Moin Stefan,
- zu viel Fisch im Teich bei zu wenig Volumen - uninteressant (falsch, Besatz ist zu reduzieren)
Das wäre vielleicht vom Ansatz her eine Vernunftslösung, aber die Realität sieht da oftmals etwas anders aus.
- hochsommerliche Temperaturen im Teich (Belüftung Nachts) - halte ich für kontraproduktiv, da dann auch noch der letzte Rest an CO2 ausgetrieben (bzw. die Anreicherung mit CO2 verhindert) wird. Da man ohnehin nicht mehr als 100 % erreicht, gleichzeitig aber die Temperaturen nicht gedrückt bekommt, würde ich mir nichts davon versprechen
Was hast du nur immer mit diesen 100%. Manch einer wäre froh er könnte mit Gewissheit behaupten, dass sein Teichwasser immer zu 100% mit O2 angereichert ist.
Folgendes Beispiel: Wassertemperatur 28°C. Die O2-Sättigung von 100% entspricht nun einem Gehalt von 7,75mg/l. Tagsüber und je nach Menge der Pflanzen sollten 100%-Sättigung kein Problem darstellen. Nun kommt die Nacht und alles im Teich, also deine Pflanzen, die Nitrifikation, die Mineralisation und die Fische "atmen" O2. In den Morgenstunden kann das für die Fische ziemlichen Stress bedeuten, denn bis dahin hat sich der O2-Gehalt garantiert dramatisch reduziert. Man liest in den Foren immer mal wieder von Messreihen (z.B. mit IKS) die in solchen Fällen Sättigungswerte um die 30%, also einen O2-Gehalt von 2,33mg/l !!!, bestätigen. Bei aller Liebe zum CO2, wäre mir hier nun das O2-abhängige Wohlergehen meiner Fische wichtiger und ich würde Nachts auf jedenfall belüften. Eine Temperatursenkung hängt von der Temperaturdifferenz zur Umgebungsluft ab. Liegt diese unterhalb der Wassertemperatur, dann kühlt das Wasser dabei auch ab. Und zwar mehr als ohne Belüftung.
- Algenblüte (Belüftung Nachts) - also gegen den massiven Verzehr von CO2 (und dramatischem Anstieg des pH-Wertes) nun ausgerechnet Luft einblasen ??
Aber, aber.... nachts wird nicht CO2 verzehrt, sondern O2. Also sinkt der pH nachts ab. Gerade hierbei würde eine nächtliche Belüftung helfen die tägliche pH-Schwankung zu reduzieren, was den Fischen sicher zu Gute kommt. Hohe pH-Werte um die 9 sind nicht das Problem. Massive Schwankungen im tageszeitlichen Verlauf aber sind "Gift" für die Fische. Ein weiterer und ebenfalls genauso wichtiger Aspekt ist die Versorgung mit ausreichend O2, wie ich es bereits oben beschrieben habe. Hier werden also sogar 2
Fliegen mit einer Klappe erschlagen.
- Innenhälterung - wenig interessant
Es mag ja sein, dass dies für dich wenig interessant ist, aber vielleicht sehen das die Besitzer einer solchen Anlage anders. Was wohl auf die meisten IH´s zutrifft ist der Umstand, dass zu viel Fisch in zu wenig Wasser schwimmt. Gerade hier ist es wichtig CO2 auszutreiben und die O2-Versorgung sicher zu stellen. Auf welchem anderen Weg sollte man das denn sonst tun?
- Quarantänebecken etc. - wenig interessant.
Auch das mag für dich wenig interessant sein, aber es war schon so manch einer dazu gezwungen seine Fische dort wegen einer Krankheit mit Medikamenten zu versorgen, die unter Umständen sehr O2-zehrend auf den Wasserkörper wirken. Und von den Medikamenten mal abgesehen, unterstützt ein entsprechender O2-Gehalt den Heilungsprozess sicher mehr als er schadet.
(wobei ich zu Innenhälterung und Quarantäne nichts sagen mag).
Da sag ich nur "
uninteressant"
Bevor man sich zu einer Bewertung über Sinn und Unsinn einer Belüftung des Teiches hinreißen läßt, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass nicht jeder Teich als nahezu "perfekt" bezeichnet werden kann. Faktoren, die eine Belüftung sicher zur sinnvollen Maßnahme erklären, existieren und man kann froh sein wenn diese nicht für den eigenen Teich bedacht werden müssen.
MFG...Jürgen