tropische Seerose im Speisfass

tropische Seerosen überwintern

Hallo an alle drei Stefans,

ich bin auch kein Experte sondern ein Experimentierer.

1997 kaufte ich in Thailand drei Seerosen, eine dunkelblaue eine fuchsiafarbige und eine hellviolette. Sie waren in schwarzen 2-3 l Plastiktöpfen ohne Löcher und in denen stehen zwei noch heute, denn die fuchsiafabige habe ich mit einem Mückenlarvengift abgemukst, die beiden anderen haben die Rosskur übestanden.

Ich habe sie immer in einem kalten Gewächshaus (5°) mit Frostwächter in einem Mörtelkübel bei 22° Wassertemperatur ohne Zusatzlicht überwintert. Im Frühjahr habe ich dann jeweils mit etwas Sand-Lehmgemisch aufgefüllt und 4 Düngekegel dazugesteckt. Und wenn das Wasser im Gartenbecken ca 20° war kamen sie ins Freie. Bis letzes Jahr habe ich sie demnach wie andere tropische oder subtropische Pflanzen behandelt, die im Winter einfach einen wärmeren Standort brauchen. Da ich keinen Platz für mehr als 4-5 Seerosen habe, möchte ich sie auch nicht vermehren.

In diesem Sommer habe ich mir bei Werner "King of Siam" und "N. immutabilis" dazugekauft. Der King ist kräftig gewachsen, hat aber noch nicht geblüht und die Immutabilis serbelt in meinem Schlafzimmer so vor sich hin.

Im letzten Jahr habe ich angefange mich näher mit den tropischen Seerosen zu beschäftigen und mich im Internet schlau gemacht und seither mache ich mir wegen der Ueberwinterung Sorgen. Offensichtlich ist meine methode riskant. Dass sie Knollen bilden, weiss ich also erst seit dem letzten Jahr, vorher habe ich nie welche gesucht und daher auch keine gefunden. Die Knollen dienen aber offensichtlich in erster Linie der Vermehrung. Wenn ich meine Seerosen aus dem Topf nehme, dann habe ich einen dichten Wurzelballen und neben dem Haupttrieb der sehr kräftig ist, sind jeweils kleine Pflänzchen. Ich habe die auch schon abgenommen, grossgezogen und an Freunde verschenkt, aber diese kleinen Pflanzen brauchen fast zwei Saisons bis sie blühen.

So wie bisher überwintert, habe ich im Frühjahr ziemlich grosse kräftige Pflanzen.

Bis jetzt habe ich kein Zusatzlicht verwendet, könnte aber eines installieren. Was verwendet ihr?

Bei StefanBaldauf hat mich der 1. Absatz etwas verwirrt. Vor allem der letzte Satz: Ich müsste.... prima geklappt.
Im Prinzip halte ich die Seerosen so ähnlich wie du, in kleinen Behältern.

StefanS, die Wassertemperatur in deinem Teich ist erstaunlich niedrig, aber wie du sagst, ist das Klima doch etwas anders als in Nizza.

"With every solution there are more problems"

Gruss
Brigitte
 
Hallo,

der letzte Satz im ersten Absatz muss heißen:

Ich musste ..... (leider ein Tippfehler)

dieser Satz bezieht sich auf die Überwinterung mit Blättern im Gewächshaus, also ohne Knolle. Die Pflanze hatte leider nicht eingezogen, so dass eine Überwinterung mit der Knollenmethode nicht geklappt hätte.
Mit kühleren Temp. meinte ich Temp. von ca. 16-18°C; das "kühl" also bitte nicht falsch verstehen.

Ich hoffe, nun alle Unklarheiten beseitigt zu haben.


Beste Grüße

Stefan
 
Hallo,

endlich ist es mir gelungen wieder einige Bilder, in mein Album zu stellen. Was mich allerdings wundert ist, dass ich ein Bild im Hochformat, obwohl die Pixelzahl stimmt, nicht senden kann und immer die Meldung bekomme die Datei sei zu gross. Könnte es daher kommen, dass die Höhe 800 Pix hat? Wenn ich es liegend eingäbe, würde es gehen.

Irgenwie lässt mich das Knollenthema nicht los, ganz habe ich noch nicht durchschaut, welchen Vorteil man durch das erzielen der Knollen hat, ausser, dass man weniger Platz zum Ueberwintern braucht und neue Pflanzen nachziehen kann, was ich ja nun im letzten jahr auch schon gemacht habe.

