AW: Wasserwechsel jetzt ?
Hallo,
Aber auch hier gebe es sicher technische Möglichkeiten, die Temperatur des Abwasser´s kurzzeitig zu erhöhen um diesen biologischen Prozess möglich zu machen.
das wird nicht benötigt, selbst bei 8 ° Wassertemp in den Belebungsbecken funktioniert die Nitrifikation ausreichend.
Wie das nun in Kläranlagen funktioniert, weiß ich nicht und ob die Umwandlung von Nitrit in Nitrat in Kläranlagen vorrangig ist, wage ich auch zu bezweifeln.
Die Nitrifikation, also die Umwandlung von Nitrit in Nitrat ist ein sehr hoher Anteil in Kläranlagen, natürlich auch im Winter.
Es funktioniert (bis zum Endprodukt Nitrat) genauso wie bei unseren Filtern in den Gartenteichen, nur etwas in einem größeren Ausmaß ...
Die Stickstoffe werden in der selben Kette umgewandelt, wie du es sehr richtig beschrieben hast, mit Bewegung und viel Sauerstoffzufuhr.
Als Endprodukt entsteht das Nitrat.
Das Nitrat wird dann aus der Anlage geholt, in dem man den Bakterien den Sauerstoff für einige Std. abstellt.
Nun brauchen die Bakterien dennoch Sauerstoff um zu überleben, und sie schaffen das in dieser sauerstofflosen (anaeroben) Zeit in dem sie...
Denitrifizieren...
das bedeutet...
sie holen sich den Sauerstoff nicht aus dem Wasser, das ja in diesem Moment sauerstofflos ist, sondern sie spalten das reichlich vorhandene Nitrat in seine Bestandteile (Sauerstoff und Stickstoff) auf.
Durch das Aufspalten wird der Sauerstoff im Nitrat frei, das sofort von den sauertoffabhängigen Bakterien veratmet wird,
der Rest vom Nitrat, (also die Stickstoffe) verschwinden gasförmig über die Oberfläche aus dem Wasser.
Nach diesem Prozess wird den Bakterien wieder mechanisch Sauerstoff zugegeben, um diesen Kreislauf wieder von vorne zu starten.
Ein natürliches, stehendes Gewässer friert im Winter meist komplett zu-und welch Wunder, im nächsten Frühjahr haben die meisten Tiere den Winter überstanden-ohne Eisfreihalter, zusätzlicher Sauerstoffversorgung, wöchentlichen Wasserwechseln und rund um die Uhr laufender Filteranlage
Da stimme ich Dir vollkommen zu,
nur sollte man bedenken, das leider der Grossteil an Gartenteichen zumindest für die Wintermonate überbesetzt ist,
und daher sollte man einen Gartenteich nicht mit einem See vergleichen...
man merkt wie so vieles im Leben, hat es zwei Seiten.
Meine wenigen Goldis überleben bei etwa 8000 ltr, ganz gut ohne Wasserwechsel, Eisfreihalter und auch bei abgestellten Filter...
aber ein Wasserwechsel, kann bestimmt nicht schaden,
aber wie geschrieben auf Temperatur (Wechsel und Teichwasser) und Ruhe sollte man schon "acht geben".
Den Themeneröffner ging es ja auch um die Temperaturen der letzten Tage,
darum kann ich speziell zu dieser Frage, einem WW ohne schlechten Gewissen empfehlen.
Gruss,
Jochen.