Ufergraben und Uferwall

Hallo Stefan,

das schöne ist ja, dass Du die Sachen nur so liest, wie sie Dir in den Kram passen und Behauptungen aufstellst ohne Wissen. Erinnert mich irgendwie an... aber naja.

Eugen hat in den Tiefen dieses Forums mal den Aufbau seines Teichbodens sehr detailiert beschrieben und wenn ich viel Langeweile hätte, würde ich mich auf die Suche begeben. Das Substrat, dass er dabei verwendet hat, ist so nährstoffreich, dass uns allen hier die Ohren schlackerten und alle mit Algenphobie in Ohnmacht fielen.

Zu Deiner Wasserflohtheorie komme ich in dem anderen Thread noch.
 
Hi Christine,
(danke auch für die "Moderation" ;))

Das Hauptproblem mit nährstoffreichem Teichsubstrat und Uferwall ist für mich nicht, dass ersteres Algen hervorruft, sondern dass letzterer bei den allermeisten (nagut, bin ich mal ehrlich, bei allen, die ich gesehen habe) Teichen wie ein mühsam kaschierter Baufehler wirkt.

Und wozu? Für einen komplett unnötigen Stickstoffzuschuss durch deplatzierten Mutterboden, den es in der Natur in keinem einzigen Gewässer in dieser Form gibt.
Wenn man den trotzdem ganz unbedingt möchte, warum auch immer und gegen sämtliche Expertenmeinung, vielleicht weil man dann in diesem Forum ganz viel Zustimmung findet, dann fände ich es ja fast noch besser, den Mutterboden ohne Uferwall einzugraben. Der Stickstoffüberschuss legt sich wenigstens mit der Zeit, aber der Uferwall bleibt, ein seltsamer Plastikbuckel, bezogen mit Plastikvlies, meist zu allem Überfluss angrenzend an einen Plastik-Steilhang, der panikartig auf Tiefe geht, weil man mit dem Ganzen schon zu viel Volumen vergeigt hat.
 
Hallo Stefan,

(danke auch für die "Moderation" ;))
Zuviel der Ehre, das war ich nicht :engel2.

Halten wir mal fest: Du findest Uferwall und -graben hässlich. Was den Wall angeht, muss ich Dir in vielen Fällen, die ich bisher gesehen habe, zustimmen, weil der Buckel immer irgendwie überdimensioniert und fehlplaziert wirkte. :rotwerd5 Allerdings was den Zweck angeht, hat er seine Berechtigung. Alles eine Frage der Proportionen.
 
Hallo,

ich versuche mal zusammenfassen, was ich aus den bisherigen Beiträgen raus lese. Korrigiert mich bitte, wenn ich etwas falsch verstanden habe.

- Ein Uferwall ist tatsächlich nur dann notwendig, wenn im Ufergraben humushaltiges, nährstoffreiches Substrat verwendet wird. Dann allerdings ist er sinnvoll.
- Ein Ufergraben simuliert den an ein natürliches Gewässer angrenzenden Bereich, der Wasser ins Erdreich zieht. Der Unterschied ist, dass der Nährstoffaustausch verhindert und der ansaugende Bereich begrenzt wird.
- Es wird angenommen, dass mangels Nährstoffe ohne Ufergraben kein vergleichbar dichter Bewuchs am Teichrand entstehen würde. Daher wäre der Übergang zum trockenen Beet recht plötzlich.
- Die Optik von Ufergraben und Uferwall ist sicher Ansichtssache, aber ich bin wohl nicht als einziger der Ansicht, dass der Wall selber oftmals nicht sonderlich schön aussieht. Selbst wenn er bewachsen ist, ist eine recht klare optische Begrenzung des Wassers sichtbar.
- Eine Alternative für meinen Teich, wäre ein großer Flachwasserbereich mit ansteigendem Substratboden, der müsste aber mit Wällen stabilisiert werden. Dazu Pflanzung der Uferbepflanzung direkt in das Substrat, nicht in "Kieseltöpfe", damit doch ausreichend viele Nährstoffe verfügbar sind.

Ich habe mal eine Skizze angehängt, was ich mir vorstellen könnte. Ein Ufergraben, dessen Wall unterhalb der Wasseroberfläche bleibt und nur das Substrat stabilisiert. Außerdem eine mit Substrat bedeckte Steigung, auf der Steine im Wasser das Abrutschen verhindern.

