Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

TilRoquette

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Hallo,

ich hatte ja sehr lange das Problem, dass unser Teich völlig veralgt war. Zahllose Lösungsvorschläge und Maßnahmen sind gescheitert (siehe https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/31211 und https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/32771 und https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/32553 ).

Im Herbst habe ich alle Maßnahmen aufgegeben, den Teich sanieren und einen Pflanzfilter einbauen lassen.

Seit dem ist das Wasser glasklar. Ich kann an der tiefsten Stelle (1,40m) jeden kleinen Kiesel am Boden sehen. Ich wollte Euch wissen lassen, was ich gemacht habe:

Die Sanierung umfasste:
  • Alle Fische (Farbschleie) endgültig raus
  • Wasser komplett abgelassen
  • Schlamm komplett beseitigen
  • Neues Wasser rein

Für den Pflanzfilter haben wir ein Seichtbeet verkleinert:
  • 2/3 des Seichtbeets sind jetzt mit nach unten hin immer feiner werdenden Spezialkiesel bedeckt. Im Seichtbeet sind u.a. Schwertlilie gepflanzt
  • Unterhalb des Spezialkiesels liegt eine Spirale aus Drainageschlauch, der das Wasser im Sichtbeet durch den Spezialkiesel saugt.
  • Das Ganze ist in den bestehenden Wasserkreislauf zur Bewässerung des Teichlaufs integriert.
  • Zusätzlich habe ich noch einen (wahrscheinlich zu klein) dimensionierten Skimmer integriert. Mit einem Schieberegler kann ich regulieren, wie viel Wasser über Drainage bzw. über Skimmer gesaugt wird.

Das Ganze war nicht billig. Wenn man Zeit hat und handwerklich nicht völlig unbegabt, kann man das aber sicherlich auch selbst machen.

Aber: Ich habe nach wie vor Probleme mit Faden(?)algen. Bin mir aber noch unsicher, ob das nicht einfach eine Phase im Prozess ist, der zum biologischen Gleichgewicht führt. Schließlich dauert es, bis sich ein solches biologisches Gleichgewicht einpendelt.
 

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AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Hallo Till,
würde mich mal interessieren, ob Dein Teich immer noch so klar ist, da ich dieses Jahr meine
Klärzone auch noch erweitern möchte.
Ich habe ja letztes Jahr meinen Teich vollkommen leer gemacht, danach war das Wasser bis zum Frühjahr
auch noch glasklar, jetzt isz es schon wieder leicht trübe, durch den eingewehten Dreck, und den
Blütenpollen, die vom Wald herüberwehen.
Meine beiden Filter sind ewig voll mit Schlamm, und auch die Uferzone kann ich schon wieder absaugen,
da da schon wieder ca. 1 cm Mülm ist .
Deine Fadenalgen wirst Du noch eine Weile behalten müssen, da Dein Teich ja biologisch gesehne
noch ein Frischling ist :)
 
AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Hey TilRoquette,

meine REDE !!! Kann ich nur bestätigen, ich habe meinen Pflanzenfilter in Eigenregie realisiert, bin super zufrieden, wie du schon berichtest sind die Ergebnisse klasse... Mein Teich ist 2,40m Tief und ich sehe ebenfalls jeden einzelnen Kiesel auf dem Grund! Daher kann ich nur jeden Empfehlen der ein wenig Ahnung hat den natürlichen Reinigungsprozess für sich zu nutzen... Aber wer will kann gern auch weiterhin Oase und co. das Geld in den Rachen schmeißen mit MEIST enttäuschenden Ergebnissen :D :D :D

Liebe Grüße Martin
 
AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Hallo Martin,
das kann ich so aber nicht bestätigen.:box
Jeder Teich wird wohl etwas anderes funktionieren, aber deswegen gleich O..e Filter zu verteufeln???
Meiner ist das 3. Jahr im Einsatz und es tut mir immer noch nicht leid, das Geld ausgegeben zu haben.
Glasklares Wasser muß ich nicht haben, geht auch nicht, weil meine Goldie´s nichts zu fressen bekommen und sich alles im Teich suchen müssen.
Fadenlgen habe ich z.B. noch nie gehabt, Schwebealgen ab und an mal. UVC schalte ich fast nie an. Wie gesagt, glasklar ist mein Wasser nicht, aber am Grund (Tiefe 1,40) kann ich auch die Kiesel sehen.
Es kann also auch mit O..e Filter klappen.
Trotzdem: die, die basteln und tüfteln wollen ( und können) und dabei Geld sparen, sind klar im Vorteil!!:lala
Leider bin ich in diesen Sachen nicht so bewandert und muß dafür leider etwas tiefer in die Tasche fassen.
Sonnige Grüße Regina
 
AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Hey Regina,

verteufeln ist vielleicht das falsche Wort. Mit Sichheit ist O..e führend in der Teichtechnik, keine Frage! Jedoch finde ich persönlich gerade als Student das Preis/Leistung Verhältnis in keiner Art und Weise gerechtfertigt. Sehe es bei vielen Teichfreunden die wirklich teure Filteranlagen gekauft haben und einfach nur unzufrieden sind.
Besonders die Herstellerangaben, was die Teichgröße und den Besatz angeht sind meist völlig unterdimesioniert und machen es gerade Teichneulingen etwas schwerer. Daher wollte ich nur auf eine meiner Meinung nach günstigere Alternative hinweisen :) War jetzt kein rundumschlag gehen die bösen Teichtechnikhersteller :D

Haben ja schließlich jahrzehntelange Erfahrungen und reichlich investiert in ihre Systeme... Aber als günstige Ergänzung ist die biologische Reinigung mittels Pflanzenfilter eine gute Sache :jaja

Liebe Grüße
 
AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Hallo Rease,
bei mir würde es ohne Technik gar nicht funktionieren, denn ohne Technik hätte ich ein absolutes Schlamm-
loch. Bei mir ist durch den angrenzenden Wald der Schmutzeintrag so hoch, daß ich mittlerweile
2 F, ilteranlagen laufen habe. Es muß nicht immer Oase sein, bei mir ist es Heißner,die genau so teuer
sind. Es gibt aber auch andere Hersteller, die nicht unbedingt schlechter sind. Als Pumpen
habe ich jetzt 2 von Osage, bedeutend günstiger.
Die biologische Reinigung mittels Pflanzfilter kann ich also nur als Ergänzung benutzen .
 
AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Hallo,
als völliger Neuling (sowohl im Forum als auch beim Teichbau) würde mich interessieren ob ein Pflanzenfilter immer in einem eigenen - mehr oder weniger abgeschlossenen Becken - eingebaut werden sollte oder ob es Sinn macht einen ca 2x2 m großen Teilbereich der Anlage (der über eine 1m breite ca 2 m lange und 40 cm tiefe "Wasserstraße" mit dem Hauptteil des Teiches verbunden ist) mit nährstoffzehrenden Pflanzen zu bepflanzen.

Danke und liebe Grüße
vom "Tiroler" Markus
 
AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Hallo

es sind nicht die "nährstoffzehrenden Pflanzen" in einem zum
"Pflanzenfilter" "ernannten"Bereich die die Reinigungsleistung vollbringen !


mfG

Prinzip Wiki


auch wenn hier von häuslichen Abwässern die Rede
sind das die Grundlagen

Reinigungsleistung von Bodenfiltern

Wie auch in einer technischen Kläranlage ist das Ziel der Abwasserreinigung in einem Bodenfilter in erster Linie die Entfernung von C-Verbindungen, N-Verbindungen und Phosphor. Daneben sollen Mikroorganismen – pathogene wie nicht pathogene – aus dem Wasser entfernt werden.

Bereits ohne besondere Maßnahmen können bewachsene Bodenfilter über die geforderte Grundreinigung hinaus einen erheblichen Anteil der zugeführten Nährstoffe eliminieren.

Im belebten Boden finden die Bakterien günstige Bedingungen, den organisch gebundenen Stickstoff zu Ammonium, Nitrat und schließlich zu Luftstickstoff umzusetzen und damit dem Wasser zu entziehen.

Das in einem bewachsenen Bodenfilter zurückgehaltene Phosphat wird im Bodenmaterial angelagert.

Durch die in der Regel intermittierende Betriebsweise wird auf geringer Fläche (2 - 5 m²/EW) eine hohe Reinigungsleistung erzielt. Die Vertikalfilter sind bekannt für einen guten CSB-Abbau und eine weitgehende Nitrifikation.

Eine Reihe von Autoren (u.a. Kunst und Flasche 1995, Bahlo 1997, Platzer 1997) belegen, dass Vertikalfilter leistungsfähiger sind als Horizontalfilter. Die durchschnittliche Gesamtstickstoffablaufkonzentration liegt bei Vertikalfiltern mit durchschnittlich 67 mg/l Gesamt-Nitrat (Ges.-N) über dem Wert für Horizontalfilter, die Ablaufwerte von 52 mg/l Ges.-N aufweisen (u.a. Geller 1997).



Reinigungsleistung Horizontal- und Vertikalfilter im Vergleich

Abb.3: Reinigungsleistung von Vertikal- und Horizontalfiltern im Vergleich

Die Untersuchung der räumlichen Verteilung der mikrobiellen Aktivitäten ergab, dass der CSB-Abbau zu mindestens 80% bis 20 cm Bodentiefe erfolgt. Bei sehr guter Sauerstoffversorgung ist sogar schon 90% des CSB bis zu dieser Bodentiefe eliminiert (Kunst und Flasche 1995, Platzer 1997).

Auch die Nitrifikation findet fast ausschließlich in diesem Bereich statt. 95% des abwasserbürtigen NH4-N-Stickstoffes sind unter günstigen Sauerstoffverhältnissen bis 20 cm Bodentiefe nitrifiziert. Das Potential für die Nitrifikation ist in den ersten 5 cm Boden am höchsten. Wenn die hydraulische oder organische Belastung ansteigt, dehnt sich die Nitrifikationszone in tiefere Bodenschichten aus.

