AW: Wasserwerte messen
Hallo,
meine Gedanken zum Thema, bei Bedarf hinterfragbar:
pH-Werte sind gut meßbar mit einer Elektrode in verdünnten Salzlösungen. Aber wer hat eine gut kalibrierte und nicht gealterte pH-Elektrode in seinem Besitz und püft vorab Leitfähigkeit der Lösung/Störionenkonzentrationen?
Antwort: nur ein Labor, das service für online-pH-Messungen macht.
pH-Teststreifen sind somit meist zuverlässiger als pH-Messung mit Elektrode, obwohl ungenauer.
Vieles von der Wasserchemie ist an der Grenze zur Alchemie, fragt lieber nicht nach Analytik anderer Systeme wie Gesteine...
Ein Beispiel: Wenn ich im Wasser Ca analysiere, dann kann das Ca als CaSiO3 (u. ä.), CaHCO3 und CaCO3 vorliegen. Zur Wasserhärte tragen nur die letzten beiden bei, aber Wasserhärte ist definiert als "gelöste" Ca-Konzentration (Hilfe!!!). Das Problem nennt man "speziation", und es ist das Brot analytischer Chemiker (sonst wären die meisten dieser Sparte arbeitslos). Da die Wasserhärte-Analytik über Teststreifen und Carbonat-Analytik auch durch andere Elemente, z. B. Magnesium beeinflußt wird, gibt es Differenzen in der Analytik zweier Verfahren, und zwischen Testern. Wie angedeutet, kann man einen Teil der Differenzen erklären, es gibt dennoch genug "weiße Flecken".
Also am besten auf sich selbst vertrauen, und Ratschläge von Dritten hinterfragen nach dem Motto: wie bist Du zu dem Wert gekommen, ist er außer der Norm?
Gute Nacht,
Rolf