AW: Teppichboden im Gartenhaus - Problem... Feuchtigkeit...
Der Rechner ist eigentlich ganz einfach, man gibt seine Bauteile ein und das zu erwartende Klima und unter Feuchtigkeit sieht man ob mit Schimmelbildung zu rechnen ist oder eben nicht. Und man sieht an den Diagrammen, wie die Feuchtigkeit in den Bauteilen verteilt ist. Da kann man verschiedene Szenarien durchspielen. Leider ist Teppich nicht dabei, aber wenn der Teppich mehr oder weniger dampfdicht ist, könnt man statt dessen z.B. ne OSB Platte einsetzen, oder wenn man die Diffusionswerte des Teppichs kennt (wer kennt das schon ?) könnte man den auch als eigenen Baustoff hinzufügen.
Der Wasserdampf wandert einmal mit dem Energiegefälle von warm nach kalt, also in beheizten Räumen in der Regel von Innen nach aussen, aber auch mit dem Dampfdruck von Feucht nach trocken. Geh beim Erdreich davon aus, das das nahezu 100% Feuchtigkeit besitzt. Im Rauminnern kannst Du Temperatur Luftfeuchtigkeit mit einem geeichten Hygrometer messen.
Eichen geht ganz einfach: In feuchte Küchentücher wickeln, dann muss es nach ner Weile 100 % anzeigen. Selbst die billigen Teile haben meist ne Stellschraube, wo man das dann einstellen kann.
Das Erdreich kühlt im Winter nicht so schnell aus, wie die Aussenluft. Wenn das Haus unbeheizt ist, was die Regel sein dürfte würde ich:
1. Im Haus Für eine kleine Zwangslüftung sorgen. Aus den meisten Gartenhäusern kann einfach die feuchte Raumluft nicht ablüften. Regelmässig lüften !
2. Alle Konstruktionen so Wasserdampfoffen machen, wie möglich
3. ganz unten zum Erdreich eine Dampfbremse oder Sperre einbringen, damit Feuchtigkeit aus dem Erdreich auch im Erdreich bleibt. Da bewirkt überlappend ausgerollte Dachpappe schon ne Menge und kostet so gut wie nix.
4. Alles was darin gelagert wird möglichst luftig hinstellen. Also nix dampfdichtes direkt auf den Boden
5. Haus unterlüften, damit Feuchtigkeit aus dem Boden zur Seite ablüften kann, das vor allem bei fehlender Dampfsperre.
6. Gegen Untermieter unterm Haus kann man ggf. Drahtgitter vor die Lüftung machen.
Das Problem erleb ich immer wieder, wenn Kunden auf eine an sich diffusionsoffene Konstruktion, die auch funktioniert einen nicht diffusionsoffenen Belag legen, oder entsprechende Gegenstände darauf stellen.
Ein Gartenhaus ist eben nicht wie ein beheiztes, isoliertes Wohnhaus zu betrachten.
Und wie die Wasserdampfwanderung funktioniert und welche Mengen Feuchtigkeit sich da in kürzester Zeit niederschlagen hat jeder der ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank nimmt schon erlebt.
Die eigentlich ja trockene Flasche ist aussen in kürzester Zeit nass. Wasserdampf aus der warmen Raumluft wandert nach kalter Bierflasche und schlägt sich am difussionsdichten Glas nieder.
Ich hoff das mit dem Bier ist verständlicher als die Diagramme
Viele Grüße
Wuzzel