In 50 cm Bodentiefe eines Vertikalfilters, der aus einem sandig-kiesigen Material aufgebaut ist, liegt der Gesamtstickstoff zu über 80% als Nitrat und nur ca. 10% als Ammonium vor. Der Gesamtstickstoff-Abbau ist gering, weil die Denitrifikation durch die Durchlüftung des Bodens in den besonders aktiven oberen Bodenschichten gehemmt bzw. unterbunden ist.

Aus diesen Untersuchungsergebnissen folgt :

* Intermittierend beschickte Vertikalfilter sind zu sehr hohen Nitrifikationsleistungen befähigt.
* Der limitierende Schritt bei der Stickstoffelimination ist die gehemmte Denitrifikation.
* Liegen noch höhere CSB-Konzentrationen im Abwasser vor, wird die Nitrifikationsschicht in die tieferen Bodenschichten verlagert (> 50 cm).

Optimierungsansätze:

* Bei Verzicht auf bindige Bodenanteile kann schon bei Belastungen von 3 - 5 m2/E der Bodenfilter längerfristig ohne Überstau in Betrieb gehalten werden. Dabei lassen sich für BSB5 und CSB die Mindestanforderungen problemlos einhalten. Die sich hierbei ergebenden CSB-Flächenbelastungen betragen nach neueren Arbeiten von Platzer 1998 und Kunst/Flasche 1995 20 - 25 g CSB/m2* d.
* Bei einer CSB-Raumflächenbelastung unter 20 g/m2* d und einer Stickstoffflächenbelastung unter 2 - 3 g/m2* d wird vollständig nitrifiziert und zu über 90% denitrifiziert. Die CSB-Konzentrationen liegen dann unter 40 mg/l (Fehr 1990). Die oben genannten Flächenbelastungen führen zu einem Flächenbedarf von 5 - 7 m2/EW.
* Die Nitrifikations- und in der Folge die Denitrifikationsleistungen können durch eine intermittierende Beschickung der Anlagen deutlich gesteigert werden (2-6 Intervalle pro Tag).
* Ebenso kann durch Anreicherung des Bodenmaterials mit Eisenspänen längerfristig eine Erhöhung der Phosphatbindung erzielt werden, die über den Eliminationsleistungen von Teichanlagen liegt. Bei Wässern mit hoher Karbonathärte sind Phosphatfestlegungen im Boden durch eine Fällung mit Kalzium auch über Jahrzehnte zu erreichen (Aulenbach 1988).
* Zur Einarbeitung der Pflanzenstufe ist eine Vegetationsperiode erforderlich. Die Pflanzen spielen vor allem für das Offenhalten des Systems, die Denitrifikation und Abwasserhygienisierung eine Rolle.


Betriebssicherheit

Bewachsene Bodenfilter zeichnen sich im Sommer wie im Winter durch eine hohe Betriebssicherheit aus. Hierzu liefern viele Beispielanlagen den Beleg.

Natürlich ist im Winter durch die verlangsamten Stoffwechselprozesse mit gewissen Leistungseinbussen zu rechnen. Allerdings ist durch die normale Abwassertemperatur sowie die isolierende Wirkung der Pflanzen ein stabiler Betrieb und das Einhalten der geforderten Ablaufwerte die Regel.

Im Sommer kommt es durch höhere Verdunstung zu einer Verringerung des Abflusses - in manchen Fällen bis zu einem abflusslosen Zustand. Die Beschattung durch die Pflanzen wirkt einem Austrocknen entgegen.

Durch regelmäßige Wartung kann die ohnehin gute Betriebssicherheit der Anlagen weiter gesteigert werden.

Quelle F & N Umweltconsult GmbH
WWW: funumweltconsult.de
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wasser glasklar nach Einbau eines Pflanzfilters

Moin moin,
ich habe auch vor einem Jahr einen Filterteich angefangen zu bauen. Im gleichen Zeitraum aber auch eine zusätzliche Filtertonne in Betrieb genommen.
Dann war mein Wasser Glasklar, sodas wir den schon gebauten Filterteich mit Erde gefüllt und bepflanzt haben, was sich wohl als Fehler heraus gestellt hat.
Unser Wasser ist zwar immer noch klar aber leider haben wir Algen ohne Ende.
Nun wollen wir im nächsten Frühjahr, den Filterteich der ja nun voll Erde und Pflanzen ist, doch als soches benutzen.
Hab auch schon einiges über den Aufbau eines Filterteiches hier gelesen aber so richtig Plan habe ich noch nicht.
Der fast fertige Filterteich hat die ca. Maße, 9m x 1,40m und nur 0,40m Tiefe.
Anbei mal 2 Fotos, wie es mal geplant war. Wie gesagt in der Zwischenzeit ist es ein bepflanztes Beet geworden.
Ist aber das kleinste Prob. muß halt nur die Erde rauß, Folie besorgen, die richtigen Filtermedien besorgen und den Zulauf aus dem Teich und Ablauf in den Teich gebaut werden!
Was genau ist uns noch nicht klar.
 

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