Die Knöllchen mit den Pflänzchen obendrauf, die sich bei mir, neben der Hauptpflanze immer wieder gebildet hatten waren recht klein, etwa Haselnussgross. Meistens habe ich sie ignoriert, ich dachte, das sind halt so Seitensprosse, wie Kindel, wie bei meiner Calla.

Bei meiner einheimischen Seerose, schneide ich alle paar Jahre, wenn die Vegetationsspitze über den Topfrand wächst und die Wurzeln daneben herunterzuhängen beginnen, die vordersten 15cm ab, kürze die Wurzeln auf 5cm, und pflanze das Ganze in den alten Topf mit neuem Lehm-Sandgemich. Der ganze alte Teil wandert in den Kompost. Ich verjünge sie also immer wieder.

Bei den tropischen ist das Rhizom ja knollenförmig, bis jetzt habe ich den Eindruck die Knolle wird einfach grösser und dicker. Wird die dann irgendwann alt und stirbt ab? Oder immer schwächer und blühfaul? Wie alt wird denn so eine Knolle?

Du hast ja ziemlich viele tropische Seerosen und so wie ich auch in relativ kleinen Töpfen. Wie düngst du sie? Wo stellst du sie im Sommer hin?

Ich werde meine diesen Winter wieder in ihrem Mörtelkübel lassen, da jetzt alle vier Töpfe gemeinsam stehen, und ich ihn zusätzlich auf eine dicke Styroporplatte gestellt und mit Luftpolsterfolie umwickelt habe, lässt sich das Wasser recht gut mit den zwei Aquarienheizstäben auf gleichmässiger Temperatur halten.

Im Gewächshaus ist es sehr hell, aber jetzt im Winter wird es schon nach 16h recht finster und deshalb habe ich an eine Zusatzbeleuchtung gedacht, vielleicht wären sie dann im Frühjahr noch kräftiger und hätten nicht so eine lange Anlaufzeit, bis sie wieder blühen.

Habt ihr Erfahrungen mit Lampen?
 
Hallo Brigitte,

der Vorteil in einer Knollenüberwinterung ist schlicht der, dass es bei dieser Methode fast keine Ausfälle gibt (ausgereifte Knollen vorausgesetzt).

Wenn die Pflanzen bei Dir aber bis jetzt mit Austrieb gut durch den Winter gekommen sind, kannst Du auch bei dieser Methode bleiben (mit höherem Ausfallrisiko). Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen, die für ihn günstigste Überwinterungsmethode zu verwenden.

Ich halte meine trop. Seerosen ausschließlich im Gewächshaus, dieses wird ganzjährig beheizt, da hier auch meine anderen trop. Wasser- und Sumpfpflanzen kultiviert werden.

Das mit dem Licht ist bei uns wirklich ein Problem. Bis jetzt verzichte ich im Gewächhaus noch auf eine Zusatzbeleuchtung, für den nächsten Winter werde ich aber eine anbringen.

Ich tendiere für mich zu einer Natriumdampfleuchte (Feuchtraum geeignet), dieser Lampentyp zeichnet sich durch eine sehr hohe Lichtausbeute aus und wird auch in Gärtnereien zur Zusatzbeleuchtung eingesetzt. Ein befreundeter Wasserpflanzengärtner verwendet in seinem Betrieb ausschließlich freuchtraumgeeignete Leuchtstoffröhren, die reichen für eine, wie bei ihm üblich, kalte Überwinterung völlig aus. Allerdings wird alle 60-80cm eine Lampe benötigt, auch der Abstand der Lampe zur Pflanze darf dabei nicht zu groß sein.

Bei einer erfolgreichen Überwinterung mit Austrieb und wenn eine Zusatzbeleuchtung vorhanden ist, kannst Du die Vegetationszeit schon deutlich verlängern, da es dann möglich ist, schon im März die Wassertemp. auf 25°C zu erhöhen, wodurch die Pflanzen dann natürlich deutlich zu treiben beginnen, so dass bereits im Mai (Ende April) mit den ersten Knospen/Blüten zu rechnen ist. Bei mir hatten dieses Jahr die ersten Blüten anfang Mai geöffnet und das ohne Zusatzbeleuchtung (hat mich doch etwas verwundert). Als Dünger verwende ich bei den trop. Seerosen die bekannten Düngekegel aus dem Fachhandel, meine anderen Wasserpflanzen werden schlicht mit etwas Blaukorn gedüngt.
Beim düngen mit Blaukorn ist allerdings äußerste Vorsicht geboten, da hier die Gefahr einer Algenblüte und starkem Algenwachstum sehr hoch ist.


Beste Grüße

Stefan
 

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