Vallisneria spiralis

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16.657
Hi.

Ich hab mal eine Frage.
Könnte man Vallisneria spiralis im Teich überwintern?

Vallisneria spiralis ist ja eine subtropische Pflanze die man auch bei kälteren Temperaturen (15°C) halten kann. Die Lotosblume (Nelumbo nucifera) ist ja auch eine und die kann man auch im Teich überwintern, solange der Wurzelstock nicht einfriert.

Also könnte man Vallisneria spiralis evtl. auch im Teich überwintern, solange der Wurzelstock nicht einfriert.



Schöne Grüße
Mirko
 
Hallo,

V. spiralis ist in der Tat ziemlich kältetolerant und kann auch durchkommen, solange im Wurzelbereich Temp. über 0 herrschen (am besten eine größere Gruppe im Verbund).

Es käme bei einer Überwinterung im Teich auf einen Versuch an, sollte aber in etwas größeren Teichen ab einer Wassertiefe von 50cm klappen.
Inwieweit die Pflanzen zum zügigem Wachstum im Fj. aber deutlich höhere Temp. benötigen, weiß ich leider nicht.

Es gibt i.Ü. eine ganze Reihe von Aquarienpflanzen, die eine relativ kühle Überwinterung ertragen, dazu gehören z.B. fast alle neuen Züchungen der Gattung Echinodorus, sowie einige Arten dieser Gattung. Hier werden Temp. bis zum Gefrierpunkt ertragen, erfrorene Blätter schaden dem Wurzelstock nicht, solange der nicht einfriert. Gute Erfahrungen gibt es diesbzgl. z.B. mit E. schlueteri und E. schluteri 'Leopard' und der E. uruguayensis-Gruppe der Typen E. uruguayensis grün und rot.

Als außerordentlich Kältetolerant erwiesen hat sich auch Limnobium laevigatum (Temp. bis +1°C) und Salvinia molesta, diese überwintert noch bei. Temp. von +5°C ohne größere Verluste. Diese Liste liese sich noch erheblich erweitern, gerade mit Hinblick auf die Gattung Echinodorus, in der vielleicht bald schon fast winterharte Exemplare durch geziehlte Auslese der Kreuzungen ermittelt werden können.


Beste Grüße

Stefan
 
Hallo,

was Echinodorus angeht bin ich bereits am Auslesen. Der Anfang war unfreiwillig: ich habe Pflanzen im ungeheizten Folienhaus in einem Becken vergessen, und über den Winter sind die Becken eingefroren. Im Sommer darauf waren plötzlich wieder Echinodoren drin - keine Jungpflanzen, sondern die alten haben wieder ausgetrieben. Jetzt wird gesichtet, gekreuzt, gesät, und wenn der Bestand groß genug ist, kommt vielleicht etwas davon ins Sortiment.

Werner
 
Hi.

Danke für die Antworten.

@ Stefan:
Dann werd ich dieses Jahr mal einige Vallisnerien im Teich überwintern lassen, mal sehen obs klappt.
Könntest du mir vielleicht noch einige Echinodorus Arten nennen die dafür in Frage kommen würden?

@ Werner:
Was waren denn das für Echinodorus?



In einem anderem Forum hat man mir als Alternative Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia oder graminea) angeboten. Die bilden ja auch lange Unterwasserblätter. Aber welche ist besser geeignet und kann man Pfeilkraut dauerhaft submers kultivieren?



Schöne Grüße
Mirko
 
Hallo Mirko,

die Echinodoren waren bereits Hybriden, die ich von einem Kollegen zum Ausprobieren bekommen habe. Allesamt unbenannt, aber vermutlich E. uruguayensis in der Ahnenliste. Bei mir haben sie dann munter weiter hybridisiert, und jetzt habe ich sowohl rundliche als auch lanzettliche Blätter darunter, grüne als auch rote Blätter. Wenn sich was wirklich bewährt, dann kommt es auf jeden Fall ins Sortiment.

Sagittarien habe ich noch nicht dauerhaft submers gehalten. Ich glaube aber mich erinnern zu können, dass das mit Sagittaria subulata geht.

