Rand. Dieser Teich verringert eher die Artenvielfalt im Garten, da dort Tiere ertrinken. Er wird entweder abgeschafft oder als Filter umfunktioniert.
-Filterbürsten hatte ich schon mal im Einsatz und wieder abgeschafft. Die hatten (alleine) bzgl. Schwebealgen keinen nennenswerten Effekt erbracht.
- Luftheber ist nicht mit dem UV-Klärer kompatibel - und der einzige Grund für den Betrieb eines Filters ist bei uns die Grünfärbung des Teichwassers.
-Die Kaulquappen überleben auch den Transport durch die Förderpumpe, haben aber Probleme, im IBC-Container zu überleben. Da ist in kürzester Zeit alles voll mit Gelbrandkäfer- und Libellenlarven und die Quappen können nicht weg.
 

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