Wäre das eine Alternative, wenn man annimmt, dass auch ohne Humus ein ausreichendes Wachstum möglich ist?

Gruß,
Carsten

teich.jpg 
 
auf jeden Fall mehr als du.
Also wenn alle so zusammen gehauen aussehen wie der den du mal hier beschrieben hattest, Respekt.
Ufergraben ja oder nein ist wohl eine Frage des Geschmacks und der Asuführung.

Aber angenommen, "ich" möchte einen Teich haben mit möglichst viel Wasservolumen auf kleinstmöglicher Fläche, d.h. Senkrechte Wände.
Dann will "ich" noch Bergsee ähnliche Sichtverhältnisse am besten mit sowenig wie möglichen Nährstoffgehalt im Wasser.
Aber dann steht da wieder der Wunsch nach wunderschön aussehenden Pflanzen die es immer feucht mögen.
Im Teich würden sie verhungern und ertrinken, da Nährstoffarm und senkrechte Wände. Also bleibt nur ein Ufergraben, da können die Pflanzen sicher im feuchten Substrat stehen.
Jetzt bleibt nur noch die Frage woher sollen die Nährstoffe kommen ????
Na jemand eine Antwort ?

LG René
 
Hallo!
Sicher gibt es dazu gleich die verschiedensten Meinungen. Ich persönlich finde die oberste Stufe gut, denn die Idee, den Wall knapp unter die Wasseroberfläche zu legen, kam mir auch.
die beiden unteren Stufen würde ich nicht genau an der selben Teichseite machen wie die oberste. Die in den tieferen Zonen wachsenden Pflanzen werden gern mal sehr hoch, wenn ich da so an Binsen, Wasseriris, Rohkolben und aich Blutweiderich denke, die auch so 30-40 cm Tiefe noch tolerieren. Und so könnte es passieren, dass Du von der gegenüberliegenden Teichseite Deine Pflanzen im Sumpfbereich nicht siehst, weil die davor im Wasser stehenden höher sind. Ausgenommen natürlich wenn Du dort nur Seerosen pflanzt oder nur sehr niedrige Wasserpflanzen. Ich könnte mir aber vorstellen, an der einen Teichseite den Ufergraben zu machen und an einer anderen Seite die Stufen für die Wasserpflanzen.
lg ina
 
Aber angenommen, "ich" möchte einen Teich haben mit möglichst viel Wasservolumen auf kleinstmöglicher Fläche, d.h. Senkrechte Wände.
Dann will "ich" noch Bergsee ähnliche Sichtverhältnisse am besten mit sowenig wie möglichen Nährstoffgehalt im Wasser.
Aber dann steht da wieder der Wunsch nach wunderschön aussehenden Pflanzen die es immer feucht mögen.
Im Teich würden sie verhungern und ertrinken, da Nährstoffarm und senkrechte Wände. Also bleibt nur ein Ufergraben, da können die Pflanzen sicher im feuchten Substrat stehen.
Jetzt bleibt nur noch die Frage woher sollen die Nährstoffe kommen ????
Na jemand eine Antwort ?

LG René

Hallo René,

bei deinen Wünschen wäre ein Ufergraben wohl wirklich notwendig, dann gerne auch mit nährstoffreichem Substrat. Aufgrund der senkrechten Wände und der strikten Trennung von Pflanzbereich und Wasserfläche würde ich einen solchen Teich aber nicht als naturnah bezeichnen. Er ist ziemlich genau das Gegenteil von dem was ich mir für meinen Teich vorstelle.

Es lassen sich sicherlich Anforderungen und Wünsche konstruieren, für deren Erfüllung ein Ufergraben notwendig und nährstoffreiches Substrat sinnvoll ist. Daraus würde ich aber nicht ableiten wollen, dass diese Schlussfolgerungen für einen Teich mit völlig anderen Vorgaben auch anwendbar sind. Wie bereits gesagt wurde, kommt es da auf die Prioritäten an.