Werner
 
Hallo,

Sagittaria subulata ist für eine dauerhafte Unterwasserkultur bei uns (als Ersatz für Vallisneria) auf jedenfall besser geeignet, da winterhart. Es könnte höchstens vorkommen (bei zu niedrigem Wasserstand), dass sich einige Schwimmblätter bilden.

Die Echinodoren sind allesamt Hybriden, in denen E. uruguayensis mit eingekreuzt wurde (vornehmlich die rote Variante). Da ja eigentlich für Aquarien gezüchtet wurde, war die enorme Kältetoleranz vieler dieser Hybriden ein sehr positiver Nebeneffekt, der v. a. auch die Heizkosten enorm drosselt.

Bei den reinen Arten eignen sich für einen Winterhärtetest nur wenige. Vormehmlich E. uruguayensis, grüne u. rote Form. Neueren Erfahrungen zu Folge auch E. schlueteri und dessen Auslese 'Leopard'.

Es ist für solche Tests aber schon wichtig, dass man Pflanzenmaterial aus den südlichsten Gebieten bekommt, da Herkünfte, die weiter nördlich von Südamerika stammen, diese Test eher nicht überstehen werden.

Ausnahmlos robust und gut wüchsig erweisen sich die Hybriden, die aus den Kreuzungen von Herrn Hoechstetter stammen, viele dieser Hybriden wurden übrigens auch zu weiteren Kreuzungsversuchen verwendet, wodurch heute eine breite Palette von Echinorosus-Hybriden im Handel ist, von denen wiederum sehr viele sich für die (sommerliche) Freilandkultur hervorragend eignen und außerdem sehr gute Resultate bei kalter Überwinterung (auch relativ trocken) erbracht haben.

Ich experimentiere hier mit diesen Sorten schon länger, habe auch noch nicht registrierte Sorten der Gärtnerei ZOOLogica zu Testzwecken erhalten, die im Fachhandel leider noch nicht erhältlich sind und kann nur sagen: Alles hervorragene Züchtungen.

Beste Grüße

Stefan
 
Hallo,

das hört sich ja gar nicht schlecht an. Ich habe einen Wassergartenfreund in Argentinien, der mir immer wieder mal Samen schickt. Er lebt ein paar Stunden südlich von Buenos Aires und macht oft ausgedehnte Exkursionen in den Süden. Nachdem er Botaniker ist, bekomme ich die Samen dann immer korrekt bestimmt von ihm. In den nächsten Jahren kann ich bestimmt noch einiges an Wassergartenpflanzen anbieten, die es bisher in Europa nicht zu kaufen gibt.

Werner
 
Hallo zusammen,
ich habe diesen Herbst auch eine wohl winterharte Echi-Hybride bekommen,
ich werde mal ausprobieren, ob sie es in meinem Seerosenbecken überlebt.

Nächstes Jahr werde ich dann auch noch Saggittaria subulata und Vallisneria spiralis ausprobieren...


@ Werner: S. subulata ist in der Aquaristik eine sehr beliebte Pflanze um "Rasen" im Aq zu ziehen.. irgenwo müsste ich davon noch 2-3 Pflänzchen haben.....
Ich hatte über ein Jahr lang einen wunderschönen Rasen von ihr, der mit Echi. tennelus gemischt war.. sieht super aus! :D
 
@ Werner

interessant wäre Pflanzenmaterial von Eichhornia azurea aus dieser südl. Herkunft, da diese Art dort, lt. Berichten von Fr. Kasselmann, doch unter sehr kühlen Bedingungen wächst, wo auch in den Wintermonaten Frost keine Seltenheit ist, was man auch auf den Bildern von Fr. Kasselmann sehen kann, wo die emersen Triebe von E. azurea erfroren sind, genauso wie das emerse Laub der dort vorkommenden Echinodoren. Einige der Echinodorus-Arten aus diesen Gebieten bilden in den Wintermonaten ausschließlich submerse, gedrungene Blätter.


Beste Grüße

Stefan
 
Hi.

Also ist Sagittaria subulata am besten geeignet.
Und wie siehts mit Sagittaria sagittifolia oder graminea aus?


Schöne Grüße
Mirko
 

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