Gruß,
Carsten
 
Hallo Carsten das ich stand nicht ohne Grund in " " ;)
Ich wollte nur einen möglichen Grund aufzeigen und das etwas überspitzt um es zu verdeutlichen.
Wie schon von einigen betont, jedem so wie es gefällt, funktionieren tut vieles.
Den Vorteil von Nährstoffreichen Substrat der mir noch einfallen würde, wäre der, das am Anfang ein sehr gutes Wachstum erzielt wird.
Mit der Zeit sind diese Nährstoffe aufgebraucht. Da jedoch die Pflanzen kräftig und relativ groß sind kommen sie gut mit Schwankungen zu recht. Nur müssen sie jetzt die Nährstoffe über den Uferwall aus dem Teich ziehen.
Aber wie gesagt das sind nur Vermutungen, ich hab keinen Ufergraben, sondern im Teich eine Pflanzstufe ca. 0,5 m breit und zwischen 10 und 20 cm tief, dazu Lehm - Sand Gemisch mit wenigen Kieseln (eigentlich noch viel zu viel). Leider räumen die Fischlis beim fischeln zwischen den Pflanzen sehr gut auf :(

LG René
 
Also wenn alle so zusammen gehauen aussehen wie der den du mal hier beschrieben hattest, Respekt.
Ja, ich finde ihn auch sehr gelungen - das ist eine sehr funktionelle und ästhetisch ansprechende Methode, Tiefwasser (und zwar richtig tief) von einer Pflanzzone zu trennen, kann ich nur empfehlen.
@Carsten: Das beschriebene Substrat - ungewaschener, ungesiebter Kies ("UUK" hört sich doch gut an :)) tendiert bei moderatem Gefälle überhaupt nicht zum Rutschen sondern verdichtet ganz gut. Allerdings, wenn du bei einem mittelgroßen Teich wirklich auf Tiefe kommen willst, brauchst du wohl - weit unten, z.B. auf dem letzten Meter - so was wie eine Steilwand, sonst muss der Teich insgesamt viel zu groß werden. Ich habe - s. Thread https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/holzteich-baudoku.36087/ - dazu Holzbretter genommen, wie auch bei vielen Schwimmteichen zu sehen. Es gibt also ein moderates Gefälle über ca. 20 Höhenzentimeter, ohne "Schwellen" o.ä., das die Spanne zwischen Maximal- und Minimalwassserstand umspannt ("tidal range" :)). Dann folgt nach unten die Holzwand, die immer unter Wasser ist, das ist für die Haltbarkeit wichtig.
Alternativen gibts natürlich zuhauf - Beton, Steinmauern - aber das ist nicht wirklich angenehmer oder sinnvoller.
Gruß,
Stefan
P.S.
Ich hab's versucht, hier mal ein paar echte Vergleiche zwischen Pflanzen auf verschiedenem Substrat anzuregen, ist aber natürlich schwierig... ich kann nur sagen, dass die Pflanzen auf UUK dauerhaft so gut wachsen, dass einem normalerweise nicht der Gedanke kommt, das durch Kompost, Düngekegel o.ä. steigern zu wollen.
P.P.S.
@troll: hast du auch einen Teich - bilder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Uferwall brauch kein Mensch ist meine Meinung. Weiterhin ist auch sichtbare Folie oberhalb der Wasserfläche für mich ein grauen. Da stehe ich auf eine Abdeckung mit einer Pflanzmatte und einstellen der Folienkante zwischen Steinen. In der Matte wächst bei mir alle mögliche. Ebenso kann man einen Flachbereich bauen um mehr Pflanzen Platz zu schaffen.

An einer Schrägen Flüche Substrat einbauen mittels Steinen.....funktioniert nach meinen Erfahrungen nur mit irgend welchem groben Kies denn keiner wenn er drüber nachdenkt im Teich haben. Sonst bleib nix schräg liegen. Was geht, ist eine Abtreppung in kleinen Stufen.

Wenn man das auf die Zeichnung von Carsten bezieht wird sich das hellbraune Substrat immer Horizontal einstellen. Also waagerechte Linie bei der Oberkante der roten Steine. So schräg wie auf der Zeichnung der unterste Bereich bleibt nix. Tiere und Wasser lagern das Substrat um biss es waagerecht liegt. Erst, wenn die Steine so schwer werden, das Sie nicht mehr bewegt werden können, bleiben Sie in der Schräge liegen.
 

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